ForumVerkehr & Sicherheit
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Verkehr & Sicherheit
  5. Vater will MPU umgehen!?

Vater will MPU umgehen!?

Themenstarteram 22. September 2014 um 1:18

Sorry, hab mich extra wegen diesem Thema in diesem Forum angemeldet und das schien mir der richtige Bereich zu sein.

Folgende Situation:

Mein Vater hatte vor ca. 10 Monaten einen Unfall. Er stand auf nem Parkplatz von Rewe, saß im Auto und dabei ist ihm beim rückwärtsausparken, jemand reingefahren. Die Reperatur an seinem Auto hat ca. 8000 € gekostet, wurde aber noch von der gegnerischen Verischerung gezahlt.

Nichtsdestotrotz wurde die Polizei vom Unfallverursacher gerufen, die stellten bei meinem Vater 1,69 Promille fest, das ganze kam irgendwann vor Gericht. Mein Vater hat 6 Monate Führerscheinentzug und 800€ Strafe bekommen.

Irgendwann rief er mich an, ich soll mal vorbeikommen, er kann seinen Führerschein jetzt wieder beantragen.

Als ich dann mal zu Besuch war, hab ich ihn halt hingefahren. Foto machen, aufs Amt neue Führerschein beantragen, schön und gut.

2 Wochen später kam der Brief vom Landratsamt, er muss zur MPU...1,69 Promille halt.

Und nun, mein Vater ist Alki. Es gibt zwar Wochenlange Phasen in denen er absolut nichts trinkt, aber alle 2 Monate 2-3 Tage in denen er wieder komplett die Kontrolle verliert (Ich wohne nicht mehr zuhause, aber meine Mutter, plus der ganze Rest der Familie erzählen das). Vor 5 Jahren gabs aber keinen Tag, an dem er nich völlig besoffen durchs Haus gefallen ist.

Heute ruft er mich an... "Wir fahren am Dienstag nach Polen!"

(Mein Vater ist Pole, hat Deutsche und Polnische Staatsbrügerschaft)

Er fährt wohl mit irgendeinem Kumpel in die Gemeinde dort, wo er...ehm gemeldet ist(?)... jedenfalls mal persos, reisepässe etc beantragen kann.

Will dort erzählen "Hab meinen Führerschein hier verloren, brauch nen neuen"

Und jetzt zur eigentlichen Frage:

Das kann doch nich ernsthaft funktionieren? Ich wollte ihn heute am Telefon die ganze Zeit davon abhalten, aber "er kennt Leute, die haben das auch so ähnlich gemacht"...war halt immer das Totschlag-Argument. Ich hab leider Null-Ahnung, wie das international/EU mit Führerscheinen, MPUs, wasweißich abläuft.

 

 

Beste Antwort im Thema

Ich würde meinen Vater eher zum Entzug raten, als über irgendwelche Tricks zu informieren.

Alkoholiker hinters Steuer? Ja sauber...

62 weitere Antworten
Ähnliche Themen
62 Antworten

Vorab: Dein Vater scheint ein recht wenig talentierter Mensch zu sein, was den Umgang mit 3 Staatsgewalten in DE betrifft.

Wenn sich die Geschichte auf dem Parkplatz wirklich so abgespielt hat wie du geschrieben hast, und er sich gegenüber der Exekutive nicht möglicherweise gar selbst belastet hätte, hätte jeder einigermaßen talentierter Fachanwalt für Verkehrsrecht dafür gesorgt, dass dein Dad seine FE noch im Gerichtssaal wieder ausgehändigt bekommt.

Seine Idee, sich aus einem anderen EU-Land eine FE ausstellen zu lassen ist nur bedingt clever, denn er darf auf deutschem Boden keine Fahrzeuge führen. Macht er es trotzdem, hat er gleich das nächste Problem.

Soweit ich weis wäre er im Besitz einer polnischen Fahrerlaubnis dazu berechtigt in der EU ein Auto zu bewegen, aber halt nicht in D, da ihm hier ein Fahrverbot auferlegt wurde. Bei einer allgem. Verkehrskontrolle ist er dann fällig, Fahren ohne Fahrerlaubnis.

am 22. September 2014 um 4:17

Wird er mit einem polnischen Schein erwischt, ist der wieder weg. Und dann wirds teuer. Bei der ganzen Vorgeschichte ist es auch gut so das es nicht so einfach ist den Lappen wieder zu bekommen. Hier muss wirklich erst die Person zum Einsehen kommen. Aber bei Alkoholikern ist das so eine Sache. Da ist die komplette Familie gefragt.

Aber auch nur wenn die Polen nicht prüfen ob der gute Mann nicht schon irgendwo in der EU eine Fahrerlaubnis besitzt und weswegen diese Fahrerlaubnis aktuell entzogen ist.

Über eucaris können örtliche Behörden leicht prüfen ob eine Fahrerlaubnis der EU vorhanden ist und auch eine entzogene Fahrerlaubnis gilt als vorhandene Fahrerlaubnis und somit kann in keinem EU-Land eine weitere erworben werden.

Aber solche uneinsichtigen Personen sind das gefundene Fressen für Betrüger.

Ich würde meinen Vater eher zum Entzug raten, als über irgendwelche Tricks zu informieren.

Alkoholiker hinters Steuer? Ja sauber...

Zitat:

Original geschrieben von Ka_thyyy

Das kann doch nich ernsthaft funktionieren? Ich wollte ihn heute am Telefon die ganze Zeit davon abhalten, ...

Zitat:

Original geschrieben von VW-Malle

Ich würde meinen Vater eher zum Entzug raten, als über irgendwelche Tricks zu informieren.

Du solltest deinen Vater unbedingt von seinem Vorhaben abbringen.

Die polnische Fahrerlaubnis ist in Deutschland nichts wert weil er hier ein Fahrverbot hat.

Er macht dadurch nur alles noch schlimmer wenn er wieder erwischt wird.

Seine einzige Möglichkeit ist auf lange Dauer abstinent zu bleiben und hier die MPU zu machen.

Es gibt Vorbereitungskurse, dort erfährt er alles.

https://www.google.de/#q=mpu+vorbereitung

Das ist ein harter und langer Weg, seine einzige und legitime Möglichkeit den FS wieder zu bekommen.

Der Trick mit dem Führerschein in einem anderen Land zu beantragen ist uralt. Die Idee kommt leider zu spät, weil auch hier die Gesetzgebung geändert wurde. Soweit ich weiß ist es auf eropäischer Ebene bereits geregelt. Wer in einem Land die Fahrerlaubnis verliert kann dort nicht mit einem anderen Führerschein unterwegs sein, wie bereits hier erwähnt.

Wenn er dann hier mit deutschen Kennzeichen untwerwegs ist und sich aber mit einem EU Führerschein ausweist werden die Kollegen ganz schön aufmerksam. Und im umgekhrten Fall mit polnischen Kennzeichen in Deutschland unterwegs sein, werden die Kollegen wegen Steuerhinterziehung auch schnell aufmerksam.

Aus den Antworten entnehme ich, das niemand einen "Alki" (ich mag dieses Wort nicht) in der Familie hat oder hatte. Denn, wer damit zu tun hat weiß, dass es vergebene Liebesmüh' ist denjenigen vom führen eines Kfz abzuhalten und ihm statt dessen einen Entzug schmackhaft zu machen.

Nicht nur in meiner Familie sondern auch später als Betriebsrat hatte ich mit Alkoholismus zu tun. Meine Mutter hat irgendwann selbst aufgehört ... für einige Jahre. Über den Schaden, den sie angerichtet hat, muss ich hier nichts berichten. Gleiches gilt für Alkoholkranke Kollegen.

Auch wenn es billig klingt: Es geht nur mit Gewalt! An einen Alkoholiker zu appellieren doch mit der Sauferei aufzuhören, ist genauso sinnlos, wie einem Schwan das steppen beizubringen.

So wie der TE seine Vater schildert, hilft nur noch ein Zwangsentzug, BEVOR er Menschenleben auf dem Gewissen hat.

Heißt für den TE, Familie hin oder her, die Behörden über den Plan zu informieren, alles andere ist Schönfärberei ...

Also meiner Meinung nach hätte man ihm den FE gar nicht erst abnehmen können.

Wenn der nicht gefahren ist und aufm Parklplatz einfach steht und einer kachelt dem rein!?? Wieso ist dann der Schein wech? Da muss schon irgendeine Vorgeschichte da sein bei dem Dad.

Nur mal so zum Thema Alkoholkranke - hab mal gelesen die top "trainierten" unter den Kollegen fahren unter Alkohol fast wie normale nüchterne Autofahrer.:eek:

Denke aber doch das bei dem was in D so getrunken wird ne Menge Leute mit Alkoholaffinität rumfahren.

Zum Thema Polen-FE ist hier alles gesagt worden.

Gruß Andy

 

... besoffen fahre ich am besten ... :D:D:D:D:D :cool:

Die Tage hatten wir eine kurze Besprechung, weil es bei uns Änderungen gibt. Welcher Kollege da die Alk-Fahne ausgerollt hatte, weiß ich nicht. Jedenfalls war bei einem eine deutliche Alkoholfahne zu riechen. Das fatale, wir fahren Menschen mit Handikap. Da ich aber nicht 100% sicher war, dass es das war, was ich rieche, habe ich auch nichts gesagt, sonst ...

Es sind auch schon Kollegen von anderen Kollegen bei der Polizei angezeigt worden. So traf es vor Jahren mal zwei Kollegen aus Nürnberg, die es in Hamburg kaum in den Flieger nach Nürnberg geschafft hatten, so besoffen waren die.

Bei bekannten Alkoholikern gilt NULL Toleranz, sonst ist man mitverantwortlich, wenn Menschen zu Schaden kommen. Und da sind mir Familienbande total egal!

@Bootsmann22

Was verstehst du unter Null Toleranz? Was @AndyW211320 stimmt zum Teilen schon, die Kampftrinker fahren gewöhnlich relativ unauffällig. Ich sag mal so, wenn die Polizei mal Alkoholkontrollen zwsichen 12 - 17 Uhr am Tag unter der Woche mal machen würden dann wären garantiert mehr Führerscheine weg, als nach einem Disco Tag am Samstag! Oder mal an einem Sonntag nach einem Dorffest! Allerdings so sehr das Thema Alkohol verfufen ist, gibt es auch eine Gesellschaftliche Toleranz dazu...

Zitat:

Original geschrieben von AndyW211320

Also meiner Meinung nach hätte man ihm den FE gar nicht erst abnehmen können.

Wenn der nicht gefahren ist und aufm Parklplatz einfach steht und einer kachelt dem rein!?? Wieso ist dann der Schein wech? Da muss schon irgendeine Vorgeschichte da sein bei dem Dad.

Möglicherweise war es nach den Umständen erwiesen, dass er das Auto schon im betrunkenen Zustand auf den Parkplatz gefahren hatte. Oder der Motor lief. Wer weiß.

Im übrigen kann die FS-Behörde bei einem erwiesenen Alkoholiker auch ohne Verstoß eine MPU anordnen, um die Eignung für den Straßenverkehr zu überprüfen. Und das ist ja wohl auch richtig so. Ein echter Alkoholiker hat seinen Alkoholkonsum nicht unter Kontrolle und kann insofern auch niemandem glaubhaft garantieren, dass er nicht irgendwann mal betrunken Auto fährt. Wenn er sogar schon auf dem Fahrersitz eines Autos sitzt, hat er erst Recht gaanz schlechte Karten, das Gegenteil zu beweisen.

Wichtig hierzu auch zu wissen: Die MPU ist KEINE!!! Strafe. Deshalb gilt auch nicht in dubio pro reo, sondern sie kann auch ohne zweifelsfrei erwiesene Straftag/Ordnungswidrigkeit angeordnet werden. Begründeter Verdacht der Nichteignung für den Straßenverkehr reicht.

 

Zitat:

Original geschrieben von Bootsmann22

Aus den Antworten entnehme ich, das niemand einen "Alki" (ich mag dieses Wort nicht) in der Familie hat oder hatte. Denn, wer damit zu tun hat weiß, dass es vergebene Liebesmüh' ist denjenigen vom führen eines Kfz abzuhalten und ihm statt dessen einen Entzug schmackhaft zu machen.

Ich habe schon bei Alkoholikern beobachten können (sowohl innerhalb der Familie als auch außerhalb), dass nach dem 2. oder 3. Mal Durchfallen in der MPU ein Umdenken einsetzte. Da wurde sich plötzlich an Alkoholkonsum erinnert, den man vorher völlig verdrängt hatte etc. In diesen Fällen war der FS dann tatsächlich Motivation, den Alkohol aufzugeben. Interessanterweise war es eigentlich immer so, dass gerade die letzte MPU erfolgreich war, bevor man die FS-Prüfung wiederholen müsste (weil 6 Monate später die 2 Jahre seit FS-Entzug abgelaufen wären).

Natürlich gibt es da zunächst keine Einsicht, die von der MPU haben sich verschworden gegen einen, das ist doch alles gar nicht so, die wollen mich nur schikanieren, etc...

Das Fiese ist, das Alkoholismus so eine gemeine Krankheit ist, die nicht nur den Körper, sondern auch das Gehirn beeinflusst. Leugnungsmechanismen gehören zum Krankheitsbild, das macht es für Angehörige ja auch so schwierig. Sogar die Alkoholiker selbst sind sich dessen gar nicht bewusst, dass da quasi eine Gehirnschicht "unbequeme" Fakten vor der anderen Schicht verbirgt.

Ich bin ehrlich gesagt richtig froh, dass es so was wie die MPU gibt. Machen wir uns nix vor, Alkoholiker sind nur im trockenen Zustand zum Führen eines Autos geeignet (dh wenn sie sich dazu entschlossen haben, den Rest ihres Lebens vollständig auf Alkohol zu verzichten). Und es ist schön, wenn man erlebt, dass jemand zu dieser Einsicht kommt und sein Verhalten ändert. Schade, dass der FS als Motivation nötig ist, aber das ist es wert. Selbst wenn man dann monate- und jahrelang Leute umherkutschieren muss, weil sie selbst nicht fahren dürfen.

Deine Antwort
Ähnliche Themen