ForumKaufberatung
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Kaufberatung
  5. Wird die Qualität unserer Autos immer schlechter?

Wird die Qualität unserer Autos immer schlechter?

Themenstarteram 8. Juli 2013 um 18:17

Hallo an alle,

also bei der Durchforstung von Fachforen, aus dem Bekanntenkreis und auch aus eigenen Erfahrungen heraus stelle ich ein zunehmendes Absinken der durchschnittlichen Qualität unserer Autos fest.

Konnte man in der Vergangenheit allerorten eine mehr oder weniger ständig ansteigende Produktqualität feststellen, so bis etwa zum Jahre 2010, so fällt seitdem ständig die Qualität, wovon alle Hersteller betroffen sind.

Wer jetzt einen Neuwagen kauft, bekommt wieder Rost gleich mitgeliefert (mal den Unterboden an noch nicht ausgelieferten Neuwagen anschauen, während man früher auf dicke Lagen von Unterbodenschutz schaute bzw. auf Verkleidungsteile, so sieht man jetzt nacktes Metall, das natürlich bereits Rost angesetzt hat), die Ausstattung wird kontinuierlich zusammengestrichen und vereinfacht, so zahlt man teilweise immer noch ca. 1000 Euro Aufpreis für BiXenonLicht, bekommt aber stattdessen eine Sparausführung mit verminderter Lichtausbeute, dafür ohne automatische Leuchtweitenregelung und ohne Reinigungsanlage, Nichtmal Noträder werden serienmässig mitgeliefert, selbst dafür muss man 100 Euro zahlen! Ein "richtiges", brauchbares Reserverad gibts ja schon lange nicht mehr, stattdessen solche Reifenkleber mit Kompressor, die aber den Reifen bei Gebrauch unwiderbringlich zerstören. Und manche Autos haben nicht mal mehr das, sondern sie haben stattdessen RunFlat-Tires, also Reifen, die man auch platt noch fahren kann. Zwar verschlechtert sich dadurch der Abrollkomfort ganz erheblich, aber was solls, der Hersteller spart und der bekloppte Kunde kauft das Auto auch so.

Habt ihr auch diesen Eindruck, oder täusche ich mich?

 

Grüße

Udo

Beste Antwort im Thema

Hallo Zusammen,

Lieber Udo - Nein, deine Beobachtungen bewegen sich auf einem pauschalen und nachweislich nicht korrekten Level.

Deine Aussage, dass Mercedes immer schlechtere Qualität abliefert und du dies speziell am Rost festmachst ist statistisch nicht haltbar. Auch, dass man Technik anderer Hersteller verwendet ist nun weder etwas neues, noch etwas verwerfliches.

In der Vergangenheit hat Mercedes Benz speziell dadurch geglänzt, dass Sie erprobte Technik anderer Hersteller nutzten. Mercedes Benz war bis Ende der 80er Jahre speziell dafür bekannt, Bauteile die aus dem Flugzeugbau, aus dem Maschinenbau usw. stammten und oftmals normiert waren zu verwenden. Auch wurde schon immer mit anderen Herstellern koorperiert - nur hat man es meist nicht an die große Glocke gehängt. Der Unterschied zu früher ist lediglich - wegen der erheblich höheren Informationsdichte z.B. durch Foren erfährst du davon. Und ich bitte dich - jeder Mercedes hat gerostet. Traditionell ist der Rost der Grund, weshalb ein Mercedes ausrangiert wird. Der /8 hat gerostet, der 123er hat gerostet (z.T. sehr heftig), der 124er und der 190er - ja auch die haben gerostet und ja, so ziemlich jeder Mercedes hatte auch so seine Schwachpunkte. Seien es die Nockenwellen beim 123er, 124er und 190er ... die Kabelbäume beim 124er, 210er und bei einigen S-Klassen, seien es die Ventile und Vergaser einiger älterer 6-Zylinder. Und Fahrwerksschwächen sind mir auch so ziemlich bei jedem Mercedes bekannt. Das ganze können wir auch für alle anderen Hersteller durchführen - es gibt keinen Hersteller der jemals Fahrzeuge ohne Schwächen produzierte. Und um mal ne Lanze zu brechen - der so oft gescholtene 210er Benz - von dem sind in Deutschland noch immer rund 75% der ausgelieferten Fahrzeuge zugelassen, beim TÜV schneidet er in Punkto Korrosion an tragenden durchschnittlich ab - also nicht besonders schlecht. Ich verrate dir was ;) der Punkt ist nicht, das Mercedes schlechter geworden ist. So ziemlich alle anderen Hersteller sind mächtig besser geworden. Vergleiche mal die Qualität eines Audi 100 von 1980 und eines W123 von 1980 - damals lagen messbar zwei Klassen unterschied in der Qualität beider Modelle - heute begegnen sich beide Marken auf Augenhöhe. Selbst ein Opel, Mazda oder Fiat ist keine Welt mehr weg - sondern ist zumindest in Schlagdistanz - so dass man sich diese Modelle durchaus auch in Betracht ziehen kann. Ein weiteres Argument, dass gegen deine Annahme spricht ist zudem - der Fahrzeugbestand in Deutschland ist aktuell der zweitälteste aller Zeiten - das passt ja mit der Annahme, dass die Fahrzeuge schlechter seien nicht zusammen (den ältesten hatten wir direkt vor der Abwrackprämie). Auch die häufig berichteten Beispiele - früher hat ein XYZ 500.000 km gemacht - naja, habt Ihr euch da mal die Mühe gemacht und nachgefragt, was denn alles schon repariert wurde - da kommt dann meistens heraus, dass 80 oder 90% schon durchrepariert wurden. Weiterhin ist es durchaus so, dass Rost zwar durchaus ein Thema ist (deshalb wird es vom TÜV ja erfasst) - aber eines das sicherlich nicht im Fokus steht - die meisten Mängel an Autos sind bei der HU ganz klare Wartungs- und Aufmerksamkeitsmängel, die man mehr dem Halter als dem Hersteller zuschreiben muss. Und wenn man sich so die TÜV Statistiken der Vergangenheit ansieht und mit den richtigen Menschen redet - man wird feststellen, dass je nach Baureihe/Hersteller erste Schweißarbeiten ab dem 5./7. Jahres TÜV notwendig waren, bei besseren Modellen zog es sich bis zum 9. Lebensjahr ... Mittlerweile sind Schweissarbeiten an Fahrzeugen von bis zu 7 Jahren eher exotisch und auch bei 9 oder 11 Jahren kein häufig auftretender Fakt.

Auch die EU widerspricht dir ;) Denn hättest du Recht - dann wäre der TÜV pro Jahr jetzt Pflicht und nicht we gehabt 3 und 2 Jahre.

Und deine Wünsche, die du so äußerst sind ziemlich irrelevant! Jedes gefertigte Auto packt seine 250.000 km und/oder 12-13 Jahre Lebenszeit - warum soll man Korrosionsschutz für 20 Jahre und eine Zielreichweite von 1 Mio. km ansetzen - wenn das Auto ab einem gewissen Alter trotzdem für alle uninteressant ist? Diese Beobachtung, dass Autos so gefertigt wurden - hat seine Ursache doch bei Audi - in der Unterirrdischen Karosseriequalität des Audi 100 Typ 43 (da gab es Modelle, die wegen Korrosion den TÜV nach 3 Jahren nicht bestanden). Um überhaupt noch Autos verkaufen zu können, stieg man bei Audi mit der Totalfeuerverzinkung ein. Das gab einen Push auf den Markt (der sicherlich bei vielen Herstellern notwendig war), der bis in die 90er Jahre durchaus auch am realen Bedarf vorbeischoss (sprich - es wurde mehr gemacht, als für den Markt realistisch notwendig gewesen wäre). Grundsätzlich ist es schlauer den Korrosionsschutz der realen Marktlage anzupassen. Dadurch sinkt ein Teil des Kostendrucks und zum anderen sorgt die Gewichtsersparnis auch zur Fahrzeugeffizienz bei.

Vieles was von vielen Menschen zudem immer wieder als Qualitätsmindereindruck geschildert wird - "dünne Bleche". Ganz unter uns - unterm Strich sind diese Bleche qualitativ hochwertiger und erfüllen mehr Funktionen als die vergangene Blechtafel - das ist ein Gewinn, den man aus der Materialforschung der 80er und frühen 90er Jahre bekommt. Wir haben heute Materialmöglichkeiten - die früher komplett unbekannt waren, dazu haben wir Fertigungstechniken entwickelt - von denen viele legendäre Konstrukteure geträumt hätten.

Auch die Sorgen, dass Autos wegen der Elektronik irgendwann nicht mehr als Oldie taugen... Zum einen bin ich mir sicher, dass es bei entsprechender Nachfrage Menschen geben wird, die sich des Problems annehmen werden (gibt schon Beispiele dafür). Aber - und das muss man sich auch mal merken - DAS ist im Grunde nicht das Problem des Herstellers. Der baut ein Auto für typischerweise 10-12 Jahre - nicht für 50 Jahre (auch wenn man mit diesen Modellen Super Werbung machen kann).

Dein Argument bzgl. reißender Riemen und Ketten - Wartungsverschulden des Halters. Ein Riemen hat zwei Wartungsintervalle und üblicherweise sogar ein drittes (bei "hartem" Einsatz), eine Kette kündigt ihren Defekt an. Sebst wenn wie z.B. bei Opel in einzelnen Modellen der Kettenspanner zu schwach dimensioniert ist - meldet sich der Defekt frühzeitig und auch DIES ist keine Erfindung der Neuzeit - auch Porsche hat es beim 911er in den 70ern und 80ern bereits erwischt, beim Zahnriemen hat sich auch BMW in den 80/90ern mit dem M40 Motor nicht mit Ruhm bekleckert (40.000 km oder 2 Jahre Wechselintervall sind nun wirklich nicht berühmt).

Übrigens - eine mittlere Erlebensdauer wird bei jedem Hersteller geplant und das ist auch keine Erfindung der Neuzeit. Das ist notwendig um statistisch vorzubestimmen und zu planen, welche Rücklagen für Garantie und Gewährleistungen gebildet werden müssen, wie die Ersatzteilplanung usw. aussehen muss. Heutzutage werden Autos für 15 Jahre und 250.000 km mittlere Erlebensdauer gebaut - d.h. mehr als 90% aller produzierten Fahrzeuge schaffen einen von beiden Werten, vorausgesetzt sie werden durchgehend gut und richtig gewartet (daran scheitert es aber meistens, wenn das Auto älter als 4 Jahre wird). Für die meisten Fahrzeuge lagen diese Werte früher bei 100.000 km und 10 Jahre.

Einzig der Schwäche vieler Werkstätten kann ich zustimmen. Offenbar überfordern sehr viele Hersteller ihre Werkstätten in vielerlei Hinsicht. Auch, was die "Wartungsfreudigkeit" und Zugänglichkeit vieler Stellen am Fahrzeug angeht.

Lieber John - Ozonalarm gibt es heute tatsächlich seltener (die Werte werden noch immer überwacht), der Grund sind die Katfahrzeuge - so dass die auslösenden Stickoxidemissionen drastisch abgenommen haben (das ist auch der Grund, weshalb Katlose und U-Kat Fahrzeuge nicht in Umweltzonen dürfen - da diese auch Stickoxide berücksichtigt). Und deine Aussage das jedes alte Auto besser sei, als ein neues stimmt auch nicht pauschal. Man kann es tatsächlich ausrechnen. Üblicherweise (das ist nun auch pauschalisierung) rechtfertigt der technische Fortschritt nach 8-10 Jahren den Austausch gegen einen Neuwagen (Das wurde vor ein paar Jahren mal von der Universität Groningen ausgerechnet). Gibt Phasen - wo es sehr schnell neue Abgasstufen gibt, da ist es kürzer und es gibt Phasen, da ist es länger, weil die Abgasnormen länger stabil blieben. Und bzgl. der Schadstoffe aus der Produktion musst du berücksichtigen, dass der Wirkungsgrad selbst eher schlechter Industrieanlagen noch immer erheblich besser ist, als der von PKWs und NFZs. Wenn man die gleichen Anforderungen an einen PKW stellen würde - wie man sie an eine gewerbliche Heizanlage stellen täte - ich behaupte, kaum ein Auto würde mehr fahren.

Gewisse Schwächen der Elektronik sieht man übrigens besonders stark bei den Einführungsmodellen. Weil dieses neue Feature noch unbedingt mit rein muss, damit man der erste ist und nicht mein schlimmster Mitbewerber. Sinnfrei - die aktuelle A-Klasse ist quasi das teuerste Gadget für ein iPhone, ich möchte gar nicht wissen, was für eine Panik bei MB geschoben wurde, als kurz vor Marktstart die neue Software von Apple kam. Ich gehe davon aus - dass die neuesten "Errungenschaften" in der Elektronik - um der erste sein zu können und wegen der irrsinnigen Nachfrage aus dem Markt für jeden Blödsinn - zwar ordentlich entwickelt, aber nicht ausreichend getestet wurden. So dass an der Stelle der erste Käufer öfters der Blöde ist, weil er für völlige Zufriedenheit erstmal drei Updates abwarten muss. Aber dass ist eher Hast, als ein Qualitätsmangel.

Der Rest ist - leider eher Stammtischpropaganda, denn harte Realität. Lässt sich nicht belegen - ist eher dünnes Gerede, ohne dass es greifbar ist. Und - das wurde schon bei der Einführung des Golf I erzählt, des Mercedes W124 (da gab es sogar streikende und protestierende Taxifahrer!) und heute werden diese Autos in einigen Bereichen als Ikonen der Qualität dargestellt ;) In 10 Jahren wird man über die heute gescholtenen Autos genau das gleiche Behaupten (damals wurden noch richtig gute, gar ewig haltende Autos gebaut). Geht schon los ;) Zur Premiere des W212 Facelifts schrieb doch irgendwer, dass man den W210 als letzten echten Mercedes vermissen täte. Vor Jahren, war er noch der schlimmste Mercedes der Jemals gebaut worden ist.

Also - nicht alles ganz so ernst nehmen. Einfach akzeptieren, dass jedes Auto Schwachpunkte haben wird -sowohl neue, als auch alte. Und das wird sich auch niemals ändern.

Beste Grüße,

Kester

167 weitere Antworten
Ähnliche Themen
167 Antworten
am 9. Juli 2013 um 17:12

Also ich sehe und sah immer mindestens doppelt soviele Rostige Opels als Daimlers. Ich weiß also subjektiv nicht woher das Rostproblem her rühren soll bei MB.

Fakt ist aber je mehr Technik desto mehr kann hobs gehen.

Ich wunder mich auch immer über die Multitronik Diskussion bei Audi. Gibt es doch mehr Tiptronik Schaden Threads im Forum als Multitronik Threads.

Jeder muß selbst wissen was er fährt. Mein Vater tauscht alle 3 Jahre und hat nie Probleme gehabt bei VW.

Ja ich seh auch wesentlich mehr rostige Opels als Daimler...beim Daimler sollte der Anspruch aber auch ein anderer sein. Sag ich jetzt so als Opelfahrer ;)

Vonwegen Xenon noch - unter 2000 Lumen braucht's beim Xenon keine automatische Leuchtweitenregulierung und auch keine Waschanlage.

Ganz neuer Kniff mit Brief und Siegel des Gesetzgebers ;)

Moin,

 

eventuell wird derjenige Hersteller in der Zukunft aufsteigen, der den Käfer neu erfindet.

Ganz einfache Ausstattung ohne elektrische Helfer, wobei aber die elektronische Zündung wohl sein muß, wegen den Abgaswerten. Außerdem wird er wohl nur mit ABS zugelassen.

 

Extras: Schiebedach, Klimaanlage, Radio-Navi, Metalliklack.

Motor: 1200er 60PS  Vmax=130km/h

 

UVPE = 7000,-

 

am 9. Juli 2013 um 18:40

Naja, Mercedes macht alles auf Kulanz. Bei Opel heißt es....gehört dazu :D

am 9. Juli 2013 um 19:02

Wie lange hielt ein Auto aus den 70 er Jahren ???? Die Autos halten heute viel länger als früher,alles andere ist Märchenstunde.

Naja ich würde eher sagen wir hatten da so einen "sweet spot" irgendwo, sagen wir mal in den späten 90ern oder so.

Gute Karosserien mit noch halbwegs überschaubarer Technik, akzeptabler Sicherheit usw.

Diesen Autos würde ich die größte Lebensdauer zusprechen.

Was älter ist, stirbt häufig am Rost, was neuer ist eher an seiner technischen Komplexität.

Zitat:

Original geschrieben von Frank 5

Wie lange hielt ein Auto aus den 70 er Jahren ????

Das war auch schon damals abhängig von der Pflege, welche die Besitzer den Fahrzeugen angedeihen ließen.

am 9. Juli 2013 um 21:21

früher gabs noch richtige schäden.

abgerissener pleul und ein loch im motorblock oder eine kaputte wasserpumpe:D

Themenstarteram 10. Juli 2013 um 8:47

Zitat:

Original geschrieben von John-Doe1111

früher gabs noch richtige schäden.

abgerissener pleul und ein loch im motorblock oder eine kaputte wasserpumpe:D

Ja, und heute dafür reißende Zahnriemen, kaputte Steuerketten, defekte Elektronikboxen usw.

Grüße

Udo

Ich möchte meinen Senf auch mal dazu geben ...erstmal ich kann schwer beurteilen ob die Qualität der Fahrzeuge schlechter geworden ist da ich noch nicht so lange Autos besitze.

Angefangen habe ich 2005 mit einem Ford Orion Super Karre nie was dran gewesen

2007 Ford Fiesta 3.Gen auch nie was dran gewesen

2009 Skoda Fabia (ez09) absolut Top Fahrzeug wenig Schnickschnack aber lief wie ein Uhrwerk

2010 Ford Focus (ez08) volle Bude stand durchgehend nur in der Werkstatt

2012 dachte ich mir hole ich mir mal ein Neufahrzeug da wird man ja nichts dran haben ,was Kambii raus nen Astra der nur in der Werkstatt steht

 

.....

Also ich denke auch umso weniger in den Fahrzeugen verbaut ist umso weniger kann kaputt gehen.

Momentan schaue ich nach einem Nachfolger für den Werkstatt Astra. Bei der Motorisierung fängt es an LPG / CNG will ich nicht mehr, einen anfälligen Diesel ,einen Benziner mit Direkteinspritzung und Aufladung oder einen Säuger ?!?

Allein die Motoren sind ja heutzutage nicht für die Ewigkeit gemacht.

Wie seht ihr das welches Fahrzeug fährt im Schnitt am problemlosesten und mit welcher Motorisierung ?Bzw. Wo kriegt man heutzutage noch Qualität ?

am 10. Juli 2013 um 10:42

am besten einen alten vw käfer kaufen.

da ist nicht viel dran was kaputtgehen kann und als zuverlässig galt er auch.

außerdem hat er ein wunderschönes und zeitloses design!

und da kann jemand sagen was er will, der käfer war das meist verkaufteste auto überhaupt.

und ich meine das meist verkaufteste auto und nicht den meistverkauftesten autonamen!

Auf dem Neuwagenmarkt gibt es heutzutage allermeist Fahrzeuge, die für eine vorprogrammierte Haltedauer ausgelegt sind, die schon während der Entwicklungsstadien in etwa vorberechnet wurde - weil man in der Vergangenheit sicher auch die Erfahrung gemacht hatte, dass alte Baureihen aus den 80er/90er-Jahren schlicht für die Hersteller "zu lang halten", also unrentabel sind, weil die Autos ewig halten und keine neuen Fahrzeuge benötigt werden.

Schaut euch um, wie viele alte Audi 80, BMW E36, Opel Vectra A, Mercedes 190er, Nasenbär-Passats etc. es noch gibt - oft in zweifelhaften Zuständen, aber sie fahren und fahren auch mit teils über 20 Jahren auf dem Buckel noch immer.

Die Anforderungen der Kunden haben sich, das muss ich aber zugeben, auch geändert: Neufahrzeugkäufer, die eher auf Langzeitqualität und Platzangebot achten, sind die Ausnahme; oft wird da viel eher auf Optik Wert gelegt und darauf, dass diese Fahrzeuge sowieso nach spätestens fünf Jahren ersetzt werden, weil man ab diesem Zeitpunkt, aus welchem Grund auch immer, "einfach etwas Neues fahren möchte". Daran nehmen sich die Hersteller, was ganz logisch ist, ein Beispiel und entwickeln daher eben Mobile, die kalkuliert vielleicht sechs bis zehn Jahre halten müssen: Der Kunde steigt spätestens nach acht Jahren sowieso um und gibt das Fahrzeug ohnehin nach diesem Zeitraum ab, und ein anderes Fahrzeug wird angeschafft. Wieso soll man dann also Autos bauen, die ewig halten? Gar nicht so dumm, der Gedanke, aus der Sicht der Hersteller. Zudem spielen weite Teile des Automarkts ja dabei mit, sonst wäre es dazu nie gekommen!

Es ist, auch wenn das so wirken mag, trotz alledem nicht so, dass neue Autos pauschal unzuverlässig sind und dafür alte Fahrzeuge besser seien. Es kommt nur darauf an, dass es sich für die Hersteller als kaufmännisch schlecht erwiesen hat, Fahrzeuge unter dem Signum zu konstruieren, dass es möglichst langlebige Autos sind, die 20 Jahre alt und älter werden: Was heute gebaut wird, sind Fahrzeuge mit kalkuliertem Haltbarkeitsdatum - aber auch deswegen, weil der Kunde das oft so wünscht, da man ja "mit der Mode gehen" und den Nachbarn alle Jahre wieder mit einem neuen Auto beeindrucken will/muss - wie auch immer. Zweifelhaft, aber wahr!

Jeder Besitzer hat die Haltbarkeit seines Fahrzeugs überdies selbst in der Hand, und diese rührt aus der Art hervor, wie er mit dem Wagen umzugehen gedenkt. Wer sein Auto nicht pflegt, der kriegt auch einen "robusten" alten 190er-Benz, Audi 80 oder sonst einen E-Kadett klein, aber wer seinen Wagen gut in Schuss hält, der wird in der Regel keine größeren Probleme haben. Man muss ja nicht das Modell kaufen, das in jeder Statistik den schlechtesten Rang belegt, wobei da auch nicht alles zutrifft, was gesagt wird.

am 10. Juli 2013 um 11:41

super geschrieben von italeri!

ausnahmen sind konstruktionsmängel wie z.b die steuerkettenproblematik der tsi oder die minderwertigen kettenräder bei mercedes.

 

und: je mehr chi chi verbaut ist, deso mehr kann kaputt gehen.

Zitat:

Wie lange hielt ein Auto aus den 70 er Jahren ???? Die Autos halten heute viel länger als früher,alles andere ist Märchenstunde.

"Von zwölf bis mittags!" - nein, Scherz beiseite, aber da ist was dran. Sonderlich lang hielten damals die Autos auch nicht durch, vor allem lag das aber an mangelhaftem Finish, das sich quer durch alle Marken zog. Auch ein Mercedes war, wenn er nach sieben bis acht Jahren noch nicht ganz durchgerostet war, schon ein redliches Methusalem. Das lag aber auch an ganz anderen Zeiten - in den 70er-Jahren galt ein Gebrauchtwagen als Notlösung, bestenfalls gut genug als Erstwagen-Lösung für Führerscheinneulinge oder als rostige Laube für Studenten. Da war ein Neuwagen alle paar Jahre selbstverständlich, entsprechend kurzlebig waren die Fahrzeuge auch. So wurden sie auch konzipiert - der Markt zeigte ja, dass alle paar Jahre sowieso ein Neuer ins Haus kommt.

Erschwerend kam noch etwas hinzu, was heute unvorstellbar wäre: Vor der Übergabe an den Neuwagenkäufer musste in der Vertragswerkstatt bei eigentlich jedem über den Gebietshändler für Kunden bezogenen Neuwagen meist noch einiges nachgearbeitet werden, damit das KFZ sich überhaupt in einem "zumutbaren" Zustand befand, auch Garantiearbeiten am laufenden Band waren ein ernstes Thema - bei sechs Monaten oder 10.000 Kilometern Neuwagengarantie (muss man in Relation zur damaligen durchschnittlichen Halte- bzw. Lebensdauer eines Autos betrachten)! Früher war nicht alles besser!

Zitat:

Das war auch schon damals abhängig von der Pflege, welche die Besitzer den Fahrzeugen angedeihen ließen.

Ende der 80er-Jahre war man mit einem Opel Rekord D, einem Ford Taunus, einem alten Audi 80/100, Erstserien-Passat, Citroen GS oder auch einem Renault 5 der ersten Serie bereits einer von zehn, die so etwas noch fuhren - entweder Erstbesitzer/Senior und Wenigfahrer mit Garage und Hang zur Pflege, oder aber Letztbesitzer, die sich nicht mehr leisten konnten als einen alten, billigen Rekord oder Audi. Und selbst wenn es so etwas noch gab, starben diese Autotypen spätestens um 1992/1993 herum fast vollständig aus, weil die wenigen gut erhaltenen Exemplare, die es noch gab, über die letzten Jahre aufgrund Discountpreisen oder der symbolischen Kiste Bier regelrecht vollends kaputt gemacht wurden. Mehr als zehn Jahre waren bei einem 70er-Jahre-Auto selbst für einen BMW oder Mercedes nur mit 50:50-Chance drin, einzig die Volvos hielten recht lang durch.

Die Autos heutzutage halten aber auch nicht viel länger als früher. Man muss das immer in Relation sehen zum Zeitgeschmack! Ich möchte kurz erläutern!

In den 70er-Jahren war ein Neuwagen alle paar Jahre selbstverständlich und gehörte einfach dazu.

In den 80er-Jahren wollte man Langzeitautos, die möglichst lang sorgenfrei fahren, haben.

In den 90er-Jahren war eine Synthese aus billig, gut ausgestattet, sicher (Airbags) und halbwegs haltbar gefragt.

In den 2000er-Jahren muss man dem Diktat der Messe entsprechend alle paar Jahre wechseln, mit der Mode gehen.

Zitat:

Naja ich würde eher sagen wir hatten da so einen "sweet spot" irgendwo, sagen wir mal in den späten 90ern oder so. Gute Karosserien mit noch halbwegs überschaubarer Technik, akzeptabler Sicherheit usw. Diesen Autos würde ich die größte Lebensdauer zusprechen. Was älter ist, stirbt häufig am Rost, was neuer ist eher an seiner technischen Komplexität.

Das hat Stefan gut umschrieben; ich kann das so in etwa bestätigen.

Zitat:

super geschrieben von italeri!

Herzlichen Dank für das nette Lob; freut mich sehr!

Themenstarteram 10. Juli 2013 um 15:41

Zitat:

Original geschrieben von italeri1947

Auf dem Neuwagenmarkt gibt es heutzutage allermeist Fahrzeuge, die für eine vorprogrammierte Haltedauer ausgelegt sind, die schon während der Entwicklungsstadien in etwa vorberechnet wurde - ........................................................................................................

Die Anforderungen der Kunden haben sich, das muss ich aber zugeben, auch geändert: Neufahrzeugkäufer, die eher auf Langzeitqualität und Platzangebot achten, sind die Ausnahme;

Du behauptest hier also einfach mal so, dass die Autos, die wir heute oder morgen für sehr viel Geld kaufen, dass diese also bereits eine geplante Obsoleszenz in sich tragen? Dass die Hersteller "Sorge getragen haben", dass die Kisten nach soundsoviel Jahren auseinanderfallen? Dass die den ungefähren Zeitpunkt auch schon bereits in etwa "vorberechnet" hätten?

Das wäre ja ein ........ Skandal sondergleichen, konnte man früher den Herstellern die Anfälligkeit ihrer Karossen für Rost deren Unfähigkeit oder fehlender technischer Verfahren ankreiden, ist es jetzt so, dass die also ganz gezielt Rostvorsorge an bestimmten Stellen bewusst nicht mehr durchführen?

Desweiteren streite ich ab, dass den Neuwagenkäufern die Langzeitqualität egal wäre, mir ist keine einziger potentieller Käufer bekannt, der darauf keinen Wert legen würde. Natürlich will man für sein Geld auch Qualität, nicht nur Aussehen, Platzangebot, Fahreigenschaften, Fahrleistungen, Sicherheit, geringer Verbrauch und, wenn schon, denn schon, das eine oder andere Gimmick, aber niemand, der bei klarem Verstand ist, wird doch dafür auf Solidität und Haltbarkeit verzichten wollen.

Ganz im Gegenteil ist ein zu erwartender hoher Langzeitnutzen auch für den Erstkäufer wichtig, denn erstens weiß der doch vorher nicht, was die Zukunft bringt, der kann ja auch aufgrund der Umstände durchaus gezwungen sein, den dann alten Wagen noch jahrelang weiter zu fahren, oder man plant, den Wagen dann später innerhalb der Familie weiterzugeben, was aber nur Sinn macht, wenns der dann auch noch "tut", ohne große Mucken und teure Reparaturen.

Zum anderen dürfte ein 6 Jahre altes Auto, dessen Lebenserwartung bekanntermassen noch weitere 15 Jahre beträgt, als Gebrauchtwagen erheblich mehr wert sein, als ein Auto, das nur noch 4 Jahre vor sich hat. Außerdem sinkt das Reparaturkostenrisiko ganz erheblich, wenn die Technik auf Langzeithaltbarkeit ausgelegt ist.

Alles das wissen doch sowohl die Neuwagenkäufer als auch die späteren Gebrauchtwagenkäufer sehr gut, von daher möchte ich deine Behauptung, dass die Käufer heute generell auf Solidität, Zuverlässigkeit, lange Haltedauer usw. keinen Wert mehr legen würden, als nicht stimmend einstufen.

Selbst, wenn ich nach nur 2 Jahren das Auto wieder verkaufen will/muss, wäre der Erlös dafür umso höher, je besser die Qualität und Solidität des Autos ist bzw. als vom Käufer angesehen wird.

Grüße

Udo

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Kaufberatung
  5. Wird die Qualität unserer Autos immer schlechter?