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Wer wuchtet im Hamburger Raum Räder bolzenzentriert?

Themenstarteram 23. Februar 2010 um 20:18

N'abend,

ich bin im südlichen Hamburger Raum auf der Suche nach einem Reifenfachbetrieb, der Räder bolzenzentriert wuchten kann. Es muß eine Aufspannvorrichtung für den Bolzenkreis 4 1/2" bzw. 114,3 mm vorhanden sein. Gewuchtet werden soll mit Klebegewichten, nicht mit Klemmgewichten.

Für zweckdienliche Hinweise ein herzliches Dankeschön.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 25. Februar 2010 um 9:42

Ich habe nach ein paar Telefonaten einen Betrieb in meiner Nähe gefunden, der eine Aufspannvorrichtung für Bolzenmontage hat. Erst nach längerem Quengeln und winken mit ein paar Geldscheinen war er bereit, das zu machen. Er hat wohl auch gemerkt, daß er einen am Telefon hat, der weiß wovon er redet.

Bei meinen Nachforschungen habe ich allerdings in ein Wespennest gestochen.

Es ist so, daß gar nicht so wenige Autos Räder haben, die bolzenzentriert gewuchtet werden müssen. Ich schätze die Zahl mal so auf etwa 15-20% aller Fahrzeuge. In der Tat sind etliche Franzosen aus dem PSA-Konzern dabei (Citroen und Peugeot), aber auch nahezu alle Geländewagen bestimmter Marken und mit bestimmten Radvarianten. Land Rover, Toyota 4Runner, Tacoma, Land Cruiser und Tundra, diverse Nissan, Dodge, Chevrolet, Ford aber auch PKW wie Nissan Altima und noch viele andere. Für alle diese Fahrzeuge schreibt der Hersteller "lug-centric balancing" also bolzenzentriertes Wuchten vor.

Da kein sogenannter "Reifenfachbetrieb" freiwillig und ungefragt die richtige Wuchtmethode anwendet, kann man davon ausgehen daß all diese Autos hier mit schlecht oder falsch gewuchteten Rädern durch die Gegend fahren und dieser Murks denen auch noch bezahlt wurde.

Dies bestätigt mal wieder meine Meinung zu Pfusch und Ignoranz aus deutschen Landen.

Hier können wir was über das Thema lernen:

http://www.youtube.com/watch?v=jDRG9eb0wNk

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Zitat:

er versucht den vermeintlichen Schlag mit Gewichten wegzuwuchten

Na, nun wundert es mich nicht das ein Bekannter an seinem Dodge Van über 100 g an Gewichten an der Felge hängen hat !!!

Find das Thema sehr interessant.

Werd heute gleich mal bei meinem Dodge Ram versuchen rauszubekommen wie er richtig gewuchtet wird.

Eventuell weiss ja jemand was genaues.

Themenstarteram 25. Februar 2010 um 14:40

Nachdem nun das Thema ausführlich beleuchtet wurde, habe ich beschlossen, keinem dieser unwilligen Stümper auch nur einen meiner kostbaren Reifen zu geben.

Ich werde wie früher wieder selber aufziehen.

Ich werde auch selber wuchten. Dafür werde ich ein Experiment wagen. Nein, ich werde keine Wuchtmaschine aus einer Werkstattpleite kaufen.

Ich werde das erste Mal ein neues, gewichteloses Auswuchtverfahren testen. Und zwar werde ich Auswuchtperlen der Firma Counteract verwenden. Ein interessantes Verfahren, das es schon länger für LKW gibt.

Funktionsprinzip ist die physikalische Eigenschaft, daß sich lose Substanzen in geschlossenen, rotierenden Räumen gleichmäßig durch die Fliehkraft verteilen. Zusätzlich laden sie sich statisch auf, so daß sie nicht durch den Reifen kullern, sondern auf der Innenseite der Lauffläche haften. Vorteil ist, daß nie nachgewuchet werden muß und sich die Kugeln immer so verteilen, daß Unwuchten ausgegichen werden, außen keine Gewichte an der Felge sind, hinter denen sich Dreck und Gammel hält und sie ein Reifenleben halten. Außerdem gleichen sie nicht nur Reifenunwuchten aus, sondern auch die restlichen Massenunwuchten an Bremsscheibe, etc.

Ist mir einen Test wert.

Aber da der Mustang noch lange nicht laufen wird, dauert das noch ein Weilchen mit dem Test.

Zitat:

Original geschrieben von spechti

Nachdem nun das Thema ausführlich beleuchtet wurde, habe ich beschlossen, keinem dieser unwilligen Stümper auch nur einen meiner kostbaren Reifen zu geben.

Ich werde wie früher wieder selber aufziehen.

Ich werde auch selber wuchten. Dafür werde ich ein Experiment wagen. Nein, ich werde keine Wuchtmaschine aus einer Werkstattpleite kaufen.

Ich werde das erste Mal ein neues, gewichteloses Auswuchtverfahren testen. Und zwar werde ich Auswuchtperlen der Firma Counteract verwenden. Ein interessantes Verfahren, das es schon länger für LKW gibt.

Funktionsprinzip ist die physikalische Eigenschaft, daß sich lose Substanzen in geschlossenen, rotierenden Räumen gleichmäßig durch die Fliehkraft verteilen. Zusätzlich laden sie sich statisch auf, so daß sie nicht durch den Reifen kullern, sondern auf der Innenseite der Lauffläche haften. Vorteil ist, daß nie nachgewuchet werden muß und sich die Kugeln immer so verteilen, daß Unwuchten ausgegichen werden, außen keine Gewichte an der Felge sind, hinter denen sich Dreck und Gammel hält und sie ein Reifenleben halten. Außerdem gleichen sie nicht nur Reifenunwuchten aus, sondern auch die restlichen Massenunwuchten an Bremsscheibe, etc.

Ist mir einen Test wert.

Aber da der Mustang noch lange nicht laufen wird, dauert das noch ein Weilchen mit dem Test.

Hi spechti, kann dir mal meine erfahrungen mit den Gewichten schildern.

EINFACH GEIL. Fahre das seit Jahren in meinem Quad.

Das beste was es gibt.

Themenstarteram 25. Februar 2010 um 17:18

Zitat:

EINFACH GEIL.

Das höre ich von überall. Ich habe noch nicht eine einzige negative Meinung darüber gehört.

Das beste daran ist: Mit dieser Möglichkeit wird es machbar, Reifen komplett selber zu montieren. Good Bye, Reifendienst!

Paßt zu meiner Philosophie "alles, was Du nicht selber machst, klappt garantiert nicht".

Nochmal zu den Wuchtverfahren:

Gehe ich recht in der Annahme, dass man davon ausgehen kann dass Räder, die Stehbolzen an den Bremstrommeln bzw. Scheiben haben in der Regel auch bolzenzentriert gewuchtet werden müssen und Räder die Radbolzen verwenden eher auf der Mittelnabe zentriert sind?

So stelle ich mir das als Laie mal vor.

am 25. Februar 2010 um 19:17

@deville73: Nein! Nicht zwangsläufig.

Es ist davon abhängig, ob die Felge auf ihrem mittleren Loch gehalten wird, oder ob dort ein größeres Spiel bzw. gar keine Anlagefläche vorhanden ist. Bei den meisten (aber eben nicht allen Fahrzeugen) ist die Felge auf dem mittleren Loch praktisch spielfrei zentriert. Wenn du die Felge montierst, sitzt sie schon ohne Radbolzen sauber mittig, sobald sie ganz an die Nabe herangeschoben ist.

Bolzenzentrierte Felgen haben keine solche exakte Zentrierung in der Mitte. Wenn die Radfelge auf die Nabe geschoben wird, hängt sie mit etwas Spiel auf den Radbolzen. Erst das gleichmäßige Anziehen der Bolzen / Muttern zentriert das Rad dann genau.

am 25. Februar 2010 um 19:37

Zitat:

Original geschrieben von spechti

Das beste daran ist: Mit dieser Möglichkeit wird es machbar, Reifen komplett selber zu montieren. Good Bye, Reifendienst!

Paßt zu meiner Philosophie "alles, was Du nicht selber machst, klappt garantiert nicht".

Wie gleichen diese Systeme den die dynamische Unwucht aus? Meiner Meinung nach kann die dynamische Unwucht damit nicht ausgeglichen werden. Für Trucks mag das OK sein, aber PKW können auf dynamisch nicht richtig ausgewuchtete Räder unschön reagieren.

Themenstarteram 25. Februar 2010 um 20:25

Zitat:

PKW können auf dynamisch nicht richtig ausgewuchtete Räder unschön reagieren.

Naja, auf von unwissenden Reifenmontören falsch gewuchtete Räder reagieren sie auch nicht wirklich gut. ;)

@Plasma: Zu Deiner Frage:

Die "Wissenschaft" sagt dazu:

A.2. Radauswuchtung:

Wenn eine bestimmte Menge von Auswuchtperlen innerhalb eines rotierenden Körpers, wie ein LKW Reifen gelegt wird, bewegen sie sich durch Zentrifugalkraft automatisch zur balancierten Position. Auf dieser Weise kann eine vollkommene dynamische und statische Auswuchtung des Reifens erreicht werden. Das Problem ist die Auswuchtperlen in Platz zu halten sobald die Auswuchtung erreicht wird.

Dies geschieht durch statische Aufladung durch die Reibung der Perlummantelung mit dem Reifengummi.

Für mich klingt das Prinzip genial einfach und plausibel. Auf jeden Fall einen Test wert. Ich bin allerdings kein Physiker.

Der Hersteller führt auf seiner Seite zwar explizit nur die Verwendung in LKW, Geländewagen, Motorrädern und Lieferwagen auf, hat mir aber auf Anfrage mitgeteilt, daß ein PKW mit der Reifengröße 235/60R15 pro Reifen ein 113g-Pack Perlen braucht und gegen die Anwendung nichts spricht.

Zitat:

Original geschrieben von plasmaenergy

@deville73: Nein! Nicht zwangsläufig.

Es ist davon abhängig, ob die Felge auf ihrem mittleren Loch gehalten wird, oder ob dort ein größeres Spiel bzw. gar keine Anlagefläche vorhanden ist. Bei den meisten (aber eben nicht allen Fahrzeugen) ist die Felge auf dem mittleren Loch praktisch spielfrei zentriert. Wenn du die Felge montierst, sitzt sie schon ohne Radbolzen sauber mittig, sobald sie ganz an die Nabe herangeschoben ist.

Bolzenzentrierte Felgen haben keine solche exakte Zentrierung in der Mitte. Wenn die Radfelge auf die Nabe geschoben wird, hängt sie mit etwas Spiel auf den Radbolzen. Erst das gleichmäßige Anziehen der Bolzen / Muttern zentriert das Rad dann genau.

Ja klar, das habe ich ja schon begriffen. :)

Ich stelle mir nur grad so im geistigen Auge vor, wie ein Monteur an einem aufgebockten Auto ein 25kg Rad mit einer Hand vor das erste Schraubloch hält und dort ohne Nabenzentrierung versucht Loch über Loch zu bekommen, um dann mit der anderen "freien" Hand den Radbolzen in dieses Loch zu bugsieren. Was für ein Hulk muss man da denn sein?

Und das zwei Monteure an einem Rad montieren dürfte ja noch unwirtschaftlicher sein und in der Praxis kaum üblich sein. Mir jedenfalls ist sowas noch nicht vorgekommen.

Sinnvoller ist doch, bei einer bolzenzentrierenden Befestigung das Rad mit beiden Händen über die Bolzen zu schieben und dann festzuschrauben.

Bei meinem alten 740 Volvo waren in den Felgen sogar kleine Positionierungslöcher, die einen entsprechenden Dorn auf der Radnabe hatten. Da wurde die Felge stets in der gleichen Position auf die Nabe geschraubt.

Für mich war das etwas bis dahin (und danach auch wieder) Unbekanntes und ich fands genial.

Das Bild ist ein bischen klein, aber man sieht deutlich das zusätzlich Loch in der Nähe der Bolzenlöcher.

Volvofelge mit extra Positionierungsloch

am 25. Februar 2010 um 22:18

Ich bin zwar auch kein Physiker, verstehe aber die Funktionsweise des Systems.

Folgendes passiert: Stellen wir uns einen Reifen mit (statischer) Unwucht vor. Der Laie meint häufig, dass der Reifen der Fliehkraft der Unwucht nachgibt und in Richtung der Unwucht nach aussen gezogen wird. Dadurch würde sich allerdings die Unwucht vergrößern und trotz gleichbleibender Drehzahl würde die Unwuchtkraft immer weiter ansteigen. Das ist also nicht der Fall. Entgegen der Intuition wandert der Rotationsmittelpunkt in Richtung der Unwucht! Also die schwere Seite des Rades kommt näher an die Rotationsachse. Damit hat der Reifen auf der "leichten" Seite einen größeren Abstand vom Drehmittelpunkt. Die Partikel im Reifeninneren rollen deswegen in diese Richtung. Die leichte Seite des Reifens ist für die mitrotierenden Pratikel quasi die tiefste Stelle im Reifen. Die dabei ausgelöste Massenverschiebung der Partikel hebt die Unwucht auf.

Nun zur dynamischen Unwucht. Eine dynamische Unwucht führt zum Taumeln des Rades. Würde man als Beobachter auf dem drehenden Rad sitzen, würde man eine Neigung des Rades aus der Symmetrieachse bemerken. Jetzt könnte man meinen, nun dann rollen die Partikel eben auch wieder in die Richtung der hervorstehenden Seite und alles gleicht sich wieder aus. Leider nicht, da die Reifenform innen nicht zylindrisch ist, sondern eher ein Torus. Die Partikel können aber nicht gegen die Fliehkraft nach innen rollen. Das müsten sie aber, weil von der Mittelebene in Richtung zur Reifenflanke der Innendurchmesser des Reifens kontinuierlich abnimmt. Nur eine perfekt zylindrische Innenkontur des Reifens würde es ermöglichen, dass sich der Reifen auch dynamisch auswuchtet.

Alle Klarheiten beseitigt?

Zitat:

Original geschrieben von deville73

 

Bei meinem alten 740 Volvo waren in den Felgen sogar kleine Positionierungslöcher, die einen entsprechenden Dorn auf der Radnabe hatten. Da wurde die Felge stets in der gleichen Position auf die Nabe geschraubt.

Für mich war das etwas bis dahin (und danach auch wieder) Unbekanntes und ich fands genial.

Das kenn eich auch noch aus meiner Lehrzeit bei MB, da war zwar kein Positionsloch in der Felge, jedoch wurde stets jedes Rad mittels Lackstift vor der Demontage markiert, damit es exakt in der gleichen Position wieder montiert werden konnte. War so in den späten 80ern. Auch da wurden die Räder werksseitig am Fahrzeug gewuchtet, also inkl. Bremsscheibe und aller anderen drehenden Teile. Eigentlich Genial.

Aber zu der beschriebenen Rädermontage:

An meinem S10 habe ich Felgen mit variablem Lochkreis...Als ich die zum aufziehen gebracht habe sagte so ein Schlaumeier:"Wasn datt fürn Schrott, da sind ja alle Löcher ausgeschlagen"....Ohne Worte.....

Eigentlich müssten die auch über die "Langlöcher" gewuchtet werden, aber ich glaube, da verlangt man hierzulande zuviel....

Felgengereinigt

Nen guten Mechaniker zu finden ist wie ein 6er im Lotto.

Aber kann mal jemand die Bezugsquelle zu den Wuchtperlen angeben?

Würde das gerne auch mal probieren...

Themenstarteram 26. Februar 2010 um 11:21

Zitat:

Alle Klarheiten beseitigt?

Stimmt, ein Reifen ist im Querschnitt gesehen innen nicht flach oder eckig, sondern rund, bzw. oval. Je breiter der Reifen, desto "flacher" das Oval und desto größer der dynamische Wuchteffekt, sofern er überhaupt auftritt, wie ja der Hersteller behauptet. Dies ist bei Motorradreifen oder ganz schmalen Pellen sicher zu vernachlässigen.

Nun ja, einen Test ist es trotzdem wert.

Ich lasse nach Möglichkeit eh herkömmliche Radgewichte nur auf der Rückseite und nur Klebegewichte anbringen, um die Optik nicht zu versauen. Somit fahre ich eh seit vielen Jahren mit "dynamisch schlecht gewuchteten" Rädern. Bis jetzt hatte das keine nachteiligen Auswirkungen, von denen ich wüßte.

Geben tut es das Zeug hier:

Perlenquelle

Hier ist wohl direkt der Hersteller ,mit ein paar kleinen Informationen auf der HP.

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