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Unfall mit geliehenem Auto

Themenstarteram 15. Januar 2021 um 13:52

Hallo, ich hatte letzte Woche einen Unfall und bin völlig lost.

Ich will mal kurz den Zusammenhang erläutern.

Ich arbeite in einer Physiotherapiepraxis. Meine Chefin hat mich letzte Woche gebeten, etwas zu einem Patienten zu bringen. Sie hat mir ihr Auto dafür gegeben. Und ich so “Yeah BMW fahren..”. Danach bin ich zu mir nach hause gefahren und dort stand das Auto übers Wochenende. War alles so abgesprochen.

Am Sonntag treffe ich mich also mit einem Typen, den ich schon zwei mal gedatet habe. Wir haben uns bei mir getroffen. Ich habe ihm dann vorgeschlagen, dass ich ihn vor der Ausgangssperre heimfahre. Ich gebe zu, ich wollte ihn mit dem Auto auch ein kleines bisschen beeindrucken.

Um 7 haben wir uns auf den Weg gemacht. Ich hatte mir ein Gläschen Wein gegönnt, fühlte mich aber stocknüchtern. Die Strecke kannte ich zum größten Teil.

Nach einer viertel Stunde waren wir innerorts auf einer zweispurigen Straße. Vielleicht so 50 Meter vor uns eine Ampelkreuzung. Wir mussten gerade aus und ich wusste, dass hinter der Ampel, die Straße sich wieder auf einer Spur verjüngt.

Auf der Straße war kaum was los. Wir waren auf der linken Spur, das Auto vor uns noch ein ganzes Stückchen entfernt. Und rechts von uns so ein Schleicher, den ich noch überholen wollte. Also habe ich noch etwas Gas gegeben. Die Ampel vor uns war grün, alles perfekt.

Wir waren schon fast an dem “gemütlichen” Verkehrsteilnehmer vorbei, da springt die Ampel vor uns auf gelb. Es war genau der Moment, in dem man kurz überlegt.. Aber da ich zuvor ja bereits etwas beschleunigt hatte, entschied ich mich für drüber fahren. Reicht locker..

Durch das Überholen und die Ampel, ist mir für einen Moment entgangen, dass der Passat vor uns bremst! Er hatte den Blinker links gesetzt, da er an der Kreuzung abbiegen wollte. Daher musste er sowieso abbremsen und wollte wohl nicht auf letzter Rille noch über die Ampel. Die Kreuzung ist so bescheuert gemacht, ohne Linksabbiegespur an dieser Stelle. Und ich dachte, der ist längst über die Ampel…

Naja, in dem Moment schreit mein Beifahrer auch schon “pass auf!!”. Quasi zeitgleich latsche ich voll auf die Bremse. Wir waren noch einige Meter entfernt und ich versuche alles um den BMW mit quietschenden Reifen zum Halten zu bringen. Aber noch während ich voll auf der Bremse stehe, merke ich, dass der Kofferraum vom Passat zu schnell näher kommt. Und in dem Augenblick geht auch schon der Platz aus. Trotz Vollbremsung knallen wir dem Passat vor uns voll hinten drauf.

Dann ist erstmal Ruhe. Ich sitze völlig verdattert auf dem Fahrersitz und weiß nicht so recht, was ich als nächstes tun muss. Mein Beifahrer fragt mich, ob alles in Ordnung ist. Aber ich sitze nur mit den Händen vor dem Gesicht auf dem Fahrersitz.

Erst jetzt realisiere ich langsam, dass das gerade wirklich passiert ist.

Der Typ vorne ist, ist dann ausgestiegen. Und nachdem ich mich gesammelt hatte, habe ich auch die Tür aufgemacht. Mit ziemlich weichen Knien, bin ich dann auch raus aus dem Auto.

Als klar wurde, dass keinem etwas passiert war, ist mir schon ein riesen Stein vom Herzen gefallen. Ich habe mich tausendfach entschuldigt. Und mir war es so peinlich, als wir neben den kaputten Autos standen. Beim 1er wurde die Nase etwas platt gedrückt. Beim Passat hingegen war gar nicht so viel zu sehen.

Ich hatte einen dicken Kloß im Hals. Aber ich musste mir ein Herz fassen und meine Chefin anrufen. Sie war so sauer irgendwie, hat mich trotzdem aufgebaut “…Hauptsache keiner hat sich weh getan…”

Jedenfalls haben wir entschieden auf jeden Fall die Polizei zu holen.

Es hat ziemlich lange gedauert, bis die Polizei eingetroffen ist. In der Zwischenzeit hat mein Beifahrer ein Warndreieck aufgestellt und ich konnte die Unterlagen aus dem Handschuhfach kramen.

Die Polizei war erstmal recht unkompliziert. Es wurde schnell die Unfallstelle gesichert und die Länge meiner Vollbremsung wurde ausgemessen. Die Bremsspur war tatsächlich recht gut zu sehen auf dem Asphalt. 16,3 Meter laut dem Unfallbericht.

Dann haben Sie uns rechts ran fahren lassen. Beim 1er ist etwas Kühlwasser rausgetropft, aber es hat alles tadellos funktioniert. Die Polizei hat dann ganz schnell unsere Aussagen aufgenommen und uns die Daten austauschen lassen. Und schwups waren sie auch wieder weg…

Der Passat konnte noch weiter fahren. Aber wir mussten auf den Abschlepper warten. Mittlerweile war es schon 10.. Als der Abschlepper kam hat sich mein Date dann verabschiedet und der "romantische Abend" nahm ein Ende.

Ich bin mitgefahren bis zur Werkstatt, wo das zerknautschte Ding im Hof abgeladen wurde. Ich konnte ein ganzes Stück über den Hof fahren. der 1er lief eigentlich ganz normal. Man muss nur die Omi Sitzhaltung einnehmen, um über die geknickte Motorhaube sehen zu können.

Ich wollte niemand anrufen, um abgeholt zu werden. Irgendwie war mir nicht danach, irgendwen zu sehen. Denn so langsam habe ich darüber nachgedacht, was nun wohl alles auf mich zukommt. Also habe ich ein Taxi bestellt.

Als ich um halb 12 zuhause angekommen bin und meine Stiefel ausgezogen hab, überkam es mich. Und ich habe erstmal ein Weilchen geheult.

Geschlafen habe ich nicht gut. Montags haben wir eh zu und ich bin dann früh aufgestanden um meine Chefin an der Werkstatt zu treffen.

Ich bin dann mit dem Bus hin. Und als ich ankam, war meine Chefin schon da. Sie stand vor dem 1er und ihre Stimmung war, sagen wir mal, angespannt.

So wie ich es am Telefon erzählt habe, hat es sich für sie wohl nach einem leichten “Schupser” angehört. Mit vorwurfsvollem Blick, sagt sie mir, dass ich “heftig hinten drauf geknallt bin” und sie sie nicht gedacht hätte, dass ich so mit ihrem Auto umgehe… mmh, toll.

Da hat es natürlich auch nicht geholfen, dass der Mechaniker uns gesagt hat, dass der 1er wohl ein Totalschaden ist. Sein Vorschlag war entweder verkaufen oder direkt zum Verwerter (dann kümmert er sich auch gleich um das Abmelden). Meine Chefin hat dann gemeint, sie möchte sich nicht drum kümmern, das soll ich machen wie ich will. Die Werkstatt verlangt nun halt eine Stellgebühr.. Die muss ich natürlich zahlen. Aber das ist der kleinste Teil, denn der BMW hat keine Vollkasko Versicherung. Und was jetzt im Nachhinein auch noch rausgekommen ist: Eigentlich deckt die Versicherung nur Halter und Familie ab. Aber das konnte ich ja nicht wissen!

Ich habe Angst, was aus der Versicherungssache wird und vor allem, ob mir meine Chefin kündigt und ich meinen Job verliere. Könnt ihr das rechtlich einschätzen, was da kommen kann?

Und zum Auto, ich habe in der Werkstatt ein paar Bilder gemacht. Weiß jemand ob nicht vielleicht doch eine Reparatur möglich ist? Ich hatte den Eindruck der Mechaniker hat garnicht richtig hin gesehen. Und ich konnte ja auch noch fahren.. Ich mache unten mal Bilder rein.

Danke erstmal, ich wäre für Hilfe sehr dankbar!

https://s12.directupload.net/images/210115/2j6t4yml.jpg

LG Vanessa

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50 Antworten

Zitat:

@AS60 schrieb am 15. Januar 2021 um 20:15:56 Uhr:

... Sumpfsatan ...

You made my day. :D

am 15. Januar 2021 um 19:55

Die Fake-Geschichte ist ja ganz lustig.

Aber im Gedankenspiel: wenn die Story stimmen würde, wäre die Chefin die Dümmste auf dem Planeten, wenn sie die Mitarbeiterin rausschmeißt. Nur, wenn sie weiter für sie arbeitet, hat sie direkten Zugriff auf den Arbeitslohn. Eine Kürzung kann beiderseizs vereinbart werden - bis zur Abzahlung des Schadens.

Geld für Weihnachtsgeschenke bleibt zwar leider nicht, aber die Situation wäre sozialverträglich lösbar.

Einen Wagen ohne Vollkasko zu verleihen, ist allerdings etwas dümmlich.

Zitat:

@metalhead79 schrieb am 15. Januar 2021 um 20:39:30 Uhr:

Zitat:

@AS60 schrieb am 15. Januar 2021 um 20:15:56 Uhr:

... Sumpfsatan ...

You made my day. :D

Der war ursprünglich nicht von mir. Hab ich geklaut.

https://www.motor-talk.de/.../...mit-geliehenem-auto-t7020742.html?...

Ach Leute... Solche Geschichten passieren doch täglich...

Auto vom Chef für eine Geschäftsreise bekommen, aber für eine Privatfahrt genutzt...

Jemanden mit einen Firmanwagen beeindrucken ist auch nichts ungewöhnliches.

Jetzt sind wir schon bei 4 Seiten, weil es in eine nette Geschichte verpackt wurde... Für Motor-Talk nichts ungewöhnliches... Aber was mich wundert ist, dass man nicht auf das vorherige Überhomannöver rumgetrampekt hat, wie es sonst so üblich ist.

Sonst sind ja auch keine Fotos von den Fahrerinnen dabei

So, nun ist es aber auch gut ;)

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