Motor im Stand laufen lassen schaedlich?

Hallo zusammen,

habe jetzt schon die unterschiedlichsten Sachen gehoert - was stimmt den jetzt wirklich:
ist es schaedlich fuer den Motor ihn im Leerlauf laufen zu lassen oder nicht?

Also nicht nur drei Minuten an der Ampel sondern wirklich ueber eine laengeren Zeitraum.
Macht es evtl. einen Unterschied ob kalt oder warm?

Gruss
Daniel

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von hartmut1959


(...) Außerdem ist mir die Umwelt egal, den Sprit den ich mehr verbrauche bezahle ich auch.

..und für diese Aussage solltest Du auf Lebzeit ein Verbot an allen Tankstellen dieser Erde erhalten..

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Zitat:

Original geschrieben von GaryK


Dem Motor aber nicht. Wenig Last und viel Drehzahl würde den weit mehr ärgern.

Was konkret sind das für Effekte, die den Motor da bei hoher Drehzahl und wenig Last mehr stressen als umgekehrt?

Würde mich auch interessieren.

Die Drehzahl...

"Die Drehzahl" ist kein konkreter Effekt, sondern eine Messgröße.
Nochmal: Was konkret sind das für Effekte, die den Motor da bei hoher Drehzahl und wenig Last mehr stressen als umgekehrt? Irgendeinen physikalischen Hintergrund muss es da nun geben.

Ich habe da übrigens einen anderen Kenntnisstand, weswegen ich so auf der Frage rumreite. Nämlich dass der hohe Mitteldruck bei viel Last und niedrigen Drehzahlen den Blow-By in der Kaltlaufphase verstärkt. Während es hingegen kaum Aspekte gibt, die hohe Drehzahlen verbieten sollten. Traditionell sprach man da zwar vom Filmriss des zähen Öls bei hohen Kolbengeschwindigkeiten. Aber mit heutigen Leichtlaufölen und oft kurzhubiger Auslegung hat sich das so ziemlich.
Für die Erwärmungsthematik mit Ausdehnung etc ist letztlich der Leistungsdurchsatz relevant, der kann auf die eine oder andere Art und Weise hoch oder niedrig sind.

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Zitat:

Original geschrieben von martins42


Traditionell sprach man da zwar vom Filmriss des zähen Öls bei hohen Kolbengeschwindigkeiten. Aber mit heutigen Leichtlaufölen und oft kurzhubiger Auslegung hat sich das so ziemlich.

Ich denke aber daß dieser Effekt gemeint war.

Das Öl funktioniert heute zwar bei niedrigeren Temperaturen schon besser, aber bei -20°C wird das wohl schon noch ein Faktor sein (ich denke, 60°C sollte das Öl schon trotzdem haben).

Gruß Metalhead

Zitat:

Original geschrieben von metalhead79



Zitat:

Original geschrieben von martins42


Traditionell sprach man da zwar vom Filmriss des zähen Öls bei hohen Kolbengeschwindigkeiten. Aber mit heutigen Leichtlaufölen und oft kurzhubiger Auslegung hat sich das so ziemlich.
Ich denke aber daß dieser Effekt gemeint war.
Das Öl funktioniert heute zwar bei niedrigeren Temperaturen schon besser, aber bei -20°C wird das wohl schon noch ein Faktor sein (ich denke, 60°C sollte das Öl schon trotzdem haben).

Gruß Metalhead

Tja, und erst mal bei -40° oder bei -60. 😉 Ist doch sinnlos irgendwelche Extreme hier zum Maßstab zu erheben. Das Verhalten bei solchen Extremkaltstarts ist doch bei vernunftsbegabten Leuten eh völlig anders. Und bei den Anderen, die ohne Vernunft, ist es wurscht, denen ist eh nicht zu helfen.

Genauso ist es ja wohl nicht so, dass man bei "Last vs Drehzahl" von Drehzahlen in der Nähe des roten Bereichs spricht (ansonsten ist man eh wieder bei denen, denen nicht zu helfen ist).

Wie gesagt, wenn man die Viskosität heutiger Leichtlauföle bei realistischen Kaltstarttemperaturen und die Kolbengeschwindigkeiten nachrechtet, dann sieht man, dass sich die Situtation gegenüber "oldschool" Szenarien so ca. um Faktor 3 bis 4 verschoben hat. Übrigens habe ich bisher bzgl. dieses magischen "Kaltstart-Ölfilmriss" auch nichts in der Online verfügbaren Fachliteratur gefunden, das wird nicht thematisiert. Vielleicht nicht mehr als ein Gerücht? Nur ein Internet-Hoax mehr?

Der hohe Blow-By bei Kolben-Kaltpassung bei hoher Last ist mir gerade bei aufgeladenen Motoren viel plausibler. Aber auch der spielt praktisch immer weniger eine Rolle, weil die Passungen einfach viel genauer sind.

Zitat:

Original geschrieben von martins42


Tja, und erst mal bei -40° oder bei -60. 😉 Ist doch sinnlos irgendwelche Extreme hier zum Maßstab zu erheben. Das Verhalten bei solchen Extremkaltstarts ist doch bei vernunftsbegabten Leuten eh völlig anders.

Eben, da werden wohl noch die Meisten den Motor warmlaufen lassen (kein normaler Mensch startet bei 20°C den Motor und geht noch 'ne halbe Stunde Kaffee trinken).

Insofern würde ich das schon so betrachten (mach mirwegen -5°C draus).

Was ist unter solchen Bedingungen besser? Warmlaufen lassen oder direkt losfahren?

PS. Taugt das Leichtlauföl schon bei +20°C, ich glaube eigentlich nicht.

Gruß Metalhead

Es geht grad nicht um die Alternative "Warmlaufen lassen oder direkt losfahren". Sondern um niedrige Drehzahl mit viel Last vs. hohe Drehzahl und wenig Last.
Taugt das was was, bei -5 oder 20° C den Motor in einem großen Gang mit viel Gas ziehen zu lassen? (Nochmal: Kolbenpassung/Blow-By/Mitteldruck).

Das mit dem Öl bei 20° rechne ich nachher mal nach, wenn ich etwas Zeit habe.

Zitat:

Original geschrieben von martins42


Es geht grad nicht um die Alternative "Warmlaufen lassen oder direkt losfahren". Sondern um niedrige Drehzahl mit viel Last vs. hohe Drehzahl und wenig Last.
Taugt das was was, bei -5 oder 20° C den Motor in einem großen Gang mit viel Gas ziehen zu lassen? (Nochmal: Kolbenpassung/Blow-By/Mitteldruck).

Das mit dem Öl bei 20° rechne ich nachher mal nach, wenn ich etwas Zeit habe.

Hohe Last und tiefe Umdrehungen ist deutlich schlimmer als geringere Last mit höheren Umdrehungen...

Aber je nachdem, was man unter "höherer" Drehzahl versteht..

Vermutlich: Höhere Drehzahl, höhere Reibung, Kaltes Öl, schlechtere Schmierwirkung. Daher lieber Drehzahl geringer halten. Höhere Last ist natürlich auch schlecht, aber evtl. besser als höhere Drehzahl (irgendeinen Tod mußt du halt sterben).
@GaryK klärt uns aber bestimmt noch auf.

Gruß Metalhead

...

Zitat:

Original geschrieben von metalhead79


Vermutlich: Höhere Drehzahl, höhere Reibung, Kaltes Öl, schlechtere Schmierwirkung. Daher lieber Drehzahl geringer halten. Höhere Last ist natürlich auch schlecht, aber evtl. besser als höhere Drehzahl (irgendeinen Tod mußt du halt sterben).
@GaryK klärt uns aber bestimmt noch auf.

Gruß Metalhead

Nööö, Schmierwirkung ist besser, sobald der Motor einmal durchgeölt ist. Der hydrodynamische Keil ist stärker, wenn die Viskosität temperaturbedingt höher ist. (Ansonsten wären auch diese ganzen Debatten wegen reduziertem HTHS etc völlig sinnlos.) Wenn es diesen "Filmriss wegen zu zäh" nicht gibt,

wovon ich mittlerweile mehr oder weniger überzeugt bin, machen hohe Drehzahlen da nichts.

Ganz ehrlich, ich fahr einfach wie immer und fertig.

Zitat:

Original geschrieben von Provaider


Ganz ehrlich, ich fahr einfach wie immer und fertig.

Ja, so einfach ist das eigentlich. Wenn ich losfahre brauche ich auf den ersten Kilometern eh maximal 1/4 der verfügbaren Leistung. Einfach normal gefahren ohne extrem niedrige oder hohe Drehzahlen und fertig ist der Lack.

Aber hier wird ja nicht von der Praxis gesprochen. 😉

(Wobei ich einsehe, dass das wenn man sehr knapp motorisiert ist, tatsächlich ein echtes Thema sein kann. Man hat dann schlicht nicht die Wahl, muss den Motor auf die eine oder andere Weise quälen um überhaupt am Verkehr teilnehmen zu können.)

Zitat:

Original geschrieben von metalhead79


[...]

PS. Taugt das Leichtlauföl schon bei +20°C, ich glaube eigentlich nicht.

Gruß Metalhead

Mal kurz nachgerechnet:

Damals populäre 10W-50er (aus heutiger Sicht katastrophale Suppe von VI-Verbesserern) brauchen ca 45°C um die Viskosität von nem heutigen 5W-20 bei 20° C zu erreichen. Also etwas mehr als das doppelte an Temperatur.

Den alten Faustregeln (80° etc) folgend immer noch sehr kühl. Andererseits geht es bei diesen Temperaturgrenzen m.K. um die Aktivierungsfähigkeit der AW-Komponenten. Da die aber ohnehin lokal aktiviert werden, wo es ggf. durch Mischreibung unabhängig von der mittleren Öltemperatur zu Spitzen kommt, ist das eh alles nicht sehr stichhaltig, was da kolportiert wird.

Für meinen Teil glaube ich, dass die heutigen Öle als solches ab einer gewissen Entfernung vom Stockpunkt so oder so "taugen".

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