Low-Budget (~1500€): Reparieren oder Ersetzen?

[Antriebswelle23588]

Hallo,

ich hoffe, dass ich das richtige Forum gewählt habe. Es geht um die Frage, ob ich mein derzeitiges Auto (Ford Mondeo BNP (Mk II), Bj. 1998, nur Grundausstattung) reparieren lassen oder ersetzen soll, und wenn ja, durch was.

Ich wohne mit Frau und kleinem Kind (baldiger Zuwachs erhofft) derzeit noch in Franken, wir ziehen aber demnächst nach Berlin. Damit ändert sich das Anforderungsprofil für unser Auto ein wenig: Ich fahre weniger Stadt, weil ich nicht mehr pendeln muss, dafür werden wir zwecks Familienbesuchen in Bayern öfter auf der Autobahn unterwegs sein als bisher.

Gegenüber Carsharing wären wir zwar auch offen, sind uns aber nicht ganz sicher, ob das, gerade wenn Kindersitze nötig sind und es schon sehr praktisch ist, mit dem eigenen Auto spontan umdisponieren zu können, so ganz das Richtige ist (vielleicht will uns aber ja jemand überzeugen?). Die wirtschaftlichste Option wäre es aber sicherlich.

Jetzt zu unserem derzeitigen Auto: Der Wagen hat 160.000 km, eine Hintertür ist nicht mehr verriegelbar, die Klimaanlage funktioniert nicht (kühlt nicht und der Luftstrom springt willkürlich zwischen den Düsen hin und her, egal welche Einstellung man wählt; der Kompressor springt aber hörbar an) und es geht Bremsflüssigkeit verloren, wo nicht ganz klar ist, wo sie hin geht. Es wurden im Laufe des vergangenen Jahres bereits Bremsen, Bremsleitungen und die Kupplung erneuert (größtenteils auf Kosten des Verkäufers). Der Mechaniker meinte, er wüsste nicht, was er jetzt noch austauschen könnte, der Verlust sei ihm höchst mysteriös.

Meine persönliche Ideallösung wäre, das Auto an irgendeinen Exporteur zu verscherbeln und dann eben entweder eine Weile Carsharing zu betreiben oder das Auto nochmal durch eine andere Low-Budget-Lösung im Bereich von ~1500 € zu ersetzen. Wichtig bei einem potentiellen "neuen" Gebrauchtwagen wäre mir als Vater, dass er etwas sicherer wäre als der jetzige (mehr als meine jetzigen 2 Airbags, gutes Crashverhalten, etc.). An Extras brauchen wir sonst nicht viel, kriegen wir für das Geld ja auch nicht, aber eine funktionierende Klimaanlage ist ein absolutes Muss mit kleinen Kindern. Kleiner soll der Wagen auch auf keinen Fall sein, also wieder ein großer Kombi. Die Kilometerleistung wird irgendwo zwischen 5.000–10.000 liegen, d.h. der Verbrauch ist zweitrangig. Ich denke mal, der Wagen wird zu maximal 30–40% im Stadtverkehr unterwegs sein, sonst Autobahn und Landstraße, sollte also entsprechende Langstreckenfähigkeiten haben und wenn man mit vollem Kofferraum noch halbwegs beschleunigen kann, wäre es nett, ist aber nicht zwingend erforderlich.

Frage 1: Auto reparieren, ersetzen oder ganz abschaffen und bei Bedarf Carsharing nutzen (sind Leute aus Berlin da, die sich da auskennen?)?

Frage 2: Falls ersetzen, was kommt in Frage? Mondeo MK III? Oder ein altes deutsches Modell aus der Benz-BMW-Audi-Trias? Volvo? Ganz was anderes?

[Reifenfüller47376]

Für 1500€ wirst du als Laie kaum etwas finden, dass die Anforderungen erfüllt.

Such am besten nur nach Angeboten von privat. Schau mal ob du einen Toyota Avensis findest.

Wenns irgendwie geht würd ich aber wohl das jetzige Auto weiter fahren, bis es den Geist aufgibt.

[Antriebswelle23588]

Was mich in Richtung Verkauf tendieren lässt, ist die Sorge, dass ein Bremssystem, das einen unklaren Defekt hat und Bremsflüssigkeit verliert, irgendwann auf der Autobahn einfach mal so ohne Vorankündigung versagt. Ich bin weder autotechnisch besonders gut informiert noch habe ich Rallyefahrerfähigkeiten, ich kann das also weder selber flicken noch stehen im Ernstfall die Chancen gut, dass ich mich richtig verhalte (und überhaupt sollte man hier kein Vabanque-Spiel spielen). Und dann ist die Frage eben, ob ich wirklich nochmal hunderte Euro in eine potentiell erfolglose weitere Reparatur stecken soll, oder ob ich nicht lieber versuche, ein Restgeld für den Wagen zu kriegen und das Reparaturgeld dazuschmeiße, um ein ähnliches Auto zu kaufen, bei dem wenigstens die Bremsen in Ordnung sind.

Notfalls würde ich schon auch wieder einen MK II nehmen, vielleicht dann einen von 2000 in Ghia-Ausstattung, die sind meines Wissens nochmal einen Ticken besser wenigstens.

[Peperonitoni]

Also sollten sich die Defekte finden lassen, wäre es sicher am günstigsten, den Wagen zu reparieren, sollte es nicht viel zu teuer sein.

Für 1500 Euro ein Auto als Laie zu finden ist Lotterie und mit deinen Ansprüchen, die ich ja verstehen kann, fast unmöglich.

[Rotherbach]

Moin,

Deine Frage ist so gar nicht zu beantworten. Dazu müssten wir wissen, wie hoch eine Werkstatt die Reparaturkosten einschätzt und wie lange das Auto ohne nochmals derart viel investieren zu müssen um über den Tüv zu kommen. Sprich hohe Reparaturen müssen einer gesunden guten Substanz gegenüber stehen. Tun sie das nicht - lohnen auch keine 400,-€.

In Berlin braucht man nicht zwingend ein Auto - es lst mehr Komfort denn Bedarf. Man könnte also zum Sparen ne Weile ausweichen.

Autos um 1500€ sind nicht so einfach - es gibt zwar viele gute Autos - aber bestimmt 3mal mehr schlechte. Das Problem - man kann zwar für jedes Auto ein typisches Mängelprofil erstellen, aber durch Alter und km Leistung kann auch vieles andere Nebenher Probleme machen - das gilt es dann zu erkennen. Grundsätzlich gilt - jeder Euro mehr wird es dir einfacher machen.

MfG Kester

[Peperonitoni]

Das einzige was mir spontan einfällt wäre ein Vectra B. Die dinger will kein Mensch haben, sind aber von der Sicherheit her auf deinem Mondeo-Niveau.

Da kann man mal nen schnapper machen. Mein Kumpel hat einen für 1100 Euro, erster Hand und vom alten Opa gefahren gekauft, aber auch da waren dann innerhalb von paar wochen nochmal 500 Euro Reparaturen fällig, seitdem läufte er. Das musst du halt da auch stämmen können im Notfall.

[Spannungsprüfer51428]

Würde hier von der Vorgabe "Kombi" absehen. Wie mein Vorposter geschrieben hat, bei Limos bekommt man gerne mal was aus Rentnerhand und der Platz ist mit Kind auch ausreichend

[Peperonitoni]

Da so was in der Art, sogar neuer TÜV

http://suchen.mobile.de/.../details.html?...

[Taxidiesel]

Die Klimaanlage ist ein Problem bei so alten Autos. Habe letztes Jahr einen Saab 900 ii für ca 1200 Euro gekauft. Mit ordentlich Platz (Fließheck) und super Austattung, u.a. SHZ und Klima. Aber die Klima hatte ein Leck, man musste regelmäßig die Flüssigkeit auffüllen.

Bei den meisten Autos älter als 15 Jahre geht die Klima nicht mehr (gut). Denn Reparaturen (Kompressor) sind sehr teuer und viele verzichten dann lieber auf die Klima. So auch bei mindestens 7 Autos in meinem Bekannten- und Verwandtenkreis. Da sind viele Marken vertreten, Opel, Seat, Chrysler, Porsche...

[Rotherbach]

Moin,

Das hat wohl eher etwas mit den Besitzern zu tun, denn das dies eine allgemeine Regel wäre.

Bei uns in der Family laufen alle Klimaanlagen ordnungsgemäß auch beim 1998er Volvo, beim 650€ Atos, dem Golf3 von 1994, dem Golf5 mit 320.000 km oder dem Focus mit 2000€ Zeitwert.

MfG Kester

[Taxidiesel]

Klimaanlagen verlangen regelmäßige Wartung. Und selbst dann halten die Bauteile in der Regel nicht so lange, wie das Auto. Wenn einmal kaputt, ist gerade im Low Budget Bereich die Scheu vor so hohen Investitionen für "Luxus" groß. Oder würdest du Atos und Focus einen neuen Kompressor für 800€ spendieren?

[Rotherbach]

Moin,

Es geht nicht darum, dass es Fälle gibt, bei denen eine Reparatur nicht sinnvoll ist. Das gibt es auch bei Bremsen.

Das war als Kritik an der generalisierten Darstellung, dies sei so üblich gemeint.

Und ja - wenn der Atos die Reparatur vom Zustand her rechtfertigen täte - wäre eine Reparatur nicht ausgeschlossen. Das ist also eine ziemlich bewusste Halterentscheidung und kei "Automatismus".

MfG Kester

[Taxidiesel]

Okay, dann Sorry für das Missverständniss. Natürlich gibt es auch viele alte Autos mit funktionierender A/C. Dennoch ist in dem Preisbereich die Klima häufig defekt oder man sollte zumindest im Budget berücksichtigen, dass eine Reparatur ins Geld gehen kann und nicht unwahrscheinlich nötig wird.

[Antriebswelle23588]

Danke erst mal für alle Antworten! Wir hatten letzte Woche eine große Familienfeier und stecken im Umzugsstress, daher bitte nichts für ungut, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe.

Wir sind mittlerweile eher auf dem Stand, das Auto wegzugeben und es mal eine Weile mit Carsharing/Mietwagen zu versuchen, weil wir durchgerechnet haben, dass uns das insgesamt auf's Jahr gerechnet weniger Kosten verursachen dürfte.

Ich habe versucht, mal einen realistischen Restwert zu ermitteln, aber ich habe keinen Rechner im Netz gefunden, der so alte Fahrzeuge noch bewerten kann. Womit könnte ich, wenn ich den Wagen verkaufen würde, denn ungefähr rechnen?

Bezahlt habe ich letztes Jahr 1300 €. Der Wagen hat jetzt 162.000km. Es sind gute sehr Winterreifen (Conti, neu Nov. 2014) dabei und die Kupplung wurde ebenfalls Ende 2014 erneuert. HU bis März 2016 (keine Mängel, aber Bemerkungen: beginnende Korrosion im Unterboden- und Karosseriebereich, beginnende Korrosion an Brems-, Hydraulik- und Kraftstoffleitungen). Die Bremsleitungen wurden Okt. 2014 neu gezogen. Bremsen (inkl. Scheiben), Zahnriemen und Wasserpumpe wurden bei 155.000 km neu gemacht.

Mängel sind: leichter Verlust an Bremsflüssigkeit mit unbekannter Ursache, Schaden vom Einparken am Schaumstoff-Stoßdämpfer hinten links, Hintertür rechts defekte Verriegelung, Klimaanlage geht nicht.

Ich hab mal bei so einem Exporteur angerufen, der meinte 100-150€. Das wäre schon arg bitter im Moment, aber ich verstehe natürlich, dass es schon einige Defekte sind und nicht das attraktivste Modell. Ist das trotzdem alles, was ich dafür kriegen kann?

[Reifenfüller47376]

Mehr Geld bekommst du wohl wenn du die Reifen separat verkaufst.