W210 oder W211
Hallo,
nun suche ich schon so lange einen vernünftigen (weitgehend rostfreien) W210 T CDI. Bisher leider mit wenig Erfolg. Obwohl ich den W210 von seinen Formen schöner finde, überlege ich mir mittlerweile, vielleicht auch den W211 T als Alternative zuzulassen. Frage: Was scheint vernünftiger, einen "späten" W210 oder einen frühen W211 zu kaufen (220-320 CDI-Modelle)?
Beste Antwort im Thema
@TS: Zurück zur Eingangsfrage: nimm einen späten W 210.
Also den mit dem angeblichen "Mazda-Styling"; ich sage mal so: den letzten ganz großen Wurf von Bruno Sacco so zu verunglimpfen, täte dem Meister sicher weh, wenn er es ernst nähme.
Ich sage mit einem der damaligen Werbemotti: "Sehen Sie Mercedes-Benz mit anderen Augen."
Der 210er ist sozusagen die Grundidee des 'neueren' Mercedes-Benz-Designs, das die Marke seit jetzt dann 20 Jahren begleitet. Auch der kantige 212 hat diese Gene.
So verkörpert der 210 wenigstens einige der alten Tugenden, die man von Daimler-Benz zur DaimlerChrysler AG hinüberretten konnte.
Dazu gehört dieses - schon damals leicht altmodische - Willkommen-zuhause-Gefühl, die "alten" Armaturen, noch aus dem 124er vertraut, allerdings ohne ET-Nr.-Aufdruck auf dem Zifferblatt, diese klassische Schalter-Anordnung etc. - da ist viel Gefühlssache dabei.
Der 211 wirkt vor allem innen viel beliebiger und - für mich - langweiliger als der 210.
Dass Rost - leider - bei den Produkten immer ein Thema war und ist, zieht sich ja durch, beginnt nicht erst beim "Adenauer" und hört auch beim 211er nicht auf.
Bezüglich Rost spreche ich aus der Erfahrung eines, der mit einem damals schon 11 Jahre alten 240 D 3.0 seine ersten leidvollen Erfahrungen mit einem von innen rostenden /8 machen "durfte". Meinen ersten Tausender (DM! selbst bei Daimler verdient!!!) habe ich sinn- und willenlos in diese Rostlaube versenkt! Wer also von Rost spricht und deshalb alle 210er in Bausch und Bogen verunglimpft, denke mal an die älteren Exemplare, und auch der 123 war da kein Ruhmesblatt.
Im Übrigen sind die ältesten 210er nun auch 20 Jahre alt; man schaue sich mal Fahrzeuge anderer Hersteller in diesem Fz-Alter an...
Sonderproblem des 210er war (und ist in überlebenden Einzelfällen immer noch), dass das Rostproblem hausgemacht war. V.a. die Tauchbadlackierung war das Problem, und hier die bakterielle Verseuchung. Das kann man aber mit einer kritischen Inspektion beim Fahrzeugkauf schon etwas eindämmen. Die schlimmsten Rostbeulen hat die Pest wahrscheinlich schon dahingerafft, und ansonsten gilt: "Der rostigste Benz ist auch der solideste".
Ich bin der starken Meinung, dass die Zeit erst noch reif werden muss für die Wahrnehmung des 210 als letzten Klassiker des Hauses Mercedes, also Daimler-Benz AG, also DaimlerChrysler, also Daimler AG! Ich werde schon jetzt gelegentlich auf meinen schönen Dicken angesprochen, und zwar positiv und obwohl er nicht so hochglanz-gepflegt ist (sondern v.a. technisch in Schuss und mit 2 Kindersitzen versehen). Kenner sehen die Substanz :D .
Also: Vier(!) Augen auf beim Autokauf.
Ach so: nimm den 210er :D
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Weder noch.
Such dir einen 211 ab der MOPF. Rostfreie 210er T-Modelle zu finden ist fast unmöglich, frühe 211er sind mit der SBC-Bremse gestraft, auch sonst wurde vieles in dieser Baureihe über die Jahre verbessert.
Die CDIs im 211er sind deutlich unproblematischer, viele Kinderkrankheiten der ersten CDI-Generationen im 210er wurden ausgemerzt. Ab MOPF auch deutllich erstarkt, der 220 CDI MOPF mit seinen 170 PS ist eine sehr passable Motorisierung zum kleinen Tarif.
Zitat:
frühe 211er sind mit der SBC-Bremse gestraft
also ich habe von einem "insider" gehört, daß die sbc-bremse auch in den
211-mopf weiterhin verbaut wurde, jedoch in modifizierter form, und ohne
den limiter... mehr insgeheim, ohne großes aufsehen... allerdings - hörensagen...
zum thema - ich würde auch den 211 mopf wählen... wenn allerdings nur
der späte 210 oder der frühe 211 zur wahl steht, dann den 210...
210 er nicht mal als Winterauto.
Hat irgendwie so ein Mazdastyling und sind eh zu 90 % Kernschrott.Mir persönlich hat der 210 nichtmal ab Einführung gefallen während der 211 er doch wieder was darstellt.
Der 211 er ist das weitaus bessere Fahrzeug und die SBC Probleme werden meiner Meinung etwas hochgespielt.
Hab in meiner Kundschaft 18 211 er laufen und von denen hatte erst einer mal ein SBC Problem welches nach 11 Jahren von DB kostenlos beseitigt wurde auch ohne Sternenstempel im KD Heft.
Iwst halt auch ne Frage des Geldbeutels. Viele 210 er Verkäufer glauben ja noch in der 4000 er Liga mitspielen zu können, wärend man 211 er schon in dieser Preisklasse bekommen kann was bei 15KEU noch kein Ende findet. Von Km würde ich mich jetzt nicht so abschrecken lassen.
Muss aber jeder für sich selbst ausmachen was er haben will.
Suche halt viel Auto für 2 bis 3 Jahre für möglichst wenig Geld, einen Neuwagen kaufe ich dann später. keine Angst, Unterhalt ist kein Problem. Zur Wahl steht eigentlich nur ein später W210 oder ein ganz früher W211. Letztere haben dann aber auch meist schon 200.000km und mehr auf der Uhr. Von Design finde ich den 210er eigentlich klassisch schön, wenn da die Angst vorm Rost nicht wäre. Von dem laufenden Kosten hinsichtlich Reparaturen und der Pannenanfälligkeit, w210 oder früher W211 (bis 2006).
Ich habe beide Baureihen, und beide haben ihre jeweiligen Vorzüge und "Nerv-Punkte". Je nachdem, in welchem Forum Du fragst, werden die Antworten eine gewisse Tendenz haben.
Ich würde anders herangehen: es muss ein "ordentliches" Fahrzeug mit belegbarer Historie sein. Der Wagen muss nicht unbedingt ein teures Daimler-Checkheft haben, darf auch gern ein paar Besitzer und Laufleistung haben, aber es muss alles "zusammenpassen" und vor allem darf nicht an Wartung/Instandsetzung gespart worden sein.
Mein 210er hatte ein lückenloses Daimler-Checkheft, mein 211er hatte ein lückenloses "Fremd"-Checkheft, aber immer in der gleichen, fähigen und gut ausgestatteten Werkstatt. Beide Wagen hatten langjährige Vorbesitzer, die nicht am falschen Ende gespart haben.
Beim 210er empfehle ich den kleinen 200er Saugmotor, dieses Modell hat selten eine gewerbliche Vollgas-Vergangenheit und kann heute noch aus solider Privathand mit etwas Suche erworben werden. Und beim 211er empfehle ich den kleinen Vierzylinder-CDI, wie schon von A-D empfohlen. Ich habe damals das eigentlich unmögliche gesucht, den kleinen E 220 CDI als Kombi. Die gab es fast nur aus gewerblicher Hand oder als sehr teure, wenig gelaufene Privat-Ersthand-Autos. Ich habe dann aber doch noch einen von Privat ergattert, der für die meisten eher uninteressant war, weil "nur Classic", aber das ist mir sowas von egal. Mein Vorbesitzer (Rechtsanwalt, ausschließliche Privatnutzung) hatte den Wagen seinerzeit als Jahreswagen teuer erworben, und da hat er sich den Aufpreis für Elegance oder Avantgarde schlichtweg gespart und sich stattdessen lieber am Schiebedach erfreut, das bei "Classic" nicht unbedingt oft zu finden ist. Und ich habe diesen Kauf noch nie bereut.
Fazit: ich empfehle, mal abseits der übliche Pfade (großer Motor, Avantgarde, Command, "volle Hütte") zu suchen, da gibt es immer noch Überraschungen...
Zum 211 Vormopf: der Ruf ist schlimmer als die Realität. Es gibt m. E. nur zwei echte Schwachstellen: die SBC und der Wandler. Die SBC kann mittlerweile für um 1000 EUR von Bosch im Austausch erledigt werden (es gibt noch günstigere Instandsetzer, die angeblich wirklich instandsetzen, da fehlen hier aber noch die Rückmeldungen), und beim Getriebe ist vermutlich irgendwann mal der Wandler fällig, das kann auch im Tausch komplett für deutlich unter 1000 EUR erledigt werden (ich habe mit Rechnung 600 EUR bezahlt). Der Wandler kann aber auch beim Mopf irgendwann mal fällig sein, dass sollte gedanklich bei jedem 211er berücksichtigt werden. Ansonsten läuft mein Vormopf mit wenig Reparaturen und lässt mich nicht wirklich etwas vermissen, die Motorleistung ist für mich kein Kriterium, 150 PS beim 220 CDI kommen auch voran...
Zitat:
@streitaxt schrieb am 2. August 2015 um 18:18:46 Uhr:
also ich habe von einem "insider" gehört, daß die sbc-bremse auch in den
211-mopf weiterhin verbaut wurde, jedoch in modifizierter form, und ohne
den limiter... mehr insgeheim, ohne großes aufsehen... allerdings - hörensagen...
Ja, ist Hörensagen und auch blanker Stuss. Ist ein ganz normales Bremssystem mit Bremskraftverstärker und ESP-Block. In diesem Bereich gibt's keine Probleme mehr. Übrigens auch keine Nachteile trotz "Vereinfachung" der Technik.
SBC kann man ruhig kaufen, aber sie muss "eingepreist" sein. Mindestens 1.000, eher 2.000 Euro billiger.
Über die Bauzeit wurde vieles verbessert, auch der Rostschutz. Und der 220 CDI MOPF ist wirklich bärig im Antritt. Auch am Fahrwerk wurden obere Querlenker verändert (Gelenke einzeln ersetzbar).
Auch wenn wir hier im 210er-Forum sind, sollte man zugeben, dass der 211er eindeutig der bessere Wagen ist. Er hat auch seine Schwachpunkte, aber besonders die braune Pest tritt deutlich verhaltener auf. Allerdings in Sachen Kombi - Laderaum deutlich kleiner und Niveau - nicht unbedingt haltbar, gibts da einige Einschränkungen.
Gruß
Jürgen
Zitat:
und die SBC Probleme werden meiner Meinung etwas hochgespielt.
Zitat:
ist Hörensagen und auch blanker Stuss. Ist ein ganz normales Bremssystem
mit Bremskraftverstärker und ESP-Block
danke euch, leute, wieder was dazugelernt... wobei derjenige, der mir das steckte
mit der modifizierten sbc im 211 mopf, ein mercedes-meister war...:confused:
Also ich habe mir einen w211 E500 gegönnt, der wohl das beste Beispiel eines Glückstreffers bei Gebrauchten darstellt. 71 Jahre alter Erstbesitzer, lückenloses Scheckheft, bei der Extraliste hat er einfach mal alles angekreuzt(hab es schwarz auf weiß) - sprich der Grundpreis von 69.???? kletterte hoch auf 84.???? Euronen. Und zudem eine Rechnung von zwei Nachrüstungen direkt im Folgejahr, Comand Navi und Solarmodul für insgesamt 11.736Euro .
Nach nur 109.000km im Top Zustand für 8.800 Euro abgekauft.
Diese lange Rede soll keine zur Schaustellung sein, sondern lediglich die Reaktion verstehen lassen. Ich vermisse echt meinen w210er. Das Ding ist einfach ein Schiff mit einer Klasse für sich. Das Fahrgefühl ist einfach ein Segen und man fällt nur so auf dem Boden liegenden Sitze. Da passt einfach alles. Heute stell ich mir die adaptiven Dämpfer ein, aber so wie beim 210er wirds nicht.
Der 211er ist wirklich ein Meisterwerk und da passt wirklich alles, und vor Allem das Design. Aber der 210er vermittelt ein ganz anderes Feeling, einen ganz anderen Komfort, eine genauso gute Technik und ja er kann auch rostfrei sein/bleiben - bei all unseren Exemplaren haben die Standardwäsche jeden Monat gerreicht.
Man muss ihn mögen, aber wenn man erst ne kleine Sympathie hat, dann hält die Liebe.
Und abgesehen davon, kann man auch sagen, dass der w210 eher das pragmatische Auto mit Vorzügen einer Reiselimousine und der w211 eher das "genügsamere Statussymbol" ist.
Zitat:
Nach nur 109.000km im Top Zustand für 8.800 Euro abgekauft.
wieder ein beispiel für meine worte - beim gebrauchtwagenkauf braucht man vor
allem eine gehörige portion glück...! klar, ein gutes auge, bissel know-how und ein
geldbeutel, der zum rechten zeitpunkt das nötige hergibt, schaden nicht, aber so
richtig ausschlaggebend ist das alles nicht... massel, dusel, wie immer man es
nennen will - das ist das maßgebende...;)
warum schreibe ich das...? weil mein w 211 e 500 mit den gleichen kilometern
und für das gleiche geld so dermaßen gut war, daß ich 3 kreuze machte, als ein
angehöriger einer ethnischen randgruppe (die meisten heißen "braun") ganz heiß
auf den wagen war, und ihn zu einem halbwegs akzeptablen preis mitnahm...
Zur SBC noch: Dein Bekannter hat nicht zwingend viel "erfunden", denn soviel ist vom theoretischen Ansatz zwischen SBC und normaler Bremse mit ESP nicht um. Tatsächlich ist nur die Aufbringung des Bremsdruckes per Elektromotor und Vorratsspeicher zusätzlich erforderlich. Und am Bremspedal der Simulator, der für den "künstlichen Pedalwiderstand" sorgt.
Zitat:
@grunewaldturm schrieb am 2. August 2015 um 20:34:48 Uhr:
Zum 211 Vormopf: der Ruf ist schlimmer als die Realität. Es gibt m. E. nur zwei echte Schwachstellen: die SBC und der Wandler.
Einspruch, Euer Ehren...:D
Ich hatte einen der ersten 211er als 270 CDI.
Probleme mit der SBC oder dem Getriebe gab es nicht und er lief wie ein geölter Blitz.
Wenn er lief...
Aber dafür gab es unendlich viele Probleme mit der Elektronik.
Kurz nach dem Verlassen des Werksgeländes in Sindelfingen leuchtete bereits die Warnlampe für eine Airbagstörung auf. So führte mich meine erste Fahrt direkt in meine Stammwerkstatt, welche mich entsprechend kopfschüttelnd empfing.
Ständig traten irgendwelche neue ärgerlichen Probleme auf, welche die Werkstatt nie restlos beseitigen konnte. So habe ich ihn irgendwann entnervt zurückgegeben.
Wenn 211, dann unbedingt nur einen nach der Modellpflege. Dann bekommt man auch wirklich ein gutes Auto zu einem heute vernünftigen Preis.
Sind diese Probleme bei den heute auf dem markt erhältlichen frühen 211ern nicht schon gelöst?
Eigentlich schon. Eigentlich liest man nichts mehr darüber. Einiges war in Software begründet, manches im Batteriesteuergerät.