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lastabhängiges Motormanagement - was ist dran?
Hallo,
Ich Stelle mir die Frage schon länger und das Internet gibt mir keine vernünftigen Antworten.
Ich hab es schon oft von anderen Fahrern gehört und kann mich selbst nicht gegen das Gefühl wehren - wird bei manchen LKW die Motorleistung bei Leerfahrt oder Teilbeladung reduziert?
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15 Antworten
Bamako,
stelle Dir die Frage mal anders,
der Motor hat bei Leerfahrt seine Normleistung und Drehmoment.
bei Beladung wird dann bei manchen Herstellern ,
noch in den oberen Gängen ne Schippe Drehmoment zugelegt und
die Ziehen dann am Berg an Dir vorbei !
mfg
Also ich drücke es mal aus meinen (bescheidenen) Erfahrungen aus:
Mein erster LKW war ein MAN TGS D2066 (2200Nm) mit 440PS. Der zog leer ab wie der Teufel, hatte aber beladen nichts zu bieten.
Mein aktueller ist ein MB Arocs OM470 (2300Nm) mit 460PS. Der kommt leer nicht allzu spritzig vom Fleck, dafür merkt man ihm von der Leistung her nicht sonderlich stark an, wenn er ausgeladen ist.
Zu dem Thema wurde mir halt auch schon von ein paar anderen Fahrern gesagt, es gäbe eine lastgesteuerte Leistungsabgabe, auch im Forum hier habe ich das schonmal gelesen.
Ich weiss halt nicht, ob es ein Mythos ist.
Das Getriebe schaltet ja auch anders unter Last.
Der angesprochene Effekt mit der Drehmomentüberhöhung im höchsten Gang trifft auf meinen LKW nicht zu. Der OM470 hat dieses Feature nicht, das gibt es bei MB erst bei dem OM471. Da stehen im 12. Gang 200Nm mehr Drehmoment zur Verfügung.
lastabhängiges Motormanagement ??? Ja selbstverständlich gibt's das oder Glaubst du das ein LKW mit teilweise bis zu 750 PS diese Leistung auch leer hat. Wie willst du denn diese Leistung auf den Boden bekommen ?? Da müsste das ASR ja im Akkord arbeiten. Die volle Leistung gibt's nur bei entsprechendem Beladezustand.
Gehen wir noch eine Schritt weiter.
Eine Marke reduziert sogar die Leistung beim "Wegfahren", damit man den angeblichen Treibstoffverbrauch einhalten könnte. Die Aussage ist von diesem Markenhersteller, dass der Fahrer dabei unterstützt würde, nicht mit zuviel Leistung anzufahren.
Dafür entsteht dann dass man an der Kreuzung steht, das Getriebe zuerst einmal den geeigneten Gang suchen muss für die Wegfahrt, und man steht wie "blöd" an der Kreuzung und das geforderte Gas wird einfach ignoriert.
Andere Hersteller setzen da halt auf den Fahrer - geben die "normale Leistung" bei Anfahrt, aber melden sich dann mittels Information, dass man dies nicht mit derart viel "Gas" tun sollte. Dafür weiss der Bordcomputer vom Anfang an, welchen Gang er benutzen muss, weil die "effektive Leistung" bekannt ist.
(das ist etwas rudimentär beschrieben, aber in der Umsetzung etwa so)
Zitat:
@Bamako schrieb am 11. Februar 2021 um 13:32:37 Uhr:
Der angesprochene Effekt mit der Drehmomentüberhöhung im höchsten Gang trifft auf meinen LKW nicht zu. Der OM470 hat dieses Feature nicht, das gibt es bei MB erst bei dem OM471. Da stehen im 12. Gang 200Nm mehr Drehmoment zur Verfügung.
Ist die Drehmomentüberhöhung beim OM471 Standard oder optional bestellbar? Hintergrund meiner Frage: das Aggregat sorgt auch in Großraumbussen der Konzernmarke SETRA für Vortrieb (... dort wird dieser mit 2.300 Nm @ 1.100 U./min. und 350 kW @ 1.600 U./min. angegeben).
Geh mal davon aus das der Motor für verschiedene Anwendungen (Fern-LKW, Baustellenfahrzeug, Baumschine, Bus, Marine usw) und sogar für verschiedene geografische Regionen mit verschiedenen Programmen geliefert wird.
Und es geht bei der Leistungs und Drehmomentsteuerung auch um Verschleissminderung.
Zitat:
@stero111 schrieb am 11. Februar 2021 um 16:27:32 Uhr:
Und es geht bei der Leistungs und Drehmomentsteuerung auch um Verschleissminderung.
Gehe auch davon aus, dass es vorwiegend um "Schutz" von z.B. Kupplung usw. geht. Es ist nicht anzunehmen, dass keine Mehrleistung entsteht, sondern eine Reduzierung, vorwiegend im Wegfahrzeitpunkt, in welcher die Kupplung noch im Schleifpunkt ist.
Desweiteren wie beschrieben, wird Leistung reduziert, um im Anfahrzeitpunkt (in welchem grösster Verbrauch prodziert wird) die Leistung zurück genommen wird. Der Fahrer kann dann nicht mit Voll-Leistung anfahren (was auch nicht nötig ist)
Zitat:
@doedl schrieb am 11. Februar 2021 um 16:43:40 Uhr:
Gehe auch davon aus, dass es vorwiegend um "Schutz" von z.B. Kupplung usw. geht. Es ist nicht anzunehmen, dass keine Mehrleistung entsteht, sondern eine Reduzierung, vorwiegend im Wegfahrzeitpunkt, in welcher die Kupplung noch im Schleifpunkt ist.
Sorry, für mich ergibt das keinen Sinn. Zumindest nicht, wenn ich entspannt mit Standgasdrehzahl anfahren kann. Ein möglichst hohes Motordrehmoment unter (ggf. leicht erhöhter) Standgasdrehzahl sorgt dafür, dass die Motordrehzahl am Schleifpunkt konstant bleibt - und ich daher die abrasive Phase des Einkuppelns möglichst kurz halten kann. Bin ich damit verständlich?
Mit dem zweiten Absatz Deines jüngsten Beitrags gehe ich hingegen d'accord
Zitat:
@Rigero schrieb am 11. Februar 2021 um 20:49:16 Uhr:
und ich daher die abrasive Phase des Einkuppelns möglichst kurz halten kann. Bin ich damit verständlich?
Nein - im Schleifpunkt sollte nicht zuviel Leistung auf die Kupplung kommen. Erst nach vollständigem Verbinden der Kupplung. Der Idealfall für die Kupplung wäre, ohne Gas, wenig Belastung die Kupplung verbinden und dann erst die Leistung auf die Verbindung bringen.
Gibt man aber volle Leistung vom Anrollen her, wird der Fahrer Gas geben, die Kupplung muss die volle Leistung im Schleifmoment übernehmen, was zu hohem Kupplungsverbrauch führt.
Nach meinem Wissen (auch die vom MB Gerneralsimporteur Schweiz) bringt MB reduzierte Leistung im Anfahrmoment.
1. um die Kupplung im Schleifpunkt nicht voll zu belasten
2. um dem Fahrer nicht die Möglichkeit zu geben, dass er vom Stand aus mit Vollgas wegfährt, was unweigerlich zu massivem Treibstoffverbrauch führt.
Heute wird mit einer Einscheibenkupplung 3000NM übertragen, aber sicher nicht beim Anfahren! Die volle Motorleistung bzw. das volle Motordrehmoment hat kein Hersteller mehr in den Anfahrgängen bzw unter 30km/h, merkt man ganz deutlich wie der einfach nicht ziehen will, zum Teil ziehen die Motoren erst ab 60km/h richtig. Unten raus braucht es das nicht, da raucht eh nur die Kupplung ab, die Bauteile im Antriebsstrang überleben die Kraft nicht, dazu muss die Leistung ja auch auf den Boden, und der Spritverbrauch kann gesenkt werden. Die Motoren sind heute ja nicht umsonst so Sparsam
Dann regelt man das heute noch über verschiedene Fahrprogramme, wenn Eco drauf steht, ist alles so weit wie möglich gedrosselt.
Danke Zoker, das ist einleuchtend!
Wie sieht es eigentlich mit der alten Geschichte der vom Hersteller gedrosselten Leistung vor dem ersten Service aus?
Das ist nichts was ich selbst gemerkt hätte, aber davon gehört habe ich. Auch ein Fakt?
Zitat:
@Bamako schrieb am 11. Februar 2021 um 22:59:42 Uhr:
Danke Zoker, das ist einleuchtend!
Wie sieht es eigentlich mit der alten Geschichte der vom Hersteller gedrosselten Leistung vor dem ersten Service aus?
Das ist nichts was ich selbst gemerkt hätte, aber davon gehört habe ich. Auch ein Fakt?
Das mit der Drosselung vor dem ersten Service ist wahrscheinlich auch so ein Märchen, wie dieses, das Scanias, die in Schweden produziert werden, wesentlich besser ziehen, wie die aus Zwolle.
Scaniafan,
Da hast Du aber in der Aufzählung die Scania aus Rumänien vergessen,
aus dem ehemaligen ROMAN-Werk,
die dann von dort per Achse quer durch Europa nach Dänemark
gefahren werden,Grins
Bis zum ersten Service, der bei manchen 150000km beträgt, ist die Motorleistung sicher nicht gedrosselt. Die ersten 1000km könnte das schon möglich sein, aber wozu? Entweder der Motor hält, oder er hält nicht! Sobald der Motor Warm ist (was ohne Temperatur Anzeige heute echt ein Problem darstellt) kann man dem Motor mal so richtig auf den Kopf treten.