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KÜS: Gruselige HU-Sünden der vergangenen Jahre - 6 x Autobasteln für Vollpfosten

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Stümperhaft reparierte oder umgebaute Autos gehören nicht auf die Straße. Die Sachverständigen der KÜS zeigen anhand von sechs Beispielen, was genau damit gemeint ist.

Fall 1: Ein Smart mit zusätzlicher Abstellfläche Fall 1: Ein Smart mit zusätzlicher Abstellfläche Quelle: KÜS

Köln - Manchmal fehlen selbst uns MOTOR-TALKERn die Worte. Zum Beispiel angesichts der Fotos, die jetzt von Sachverständigen-Organisation KÜS veröffentlicht wurden. Die Aufnahmen zeigen abenteuerliche Umbauten, die fehlendes Wissen und Unvermögen perfekt miteinander verbinden. Immerhin: Kreativ sind sie, die Bastler.

Der Smart-Umbau

Fall 1: Ein Smartfahrer erfand eine originelle Lösung für den Transport. In Eigenregie baute er einen Transportplatz für einen Rollstuhl an seinen Smart. Ein paar Bretter, ein Metallgestell und Sitzkissen als Lackschutz. Fertig war der Rollstuhlträger de Luxe.

Fall 4: Die Kabelbinder dürften den aufgeschnittenen und angesteckten Federwegsbegrenzer nicht lange halten Fall 4: Die Kabelbinder dürften den aufgeschnittenen und angesteckten Federwegsbegrenzer nicht lange halten Quelle: KÜS

"Fahrwerksoptimierung"

Fall 2: Manchen gilt das Fahrwerk nur dann als hart genug, wenn die Plomben wirklich wackeln. Statt teurer Technik setzt der geübte Bastler auf eine einfache Lösung. Er schweißt Schrauben zwischen die Federringe. Das verhindert zu starkes Einfedern. Wie sich so ein Auto fährt? „Die Balance des Fahrzeugs wird von so einem Umbau erheblich gefährdet“, sagt KÜS-Experte Hans-Georg Marmit.

Ohnehin scheinen sich Federn zur Optimierung oder Reparatur geradezu anzubieten. Zum Beispiel, wenn sie gebrochen sind.

Fall 3: Eigentlich müssten die Federn dann erneuert werden. Legt man nicht so viel Wert auf Verkehrssicherheit, kann man sie auch einfach schweißen - und wieder schweißen und wieder schweißen.

Fall 4: Nach dem Motto „mal eben schnell“ hat der Bastler dieses Fahrzeugs seinen neuen Federwegsbegrenzer montiert. Anstatt den kompletten Stoßdämpfer auszubauen, um das defekte Teil auszutauschen, hat er den Federwegsbegrenzer einfach aufgeschnitten, von der Seite an den Stoßdämpfer gesteckt und mit Kabelbindern (rote Pfeile) fixiert. Dumm nur, dass das Teil nur als ganzer Körper funktioniert – aufgeschlitzt ist der Federwegsbegrenzer genauso kaputt wie das defekte Teil vorher. Und die Kabelbinder dürften der Belastung nicht lange standhalten.

Ein scharfer Käfer und Holz statt Stahl

Fall 6: Ein Längsträger aus Holz Fall 6: Ein Längsträger aus Holz Quelle: KÜS

Fall 5: Wohin das originale Trittbrett dieses Käfers verschwand, ist nicht überliefert. Möglicherweise ist es in den vergangenen Jahrzehnten dem Lochfraß zum Opfer gefallen. Die selbstgebaute Neukonstruktion hat allerdings mehr von einer Waffe als von einem Zierteil: „Extrem wackelig und scharfe Kanten, für Fahrer und Fußgänger sehr gefährlich“, urteilt KÜS-Experte Marmit.

Fall 6: Die Zeiten, in denen Holz an anderen Stellen als zur Zierde im Armaturenbrett eingebaut wird, sind längst vorbei – sollte man meinen. Doch beim Blick unter diesen Wagen staunten die KÜS-Sachverständigen nicht schlecht: Hier hatte jemand den vermutlich weggefaulten Längsträger einfach durch ein Holzteil ersetzt. Der Kfz-Experte kann nur den Kopf schütteln: „Holz ist nicht stabil genug, um die Belastungszustände an dieser Stelle auszuhalten. Es wird kaputt gehen, so dass die Achskonstruktion in sich zusammen fällt.“

Kurioses aus den vergangenen Jahren

Nicht ganz aktuell, aber immer noch staunend anzuschauen sind die HU-Sünden aus den vergangenen Jahren: So wie diese Kopfstütze, die der Fahrzeughalter durch Musikboxen ersetzt hat. In einem anderen Fall fingen die Autobesitzer das auslaufende Motoröl mit einer zum Tropfenstopp umfunktionierten Glasflasche auf. Das letzte Beispiel könnte unter der Überschrift "Falsch verstandene Mobilität" stehen. Insgesamt neun Halterungen für Navi oder Telefon brachte ein Autofahrer an der Frontscheibe seines Fahrzeugs an. Eieiei...

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