ForumMustang VI
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Ford
  5. Mustang VI
  6. Unterbodenschutz ausreichend, Empfehlung?

Unterbodenschutz ausreichend, Empfehlung?

Ford Mustang 6
Themenstarteram 2. Juni 2016 um 0:22

Hallo zusammen,

Wie sind eure Erfahrungen bezüglich des Unterbodenschutzes am Mustang VI? Ist dieser für Europäer ausreichend, oder sollte man besser nochmal investieren? Habt ihr euer Fahrzeug nacharbeiten lassen, mit welchen Kosten ist zu rechnen bzw. welche Adresse im Raum Köln ist dafür empfehlenswert?

Vielen Dank voraus, für eure Ratschläge.

Gruß.

Beste Antwort im Thema

Als ich meinen Mustang im Mai gebraucht gekauft habe, war ich froh, dass er erst im Januar erstmals zugelassen wurde. Der Winter war ja relativ mild und somit hatte er noch kein/kaum Salz gesehen. Hinsichtlich Korrosionsschutz ist die Konstruktion jedenfalls wenig durchdacht. Folgende Punkte sind mir aufgefallen.

1.) Unterboden war spärlich mit „schwarz“ bearbeitet. Also eigentlich waren größtenteils nur die ESD schwarz. Außerdem: kein Steinschlagschutz. Das halte ich erstmal für das Wichtigste. Die Räder schleudern den Dreck ganz schön gegen den Unterboden. Das ein oder andere mal werden sich dann Risse im Lack bilden, durch die dann die Salzlauge bis zum Blech/Metall wandert.

2.) Viele Falze von Verstärkungsblechen haben keine Nahtabdichtung. Da wird die Lauge reinkriechen und sich die Feuchtigkeit halten.

3.) Die vordere Radhausverkleidung ist in 3 Bereichen suboptimal. Erstens liegt sie im Inneren Bereich nicht nah genug am Radkasten, wodurch unnütz Dreck/ Lauge vor allem in den Bereich des Kotflügels zwischen Rad und Tür geslangt. Dazu siehe auch 4.). Zweitens ist sie im Bereich zum Federbeindom zu großzügig ausgeschnitten. Dadurch wird Dreck/ Lauge direkt in den oberen Dombereich geschleudert. Der dort befindliche Blechfalz ist nicht mit Nahtabdichtung versiegelt. Ideales Korrosionsmilieu. Drittens ist die Verkleidung unten in Richtung Tür zu kurz. Der Dreck, der vom Reifen hochgewirbelt wird schlägt direkt gegen die Karosserie (die keinen Steinschlagschutz hat).

4.) Die Konstrukteure haben definitiv ein Lochfetisch. Alle möglichen Träger haben jede Menge Löcher, die nicht verschlossen wurden. Auch viele, durch die es während der Fahrt direkt reinzieht. Und damit auch die Salzgischt im Winter. Besonders klasse fand ich die Löcher unten zwischen Radhausverkleidung vorn und Tür in Verbindung mit der mangelhaften Radhausverkleidung. Dadurch war schon jede Menge Sand in den Schweller gelangt.

5.) Die Stahlträger hinter den Stoßstangen begannen an den Überlappungen zu rosten.

6.) Die Schwellerverkleidungen sind oben mit Clipsen befestigt. Laut Werkstatthandbuch haben die einen kleinen Moosgummi-Ring an der Stelle, an der sie an der Karosserie aufliegen. Und so habe ich sie auch las Ersatzteil vom Händler bekommen. Die Clipse, die verbaut waren, hatten diesen Moosgummi-Ring nicht. Folge war, dass die Verkleidung zu dicht an der Karosse anlag und bereits im hinteren Bereich der Türen zu scheuern begann. Das war mir frühzeitig aufgefallen, so dass ich anfangs einen geschlitzten Schlauch zwischen der Verkleidung und Karosse geschoben hatte.

Ich hatte mir deswegen ein paar Tage frei genommen. Den Wagen hochgebockt. Die Räder abgebaut, Radhausverkleidungen abgenommen, Stoßstange vorn und hinten sowie die Schwellerverkleidungen abgebaut. Auspuffanlage demontiert. Dann

1.) Alles mit Bremsenreiniger abgespült. Sikaflex spritzbare Nahtabdichtung (in ocker, um später eventuell Rost besser zu sehen) über die Falze gesprüht. Auch den am hinteren Radlauf. Sikaflex anschließend auf die Bereiche gesprüht, bei denen ich annehme, dass sie Steinschlagschutz brauchen (auch die Bereich der Radhäuser, die nicht verkleidet sind). Danach habe ich mehrer Schichten Timemax Clear underbody auf den Unterboden, Differenzial, Achsen und Radhäuser gesprüht.

2.) Siehe 1.

3.) Die Radhausverkleidung habe ich in den besagten Bereichen mit der Heißluftpistole erwärmt und näher Richtung Karosserie gebogen. Nicht so weit, dass sie scheuert. Hinter dem Rad habe ich einen kleinen Spritzlappen aus Gummi installiert. Für den Berich des Doms werde ich mir noch eine zusätzliche Verkleidung aus Hartschaum basteln, die dann mit Spreiz-Clipsen befestigt wird.

4.) Löcher, durch die es „reinzieht“ mit Hohlraumstopfen verschlossen. Kleinere Löcher (viele im Bereich des Längsholms am Vorderrad) direkt mit Sika-PU-Kleber verschossen.

5.) Blechüberlappungen mit Mike Sanders Fett (MSF) eingepinselt.

6.) Karosse hinter den Schwellerverkleidungen und den Stoßstangen mit MSF eingepinselt.

Die Hohlräume der Karosserie habe ich vorerst mit Graphitöl ausgespüht. Dafür habe ich eine Druckbecherpistole mit 360°-Hohlraumsonde verwendet. Vor dem Winter werde ich die Hohlräume noch mit Fluid Film NAS aussprühen. Das mache ich dann mit einer Wagner Airless und einer Hohlraumsonde, da ich auf meinem TG-Platz keinen Kompressor aber wenigsten Strom habe. Spritzbild habe ich in einer PP-Flasche getestet. Sieht gut aus.

Ansonsten habe ich alle Gewinde, die frei liegen und von denen einige schon zu rossten begonnen haben, mit MSF oder mit Fluid Film Gel BN eingepinselt. Mal sehen, was langfristig besser ist.

Für das schnelle Sprühen zwischendurch habe ich dann noch Fluid Film aus der Spraydose…;-)

Viele Grüße, Torsten.

10 weitere Antworten
10 Antworten
am 2. Juni 2016 um 9:04

Machen lassen.

Man liest von Kosten zwischen 200-600 Euro alles. ^^

am 2. Juni 2016 um 9:14

Die erste Fuhre um Juli/August hat noch dick Unterbodenschutz bekommen. Seitdem nicht mehr wie ich mitbekommen hab. Also definitiv machen lassen.

Keine Falschinfos bitte. Meiner - gebaut Jan 2016 , geliefert März - hat wie viele andere Fahrzeuge dieses Zeitraums auch UBS drauf. Laut Werkstatt sogar ganz ordentlich gemacht.

Ob das überhaupt notwendig ist , ist nochmal ein ganz anderes Ding. Könnte mich nicht entsinnen, dass bei meinen Neuwagen im letzten Jahrzehnt ernsthaft UBS drauf gewesen wäre, ist mir zumindest nicht aufgefallen.

Hohlraumversiegelung ist viel wichtiger.

am 2. Juni 2016 um 9:39

Mhhh okay, hatte von vielen gehört dass da wohl nur noch Minimalprogramm drauf ist. Meiner wurde regelrecht zugekleistert von unten. Vielleicht haben die auch vor ein paar Monaten wieder angefangen vermehrt UBS draufzumachen weil sich Leute beschwert haben.

am 2. Juni 2016 um 10:42

Hier erzählt jeder etwas anderes. Es gab wohl eine Zeit, wo der UBS durch BLG in Bremerhaven angebracht wurde. War scheinbar nicht so der Bringer. Also wird das jetzt offensichtlich in Flat Rock oder beim Upfitter gemacht. Über die Qualität gibt es unterschiedliche Aussagen.

So wie ich es von meinem Händler gehört habe, bessert er im Bedarfsfalle nach.

Der langen Rede kurzer Sinn: ich werde dieses Thema (neben vielen anderen) bei der Übergabe checken. Wenn mir die Qualität nicht passt und ich das Gefühl habe, dass auch eine Nachbesserung nichts bringt, lasse ich es selber machen. Der Wagen soll bei mir dauerhaft im Bestand bleiben, da ist so eine Invstition imho sinnvoll. Zumal ich den Lack eh versiegeln lasse.

Ich würde übrigens dem Pony bei der Übergabe nicht nur unter den Rock schauen, sondern auch Lack, Spaltmaße, Qualität im Innenraum in Augenschein nehmen. Und dann sind da ja auch noch die immer mal wieder angemahnten Probleme bei der Qualität der Leder- oder Teilleder oder Wieauchimmer-Sitze.

Themenstarteram 2. Juni 2016 um 19:41

Erstmal vielen Dank für eure Infos. Vielleicht hat ja auch einer mal Gelegenheit, ein paar Bilder vom Unterboden zu machen. Wäre super. Dann sieht man schon mal wie es aussehen könnte. Bis ich das Fahrzeug zu Gesicht bekomme, wird es wohl noch einige Zeit dauern. Gerade erst für meinen Vater bestellt. Warten ist ätzend! :-)

am 3. Juni 2016 um 12:18

Zitat:

@martins42 schrieb am 2. Juni 2016 um 11:23:10 Uhr:

Keine Falschinfos bitte. Meiner - gebaut Jan 2016 , geliefert März - hat wie viele andere Fahrzeuge dieses Zeitraums auch UBS drauf. Laut Werkstatt sogar ganz ordentlich gemacht.

Ob das überhaupt notwendig ist , ist nochmal ein ganz anderes Ding. Könnte mich nicht entsinnen, dass bei meinen Neuwagen im letzten Jahrzehnt ernsthaft UBS drauf gewesen wäre, ist mir zumindest nicht aufgefallen.

Hohlraumversiegelung ist viel wichtiger.

Meiner gebaut im Januar 2016 und geliefert im April hatte so gut wie nix drauf.

Hohlraumversiegelung war ordentlich laut Händler.

Meiner (0272016) hat UBS drauf...aber nur schlampig.

Habe das beim freundlichen nachholen lassen...also so richtig. Wichtig! Auch unter den hinteren Radläufen...da findet sich nämlich nur ein leichter Lacknebel auf den Innenseiten der Kotflügel...zumindest bei mir.

Was die Hohlräume angeht...das wurde ab Werk vernünftig gemacht und tropft an warmen Tagen noch immer vor sich hin :-)

Als ich meinen Mustang im Mai gebraucht gekauft habe, war ich froh, dass er erst im Januar erstmals zugelassen wurde. Der Winter war ja relativ mild und somit hatte er noch kein/kaum Salz gesehen. Hinsichtlich Korrosionsschutz ist die Konstruktion jedenfalls wenig durchdacht. Folgende Punkte sind mir aufgefallen.

1.) Unterboden war spärlich mit „schwarz“ bearbeitet. Also eigentlich waren größtenteils nur die ESD schwarz. Außerdem: kein Steinschlagschutz. Das halte ich erstmal für das Wichtigste. Die Räder schleudern den Dreck ganz schön gegen den Unterboden. Das ein oder andere mal werden sich dann Risse im Lack bilden, durch die dann die Salzlauge bis zum Blech/Metall wandert.

2.) Viele Falze von Verstärkungsblechen haben keine Nahtabdichtung. Da wird die Lauge reinkriechen und sich die Feuchtigkeit halten.

3.) Die vordere Radhausverkleidung ist in 3 Bereichen suboptimal. Erstens liegt sie im Inneren Bereich nicht nah genug am Radkasten, wodurch unnütz Dreck/ Lauge vor allem in den Bereich des Kotflügels zwischen Rad und Tür geslangt. Dazu siehe auch 4.). Zweitens ist sie im Bereich zum Federbeindom zu großzügig ausgeschnitten. Dadurch wird Dreck/ Lauge direkt in den oberen Dombereich geschleudert. Der dort befindliche Blechfalz ist nicht mit Nahtabdichtung versiegelt. Ideales Korrosionsmilieu. Drittens ist die Verkleidung unten in Richtung Tür zu kurz. Der Dreck, der vom Reifen hochgewirbelt wird schlägt direkt gegen die Karosserie (die keinen Steinschlagschutz hat).

4.) Die Konstrukteure haben definitiv ein Lochfetisch. Alle möglichen Träger haben jede Menge Löcher, die nicht verschlossen wurden. Auch viele, durch die es während der Fahrt direkt reinzieht. Und damit auch die Salzgischt im Winter. Besonders klasse fand ich die Löcher unten zwischen Radhausverkleidung vorn und Tür in Verbindung mit der mangelhaften Radhausverkleidung. Dadurch war schon jede Menge Sand in den Schweller gelangt.

5.) Die Stahlträger hinter den Stoßstangen begannen an den Überlappungen zu rosten.

6.) Die Schwellerverkleidungen sind oben mit Clipsen befestigt. Laut Werkstatthandbuch haben die einen kleinen Moosgummi-Ring an der Stelle, an der sie an der Karosserie aufliegen. Und so habe ich sie auch las Ersatzteil vom Händler bekommen. Die Clipse, die verbaut waren, hatten diesen Moosgummi-Ring nicht. Folge war, dass die Verkleidung zu dicht an der Karosse anlag und bereits im hinteren Bereich der Türen zu scheuern begann. Das war mir frühzeitig aufgefallen, so dass ich anfangs einen geschlitzten Schlauch zwischen der Verkleidung und Karosse geschoben hatte.

Ich hatte mir deswegen ein paar Tage frei genommen. Den Wagen hochgebockt. Die Räder abgebaut, Radhausverkleidungen abgenommen, Stoßstange vorn und hinten sowie die Schwellerverkleidungen abgebaut. Auspuffanlage demontiert. Dann

1.) Alles mit Bremsenreiniger abgespült. Sikaflex spritzbare Nahtabdichtung (in ocker, um später eventuell Rost besser zu sehen) über die Falze gesprüht. Auch den am hinteren Radlauf. Sikaflex anschließend auf die Bereiche gesprüht, bei denen ich annehme, dass sie Steinschlagschutz brauchen (auch die Bereich der Radhäuser, die nicht verkleidet sind). Danach habe ich mehrer Schichten Timemax Clear underbody auf den Unterboden, Differenzial, Achsen und Radhäuser gesprüht.

2.) Siehe 1.

3.) Die Radhausverkleidung habe ich in den besagten Bereichen mit der Heißluftpistole erwärmt und näher Richtung Karosserie gebogen. Nicht so weit, dass sie scheuert. Hinter dem Rad habe ich einen kleinen Spritzlappen aus Gummi installiert. Für den Berich des Doms werde ich mir noch eine zusätzliche Verkleidung aus Hartschaum basteln, die dann mit Spreiz-Clipsen befestigt wird.

4.) Löcher, durch die es „reinzieht“ mit Hohlraumstopfen verschlossen. Kleinere Löcher (viele im Bereich des Längsholms am Vorderrad) direkt mit Sika-PU-Kleber verschossen.

5.) Blechüberlappungen mit Mike Sanders Fett (MSF) eingepinselt.

6.) Karosse hinter den Schwellerverkleidungen und den Stoßstangen mit MSF eingepinselt.

Die Hohlräume der Karosserie habe ich vorerst mit Graphitöl ausgespüht. Dafür habe ich eine Druckbecherpistole mit 360°-Hohlraumsonde verwendet. Vor dem Winter werde ich die Hohlräume noch mit Fluid Film NAS aussprühen. Das mache ich dann mit einer Wagner Airless und einer Hohlraumsonde, da ich auf meinem TG-Platz keinen Kompressor aber wenigsten Strom habe. Spritzbild habe ich in einer PP-Flasche getestet. Sieht gut aus.

Ansonsten habe ich alle Gewinde, die frei liegen und von denen einige schon zu rossten begonnen haben, mit MSF oder mit Fluid Film Gel BN eingepinselt. Mal sehen, was langfristig besser ist.

Für das schnelle Sprühen zwischendurch habe ich dann noch Fluid Film aus der Spraydose…;-)

Viele Grüße, Torsten.

Themenstarteram 28. August 2016 um 2:07

Danke, top Beschreibung.

Deine Antwort
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Ford
  5. Mustang VI
  6. Unterbodenschutz ausreichend, Empfehlung?