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Limo Erstwagen - Kaufberatung

Themenstarteram 18. Juni 2020 um 22:15

Hallo zusammen,

Ich bin 18 (bald 19) Jahre alt, werde bald meine Ausbildung beginnen und habe seit 4 Monaten meinen Führerschein. Jetzt ist es an der Zeit, mein erstes Auto zu kaufen, das mich zur Arbeit bringt. Ich habe bereits viele Empfehlungen erhalten, die immer in Richtung Golf 4 oder Audi A3 gingen. Ich wollte jedoch schon immer eine Limousine fahren.

Ich habe mir bereits Autos wie BMW E46, Audi A4 B5 oder VW Passat B5 angesehen und leider festgestellt, dass diese Autos als Fahranfänger in der Versicherung immer teuer sind und die Spritkosten nicht gerade niedrig sind, wenn das Auto ein wenig Bums haben soll. Zum Beispiel würde ein E46 318i 1000 € pro Jahr an Versicherung kosten, wenn er durch meinen Vater versichert wäre, was für mich in der Ausbildung bisschen viel ist, und da ich insgesamt 1200 km pro Monat fahre, wären auch die Spritkosten ziemlich hoch.

Da ich das Auto selbst finanzieren muss, habe ich ein kleins Budget von 2000 €, wo es relativ schwierig ist, eine zuverlässige Limousine zu bekommen. Da mein Vater ein KFZ Mechatroniker war, kann er ziemlich gut schrauben, so dass kleine Reparaturen kein großes Problem sind.

Die Frage für euch ist: Welche der drei oder ähnliche Limousinen würden ihr empfehlen und mit welchem Motor, damit das Auto relativ zuverlässig und "billig" in der Wartung ist, aber trotzdem Spaß macht.

LG Mati

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 3. Juli 2020 um 13:04

Nach einer zweimonatigen Suche habe ich mir gestern einen 318i zugelegt. Kein Rost, nichts umgebaut, alles technisch in Ordnung.

Das Auto kostete nur 1600 € und die gesamte Geschichte sowie ALLE Reparaturen waren überprüfbar, sogar jeder einzelne Ölwechsel. Ich bin sehr zufrieden mit dem Auto.

Somit ist dieser Thread auf meiner Seite beendet.

Vielen Dank an alle Beiträge!

LG Mati

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Themenstarteram 23. August 2023 um 12:54

Guten Tag allerseits,

es sind schon 3 Jahre, seitdem ich dieses Fahrzeug fahre, und ich möchte noch einmal einen letzten Bericht darüber abgeben, wie sich das Auto bis jetzt geschlagen hat. Sollte irgendwann irgendjemand diesen Beitrag in einer ähnlichen Situation wie ich damals vor 3 Jahren lesen, möchte ich meine Erfahrungen teilen.

Das Auto hat mich all die Tage nicht im Stich gelassen. Dass Reparaturen bei einem 25 Jahre alten Auto nach 3 Jahren täglichem Gebrauch anfallen würden, sollte klar sein. Es sind jedoch bei weitem nicht die 3000€ bis knapp 5000€, wie es hier manche behauptet haben.

Ich möchte nun zusammenfassen, welche Probleme mit dem 25 Jahre alten, 1.600€ teuren BMW 3er aufgetreten sind. Ich werde auch darüber sprechen, wie ich die Entscheidung von damals heute betrachte und ob ich sie empfehlen würde.

Für diejenigen, die keine Lust haben, den ganzen Beitrag durchzulesen, hier eine Kurzfassung: Ich finde meine Entscheidung nach wie vor gut. Ich würde es Menschen empfehlen, die selbst schrauben können und die dazu die Möglichkeit haben. Diejenigen, die das nicht können, würde ich davon abraten.

Beginnen wir mit einer Liste der Dinge, die ich in diesem Zeitraum gewechselt oder repariert habe (abgesehen von Themen wie Service und Verschleiß):

-Ein Bremssattel

-Eine Fahrwerksfeder

-Der Klimakompressor

-Der Schaltknauf

-Die Beifahrersitzerkennung (Airbag-Leuchte)

-Das Differentiallager Nr. 9

-Der Mittelschalldämpfer

-Die Batterie

-Die Wasserpumpe

-Der Motorkühler

Einer der Bremssättel hat sich festgefahren und die Bremsscheibe nicht mehr losgelassen. Das ist mir erst spät aufgefallen. Ich habe ihn einfach ausgetauscht und alle Bremsen gleichzeitig gewechselt. Keine besonders schwierige Arbeit, die etwa 20€ gekostet hat. Ich würde behaupten, dass es von jedem durchgeführt werden könnte, sofern Zeit und Platz, wie eine Garage oder ein Hof, vorhanden sind.

Die Lagerung des Klimakompressors ist versagt und verursachte unangenehme Geräusche. Hier beginnt das erste ernsthafte Problem. Zwar handelt es sich nicht um einen großen Mangel, jedoch ist der Austausch etwas anspruchsvoller. In einer Werkstatt würde dies vermutlich inklusive eines neuen Ersatzteils und der Arbeit etwa 600€ kosten.

Bei einem top gepflegten Sammlerstück E46 würde es vielleicht Sinn machen. Für einen Azubi, der einfach nur ein cooles problemloses Auto haben möchte, ist es eher unwichtig. Daher habe ich ein gebrauchtes Ersatzteil gekauft und es zusammen mit meinem Vater eingebaut. Die Gesamtkosten beliefen sich dann auf 50€.

An alle Fachexperten vorab, die behaupten, man solle keinen gebrauchten Klimakompressor kaufen, der entleert wurde, weil sich Rost bilden könnte, etc.: Diese können dies gerne in ihren zu 100% gepflegten Ausstellungsautos tun. Ich habe das Problem mit gebrauchten Teilen gelöst, und auch zwei Jahre später funktioniert alles einwandfrei. Sollte es in weiteren 3 Jahren erneut kaputt gehen, kann man das Gleiche für 50€ wiederholen und gut ist.

Beim Wechseln der hinteren Bremsen fiel mir auf, dass eine Feder gebrochen war und ein Teil fehlte. Ich habe dann alle Federn am gesamten Auto für rund 160€ von H&R ausgetauscht.

Der Schaltknauf ist eher eine Frage der Optik. Bei mir hat er sich jedoch während der Fahrt gelegentlich gelöst. Ich habe ihn für 30€ gegen ein Originalteil ausgetauscht.

Eines Tages leuchtete die Airbag-Leuchte auf und tauchte nach dem Löschen des Fehlers immer wieder auf. Für jemanden ohne Ahnung von Autos, der auch keine Familienmitglieder, Kollegen oder Ähnliches mit entsprechendem Wissen hat (es soll solche Menschen geben), würde dies einen Werkstattbesuch, eine Untersuchung und anschließende Reparatur bedeuten. Ich kann mir gut vorstellen, dass dies ungefähr 300€ kosten könnte. Ich habe das Problem für 60€ behoben. Es geht auch mit einem Sitzbelegungssimulator für 10€.

Differentiallager Nr. 9: 20€ für Lager, ein Tag Arbeit. Zuerst Werkstatt überlegt (1500€ Kosten), dann selbst gemacht. Mit Vater in 8 Stunden geschafft, ohne Grube/Hebebühne, nur Wagenheber.

Der Mittelschalldämpfer hat nach 1,5 Jahren Geräusche gemacht. Das innere Rohr hatte sich nach all den Jahren gelöst. Das Ersatzteil für den Mittelschalldämpfer kostete 150€. Die Arbeit war relativ einfach: Abgasanlage abbauen, den alten Mittelschalldämpfer mit einer Flex abschneiden und den neuen Schalldämpfer anbringen.

Die Batterie hat eine Art säurehaltiges Pulver ausgelaufen. Vorsichtshalber habe ich sie für 80€ ausgetauscht.

Die Geschichte mit der Wasserpumpe gleicht der mit dem Klimakompressor. Gebraucht, für 30€.

Der Austausch des Motorkühlers war etwas aufwendiger. Jedoch nicht hinsichtlich des Austauschs selbst, sondern beim Identifizieren des Problems. Vor kurzem bemerkte ich, dass das Auto Kühlflüssigkeit verlor. Ich hatte mehrfach nachgeschaut, konnte jedoch keine eindeutige Leckstelle finden, da sich die Flüssigkeit im gesamten unteren Motorraum verteilt hatte. Erst nachdem ich alles getrocknet hatte und auf den Schlauch für die Kühlflüssigkeit gedrückt hatte, sah ich einen Strahl von Kühlflüssigkeit aus dem Kühler kommen. Ich habe ihn für 90€ ausgetauscht.

Das waren die Reparaturen, die in den letzten 3 Jahren durchgeführt wurden. Insgesamt belaufen sich die Reparaturkosten auf 690€, verteilt über 3 Jahre, was ich für gering halte. Ich bin auch sicher, dass bei einem Auto für 2000-3000€ die Hälfte dieser Reparaturen anfallen könnte, was den höheren Preis nicht rechtfertigen würde, wenn man in der gleichen Situation wie vor 3 Jahren wäre.

Bin ich mit dem Kauf zufrieden? Auf jeden Fall. Viele denken, dass Autos wie der Golf 4 oder der Polo weniger Sorgen machen als ein 3er BMW. Klar, da ist etwas dran, aber nicht so krass, wie man oft hört. Man sagt, der Golf 4/5, Audi A3 und so weiter hätten kaum je Probleme. BMW, Mercedes und Co. sollen hingegen fast im Zwei-Wochen-Takt in die Werkstatt müssen. Aber ehrlich gesagt, wenn du dir für denselben Preis einen Golf holst, wird der genauso seine Problemchen haben. Klar, Reparaturen in der Werkstatt sind vielleicht ein bisschen billiger, aber das ist dann auch schon so ziemlich alles.

Würde ich es empfehlen? Wer den ganzen Beitrag gelesen hat, kann diese Frage meiner Meinung nach selbst beantworten. Wenn man sich nicht davor scheut, etwas über Autos zu lernen, UND wenn man jemanden an seiner Seite hat, wie in meinem Fall meinen Vater, der sich bestens auskennt und Spaß daran hat, sehe ich keinen Grund, sich vor solchen Käufen zu fürchten. Wenn man jedoch keine Ahnung hat, niemanden kennt, der Ahnung hat, sich nicht die Zeit nehmen möchte, es zu lernen, und nicht das Glück hat, in einer Familie zu leben, die die Autos der Kinder finanziert, würde ich weiterhin sparen und mir etwas "Vernünftigeres" zulegen. Im Notfall könnte man für die Übergangszeit ein Auto für 500€ mit noch 2 Jahren TÜV kaufen, das halbwegs fährt.

Mittlerweile bin ich dabei, das Auto abzumelden und es entweder stehen zu lassen oder zu verkaufen. Der Grund dafür ist, dass ich mich selbstständig gemacht habe und die Option des Gewerbeleasings deutlich attraktiver ist. Zwar freue ich mich darauf, ein Neuwagen zu fahren, jedoch empfinde ich auch Freude darüber, wie ich erfahren konnte, mich wirklich um ein Auto kümmern zu müssen und die Reparaturen selbst durchgeführt zu haben. Im Laufe der Zeit habe ich eine gewisse Verbundenheit zu meinem 3er BMW entwickelt, die meiner Meinung nach mit keinem Neuwagen erreichbar ist.

Das ist meine persönliche Erfahrung. Ich hoffe, dass es da draußen den einen oder anderen jungen Mann oder die eine oder andere junge Frau gibt, die sich in einer ähnlichen Situation wie ich damals befanden und diesen Beitrag lesen. Wenn das der Fall ist, hoffe ich von Herzen, dass meine Worte hilfreich waren.

Ein besonderer Dank geht an alle Mitglieder in diesem Forum-Thread, die mich vor und nach dem Kauf ermutigt haben. Solche Menschen, die einem den Rücken stärken, braucht man wirklich mehr. Und falls ihr das lest, danke ich euch von Herzen!

Und zu guter Letzt, ich hoffe aufrichtig, dass all jene, die vorher vielleicht Zweifel hatten, ob meine Entscheidung klug war, nun zweimal darüber nachdenken. Es ist immer einfach, nur die Probleme zu sehen. Doch wenn wir uns stattdessen auf das Positive fokussieren, können wir nicht nur im Umgang mit Autos, sondern im gesamten Leben bessere Wege finden.

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