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Tempolimit auf Autobahnen

Themenstarteram 27. Oktober 2007 um 19:39

Hamburg (dpa)

Mit der Forderung nach einem Tempolimit auf Autobahnen und einem radikalen Umbau der Energiepolitik will die SPD den Kampf gegen den Klimawandel verschärfen. „Ein schneller und unbürokratischer Weg zum Klimaschutz ist die Einführung einer allgemeinen Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 km/h“, heißt es in dem am Samstag auf dem SPD-Parteitag in Hamburg überraschend mit knapper Mehrheit verabschiedeten Beschluss.

 

Die Antragskommission hatte sich gegen das Tempolimit ausgesprochen. Nach dem Willen der SPD soll die Kfz-Steuer künftig nach dem Schadstoffausstoß berechnet werden. Bislang hatten sich vor allem Grüne und Linke für ein Tempolimit ausgesprochen. Beide begrüßten die Entscheidung der SPD. Kritik kam von der Union, der Automobilindustrie und dem Verkehrsclub ADAC. Die SPD hatte in der Vergangenheit mehrfach ein Tempolimit beschlossen, war aber immer wieder davon abgerückt, etwa 1994, als ein Tempolimit von 120 Stundenkilometern nicht ins Wahlprogramm aufgenommen wurde. Zuletzt hatte sich SPD-Chef Kurt Beck im März zwar offen für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen gezeigt. Mit den Stimmen der großen Koalition aus Union und SPD sowie der FDP lehnte der Bundestag jedoch im September ein Tempolimit ab.

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) nannte das Tempolimit ein Symbol für den Klimaschutz. „Ich habe kein Problem mit dem Tempolimit. Die Wahrheit ist aber auch, dass dadurch 2,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden, notwendig sind aber 270 Millionen Tonnen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur dpa. „Man darf nicht so tun, als sei es mit einem Tempolimit auf Autobahnen getan.“ SPD-Vize Andrea Nahles bedauerte den Beschluss: „Wir brauchen neue Techniken, neue Flotten und alternative Treibstoffe, nicht neue Regeln“, sagte sie der „Welt am Sonntag“.

 

Zu Senkung der Treibhausgase um 40 Prozent bis zum Jahr 2024 beschloss der Parteitag, dass der Anteil erneuerbarer Energien um 14 Prozent und von Biokraftstoffen um 20 Prozent gesteigert werden müsse. Der Stromverbrauch müsse bis dahin durch Einsparungen zudem um 11 Prozent gesenkt werden, heißt es in dem einstimmig verabschiedeten Leitantrag. Gegen die Empfehlung der SPD-Spitze votierten die Delegierten auch dafür, dass beim Bau neuer Kraftwerke nur noch die Kraft-Wärme-Koppelung zulässig sein soll.

 

„Wir begrüßen die Entscheidung des SPD-Parteitags zum Tempolimit“, sagte Grünen-Fraktionschef Fritz Kuhn der „Bild am Sonntag“. Eine ökologisch vernünftige Verkehrspolitik sei ohne Tempolimit nicht zu machen. Der Vorsitzende der Partei Die Linke, Oskar Lafontaine, sagte dem Blatt: „Wer den CO2-Ausstoß von Autos reduzieren will, kommt um ein Tempolimit nicht herum.“

 

Kritik kam von der Union. CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer sagte der Zeitung „B.Z.“ (Sonntag): „Dieses Glanzstück des neuen programmatischen SPD-Gruselkabinetts ist nicht das einzige, was mit uns nicht machbar ist.“ Die deutschen Autobauer sprachen sich ebenfalls gegen ein Tempolimit aus. „Eine rasche Umsetzung einer CO2- basierten Kfz-Steuer hingegen wäre ein geeignetes Instrument, um die Kohlendioxid-Emissionen weiter zu senken“, sagte der Präsident der Automobilindustrie, Matthias Wissmann, der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Ein ADAC-Sprecher betonte, ein Tempolimit sei weder aus Gründen der Verkehrssicherheit noch des Umweltschutzes sinnvoll.

Beste Antwort im Thema
am 28. Oktober 2007 um 14:37

Hallo zusammen,

ich denke , dass das Thema Tempolimit wieder bloß so ein Sinnlosbeschluss wird wie der Nichtraucherschutz: Aktionen, die dem "Volk" zeigen sollen, wie sehr sich doch Politiker für uns einsetzen, wenn es um Themen geht, sie eigentlich unwichtig sind. Und ich denke wir haben bessere, deutschlandweite Probleme als den CO² - Austoss der PKW.

Zum Klimaschutz gehören wichtigere und umfangreichere Maßnahmen als ein Tempolimit auf Autobahnen.

Desweiteren find ich das Argument gut, das andernfalls eine kräftige Erhöhung der KFZ - Steuer ansteht. Das ist zwar richtig, ABER bitte bergesst nicht Leute: Wir leben in Deutschland!!! Die KFZ Steuer wird so und so erhöht und zwar um die Einbußen wett zu machen, die das Limit mit sich bringt. Und die werden heftig sein!!!

Denn:

1. durch das Limit wird ja der Spritabsatz sinken, weil die Autos ja bei 130 weniger verbrauchen als bei 200, oder gar 250km/h also geht dem staat geld verloren, weil weniger Benzin gekauft wird - und denkt doch nich, dass dadurch die Spritpreise sinken, im Gegenteil!

2. werden manche Leute evtl beim nächsten Autokauf den kleineren Motor wählen, weil sie ja eh nur 130 fahren dürfen. Kleine Motoren kosten weniger Geld, was den Kaufpreis der Autos senkt, das merkt der Statt an der Mwst.

3. wäre die erwähnte Einbremsung des gesamten Autobahnverkehrs ein großen Problem, weil viele die Autobahn nutzen um schnell voran zu kommen, dieser Vorteil wäre dahin. Dadurch muss mehr zeit fürs Reisen eingeplant werden, Zeit in der wir weder arbeiten noch geld ausgeben können, also wieder Einbußen für den Staat

4. gibt es viele Autofahrer aus den Nachbarländern (einige kenn ich persönlich) die mit ihren Sportwagen (z.T. mit V12 Motor) extra nach deutschland kommen um hier ihre Autos mal auszufahren. Diese Autos werden dann auch hier wieder betankt. und da reden wir nich von 10 Liter Diesel, sondern von 120 Liter Super+

5. is zwar pure Spekulation, aber folgender Gedanke. wird die Autobahn begrenzt, werden einige Fahrer sie meiden, weil sie keine zeit mehr einsparen und lieber den kuzesten Weg über Dörfer und Landstraßen nehmen. Das Hat zuf Folge, das die Autobahnen immer leerer werden, der Staat folglich auch immer weniger Geld für Neubau und Sanierung investiert. Das kann zwei folgen haben. Und zwar werden dadurch die Landstraßen immer voller und es kommt hier verstärkt zu Behinderungen. Und zweitens wäre dann sicher eine Privatisierung der Autobahnen im Gespräch (was ja auch schon Mehrfach Thema im Bundestag war), was wieder Mautkosten für uns bedeuten würde...

 

All meine Punkte bringen zwar auch Klimaschutzmaßnahmen mit sich(weniger Spritkonsum, kleinere Autos oder schwächere Motoren), aber werden diese Punkte uns ganz sicher nicht zum Vorteil gereichen, sondern uns nur noch mehr Kosten, weil ja wie gesagt dem Staat viel Geld verloren geht, die er promt dem Autofahrer wieder auflegt. man denke nur an neue KFZ - Steuer, höhere Ökosteuer, evtl. auch noch andere Dinge die sich der Staat schnell einfallen lässt um den Verlust wieder wett zu machen.

Ich persönlich bin zwar selten auf der Autobahn, aber wenn ich mal dort bin fahr ich meistens 130-140 km/h. Es ist aber ein Unterschied, ob ich dieses Tempo fahren muss, oder ob ich die Gelgenheit habe, das Tempo zu erhöhen um schneller voran zu kommen.

liebe Grüße und noch viel Spaß hier im Forum

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Guten Abend Leute,

Auch wenn das Thema schon mal hier lief. Es bleibt doch aktuell. Was soll denn so ein Limit bringen? Auf der normalen Bundesstraße (abgesehen von Brandenburg) darf außerhalb von Ortschaften 100 km/h gefahren werden. Die einzige

Abgrenzung gegen den Gegenverkehr stellt eine Linie auf der Mitte der Straße dar. Super Sicherheit! Hinzu kommt dass der Gesetzgeber dort den Brummis nur 60 km/h erlaubt, was in meinen Augen Überholmanöver geradezu herauf beschwört. Ganze 40 km/h Differenz. Wenn ich also (angenommen es gäbe keine Ortschaften) 400 km weit fahren muss, benötige ich dafür 10 Stunden. Ich dürfte aber nur 8 Stunden ununterbrochen mein Auto lenken! Wenn ich also die Strecke an einem Arbeitstag hinter mich bringen will, so sollte ich schneller fahren, also überhole ich. Auf einer Mehrspurigen, teuer ausgebauten Autobahn mit Tempolimit 130, könnte ich auch die Strecke von Rostock nach München nicht mehr an einem Tag fahren.

Außerdem, wozu soll ich Autobahn fahren, wenn es dort auch nur mit 21 km/h schneller geht als auf der Landstraße?

Ich jedenfalls habe noch nie ein Bußgeld bekommen, wenn ich 109 km auf 100er Strecke gefahren bin. Mag ja sein, das es lt. Gesetz bereits eine mehr als 3%ige Überschreitung ist, aber selbst wenn ich dann geblitzt werden würde, wäre das Strafmaß noch zu verkraften. Viele Langstreckenverbindungen stellen über die Autobahnen einen enormen Umweg dar, welcher nur über den Faktor Zeit bei höherer Geschwindigkeit auszugleichen ist. Der würde bei VMax 130 aber wegfallen. Wozu also noch eine Autobahn? Nur, weil es Leute gibt, die sich sowieso nicht schneller trauen? Wer 130 auf Autobahnen fordert, sollte den Lockführern Ihre geforderten 30% mehr gönnen und mit dem Zug fahren!

PS.: Nein ich muss nicht mit 300km/h über die Piste fegen und andere von der Fahrbahn drängeln. Aber mit 150 km/h im Dauertempo und auch mal etwas über 200 km/h im Überholspurt finde ich voll OK!

mfg

Mac Maultier

Zitat:

Original geschrieben von wiefelspütz

naja-die Bauernfänger aus der CDU machen es eben anders herum.

Freie Fahrt für unfreie Bürger - dafür wird dann die KFZ-Steuer erhöht.

 

Nun die Frage. Sind Euch Tempo 130 eine deftige Kfz-Steuererhöhung wert ?

Mir ehrlich gesagt nicht !

Ich zahl gerne wenn dadurch die Autobahnen wieder schön leer und ohne Limit werden :D

am 30. Oktober 2007 um 8:41

hi leute tempolimit auf AB was soll der mist bring nix !wo kann mann noch frei fahren ohne sich selbst oder andere zu gefährten? ich selbst fahre auch gern schnell und zügig .die autobahnen weden immer voller, bausstellen einer nach der anderen !und wegen den lkws die haben begrenzer und die riegeln bei 85 ab!die fahrer sind die deppen der nation !aber das ist ein anderes thema.ich währe für eine richtgeschwindigkeit 160 km wen es möglich ist auch mehr so wie es der verkehr zu läst!und schaut doch mal zu  den ösis italienern fransosen holländer usw fahrt mal das zu schnell !!!!;)

Bei der Forderung eines Tempolimits von 130 km/h auf deutschen Autobahnen handelt es sich doch nur um eine Forderung der SPD, beschlossen auf dem letzten Parteitag. Mehr nicht!

Wer dagegen ist, kann bei der nächsten Wahl ganz einfach sein Kreuzchen an der "richtigen" (?) Stelle machen. Zumal aktuellen Umfragen zufolge ein Wahlsieg der o.g. Partei zur Zeit ohnehin eher unwahrscheinlich erscheint.

Wozu also die Panik? Wozu schon wieder endlose Diskussionen hier im Forum, in der Presse und sogar auf eigenen, sinnlosen Webseiten der Raser-Fraktion?

Außerdem verdient der Staat ja ganz ordentlich am Spritverbrauch, der ja bekanntlich mit höherem Tempo überproportional steigt. Warum sollte er sich diese Einnahmequelle also entgehen lassen?

Mein Vorschlag wäre übrigens eine tempoabhängige PKW-Maut. In jedem Fahrzeug eine OBU, welche die aktuell gefahrene Geschwindigkeit ermittelt. Technisch ist das ja dank GPS und/oder Toll-Collect Maut-System überhaupt kein Problem. Bis 130 km/h kostet die Autobahnbenutzung dann nichts, darüber aber - zum Beispiel - für jede angefangenen 10 km/h mehr 10 Cent/Kilometer. Motto:" Wer rasen will, muß zahlen!" Damit würde der Staat dann richtig Kohle machen und niemand bräuchte mehr Angst zu haben, dass diese Einnahmequelle jemals durch ein Tempolimit wieder abgeschafft wird.

Ok, war nicht ganz ernst gemeint, der Vorschlag. Aber im Klartext:

Ich kann es langsam nicht mehr höhren. Das ist ja schlimmer, als wenn man versuchen würde, den Amis ihr Recht auf privaten Schusswaffenbesitz zu nehmen. Als hätten wir Deutschen sonst keine Probleme als dieses leidige Thema.

Es wird langsam Zeit, dass die EU ein europaeinheitliches Tempolimit "von oben aufdrückt", dann ist endlich Ruhe mit dieser endlosen Debatte. Sonst wird alles europaweit geregelt, bis hin zur Krümmung der Banane, aber hier trauen sich die Herren aus Brüssel nicht, mal ordentlich einzugreifen und dem "größten deutschen Problem" endlich zu einer Lösung zu verhelfen.

Gruß

Dichterfürst

Hallo

dies ist neben den Threads in verschiedenen Markenforen auf MT der wohl zehnte Thread dazu....;)

hier geht es deshalb weiter...

Umfrage Tempolimit ja oder nein

mfg Andy

MT-Moderation

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