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Welches Motoröl?

Themenstarteram 25. Januar 2004 um 18:12

Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema
am 1. März 2004 um 23:20

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.

Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:

Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.

Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.

Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.

Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:

Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.

Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"

Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!

Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.

Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:

Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.

Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:

Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.

Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:

Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:

„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“

Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.

Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!

Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.

Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

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Zitat:

Dass ein normaler Austausch über Öle & co. möglich ist, beweisen wir im oil-club:

"Bei euch laufen ja die gleichen Themen wie bei uns, nur bei uns läuft es ne Spur anders.

Ich mein, ihr habt den gleichen Kram wie wir, doch wenn Du bei uns eine Frage stellst, dann ist das nicht gleich so ein hau-drauf-Ding....und, bei uns kannst Du einen eigenen Öl-Thread erstellen und die Leute geben Dir ein normales feedback.

Ohhu man, da muss ich hin...was mach ich noch hier...?

Ich weiß Baby, MT, Du würdest tierisch drauf stehen..."

@Tequila009:

Einige Dinge gehen überhaupt nicht. Das 1. ist Fremdforenwerbung! Wenn bei euch alles besser ist, alle User freundlicher und das Wissen sowieso mit Löffeln gefressen haben, frage ich mich, was du hier willst? Wenn Da drüben das Wetter besser ist, fahr doch dort hin in den Urlaub! hau-drauf-Ding? Ja es gibt lebhafte Diskussionen. Aber, man muss auch nicht auf jeden Mist reagieren. Das entspannt auch nicht.

Einen eigenen Öl-Thread eröffnen? Das kann man auch bei MT. Allerdings sollte dieser spezifisch auf ein Öl bzw. ein Fahrzeug/Motor bezogen sein. Dieser steht dann auch spezifisch um Fachforum für das Fahrzeug. Wir brauchen keine 1000 unterschiedlichen allgemeinen Threads dazu. Dies ist totaler Mist und führt zu keiner so aktiven Diskussion, wie sie hier im Ölthread statt findet. Wenn ein spezifisches Ölproblem da ist, kann dies eben auch im "eigenen Thread" besprochen werden. Und auch hier, gibt es hunderte Feedbacks. Davon ist die Überzahl sachlich und fachlich durchaus positiv.

Dein letzter Absatz ist eine reine Frechheit diesem Forum gegenüber! Wenn es dir hier nicht gefällt, dann lass es doch! Es zwingt dich keiner dieses Forum zu besuchen. Für mich sieht es anders aus. Du versuchst entweder für euer Forum neue User zu akquirieren, dir ist es bei euch zu langweilig, oder du provozierst mit Absicht.

 

Zitat:

Im gleichen Zuge spreche ich auch die Moderation an, diese doch meist tatenlos zusieht, und einen Missstand nicht vorausschauend erkennt bzw. ihn beim Aktuellen beendet.

Klar ist hierbei, dass man nicht immer zur Stelle ist.

Doch wenn man da ist, bitte ich um eine gewisse Moderation des Themas.

Es mag gut sein, dass ihr im Verhältnis wenige Leute seid, und es sich schwer macht, in seinem Aufgabengebiet aktiv zu sein. Doch dann teilt das bitte MT mit.

Dieser Thread schreitet so schnell voran, dass das gar nicht ohne die Hilfe der User zu moderieren ist. Man hat gar nicht die Zeit und gar nicht die Kraft, alle Beiträge zu lesen. Zumal viele, was hier "bemängelt" wird, ist eigentlich Kindergarten. Da heuelt der eine, weil seine Meinung nicht für voll genommen wird... Ist doch scheiß egal. Schreibe deine Beiträge nachvollziehbar und belege sie ausreichend. Danach kann der User machen was er will. Viele meiner Beiträge werden ebenfalls oft nicht als "gegeben" akzeptiert. Dann werden die erläutert und mir ist egal, was dann der einzelne User daraus macht. Wenn der Beitrag nicht geglaubt wird, kann man selber weiter ins Thema einsteigen. Lesen bildet. Und wenn ich falsch liege, lasse ich mich gerne sachlich korrigieren. (Zumindest, wenn die Korrektur berechtigt ist! Ansonsten kann man dies ja ebenfalls nochmal korrigieren. Aber immer sachlich!)

Wenn hier nicht User wären, die sich nicht immer gleich persönlich beleidigt fühlen wurden, wenn ihnen nicht blind gefolgt wird, wäre ein Moderationszwang gar nicht erforderlich. Übrigens schreien die User am lautesten Zensur und Machtmissbrauch, die zuvor nach der Moderation gerufen haben!

Bei erwachsenen Leuten sollte man nur eingreifen brauchen, wenn einer grob und absichtlich gegen die NuB verstößt. Alles andere sollte sich sachlich klären lassen. Ich muss hier keinen User vorschreiben, er hat dir jetzt zuzuhören oder dir zu glauben. Oftmals fühlt ihr euch angegriffen, obwohl es keinen Grund dazu gibt. Wenn ich als Außenstehender so manchen Alarm sehe, denke ich mir oftmals "Warum alarmiert er jetzt? Das ist doch nichts, was mich zu interessieren hat! Das ist Kinderkram!" Ich muss niemanden sanktionieren, weil er auf deinen Beitrag mit "Wer's glaubt!" antwortet! (Um es mal salopp auszudrücken!)

MfG

Johnes

MT-Moderation

Hier, ist für heute eine Pause verordnet, um geschriebenes Wort sacken zu lassen.

Es werden auch keine "Ersatz-Öl-Threads" eröffnet! Nehmt die Pause hin um alle mal wieder das Thema zu fokussieren.

PS: Für sachliche Kritik habe ich ein PN-Postfach!

Wir waren ja bei den Basisölen stehen geblieben, und wie man anhand der weiter oben genannten CCS-Werte eindeutig erkennen kann, handelt es sich bei den 0W-Ölen immer um die mehr oder weniger gleiche Dicke der Basis, diese dann mit der entsprechenden Mengenzugabe von Polymeren (VI-Verbesserer) auf die gewünschte SAE-Einstufung gebracht wird.

Gleich verhält es sich mit 5W, 10W und weitere.

Nach 300km kann ich sagen, gut das ich das 5W-40 genommen habe

Besserer Kaltstart, läuft selbst kalt schön und besser für die Hydrostößel ist es auch

am 12. November 2016 um 9:19

Das hat zuerst mit ccs und kv40 zu tun und zuletzt mit sae40...

am 12. November 2016 um 9:30

Bzgl. Basisölen kann ich meine Aussage beweisen und zwar mit Info von Exxon Mobil. 0w-40 hat dünnstes Grundöl:

am 12. November 2016 um 9:32

Zitat:

@Tequila009 schrieb am 12. November 2016 um 09:50:48 Uhr:

Wir waren ja bei den Basisölen stehen geblieben, und wie man anhand der weiter oben genannten CCS-Werte eindeutig erkennen kann, handelt es sich bei den 0W-Ölen immer um die mehr oder weniger gleiche Dicke der Basis, diese dann mit der entsprechenden Mengenzugabe von Polymeren (VI-Verbesserer) auf die gewünschte SAE-Einstufung gebracht wird.

Gleich verhält es sich mit 5W, 10W und weitere.

Das bedeutet aber nicht überall sind die gleichen Mengen VI Pusher von Nöten um eine gleiche Viskoeinstufung zu erreichen.

Auch Grundöle haben schon ein eigene Bandbreite des VI Bereiches.

PAO ; HC; Ester....

0w ist tatsächlich "nach unten offen" und entzieht sich so teilweise einer streng gerasterten Betrachtung

Eneos 0w20 oder Shell 0w30

Im Extremfall sind gar keine VI-Polymere nötig

Ravenol RHV

Mit 0w 4cSt+6cSt erreichst Du nie 20cSt ohne VI-Polymere, egal ob das Polyolester oder ein Grundöl nach PAO oder GTL oder HC hergestellt wurde...

Wenn in 0W-20 schon keine Polymere mehr enthalten sein sollen und es sich dabei quasi schon um Einbereichsöle handelt, wie werden denn 0W-8/16 Öle hergestellt?

Das Ravenol Extra Fuel Economy EFE 0W-16 hat z.B. einen CCS von 4550 mPa.s, während sich das Valvoline SynPower 0W-40 bei lediglich 3052 mPa.s aufhält.

Man sollte dabei natürlich immer die Basisölart beachten, das schrieb ich auch direkt zu Anfang.

Dass die 0W-Öle nach unten offen sind, spielt im derzeitigen Stand keine Rolle.

Mir ist noch nie ein Basisöl unterhalb von 2000 mPa.s oder so @ -35°C untergekommen.

Der Meguin-Chemiker im oben gezeigten Video hätte aus der 5W-Basis auch locker ein SAE 40 oder 50 machen können. Dazu wäre nur eine höhere Menge der Polymere nötig gewesen, mehr nicht.

Durch eine andere Kombination der Grundöle könnte er aber auch schon eine 5w30 Basis habe und sehr viel weniger

VI Pusher benötige als wenn er eine Einbereichsbasis 5w als Ausgang verwendet.

So nochmals eine Sache zum Lecwec, bin jetzt ca. 500 Km damit gefahren und alles ist erstmal dicht, seit 200 Km ist auch der Motorlauf weicher und ruhiger geworden.

Was der Motorlauf mit dem Lecwec zutun hat, keine Ahnung ?

Gruß André

Zitat:

@Tequila009 schrieb am 12. November 2016 um 11:18:58 Uhr:

Wenn in 0W-20 schon keine Polymere mehr enthalten sein sollen und es sich dabei quasi schon um Einbereichsöle handelt, wie werden denn 0W-8/16 Öle hergestellt?

Vielleicht wird noch billigeres Öl genommen und noch teurer verkauft. Irgendwann wird wieder Einbereichsöl genommen. In 0 Viskosität, verkauft für mehr als zehn Euro pro Liter. Aufgrund der zu erwartenden Geschwindigkeitsbegrenzungen laufen Motoren dann sowieso nicht mehr dauernd über 2000/min.

Zitat:

@foxstream schrieb am 12. November 2016 um 12:28:27 Uhr:

Durch eine andere Kombination der Grundöle könnte er aber auch schon eine 5w30 Basis habe und sehr viel weniger

VI Pusher benötige als wenn er eine Einbereichsbasis 5w als Ausgang verwendet.

Es gibt keine "5W-30"-Basis. Kein Basisöl kann pur diese Viskositätsbereiche abdecken. Ein SAE 30 Einbereichsöl wäre wohl sowas wie ein 15W-30 oder gar 20W-30 und kann die Tieftemperatureigenschaften von 5W nicht erreichen.

Die Basis fängt bei Mehrbereichsölen immer mit der Winter-Einstufung an, daran gibt es in meinen Augen nichts mehr zu rütteln.

Man kann mit der Mischung eines Basisöls und der Zugabe von VI-Verbesserern nun extrem rumspielen um ein möglichst ausgewogenes Verhältnis zu bekommen, das steht außer Frage.

Hierbei spielen dann auch die Erfahrungswerte der Hersteller eine Rolle.

Zitat:

@andi.36 schrieb am 12. November 2016 um 12:32:28 Uhr:

...seit 200 Km ist auch der Motorlauf weicher und ruhiger geworden.

Was der Motorlauf mit dem Lecwec zutun hat, keine Ahnung ?

Es wäre durchaus möglich, dass im LecWec eine geringe Menge andickender Stoffe wie z.B. die aktuell thematisierten VI-Verbesserer enthalten sind.

Wie man hier im 2. Video sehen kann, gibt es auch Zusätze die dünn wie Wasser sind und keine Viskositätsanhebung bewirken können: Ölzusätze - Zusatzadditive für Dichtungen

Wieso können Additive die selber entweder sehr niederviskos sind oder in einem niederviskosen Träger gelöst sind die Viskosität nicht abheben?

Additive nach full-SAPS Rezeption MB 229.5 erreichen 1100 ppm oder 0.11%

Zitat:

@B207L schrieb am 10. November 2016 um 18:26:03 Uhr:

@ Tequilla

ich zitiere den Blödsinn, denn du da schreibst nicht… weißt du was ein VI ist und aussagt, Viskositätsverlauf unter Druck und Temperatur? … scheints ned wirklich, und rätst anderen sich schlau zu machen?

… übrigens jedes Öl braucht V-Verbesserer, das Grundöl, das ein 0W40 kann gibts nicht… das ist glaub ich seit den späten 70ern so. Und klar kann man mit besseren Grundölen anders additiviern… weil PAO/ESTHER schon von sich aus mehr kann als ein HC. Da man aber nur bis zu 20% sinnvoll additiviert, nach heutigem Technikstand, bleiben bei gutem Grundöl mehr Reserven für wirkliche Additivierung. Bei HC ist man darauf angewiesen mittels Additivierung die Normen zu erreichen und halbwegs eine kurze Zeit lang zu halten.

… das was du meinst, in Ölen der Gruppe IV,V sind im übrigen seltener V-Verbesserer (die hier eher sparsam eingesetzt werden), sondern PP Verbesserer und Additive die, die Fließfähigkeit bei kalten Temperaturen verbessern.

Hinzuzufügen ist, dass erst mit synthetischen Grundölen für Schmierstoffe VIs von bis zu 400 erreichbar sind(für Motoröle jedoch irrelevant). Für folgende Additivierungen ist eine Anpassung der Synthese möglich,was bei Destillation Grenzen hat.

Auf der Suche nach einem thermostabilem Öl für einen luftgekühlten Motor fällt der gravierende Unterschied des VI der mineral., HC und synth. Ölen auf (ein Beispiel:Ravenol Motobike 4-T 10W60; Visk.100°C 23mm²/sek.).

Sicherlich ist der VI kein Optimum wie Tequila schreibt, aber die therm.Stabilität ist ein posit. Merkmal von synth. Grundölen. Das Syntheseverfahren wurde nicht zur Produktverbesserung aufgegeben, sondern weil HC/SHC billiger ist und sich mit Synthese-Wortverbindungen teuer verkaufen läßt.

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