Umfrage Tempolimit--> ja oder nein?
Tempolimit ja oder nein
Hallo,
ich möchte mal dieses Thema mit einer Umfrage verknüpfen....generelles Tempolimit auf Autobahnen ja oder nein??
Da ich als Threadersteller keine Meinung vorgeben will,werde ich meine Position dazu in einem separaten Post schreiben....auf gehts😉
Ich bitte dabei um sachliche Postings zum Topic und keine Streitereien zu diesem durchaus kontrovers diskutierten Thema...
Grüße Andy
MT-Moderation
***Das Thema wurde geschlossen***
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Beste Antwort im Thema
Tempolimit ja oder nein
Hallo,
ich möchte mal dieses Thema mit einer Umfrage verknüpfen....generelles Tempolimit auf Autobahnen ja oder nein??
Da ich als Threadersteller keine Meinung vorgeben will,werde ich meine Position dazu in einem separaten Post schreiben....auf gehts😉
Ich bitte dabei um sachliche Postings zum Topic und keine Streitereien zu diesem durchaus kontrovers diskutierten Thema...
Grüße Andy
MT-Moderation
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127892 Antworten
Tempolimit ja oder nein
Zitat:
Original geschrieben von mattalf
ooohhhh jeeeeehhhh!
leute was geht denn da? falls es einige nicht mitbekommen, ueber deutschland lacht die halbe welt! gibts nichts wichtigeres ind der politik als ueber ein tl zu diskutieren?
Das mußt Du die SPD-Linken und die Grünen fragen.
Die haben das mal wieder auf's Tapet gebracht.
Tempolimit ja oder nein
Zitat:
Original geschrieben von augenauf
Und um das vorweg zu sagen: diese ideologische Argumentationsweise der TL-Gegner geht mir am Arsch vorbei. 😛
Ich vermute so egozentrisch fährst Du auch Auto.
Zitat:
Irgendwas muss also am TL sinnvoll sein, wenn alle anderen Länder der Erde es so praktizieren. Hmmm.... vielleicht kommt Deutschland auch irgendwann hinter das Geheimnis.
Mag sein, daß ein flächendeckendes TL vielleicht doch sinvoll ist - was ich bezweifle.
Mitläufertum ist es keinesfalls.Tja die Politik... Bleibt uns nur deren Politik nicht zu bestätigen in dem die CDU wieder Stimmen bekommt, auch wenn ich selbst mit der CDU nicht viel gemeinsam habe. Aber soviel Schwachsinn gehört einfach bestraft...
Tempolimit ja oder nein
http://www.welt.de/wams_print/article1329069/Was_bringt_ein_Tempolimit.html
http://www.welt.de/wams_print/article1329085/Selbstversuch_am_Limit.html
Auch wenn das leider keinen der Pro-Limit-Fraktion "überzeugen" wird... 🙄
edit:
Hier werden beide Seiten ausreichend beleuchtet und es wird auch das besondere Potential aufgezeigt welches unserem Land ohne Tempolimit obliegt.
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Zitat:
Original geschrieben von citius
Wo ist das Problem ? Bei dem vielen CO2, was dabei eingespart, wird, haben wir bald wieder weiße Weihnachten und Schnee bis März, und zwar durchgehend. 😁
...dann steigen aber die Unfallzahlen wieder - bei Schnee durchgehend bis März... 😁 😉
Zitat:
Original geschrieben von tec-doc
Seeeehr treffend bemerkt!! 😁 😉Zitat:
Wenn, dann Tempo 20 in der Stadt. DAS würde Die meisten Unfalltoten verhindern. Schwachsinn? Warum denn? Oooch, sind die Tempolimit-Beführworter plötzlich selber betroffen? Ach das tut mir aber leid! Können sie nicht mehr den Umweltschutz ihrem Neid vorschieben, wie schaaade!
Aber, wenn wir schon dabei sind - nix 20 in der Stadt!
Ich bin für völlig autofreie Städte! Ja echt... das tut keinem weh, es gibt doch alles irgendwie in der Nähe, die Wege sind kurz, das Risiko und die Schadstoffe in der Relation exorbitant! Das wär auch gut für die Gesundheit (spart so Gesundheitsausgaben), reduziert den Ausflugsverkehr (da will eh keiner mehr noch mehr gehen), die Schulwege sind sicher, Energieeinsparung für die Ampeln, soziale Bindungen enstehen (man trifft sich wieder)... einfach nur toll! Kost nix und tut keinem weh.
Und überhaupt... wenn ich so nachdenk... das wär auch gut für den Mittelstand und die Wirtschaft! Mehr Schuhwerk (incl. Qualitätsbewusstsein!), wieder mehr kleine Läden in den Siedlungen und vieles mehr... ja genau - der ÖPNV, der rentiert sich dann auch endlich... umwelt- und kostentechnisch.
Zufällig wer dagegen? Ach... warum denn?
Das kann ich Dir sagen: Es gibt Leute, die selbst kurze Wege nicht aus eigener Kraft zu Fuß schaffen. Insbesondere bei größeren Einkäufen (u.A. Getränkekisten) wird es schwierig. Und das auch ohne Gehbehinderung.
OK, ohne Gehbehinderung kann man das Fahrrad nehmen, aber mit?
Das Thema könnte man nur ernsthaft in Angriff nehmen, wenn der ÖPNV entsprechend ausgebaut wäre.
Aber das reicht noch lange nicht. Schon mal nen Umzug von der einen Stadt in die andere gemacht? Ohne Auto oder Transporter? Ich sehe da keine Chance. Ich persönlich habe für meinen vorletzten Umzug (Munderloh, Landkreis Oldenburg, nach Bremen-Gröpelingen) den Firmentransporter benutzt und für den letzten (Bremen-Gröpelingen nach Delmenhorst) einen Citroen C25 gekauft.
Aber in einem Punkt muß ich Dir Recht geben. Ich war bisher an drei Unfällen mit Personenschaden beteiligt und alle drei waren innerorts. Bei dem ersten stand ich mit meinem damaligen Auto an einer roten Ampel und mir ist jemand ungebremst hinten drauf gefahren. Der Fahrer des auffahrenden Autos hat es nicht überlebt.
Bei dem zweiten war ich mit Fahrrad unterwegs und mir ist eine Fußgängerin trotz für sie roter Ampel vor selbiges gelaufen. Sie ist dabei gestürzt und hat sich u.A Schulter und Hüfte gebrochen.
An dem dritten war ich Schuld. Ich hatte keine Vorfahrt und habe das vorfahrtberechtigte Auto übersehen. Die Fahrerin des anderen Autos hatte leichte Verletzungen im Gesicht.
Der Unfall mit dem Fahrrad war übrigens der, bei dem ich von allen dreien am schnellsten unterwegs war. Wäre damals (1999) innerorts ein generelles Limit von 20 km/h gewesen und ich hätte mich mit dem Fahrrad daran gehalten, wäre dieser Unfall möglicherweise zu verhindern gewesen oder zumindest die Folgen vermindert. Ich fuhr seinerzeit knappe 30 km/h.
Auf der Autobahn habe ich noch keine wirklich gefährlichen Sitouationen wegen fehlendem Limit erlebt. Das Gefährlichste war da, als ich eines Nachts mit dem Renault Master mit gut 180 km/h unterwegs war und ein unbeleuchtetes Gespann aus Geländewagen mit Autoanhänger und Auto hintendrauf quer auf der A7 stand. Ich konnte aber noch locker rechtzeitig bremsen.
Gefährliche Fahrweise auf Autobahnen habe ich von anderen Leuten bisher nur dadurch erlebt, daß sich den Witterungsverhältnissen nicht angepaßt wurde.
Ich erinnere mich da gerade an die Rückfahrt von der Loveparade 1998, bei der die A27 Walsrode-Bremen in dichtem Nebel stand. Ich persönlich habe es für wahnsinnig gehalten, bei dem Nebel und mit 8 Insassen in dem VW T4 schneller als 40 km/h zu fahren, aber viele andere Leute schossen geradezu an uns vorbei.
Ähnlich war es, als ich Weihnachten 2000 über eine vereiste A2 nach Berlin gefahren bin. Einige Leute haben sich davon nicht beirren lassen und ich habe einige Autos im Straßengraben oder der Leitplanke gesehen.
In dieser Art gab es noch so Einiges. Nichts davon hatte jemals mit dem Fehlen eines generellen Limits zu tun. Ich weiß, wovon ich da rede, da ich wirklich schon über 1 Million Kilometer auf deutschen Autobahnen unterwegs war. Es waren immer Witterungsumstände, die das Fahren gefährlich machten. Ein generelles Limit ist aber nun mal nicht hilfreich bei dichtem Nebel, Aquaplaning, Schneefall, Eis usw.
Bevor ich es vergesse: Ich habe selbstredend auch einige Raser sehen müssen, denen die Verkehrsregeln wirklich völlig egal waren und die auch auf die schon gegebenen Tempolimits nicht reagierten.
Fazit: Ein generelles Limit bringt aus Sicherheitsgründen so gut wie nichts - wenn es nicht gerade kontraproduktiv ist.
P.S.: @ Stefan Payne: Schön, Dich mal wiederzusehen. Ich habe Dich schon vermißt.
Tempolimit ja oder nein
Geht auch einfacher und radikaler: Pkwmaut einführen wie in Frankreich oder Italien z.B und die dt. Autobahnen ebenfalls privatisieren. Dann würden schonmal weniger die Autobahn nutzen und es herrsche das gerechte "Verursacherprinzip". Außerdem Aufbau Ost stoppen, kein SOLI mehr zahlen. Ich wohn im Süden Deutschlands und hier verkommen die ganzen Bundes-,Haupt-,Landstraßen und auch Autobahnen.
Zitat:
Original geschrieben von patti106
Folgender Link zeigt, wie sinnlos es ist, von Sicvherheit bei TL zu reden.
der link ist so interessant das ich ihn hier mal kopiert habe😉
Quelle: siehe oben
as bringt ein Tempolimit?
Mit dem Beschluss zu Tempo 130 auf Autobahnen hat der SPD-Parteitag am vergangenen Wochenende viele überrascht, auch die eigene Spitze. Der Vorstoß löste heftige Reaktionen beim Koalitionspartner aus, Kanzlerin Angela Merkel sagte sofort: "Mit mir nicht". Wir wollten wissen, was ein Tempolimit bringen würde. Zwei Kolleginnen machten den Praxistest. Uta Keseling und Iris Marx brachen von Berlin nach Dortmund auf (Seite 6).
Keseling startete mit dem Auftrag, so schnell zu fahren wie möglich (und dabei natürlich Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Teilstrecken zu beachten). Marx bekam die Vorgabe, sich strikt an ein gedachtes Tempolimit von 130 zu halten. Die beiden Reporterinnen schnallten sich Pulsmessgeräte um, von denen sie ablesen konnten, wie stark das Fahren sie stresst. Vor dem Experiment dachten wir, Keseling und Marx würden fast gleich schnell ins Ziel kommen, da ohnehin viele Temposchilder an der A 2 stehen, Baustellen und Staus das flotte Durchkommen verhindern.
Aber wir erlebten mehrere Überraschungen: Vollgas überall da, wo es erlaubt ist, sparte auf der Strecke fast eine Stunde Fahrzeit, brachte aber nicht das Herz zum Rasen. Im Gegenteil: Im langsameren Auto kam mehr Stress auf - weil Drängler von hinten nervten. Beeindruckend war auch der Unterschied beim Spritverbrauch: Die langsame Fahrt verbrauchte insgesamt 31 Liter, die schnelle 51 Liter Benzin, also rund 90 Prozent mehr.Was sollte die Politik tun? Ich persönlich bin gegen ein allgemeines Tempolimit. Gefährliche Abschnitte sind schon heute geregelt. Wo Unfälle sich häufen, ist ein Limit sinnvoll. Wenn der Gesetzgeber den Energieverbrauch senken will, sollte er der Industrie ehrgeizige Ziele vorschreiben, nicht jedoch den technischen Weg dorthin. Ein Gesetz, das den Flottenverbrauch der Hersteller begrenzt und die Grenzwerte von Jahr zu Jahr niedriger setzt, ist die bessere Lösung.So wird am besten ein Anreiz gesetzt, alternative Antriebe und sparsame Motoren zu entwickeln. Wenn ein sicheres Brennstoffzellen-Auto der Zukunft mit 200 Stundenkilometern von Berlin nach Dortmund fährt und dabei nichts anderes als Wasser aus dem Auspuff bläst, ist gegen hohe Geschwindigkeit nichts zu sagen. Erzwingt man jetzt ein Tempolimit, macht man es der Autoindustrie zu einfach: Der Energieverbrauch sinkt ohne technische Anstrengungen.
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mfg Andy
Tempolimit ja oder nein
Zitat:
[Auch wenn das leider keinen der Pro-Limit-Fraktion "überzeugen" wird... 🙄
edit:
Hier werden beide Seiten ausreichend beleuchtet und es wird auch das besondere Potential aufgezeigt welches unserem Land ohne Tempolimit obliegt.
auch den zweiten Link finde ich klasse und bevor das in den Abgründen des www,
verschwindet kopiere ich den Artikel mal hierein:
Quelle:
Artikel aus der Welt
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Selbstversuch am Limit
Die SPD will auf Autobahnen ein Tempolimit von 130 einführen. Was bringt das Limit? "Welt am Sonntag" schickte zwei Reporterinnen auf Testfahrt von Berlin nach Dortmund. Eine fuhr strikt 130, die andere drückte aufs Pedal. Eine Reporterin kam deutlich gestresster an als die andere
Raserin: Uta Keseling gibt Gas
10.49 Uhr: Abfahrt Berlin
Auf der Stadtautobahn Avus gilt Tempo 100 km/h. Rechts wird 90 gefahren, links 110. Ich entscheide mich für links. Das Autoradio droht mit Stau am Dreieck Nuthetal, kurz hinter Berlin. Nach der Baustelle wird endlich das Tempolimit aufgehoben. Ich fahre minutenlang mit 140 km/h hinter einem Opel her und bilde gelangweilt Anagramme aus seinem Nummernschild, bis er auf die mittlere Spur fährt. Jetzt: Gas! Mein Leihwagen ist ein 220er-Mercedes C-Klasse, Diesel, 170 PS. Er schafft es ohne Jammern bis 220 km/h, da kommt das nächste Tempo-120-Schild. Warum erweitert sich hier die Autobahn auf drei Spuren? Rechts bilden unzählige Lkw einen nicht enden wollenden Güterzug. Alle anderen fahren in der Mittelspur. Außer mir. Ich wage mich auf den leeren linken Fahrsteifen, mit 140. Plötzlich guckt mich aus dem Rückspiegel ein dunkler, sehr großer Audi A6 an. Böse. Ich unterdrücke den Reflex, Gas zu geben. Flucht! Ich setze den rechten Blinker.
11.44 Uhr: Magdeburg
An der Magdeburger Börde sind 146 km gefahren, Durchschnittsgeschwindigkeit 132 km/h, Durchschnittsverbrauch 11,7 Liter. Bei Brandenburg/Havel habe ich festgestellt: Bei Tempo 220 hört man auf, in den Rückspiegel zu gucken. Interessanter ist das Eigenleben der Tanknadel. Sie steht schon unter dem Viertel-Strich. Der Audi A6 ist inzwischen wieder hinter mir. Vor mir: ein silberner A6. Ab und zu überholen wir uns gegenseitig, elegant und mühelos wie die Kraniche am grauen Novemberhimmel über uns. Die Zugvögel erscheinen mir näher als die gestressten Kleinwagenfahrer rechts neben mir. Ab 180 km/h kann man übrigens die Plakate nicht mehr lesen, auf denen ein Notarzt-Team unter dem Spruch zu sehen ist: "Rasen Sie nur. Wir erledigen den Rest!" Ab Magdeburger Börde gilt wieder Tempolimit. Dieselbe Leere auf der linken Spur. Bei Helmstedt mischen sich nervöse VW-Passat und Opel ins A6-Mercedes-Rudel. Ich finde, sie stören. Dann fällt mir ein, dass ich privat einen Skoda Fabia fahre.
12.45 Uhr: Hannover
263 km gefahren, Durchschnittsgeschwindigkeit 131 km/h, Durchschnittsverbrauch 10,6 Liter. Kurz hinter Hannover stehen wir zum ersten Mal im Stau. Wo ist eigentlich in einem Mercedes der Warnblinker? Zeit, den Pulsmesser zu kontrollieren, den ich trage. Ein kompliziertes Gerät. Im Stau habe ich zwischen 60 und 70 Herzschläge pro Minute. Mein Blick fällt auf drei riesige weiße Holzkreuze am Rand einer Auffahrt. Als ich durch den Stau bin und weiterfahre, sehe ich davon noch mehr. An den Autobahnbrücken Niedersachsens hängen schwarze Plakate, ebenfalls mit weißen Kreuzen. Bei dem Versuch, den Text darauf zu entziffern, streife ich einmal fast eine Leitplanke. Wy- was? Später verstehe ich: Die Plakate sind auf Polnisch und warnen vor unaufmerksamem Fahren.
13.45 Uhr: Bielefeld
359 km gefahren, im Schnitt 131 km/h, Verbrauch 10,6 Liter. Der Tank enthält noch gut ein Viertel. Seit zehn Minuten kann man wieder 220 fahren. Ich habe gelesen, dass hohe Geschwindigkeiten Stress verursachen sollen. Das Gehirn kommt sozusagen nicht nach. Ich schaue auf den Pulsmesser: 78 - 72 - 68 - 70. Als ich vorhin die Treppe zur Raststätte hochgegangen bin, lag er bei 110. Nennenswerte Ausschläge verzeichnet das Gerät erst, als ein Opel ohne zu blinken vor mir auf die linke Spur zieht. Gibt es eigentlich bei Opel eine Baureihe ohne Rückspiegel? Aber so ein Mercedes hat gute Bremsen. Im Armaturenbrett scheint das Navigationssystem rückwärtszulaufen. Es ist die errechnete Ankunftszeit, die bei 220 km/h immer weniger wird. Einen Moment habe ich die verwirrende Illusion, verlorene Zeit ließe sich wiederherstellen, wenn man nur genug Gas gibt.
14.38 Uhr: Ankunft Dortmund - ohne Zwischenstopp
Knapp vier Stunden: 484 km gefahren bei 127 km/h im Schnitt und 10,4 Litern. Die Tanknadel steht drei Sechzehntel vor Null. Mein Blick weitet sich wieder. Fünf Stunden habe ich ihn nur auf die rasende Teerlandschaft unter mir konzentriert. Bäume waren verwischte Schemen am Rand. Menschen? Nimmt man bei 220 km/h nicht wahr. In Dortmund fallen die Blätter. Ich steige entspannt aus dem Auto. Das schlechte Gewissen kommt erst bei der Umfrage, die wir machen. Fast alle Autofahrer sagen: Schnell zu fahren macht zwar Spaß, verschmutzt aber die Umwelt - und ist teuer. Die meisten sind gegen ein Tempolimit, halten aber elektronische Verkehrsregelung für sinnvoll.Bei den Gesprächen fällt mir etwas auf: Wir haben im Deutschen kein Wort für "so schnell fahren, wie man will". Reisefreiheit, Redefreiheit, Beinfreiheit - aber "Tempofreiheit" steht nicht im Wörterbuch. Es wird schon seinen Grund haben.
Die Disziplinierte: Iris Marx fährt 130
10.49 Uhr: Abfahrt Berlin
Kurz nach dem Start ist das Tempolimit noch kein Nachteil: Der Verkehr ist zäh fließend, eine Baustelle reiht sich an die andere. Schneller als 130 km/h kann niemand fahren. Endlich wird nach der dritten Straßenabsperrung die Strecke für einen Moment frei. Die Fahrbahn wird dreispurig. Ich versuche mit meinem 220er-Mercedes C-Klasse, Diesel, 170 PS, einen Lkw auf der Mittelspur zu überholen. Ich trete aufs Gas, höre bei 130 dann auf zu beschleunigen. Hinter mir fährt ein schwarzer Skoda so dicht auf mein schwarzes Heck auf, dass ich im Rückspiegel genau das verärgerte Gesicht des Fahrers erkennen kann. Reflexartig zuckt es im rechten Fuß ... aber Tempolimit ist Tempolimit. Also setze ich den Überholvorgang mit konstanter Geschwindigkeit fort und sehe zu, dass ich wieder auf die Mittelspur komme. Meine Herzfrequenz ist kurz von 65 auf 85 gestiegen. Rechts überholt mich ein alter silberfarbener VW-Jetta - bitter.
12.08 Uhr: Magdeburg
Der Puls hat sich bis Magdeburg wieder normalisiert, der Verkehr auch. Mit Tempo 130 fahre ich ganz gemütlich auf der Mittelspur der A 2 an der Stadt vorbei. Meine Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt seit Beginn der Testfahrt 100 Kilometer pro Stunde, der Verbrauch liegt bei 5,5 Liter. Die Tanknadel bewegt sich kaum: Nach rund zwei Stunden auf der Autobahn ist die Anzeige gerade einmal um zwei Strichelchen heruntergegangen. Das entspricht nicht einmal einem Achtel des Tanks. Aber es sind andere Bedürfnisse, die mich zu einer kurzen Rast veranlassen. Zwanzig Minuten später geht es dann weiter und weiter und weiter. Mal wieder überholt mich rechts irgendein Auto - das zigste an diesem Vormittag. Ist mir aber gerade egal. Ich gucke gar nicht mehr richtig rüber. Mein gesamter Organismus ist im Entspannungsmodus. Ich könnte jetzt auch gut die Augen schließen. Die konstanten 130 km/h wirken ziemlich ermüdend.
13.45 Uhr: Hannover
Die Musik im Radio hat mich vor dem Einschlafen bewahrt. Unbeschadet erreiche ich daher nach drei - jedoch gefühlten hundert - Stunden Autofahrt und exakt 278 Kilometer später Hannover. Der Spritverbrauch liegt jetzt bei sechs Litern auf 100 Kilometer. Meine Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt 71 km/h. Auch wenn die Autobahn verhältnismäßig frei ist, kann ich meist nur 100 oder 110 fahren. Es lohnt sich eben nicht, ein Fahrzeug, das nur geringfügig schneller fährt als ich, links zu überholen. Es würde für die Drängler hinter mir viel zu lange dauern und zu wilden Blinkattacken hinter mir führen, die die Aktivität meiner Schweißdrüsen nur unnötig antreiben. Ich kann nicht nachvollziehen, warum dieser Fahrstil keine Nötigung im Sinne des Strafgesetzes darstellt. Gerade fahre ich an drei weißen Holzkreuzen vorbei, die warnend aus dem Grün am Rande einer Auffahrt ragen. Ob Raser sie überhaupt wahrnehmen können?
14.56 Uhr: Bielefeld
Es ist absolut freie Bahn. In Nordrhein-Westfalen ist heute Feiertag (Allerheiligen). Es fällt schwer, nicht einmal richtig aufs Gas zu treten. Mit meinem Fiat-Cabrio bin ich früher gern schnell gefahren. Inzwischen bin ich privat aufs Fahrrad umgestiegen. Bewegung wäre jetzt auch ganz schön: Nach vier Stunden im Auto sind alle möglichen Sitzpositionen durchprobiert und durchgesessen - viele sind es nicht. Als das Autobahnschild Bielefeld anzeigt, teilt mir die Kollegin auch noch mit, dass sie schon da ist. Nein, nicht in Bielefeld, in Dortmund! Vor mir liegen immer noch 108 Kilometer. 390 habe ich schon geschafft mit meinen im Schnitt nur 76 km/h. Dafür habe ich noch nicht einmal ein Viertel des Tanks verbraucht. Im Radio läuft der aktuelle Tophit "Hey There Delilah", ein schönes Lied - wenn es nur nicht bereits zum wahrscheinlich elften Mal seit Berlin gespielt würde. Die Ruth möchte ihren Markus grüßen. Ach, wie romantisch. Ob ich auch jemanden grüßen soll? Wie langweilig kann einem eigentlich werden?
16.33 Uhr: Ankunft Dortmund - nach zwei Pausen
16.08. Die Kollegen sind schon über eine Stunde am Ziel. Mein Wagen fährt jetzt auch auf die A 1 ab. Mein Verbrauch liegt bei 5,9 Litern auf 100 Kilometer. Durchschnittsgeschwindigkeit: 81 km/h. Der Tank ist noch nicht einmal halb leer. Ich gönne mir noch eine Pause. Als ich die A 1 in Richtung Landstraße verlasse, erinnern mich meine schmerzenden Gelenke immer wieder an die lange Fahrt. Gut, dass gerade vor mir die Westfalenhalle auftaucht. 16.33 Uhr: Ankunft. Endlich. Meine Kollegin sieht ganz entspannt aus. Offenbar ist beim Schnellfahren vor allem das Auto gefordert. Zum Einhalten von 130 km/h muss dagegen der Fahrer ganz schön viel Energie aufbringen.
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mfg Andy
Wie man sieht, einziger Nachteil beim Schnellfahren ist der Spritverbrauch. Aber was ich fürs Tanken ausgebe ist einzig und allein MEIN PROBLEM! 😉
Tempolimit ja oder nein
Zitat:
Original geschrieben von ToniX20SE
Wie man sieht, einziger Nachteil beim Schnellfahren ist der Spritverbrauch. Aber was ich fürs Tanken ausgebe ist einzig und allein MEIN PROBLEM! 😉
im Gegenzug setzen viele Langstreckenfahrer auf sparsamere Autos...😉
war es früher ein dicker 8 Zylinder Benziner der als Geschäfts und/oder Reisewagen diente ist es heute ein vergleichbarer Diesel,der auch bei hohem Tempo noch akzeptablen Verbrauch gewährleistet...es braucht aus meiner Sicht kein Limit der Spritpreis wird als Bremse reichen bzw. den Fortschritt weiter sparsame und schnelle Autos zu entwickeln forcieren😉
mfg Andy
Da hier ja die TL-Gegner überwiegen mal etwas neues, dass ihr zerreißen könnt...
Quelle: Spiegel "Tempolimit-Forderung stößt auf scharfe Ablehnung"Zitat:
Der Präsident des Umweltbundesamtes, Andreas Troge, hatte in der "Berliner Zeitung" heute ein Tempolimit mit den Gefahren durch den Klimawandel begründet. "Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h lässt sich der Kohlendioxid-Ausstoß um 10 bis 30 Prozent reduzieren", sagte Troge. Außerdem sinke die Unfallgefahr erheblich, und es komme zu weniger Staus. Deswegen sei er grundsätzlich für ein Tempolimit, betonte Troge.
Zum Erreichen der Klimaschutzziele müsse zudem der Spritverbrauch neu zugelassener Autos deutlich sinken. "Statt Energie sparende Motoren zu entwickeln, baut die Industrie Wagen mit der Leistung mehrerer Kavallerieregimenter unter der Motorhaube", kritisierte Troge, der zu den wichtigsten Beratern von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) zählt.
Spiegel: "Fehlentwichklung Auto"Zitat:
Natürlich ist ein Tempolimit auf der deutschen Autobahn noch nicht die Lösung dieses Problems, aber immerhin ein Teil der Lösung, argumentiert Zängl. Zudem habe es den Charme der großen Wirkung bei geringem Aufwand. "Schon allein die Aggressivität, die im Straßenverkehr verschwinden würde, wäre ein Tempolimit wert. Denken Sie nur daran, wie entspannt man in der Schweiz oder in Frankreich über die Autobahn fährt, und wie hektisch und gefährlich es wird, wenn man über die Grenze nach Deutschland kommt."
Quelle: Spiegel "Den Rasern auf der Spur"Zitat:
Pieper wird eine Anzeige schreiben, das kostet zwischen 60 und 150 Euro und tut dem Audi-Fahrer nicht weh. Aber er wird seien Führerschein abgeben müssen, für mindestens einen Monat. "Saublöd", sagt er. "Geschäftsreisender", sagt Polizist Matschke, "klar." Termindruck. Die meisten Raser, so seine Erfahrung, fahren nicht deshalb schnell, weil sie die Geschwindigkeit lieben, nicht aus Freude am Fahren. "Sie haben es schlicht eilig."
Noch etwas zum Verhältnis Besitzer - Fahrzeug
Spiegel: "Die Wunschmaschine"
VCD-Position zum Thema Tempolimit
Und diese antwort von "trailerman" finde ich auch interressant.
Zitat:
Original geschrieben von där kapitän
He he...Zitat:
Original geschrieben von andyrx
glaub nur nicht das die Tempolimits in den jeweiligen Ländern geliebt sind,die Bürger haben entweder resigniert (Skandinavien) oder scheren sich nicht drum (wie die Italiener) und fahren entsprechend weil die Kontrolldichte nicht da ist...😉wenn diese Leute auf deutschen Autobahnen unterwegs sind geben sie auch mal gerne Gas...weil sie es zuhause nicht dürfen,besonders die Farnzosen oder Holländer fallen da immer wieder auf...auch auf limitierten Strecken bleiben sie auf dem Gas weil sie wissen das es (noch) kein wirksames Rechtshilfeabkommen gibt....
wenn ich an unsere dänischen Freunde denke... oder auch mal die Schweden... kommen die E 45 mit 110 runtergetuckert und ab Flensburg wird teilweise dermaßen das Bodenblech durchgedrückt...
das gleiche Bild Richtung Norden, da gehts schon hinter Hamburg los, als gäbe es kein Morgen. Aber ich gebe ihm recht, die Wikinger sind totaaaal happy mit ihrem TL.
War es Norwegen mit Tempo 100 ?
Oh mein Gott, sollen die Leute nicht am gleichen Tag irgendwo ankommen, an dem sie auch losgefahren sind? *kopfschüttel*cheerio
Also euren Dänen würde ich auch gerne mal auf der AB begegnen. Ich kenne nur die Dänen, die die linke Spur blockieren und nicht kapieren warum ich mal kurz die Lichthupe benutze, wenn ich merke dass die echt nicht wechseln wollen.
Hehe da wundere ich mich doch glatt, wie der Rest der Welt die Laaaangeweile beim langsameren Fahren überlebt.... ;-)
Wer lange Strecken fährt sollte sich nun mal auch ein gutes Mehrwege-Sitzmöbel gönnen, und wers ganz bequem haben will mit Massage und Belüftung.
Tempolimit ja oder nein
Zitat:
Ab 180 km/h kann man übrigens die Plakate nicht mehr lesen, auf denen ein Notarzt-Team unter dem Spruch zu sehen ist: "Rasen Sie nur. Wir erledigen den Rest!"
😁Ich erhöhe mein Reisetempo auf 181 km/h.
Zitat:
Nennenswerte Ausschläge verzeichnet das Gerät erst, als ein Opel ohne zu blinken vor mir auf die linke Spur zieht. Gibt es eigentlich bei Opel eine Baureihe ohne Rückspiegel?
Es gibt ja soooo viele Automarken und -baureihen ohne Rückspiegel und Blinker.
Zitat:
Ich könnte jetzt auch gut die Augen schließen. Die konstanten 130 km/h wirken ziemlich ermüdend.
😰
Zitat:
Im Radio läuft der aktuelle Tophit "Hey There Delilah", ein schönes Lied - wenn es nur nicht bereits zum wahrscheinlich elften Mal seit Berlin gespielt würde. Die Ruth möchte ihren Markus grüßen. Ach, wie romantisch. Ob ich auch jemanden grüßen soll? Wie langweilig kann einem eigentlich werden?
😁
Ich frage mich allerdings, ob das Fahrzeug keinen Tempomaten hatte.
Zum Thema der Schnellfahrer fährt dann ein sparsameres Auto:
Vor dem 307 fuhr ich einen 1.1 60PS 106er. Der fuhr mal zu Spitzenzeiten 175, Kurzfristiger Topwert waren geschätzte 185. Der Verbrauch blieb immer bei 6,5 Liter, egal welche Fahrstil. Irgendwann war ich froh, auf der AB noch schneller als fie eingetragenen 165 fahren zu können, der Verbrauch jedoch ballerte mal eben auf 9,5 Liter hoch. Drei verschiedene Werkstätten hatten sich den kleinen mal angesehen, technisch war alles iO.