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ZX-10 Tomcat (1989) geeignet für Wiedereinsteiger?

Kawasaki ZX 10
Themenstarteram 24. Februar 2020 um 23:21

Hallo zusammen

Ich hatte als Jungspund vor 15 Jahren den grossen Motorradführerschein (Kat. “A unbeschränkt” in der Schweiz).

Als dann Frau und Kinder dazukamen, entschloss ich mich, mein damaliges Mopped (Suzuki GS500) wieder zu verkaufen und bin seit 2011 ausser ein paar Rollern nicht mehr auf 2 Rädern gefahren. Hauptsächlich weil ich gar keine Zeit mehr hatte und um den Nerven meiner lieben Frau einen Gefallen zu tun (“Motorradfahren gleichbedeutend mit Todesfalle”).

Nun sind die Kids etwas grösser, die Sorgen meiner Frau etwas kleiner und ich möchte wieder auf den Gaul.

Da mir die GS500 irgendwie zuletzt etwas zu zahm war, schaue ich mich nach etwas mit mehr “Bumms” um (wobei mir Drehmoment und Beschleunigung angesichts des 120 km/h Tempolimits auf der schweizer Autobahn klar wichtiger sind als die Leistung, Vmax kann man hier eh nicht ausfahren).

Dabei bin ich auf eine gut erhaltene ZX-10 von 1989 mit 70’000 km für umgerechnet ca. 1000€ gestossen.

Das bullige Design und die Farbgebung gefallen mir unglaublich gut. Dagegen wirkt meine frühere Suzi wie ein Kinderfahrrad.

Nun habe ich einige Fragen bevor ich die Probefahrt mache:

1) Taugt das Motorrad angesichts der Kilometerleistung und seiner 30 Jahre generell noch was oder läuft es eher Richtung Liebhaberwert?

2) Muss ich bei diesem Typ/Jahrgang auf irgendwelche Macken und Mängel speziell achten? Gibt es eindeutige Warnzeichen, die “Finger weg” bedeuten?

3) Ist das Mopped angesichts Drehmoment/Leistung generell für Wiedereinsteiger wie mich empfehlenswert (bin mittlerweile 36 Jahre alt und brauche einfach ein gescheites Rad aber ohne unbedingt den Kick zu suchen)? Es soll sich für lockere Touren und etwas Pendeln eignen und Leistungsreserven beim überholen haben – damit hat sich’s dann auch schon.

Bin gespannt auf eure Meinung und danke herzlich

TheHero

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@moppedsammler schrieb am 25. Februar 2020 um 21:13:30 Uhr:

Das Ding ist Baujahr 89. Die ZXT00B ist ein gutes Motorrad. Und dass das insbesondere in der Schweiz für umgerechnet 1000 Euro ein Schnäppchen ist, schrieb ich ja bereits.

Ich habe meine Touren mit der schwarzen Sau noch gut in Erinnerung. Und ich habe mich auf der wohler gefühlt, als 2015 auf der 160 PS-Granate BMW K1300GT, 20 Jahre jünger und vollgestopft mit Elektronik, die schon mal den ganzen Bock lahm gelegt hat. Und die hat auch gebraucht noch 10.000 Euro mehr gekostet, als die ZXT00B.

Die Wartung der ZXT00B war pillepalle, Vergaser ausbauen und professionell reinigen war ein Kinderspiel, an die Ventile kam man gut ran und außer der Wartung und ein paar neuen Bremsscheiben habe ich nichts machen müssen.

Mach das mal an einer K1300GT (Ventile, Vergaser hat die ja keine mehr). Selbst mit meiner weitgehend voll ausgestatteten Werkstatt und dem BMW Diagnosegerät bekommt man da die Krise. An der Zixxe hab ich mit Schraubenschlüsseln gearbeitet, das erste, das ich bei den neueren BMWs benötige, ist dass GS-911 und meinen laptop. Die alte ZX10 ist ein tolles Bike zum Wiedereinstieg. Und in allen Bereichen stark genug. In der Schweiz fahren die Leute ohnehin vernünftiger.

Wenn man das so liest frag man sich was 30 Jahre sog. "Fortschritt" eigentlich gebracht hat. :rolleyes:

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Themenstarteram 4. März 2020 um 21:54

Hallo zusammen

Nachdem ich nun ein paar ZX-10 im Netz ausfindig gemacht habe, musste ich doch sehr staunen: Alle haben “nur” 53 kW (72 PS) Leistung – also bloss ca. die Hälfte davon, was sie eigentlich serienmässig hätte. Die Onlineportale der Versicherungen zeigen ebenfalls nur die 53kW-Version an. Ist das nun so eine komisches Schweiz-Kastraten-Version, die es nur hier gibt?

Weiss einer, wie sich diese Drosselung auf das Drehmoment auswirkt? – wie eingangs erwähnt ist mir das Drehmoment wichtiger als Höchstleistung.

72 PS-version hab ich noch nie gehört.

Vom Baujahr her müssten 100 PS normalerweise im Brief stehen.

Die 98er PS Varianten gab's meines Wissens 89 noch nicht.

Bist Du sicher,dass die nicht 72 kW gemeint haben ?

Wäre nicht das erstemal, dass einer kW mit PS verwechselt.

Themenstarteram 5. März 2020 um 6:16

Ich habe mich definitiv nicht geirrt, da steht 53 kW im Fahrzeugschein und die Versicherungen zeigen ausschliesslich eine einzige 72 PS Version an.

Das lässt für mich darauf schliessen, dass die Schweiz bei der Typenzulassung damals ihr eigenes Ding gemacht hat (wieso auch immer) und wir daher diese brutal gedrosselte Variante haben.

Hol Dir doch eine ZX10 Tomcat aus Deutschland. Dann hast Du die volle Leistung 138 PS oder 100 PS. In mobile.de stehen zwei drin mit original Lack.

Die Schweizer Kastrierversion bei den Suzi-Gixxern hat auch noch Sekundärluftsystem.

Brauch kein Mensch so was.

Und die Kiste geht wie festgeschraubt.

Wird bei der TOMCAT auch nicht anders sein.

Kauf ne deutsche Mühle.

Themenstarteram 5. März 2020 um 10:17

Nur für den “Wiedereinstieg” so einen Aufwand (nach DE reisen für die Probefahrt, Überführung in die Schweiz, Zoll + MwSt, erneute Fahrzeugprüfung) zu treiben ist mir dann doch etwas zu heftig.

Die alten Vergaser-Triebwerke wurde ja normalerweise durch Schieber oder Klappen im

Luftstrom gedrosselt. Bei der deutschen Kastratenversion kann man ja auch durch ein Umbau-Kit (komplett mit Prüfbericht und ABE) die vollen PS freischalten.

Daher wäre es am einfachsten zu prüfen, ob sich ein Schweizer Kastrat technisch und behördlich mit solch einem Kit entdrosseln lässt. Ich halte euch auf dem laufenden.

Ein aus D importiertes Krad in der Schweiz zuzulassen ist sehr kompliziert und teuer.

Was in der EU kein Problem ist, hat in der CH keine Chance.

Andere Schalldämpfer, andere Vergaserbedüsung usw, um dann vom goodwill der MFK abhängig zu sein.

Andersrum ist es einfacher.

Was in der CH erlaubt ist, geht hier problemlos durch. Zollbescheinigung, Schweizer Papiere, GzEdBE nach 21 StVZO und fertig ist er Lack.

Themenstarteram 7. März 2020 um 18:25

Hallo zusammen

Ich bin mittlerweile eine ZX-10 Tomcat von 1988 gefahren mit 75’000 km auf der Uhr. Top gepflegt: Grosse Wartung gemacht (Öl, Brems- und Kühlflüssigkeit neu, Vergaser und Ventile eingestellt, wenig Kratzer/Scheuerstellen am Rahmen und der Verkleidung sowie ein ganz kleiner Riss). Dazu Superbikelenker verbaut (alles eingetragen).

Negativ waren folgende Punkte:

- MFK (Schweizer TÜV-HU) müsste ich in Eigenregie machen, die Maschine ist aber top vorbereitet.

- Reifen haben Produktionsjahr 2008 (der Verkäufer bietet mir an, dass ich neue bestellen kann und er montiert diese gratis -> Welche wären empfehlenswert auf den Serienfelgen?

- Habe sie absichtlich niedertourig gefahren und von 50km/h im 6. Gang (ca. 2000 U/min) hochbeschleunigt um zu sehen, wie sie es verträgt. Geht ordentlich, aber im Bereich zwischen 3500-4000 U/min blieb sie wie festgeklebt (2-3 sec) und der Motor ruckelte spürbar mühsam vor sich hin (als bekäme er nicht genug Luft oder Benzin). Ab 4000 U/min ging sie dann wieder wie ein Geschoss ab.

Bei 180 km/h habe ich dann die Beschleunigung beendet, war mir gut genug. In den niedrigeren Gängen beschleunigt sie sauber durch ohne diesen Hänger, der taucht nur im Bereich des 5. und 6. Gangs bei niedertouriger Beschleunigung auf. Woran könnte das liegen?

- Sie schien mir etwas durstig. Bei Beginn der Probefahrt stand die Tanknadel auf “voll” (ob der Tank aber wirklich randvoll war, kann ich nicht sagen), nach 50km Testfahrt über Landstrasse/Ortschaften (keine Autobahn) war die Tankanzeige nur noch auf 2/3 oder 3/4 (rechnerische Reichweite bei 20L-Tank also bloss 150-200km). Ob das nur an diversen Stops und Starts sowie mehreren Beschleunigungstests lag oder ob da was mit Motor oder Vergaser im Argen ist? Da müsste man den Tank zu Beginn randvoll machen, 100km locker und normal abspulen und dann nachfüllen. Was sollte eine “gesunde” ZX-10 im sportlichen Fahrmix so schlucken (laut Werk ja zahme 5,6L/100km)?

Bin gespannt was ihr so dazu meint...

Die Tanknadeln sind alles Lügenbarone. Vorallem zeigen sie am Anfang länger voll an und fallen dann schnell ab.

Das heißt leider gar nichts. Wie du schon schreibst, musst du voll tanken, fahren und wieder volltanken. Dann weißt du was du verbraucht hast.

Zitat:

@TheHero schrieb am 7. März 2020 um 19:25:32 Uhr:

 

- MFK (Schweizer TÜV-HU) müsste ich in Eigenregie machen, die Maschine ist aber top vorbereitet.

Hat aber Schweizer Zulassung bzw. ist ein Schweizer Modell?

Eine EU-Maschine ist bei der MFK weitgehend chancenlos.

Das Verhalten zwischen 3 und 4000 Umdrehungen weist auf Probleme bei der Gemischaufbereitung hin.

Airbox nicht korrekt mit den Vergasern verschraubt, Ovaldichtungen defekt oder fehlen, Ansaugstutzen porös oder allgemeiner Vergasermurks.

Schau, ob alle vier Zylinder gleichmäßig und korrekt arbeiten (Krümmertemperatur messen)

Der Geber für die Kraftstoff-Füllstandsanzeige ist ein Schwimmer im Tank. Selbst bei Neufahrzeugen sind die Anzeigen oft sehr ungenau. Bei einer 32 Jahre alten Kiste sowieso. Das ist dann innen drin ein ziemlicher Siff.

Bei meiner ZX10 blieb der nach dem Volltanken ewig auf "voll" um dann schlagartig auf "1/2" zu fallen. Kraftstoffverbrauch messen geht nur via volltanken, fahren, wieder volltanken.

Wie bereits von den Vorschreibern erwähnt, kannste die Tankanzeige vergessen. Die zeigt irgendwas an. Der Verbrauch wird so bei 6-7 Liter liegen bei normaler Fahrweise. Bei dem Bereich zwischen 3500-4000 U/min müsste man die Vergasereinstellung nochmal überprüfen. Am besten raus und richtig reinigen. Die Düsengröße überprüfen. LLGS richtig einstellen, neue Schwimmerkammerdichtungen und Nadelventile. Wenn die Ansaugstutzen zwischen Luftfilter und Vergaser ausgehärtet sind diese auswechseln. Neuen original Luftfilter und neue Zündkerzen und Zündkerzenstecker verwenden.

Ist das die für 1000 Schweizer Fränkli ? Ist doch ein guter Preis, wenn da schon ein SB-Lenker drauf ist.

Themenstarteram 7. März 2020 um 21:01

Danke für eure Info.

 

Ja, ist ein “Schweizer” Modell, allerdings vom Vorbesitzer aufgemacht, aber psst :-)

Ein Motorrad aus DE wäre selbst bei aktuelleren Modellen immer ein ziemlicher Eiertanz, da such ich mir den Kick im Leben gerne woanders als auf der Zulassungsstelle...

 

Werde morgen nochmal eine Probefahrt machen und das mit der Krümmertemperatur mal fühlen und eine Verbrauchsmessung machen. Je mehr ich darüber nachdenke, dürfte es wirklich ein Zylinder sein, der in diesem bestimmten Umdrehungsbereich unter Last einfach nicht sauber arbeitet und damit auch seine 3 Artgenossen aus dem Rhythmus bringt, wieso auch immer. Der Verkäufer ist kürzlich pensionierter Kawasaki-Markenvertreter, der findet das bestimmt schnell heraus.

Themenstarteram 7. März 2020 um 21:55

Zitat:

@2taktpower schrieb am 7. März 2020 um 21:55:47 Uhr:

Ist das die für 1000 Schweizer Fränkli ? Ist doch ein guter Preis, wenn da schon ein SB-Lenker drauf ist.

Ist bei dem Teil ein bisschen mehr, so um die 1500 Franken (VHB).

Der für den Tausender, den ich in meinem ersten Post erwähnt hatte, war ein Schuss in den Ofen: Verkratzt wie Sau, Verkleidung an mehreren Stellen an- oder gar abgebrochen, Lenkerende auf einer Seite fehlt (Sturzschaden), Rost an diversen Schrauben und Muttern, kein richtiger Anzug obwohl auch hier die Drosseln entfernt sein sollen. Das Bike hätte zwar noch über 1 Jahr bis zur nächsten MFK aber dann wäre es eng und somit teuer geworden.

Wenn sich das mit dem Ruckeln vor dem Kauf in den Griff bekommen liesse (es passiert ja nur unten heraus in relativ hohen Gängen) oder er sich zumindest nicht als notorischer Säufer entpuppt, bin ich wunschlos glücklich.

Weiss zufällig jemand wie kompliziert der Ausbau des Vergasers bei der ZX-10 ist?

Zitat:

@TheHero schrieb am 7. März 2020 um 22:01:47 Uhr:

Danke für eure Info.

Ja, ist ein “Schweizer” Modell, allerdings vom Vorbesitzer aufgemacht, aber pssst

Werde morgen nochmal eine Probefahrt machen und das mit der Krümmertemperatur mal fühlen

Das wird die Ursache für das Ruckeln sein. Beim "Aufmachen" wird jede Menge Murks gemacht. Das sollten Profis mit Prüfstand und kein BastelWastl machen. Da solltest Du sehr genau hinterfragen, was der "pssst" gemacht hat. Die Bedüsung der Schweizer Modelle ist auf die Schweizer Auspuffanlage abgestimmt.

Ich vermute, wenn man dieses "Aufmachen" wieder zumacht, wird sie ordentlich laufen.

Krümmertemperatur "fühlt" man nicht. Dabei verbrennt man sich nur die Griffel. Die kann man messen. Infrarot-Thermometer kosten 20 Euro.

Themenstarteram 8. März 2020 um 14:56

Der Vorbesitzer war ebenfalls Motorradhändler mit eigener Werkstatt aus einem der Nachbardörfer. Die ZX-10 war sein privates Schätzchen, das er aus Altersgründen (das Alter des Vorbesitzers) und Pensionierung nicht mehr fährt. Von daher denke ich mal, dass er das mit dem Aufmachen schon vernünftig gemacht hat. Unter 4000 U/min läuft drehmomentmässig bei dem Modell auch einfach recht wenig, danach aber wie vom Pferd getreten (das theoretischr Max. Drehmoment von 102 Nm liegt bei 9,000 U/min an)

Nach nun ca. 200 km (3 Probefahrten) ist es schon merklich weniger geworden. Zudem gönnt sich der Gaul im Mix 50% Autobahn/50% Orts- und Überlandverkehr gerade mal 5,5 L. Für 32 Länze ganz anständig.

Habe ihn jedenfalls gekauft und bin nach weiteren 100 km Überführung zu mir zu Hause erstmal wunschlos glücklich. Morgen gehts zur MFK.

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