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Rost am Schweller

Themenstarteram 21. Januar 2016 um 16:25

Hi Leute,

ich habe mir letzte Woche einen alten Frontera geholt. Technisch ist er vollkommen in Ordnung. Der gesamte Motorraum wurde überholt, auch alte Leitungen neugemacht. Ein Mechnaiker hat den Wagen auch schon gesehen und für gut befunden. Nun zu meinem Problem. Der Wagen wurde überlackiert. Heißt: Der Originallack ist nur noch auf der Motorhaube zu sehen. Ansonsten wurde ein seltsamer rauher Lack aufgetragen. Er ist grau und überhaupt nicht so glatt wie ich es bisher von Autos kannte. Weiß jemand, was das sein könnte?

An den Schwellern platzt dieser Lack schon ab und das Blech kommt zum Vorschein, teils mit etwas Rost. Nun meinte der Mechaniker, um über den Winter zukommen, reicht es, erstmal die betroffenen Stellen abzubürsten und mit Hammerit oder einem anderen schwarzen Lack einzustreichen. Im Frühjahr würde er Lackschutzfolie anbringen, damit die Stelle vor mechanischen Reizen geschützt bleibt. Ist das sinnvoll? Ich bin persönlich immer der Meinung, wenn etwas draufgeklebt oder lackiert wird, ist das mehr schädlich als förderlich, weil dann Feuchtigkeit schwieriger austreten kann, sollte sie im Inneren sein. Was sind eure Erfahrungen? Kann man das so machen, wie es der Mechaniker empfohlen hat? Und wie kann ich erkennen, ob an anderen Blechen auch Rost sitzt oder erkenne ich das erst, wenn der Lack Blasen schlägt?

LG

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19 Antworten
Themenstarteram 22. Januar 2016 um 11:20

Hier mal ein Foto, wie der Schweller aussieht.

Dieser grau-raue Lack überdeckt das gesamte Blech, nur an der Eintrittsstelle blättert er ab und man erkennt das blanke Metall und ein paar Rostflecken. Jemand meinte auch, es würde reichen, Unterbodenschutz drauf zu sprühen, aber der würde ja im Sommer bei hohen Temperaturen schmelzen.

20160122-121224

Sieht aus, als wenn da jemand einen neuen Schweller eingeschweißt hat und einfach die KTL-Grundierung drauf gelassen hat, ohne zu lackieren. Das hält nicht lange, erst recht nicht mit Unterbodenschutz. Mehr kann ich aufgrund des kleinen Bildausschnittes nicht sehen und erkennen. Sorry.

Themenstarteram 22. Januar 2016 um 18:24

Hier ein anderes Foto von der Oberfläche des Wagens. Das Wasser perlt nicht ab wie bei normalem Autolack, sondern bleibt lange an der Oberfläche dran.

Wäre es ratsam, erstmal sowas wie HAmmerit drüber zu streichen?

20160122-121312

Ich würde fast sagen kauf dir ne Dose schwarzmatt und dann drauf. Mehr wurde offensichtlich da eh nicht gemacht.

Themenstarteram 23. Januar 2016 um 8:29

Wir haben jetzt schon dieses Hammerit-Zeugs. Kann man das auch über den alten Lack drüber pinsel, damit nicht nur die losen Stellen gestrichen werden, sondern der ganze Schweller oder muss dafür der Schweller erst geschliffen werden bzw. angeraut werden?

Hammerit ist nicht schlecht, nur nicht als Hammerschlagoptik. Du musst erst den alten Rost entfernen dazu ne CSD Schleifscheibe(Negerkeks) auf die Bohrmaschine spannen. Mit feinen Schleifpapier einmal über den Lack der lackiert werden soll. Dann mit Silikonentferner entfettten. Dann kannst du lackieren. Hier musst du 2-3 Schichten einplanen.

Allerdings ist aktuell zu kalt um Hammerit zu verarbeiten.

Schleif den Rost mit 180er Schleifpapier etwas runter - zumindest so weit, dass die Rostblasen geöffnet sind. (Rost abbürsten ist nix genaues, da nur der oberflächliche Rost abgebürstet, aber der tiefsitzende mit der Bürste zugeschmiert wird.)

Anschließend reinigst/entfettest Du den Schweller mit Nitroverdünnung oder Silikonentferner (Baumarkt 3,50 für 1-Liter-Dose).

Daran anschließend das Hammerite drauf. Den ganzen Schweller mußt Du nicht anschleifen, denn in matten, rauhen Lacken krallt sich Hammerite sehr stark fest.

Beachte die Verarbeitungstemperatur von Hammerite. Mindestens + 5°C über mind. 12 Std. hinweg wirst Du schon brauchen.

Kannst es aber auch ganz bequem machen (hässlicher kann ja nichts mehr werden) und die Rostblasen mit einem Schaber (altes Küchenmesser) aufkratzen und dann die Rostbereiche mit Owatrol abtupfen. Zeitaufwand: 3 x 5 Minuten. Wenn Du das alle drei Jahre machst, rostet nichts weiter. Was auf salzbelasteten Hochseeschiffen wirkt, wirkt auch am Kfz. Autorestaurateure haben diese Mittelchen inzwischen auch rege im Gebrauch, da es sich mit 1-Komponenten Grundierung überlackieren läßt.

Mir sieht der "Lack" aus als sei es kein Lack, sondern:

a) der Wagen wurde für eine Neulackierung vorbereitet und

b) dafür kpl. angeschliffen und

c) dann mit Grundierung gespritzt und

d) dann doch nicht zu Ende lackiert.

Themenstarteram 23. Januar 2016 um 14:07

@ Spargel1

An Grundierung dachte ich bei dem "Lack" auch, aber es könnte - so ein Kumpel - auch billiger Militärlack sein. Würde denn eine Grundierung ohne weitere Lackschicht reichen als Rostprävention?

Habe ich dich richtig verstanden, dass du Folgendes vorschlägst?

1. Rostblasen abschaben (Ziehklinge?)

2. Owatrol drauf streichen

3. Schweller mit Hammerit streichen

LG

Owatrol ist sehr dünnflüssig, ich wäre mir nicht so sicher, dass es im Spritzwasserbereich wie dem Schweller wirklich lange hält. Zumindest nicht 3 Jahre, eher alle halbe Jahre nachpinseln. Oder danach Brantho Korrux drüber.

Themenstarteram 24. Januar 2016 um 9:56

Also dann doch einfach bissel anschleifen bzw. losen Lack und Rost abkratzen und Hammerit auf den Schweller drauf - fertig (bis zum nächsten Mal) ???

Zitat:

@Frazer schrieb am 24. Januar 2016 um 09:52:41 Uhr:

Owatrol ist sehr dünnflüssig, ich wäre mir nicht so sicher, dass es im Spritzwasserbereich wie dem Schweller wirklich lange hält. Zumindest nicht 3 Jahre, eher alle halbe Jahre nachpinseln. Oder danach Brantho Korrux drüber.

An unserem ALDI-Express, einem 20 Jahre alten S40, habe ich es auf dem nahezu gesamten Unterboden und der TÜV, der Owatrol ebenfalls kennt, hat nach Rückfrage sogar die damit "sanierten" Bremsleitungen abgenommen.

Owatrol ist so dünnflüssig (10 x dünner als Wasser), dass es in die aufgebrochenen Rostflächen eindringt und das Wasser herausdrückt. Brantho Korrux kann man, aber muß man nicht an Stellen, an denen eine Sichtprüfung problemlos möglich ist. Ich würde 3 Monate nach der Owatrol-Behandlung der Optik wegen Hammerite (Hammerschlag schwarz) mit einer Schaumstoffwalze (2 Aufträge) aufbringen.

Landwalker,

loser Lack sollte tatsächlich zumindest abgeschabt oder recht grob angeschliffen werden. Dauert mit 180er Schleifpapier ja nur ein paar Minuten.

Schau auch mal in die Radläufe hinten rein, wo äußere Seitenwand und Radhausschale zusammengepunktet sind. Owatrol von innen (Kofferraum) reinlaufen lassen und Ruhe ist.

Das Entfetten nicht vergessen, sonst kann das beste Hammerite nicht haften.

Dass es sich bei der "Lackierung" um Filler/Grundierung handelt, meine ich, weil ich fast sicher bin, Spachtelstellen darunter erkannt zu haben.

Themenstarteram 24. Januar 2016 um 15:02

Gibt Owatrol Verfärbungen? Kann man damit ggf. eine komplette Hohlraumkonservierung machen?

Wieso sollte ich 3 Monate mit Hammerit nach einer Owatrol-Behandlung warten?

Als absoluter Anfänger interessiert mich, wie das Entfetten vom Schweller geht.

Der alte Lack ist unter diesem Grau noch überall vorhanden. Zumindest gibt es einige Stellen, wo er zu erkennen ist. Z. B. unmittelbar unter den Fenstern oder eben am Schweller. Wie würde es eigentlich mit späteren Verrostungen aussehen, wenn also die Bleche mit dem Lack (oder Grundierung) betroffen sind und man sich entschließt, statt mühevoller Handarbeit die Bleche zu wechseln. Kommt sowas billiger als z. B. Schweißarbeiten?

Mit Owatrol stoppt man den Rost - auch in Hohlräumen. Aber wenn Du die Hohlräume konservieren möchtest, müssen anschließend spezielle Wachse eingesprüht werden. Stichwort: Divinol z. B.

Nach der Behandlung der Schweller (und vermutlich des Unterbodens) mit Owatrol wartet man mit Grundierung bzw. Lackauftrag deshalb ca. 3 Monate, weil in dieser Zeit das Owatrol das Wasser aus den Rostporen herausdrückt und Rostpartikel aus der Tiefe heraus absprengt.

Zum Entfetten der Schweller nimmst du die Dose Verdünnung/Silikonentferner in die linke Hand und einen alten Baumwolllappen in die rechte. Und nun wischt Du schön nass die Bereiche ab, die Du mit Owatrol behandeln willst. Macht man übrigens auch als letzten Vorbereitungsgang vor jedem Lackieren so.

Welche Bleche willst Du wechseln? Schweller? Karosserie-Seitenteile, landläufig auch "hinterer Kotflügel" genannt? Das geht nur durch neu Einschweißen.

Lohnt sich bei diesem Wagen eine komplette Lackierung überhaupt noch? Wie alt ist der Hobel denn und wieviele Km hat er runter?

Themenstarteram 25. Januar 2016 um 15:37

Also Owatrol dient der Rostbekämpfung. Hinterlässt es irgendwelche Verfärbungen? Klingt ja erstmal nach einer guten Alternative zur Schadensbegrenzung. Eine Hohlraumkonservierung habe ich noch nie selbst gemacht, würde aber gerne im Sommer eine machen, um das Auto zu pflegen, auch wenn es nicht mehr der Jüngste ist. Ein befreundeter Mechaniker meinte, dass Hohlraumkonservierungen nur noch nach Unfällen gemacht werden, weil es ansonsten kaum eine relevante Bedeutung hätte.

Ich würde im Übrigen tatsächlich erstmal nur die Schweller bearbeiten wollen, weil die intensiv durch Ein- und Aussteigen abgenutzt werden. Kann man Owatrol auf jede sichtbare Roststelle tupfen? Hier geht es mir um die Frage nach der oben erwähnten Verfärbung. Denn an sich könnte ich ja jetzt überall, wo ich Rost sehe Owatrol drauf machen und im Frühling an den Stellen den Lack etwas nachbessern.

Könnte ich Terpentin zum Entfetten nehmen?

Eine Komplettlackierung lohnt sich vermutlich nicht. Der Wagen ist knapp 20 Jahre alt und hat 244.000 km runter. Der Vorbesitzer hat aber ne Menge Energie reingesteckt, z. B. den gesamten Motorraum überholt; auch Bremsleitungen neu gemacht usw. Ich will den Wagen solange wie möglich erhalten und nicht erst etwas dran machen (lassen) müssen, wenn es zu spät ist. Daher auch die Frage zur Rostbehandlung.

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