ForumW204
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Mercedes
  5. C-Klasse
  6. W204
  7. Kühlwassertemperatur - oder warum ich mir nie wieder einen Mercedes kaufe

Kühlwassertemperatur - oder warum ich mir nie wieder einen Mercedes kaufe

Mercedes
Themenstarteram 21. Januar 2019 um 6:44

Hallo, ich möchte hier eine Mischung aus Erfahrungsbericht und Frage anbringen - vielleicht weiß von euch ja jemand weiter.

Mein C220 CDI von 2014 hat seit ca eineinhalb Jahen folgendes Problem:

Die Kühlmitteltemperatur steigt nur sehr langsam an. Ich fahre 30km in die Arbeit, davon die hälfte Autobahn (150) und die hälfte Landstraße (großteils 100). Sinkt die Aussentemperatur unter 5° erreicht er auf dieser Strecke die 90° nicht mehr. Bei den aktuellen -5° hab ich nach dieser Strecke eine Kühlwassertemperatur von 60°C. Sie steigt zwar zwischendurch auf dem Stück mit 150 auf ca 80°, fällt aber dann bei 100 wieder auf 60 ab. Auch im Stand bei der Ampel fällt die Temperatur immer weiter ab.

Fährt man weiter erreicht er irgendwann die 90° und hält diese auch meistens. Mit meistens meine ich dass ab und zu (auch nach 400km durchgehender Fahrt) die Temperatur plötzlich innerhalb von ein paar Sekunden auf 70° abfällt und dann wieder langsam ansteigt.

Mein erster Gedanke war natürlich an das Kühlerthermostat. Also ab zum Mercedes Vertragshändler da ich ohnehin noch in der Jungen Sterne Garantie war. Das Thermostat wurde anstandslos getauscht und versichert das Problem sei behoben. Lieder war das Problem beim nächsten Kaltstart unverändert vorhanden. Also wieder in die Werkstatt, welche das Auto wieder für einen Tag begutachtete und den neuen Fehler feststellte: Der Stecker am Thermostat war nicht angeschlossen.

Gut, kann passieren, sollte aber nicht - solang er jetzt warm wird ok.

Also nächsten Morgen bei ca 5° Aussentemperatur in die Arbeit. Beim Start viel mir schon auf das der Kühlerventilator direkt nach dem Kaltstart auf maximaler Liestung lief. Beim Beschleunigen auf die Autobahn bei einer Kühlwassertemperatur von 60° (angezeigt) kam die Übertemperaturwarnung. Sehr interessant.

Also wieder in die Werkstatt, wieder ein Tag kein Auto und es wurde der Temperatursensor getauscht (war angeblich defekt). Auf meine Frage ob man nach der letzten Reperatur nicht mal in den Motorraum gesehen hatte un den Kühlerventilator bemerkt hätte sagte man mir das sei nicht notwendig da man ohnehin alles am Diagnosegerät sehe. Naja offenbar nicht. Gut - solang er jetzt warm wird ok.

Nächste Morgen, gleiches Problem. Also wieder in die Werkstatt, zwei Tage kein Auto. Die Diagnose: schwankende Bordspannung. Es wurde ein Softwareupdate aufgespielt und hat angeblich das Problem behoben.

Warum eine schwankende Bordspannung für einen lange Warmlaufphase sorgt konnte mir keiner in der Werkstatt erklären. Was mich aber das erstemal richtig ärgerte war das das Softwareupdate angeblich nicht von der Garantie gedeckt sei, weil eine Motorsoftware angeblich ein "Verschleißteil" sei.

Da das Update auch keine Besserung brachte und ich nicht einsah dafür zu zahlen habe ich mich an Mercedes direkt gewandt. Die haben mir die Kosten auf Kulanz gutgeschrieben und noch einen Termin in der Werkstatt ausgemacht. Da ohnehin ein Service fällig war bin ich nochmal hin.

Das Service wurde erledigt und bei der Kühlung "konnte kein Fehler gefunden werden". Sie boten mir an das der Meister ihn mit nach Hause nimmt und in der Früh in die Werkstatt fahre um das Problem nachzuvollziehen.

Am nächsten Tag die Analys: Es sei alles normal. Ich müsse den Wagen im kalten zustand "mehr treten" damit er warm wird. Damit hat sich die Werkstatt für mich fachlich disqualifiziert.

Da mittlerweile über ein halbes Jahr vergangen war und die Garantie demnächst auslief bat ich darum das Problem im Winter auf Kulanz nochmal anzusehen. Die Antwort: Es gibt kein Problem, wo kämen wir denn da hin. Ein schriftliche Bestätigung wurde mir aber verweigert, also dürften sie sich nicht so sicher darüber sein.

Ich habe mich daher wieder direkt an Mercedes gewand. Da wurde ich auf eine andere Werkstatt verwiesen. Diese hatte natürlich wenig Freude da sie ja quasi unverschuldet mit einem mitterweile nicht mehr wirklich zufriedenen Kunden zu tun bekamen. Die Garantie war mittlerweile abgelaufen und jede Kulanz wurde mir verweigert (sie wollten nichtmal bei Mercedes Anfragen...keinerlei Kooperation). Sie haben mir aber angeboten mit ihrem Systemspezialisten zu sprechen.

Gut besser als nichts.

Wirklich schlau wurde ich aus dem Gespräch auch nicht. Er meinte das Fahrzeug hat eine rein elektrische Wasserpumpe und ein elektrisch gesteuertes Thermostat. Wozu hat die Wasserpumpe dann einen Riemenantrieb und wozu ist das Thermoelement im Thermostat?

Jedenfalls sieht der Spezialist die lange Warmlaufphase aber weniger problematisch als den plötzlichen Temperaturabfall. Wenn ich ihm also ein Video von dem Abfall bringe könnte er das an die Entwicklungsabteilung von Mercedes weiterleiten.

Also gut, ins Auto gesetzt, Kamera montiert, 600km weit gefahren und siehe da, bei 400km plötzlich der Abfall. Das Video habe ich übermittelt und nach ca einer Woche kam die Rückmeldung von der Entwicklungsabteilung:

"Es ist nicht möglich zu sagen, ob es sich um eine Abweichung oder um eine Systemeigenschaft handelt"

Nach all dem habe ich einfach das Gefühl dass bei Mercedes keiner so recht weiß wie ihre Autos funktionieren. Niemand konnte mir sagen ob nun eine elektrische Wasserpumpe, eine elektrisch gesteuerte meschanische Pumpe oder eine rein mechanische Pumpe verbaut ist. Nichtmal Mercedes selbst weiß ob das normal ist?

Tatsache ist das mein Fahrzeug nun seit ca 60.000km mit zu kaltem Motor läuft und das nicht gut für die Lebensdauer sein kann. Ich werde also versuchen ihn so schnell wie möglich los zu werden und über den Rechtsweg eine Bestätigung von Mercedes zu erhalten dass es "normal" ist....sonst kann ich ihn ja auch schlecht verkaufen.

Warum Mercedes also für mich nie wieder in Frage kommt: Weder fachliche Kompetenz noch irgendein Entgegenkommen.

Aber vielleicht hatte von euch ja jemand ein ähnliches Problem und weiß woran es liegt?

Edit: in den letzten Wochen ist mir ein erhöhter Kühlmittelverbrauch aufgefallen (ca. 0.5l/Monat)

Ähnliche Themen
26 Antworten

Viele, nicht alle CDIs haben zwei Kühlmittelthermostate. In diese Richtung würde ich auch mal fahnden.

Des Weiteren würde ich mal den ganz einfachen Test machen und nach 5 km Fahrt fühlen, wie warm der obere Kühlmittelschlauch wird. Der darf noch nicht warm werden, wenn das Thermostat ordnungsgemäß geschlossen ist. Ein neues Thermostat (unabhänigig, ob elektronisch oder mechanisch über Bimetall) muss auch nicht immer funktionieren und es kann passieren, dass man zwei bis drei benötigt, bis man eins hat, was funktioniert.

Auch Neue Diesel Mercedese und andere Hersteller bekommen es nicht auf die Reihe.

Solltest Du einen OM 651 Motor haben kann es auch an der Kühlwasserpumpe (Mechanisch)liegen diese wird während der Kaltlaufphase über einen Luftschlauch abgeschaltet bis der Zylinderkopf eine bestimmte Temperatur erreicht hat.

Hatte so ein Problem bei einem älteren Mercedes. War die Anzeige selber defekt. Ging träge hoch und ist wieder schlagartig abgefallen. Vielleicht mal aus dem Elektronik Markt einen Temperaturfühler an einem Wasserschlauch montieren und unabhängig messen. Lüfteranlauf hatte ich auch schon beobachtet. Scheint in zeitlicher Abhängigkeit ein Funktionstest des Lüfters zu sein.

am 21. Januar 2019 um 8:28

Zitat:

@DrMayham schrieb am 21. Januar 2019 um 07:44:07 Uhr:

Jedenfalls sieht der Spezialist die lange Warmlaufphase aber weniger problematisch als den plötzlichen Temperaturabfall.

Das würde ich auf den ersten Blick auch so sehen. Die Diesel brauchen schon recht lange, bis sie auf Temperatur sind, grade wenn man in einem sehr sparsamen Fahrprofil unterwegs ist. 30km klingt für mich allerdings trotzdem recht lang.

Zum Temperaturabfall: Das Thermostat ist in der Tat elektrisch/elektronisch gesteuert. Es geht also nicht nur stumpf die Wassertemperatur ein. Bei hoher Last (z.B. hohe Geschwindigkeit auf der Autobahn) wird die Solltemperatur tatsächlich abgesenkt. Sofern das bei deiner Aufnahme der Fall war, ist das tatsächlich normal und so gewollt. Was aber gar nicht in Ordnung ist, ist dein Beispiel, dass die 80°C bereits erreicht waren und bei 100km/h Überland (= Schwachlastbetrieb) die Temperatur auf 60°C absinkt. Das ist nicht normal. Davon ein Video wäre geschickter gewesen.

Zitat:

@Goify schrieb am 21. Januar 2019 um 08:31:02 Uhr:

Des Weiteren würde ich mal den ganz einfachen Test machen und nach 5 km Fahrt fühlen, wie warm der obere Kühlmittelschlauch wird. Der darf noch nicht warm werden, wenn das Thermostat ordnungsgemäß geschlossen ist.

Soweit korrekt. Ich würde zusätzlich noch mit einem OBD Tool oder einem anderen Messgerät mal schauen, ob die Temperatur tatsächlich ab fällt, oder ob vielleicht nur die Kühlmittelanzeige im Tacho spinnt.

Hatte ein ähnliches Problem, bei mir war die elektronische Wasserpumpe defekt, der Meister hat die Motor Abdeckung und luftansaugung abgebaut und mir dann mit einem "Zahnarztspiegel" die Wasserpumpe gezeigt, man konnte schön den kühlmittelverlust am kunstoffgehäuse sehen, gegen die überarbeitete Version mit Metallgehäuse getauscht und gut ist.

Hallo, das Problem haben viele Hersteller mit extrem wirtschaftlichen Dieselagregaten = Direkteinspritzer (CDI, Pumpe Düse ect). Das Prpblem liegt oft an der Thermischen Optimierung /Wirtschaftlichleit der Motoren . Ein Agregat das thermodynamisch optimiert ist = auch geringen spezifischen Verbrauch hat, wird bei kalten Außentemperaturen halt nicht soschnell warm und kann auch nur im geringerem Umfang Wärme abgeben! Aus diesem Grunde hat die C-Klasse CDI auch ein kleinen elektrischen "Heizlüfter " im Heizungstrang für den Innenraum . Bei früheren Exemplaren dieser Motorengeneratiion gab es dann einen Zuheitzer , ähnlich einer Standheizung, die aber nur beim Fahrbetrieb mit geringen Aussentemperaturen den Motor zusätzlich auf Betriebstemperatur erwärmte (bei meimem damaligem C2022 CDI Serie) . Das sparen sich jetzt die Hersteller. Bin nicht böse darum, denn die Störanfälligkeit dieser Geräte war legendär!

Gruß TH

Hab das "Problem" seit Anfang an, mehrfach in der Werkstatt gehabt und nie eine "Lösung" bekommen.

Hab das Problem auch und wenn ich das hier alles so lese, brauche ich erst garnicht in die Werkstatt fahren und beachte es nicht weiter bei den Temperaturen.

VW hatte das Problem zumindest ab ca 1995 anders gelöst. Da wurde die Temperaturanzeige "beruhigt". Die zeigte zwischen 80 und 95° immer stur 90 an. Der Kunde glaubte es und war zufrieden. Die Motortemperatur kann nicht gleichbleibend sein. Das ist physikalisch unmöglich. Es hat da immer Schwankungen drin, damit muss man leben. Und dass die Motoren nun, bei einwandfreier Funktion der Regeleinrichtungen, ihre Betriebstemperaturen nicht erreichen ist doch ein gutes Zeichen für effiziente Verbrennung und hohen Wirkungsgrad.

Allerdings sollte der Motor bei höherer Belastung seine Betriebstemperatur erreichen. Ggf mal einen Pappkarton vor den Kühler stellen, der die Hälfte des Kühlers verdeckt, mit einem 200CDI BR 203 mit OM646 fuhr ich Anfang Januar 2017 mit defektem Thermostaten nach Rostock und wieder zurück. Ich hatte den Kühler mit Karton zu gut 2/3 zugemacht und so erreichte der Motor wieder seine 80-90°. Dazu habe ich zwei Streifen verwendet, die gegeneinander verschoben werden konnte und so eine Einstellung zuließen. Ob der Motor nun 70 oder 90° erreicht ist für die Lebensdauer eher zweitrangig, bei 40 sieht das anders aus.

am 21. Januar 2019 um 12:36

Zitat:

@wolfgangpauss schrieb am 21. Januar 2019 um 13:23:23 Uhr:

VW hatte das Problem zumindest ab ca 1995 anders gelöst. Da wurde die Temperaturanzeige "beruhigt".

Das ist bei deinem, meinem und allen anderen 204 auch so. Weicht die Temperatur aber zu stark ab, dann wird sie wieder nach Messergebnis angezeigt und das scheint beim TE durchaus der Fall zu sein.

P.S.: Die Motorlebensdauer sehe ich hier im Fall des TE auch nicht als signifikant nach unten gesetzt an.

Wenn dass Kühlsystem in ordnung ist darf der temperatur nur ein wenig abfallen bei öffnung der Thermostat.

Schwankungen zwischen 95c und 85c sind normal bei dieser aussentemperatur.

Absenkung nach 70c ist defenitiv nicht gut! Und dass betriebstemperatur muss erreicht werden , auch bei minus 20C und auch beim CDI.

Dass es etwas länger dauert spricht für sich.

Grüsse aus Holland

Themenstarteram 26. Februar 2019 um 11:51

So, entschuldigt die verspätete Antwort, ich habe jetzt ca. ein Monat über Rechtsschutz usw. mit Mercedes gestritten und mein finales Angebot war:

Sie sollen einen Techniker das Problem begutachten lassen und falls ein Problem vorhanden ist es kostenlos beheben, wozu sie verpflichtet sind weil das Problem im Garantiezeitraum das erstemal gemeldet wurde. Wenn kein Problem vorhanden ist möchte ich es schriftlich bestätigt habe.

Das Angebot wurde abgelehnt - es besteht kein Interesse von Mercedes das Auto weiter zu untersuchen.

Da ich mir den Rechtsweg nicht leisten kann bleibe ich wohl auf einem defekten Auto sitzen. Dazu kommt noch das er seit 2 Monaten Kühlmittel verliert (ca 1l/Monat) ... naja vllt ist das ja auch normal :rolleyes:

Zitat:

@DrMayham schrieb am 26. Februar 2019 um 12:51:05 Uhr:

So, entschuldigt die verspätete Antwort, ich habe jetzt ca. ein Monat über Rechtsschutz usw. mit Mercedes gestritten und mein finales Angebot war:

Sie sollen einen Techniker das Problem begutachten lassen und falls ein Problem vorhanden ist es kostenlos beheben, wozu sie verpflichtet sind weil das Problem im Garantiezeitraum das erstemal gemeldet wurde. Wenn kein Problem vorhanden ist möchte ich es schriftlich bestätigt habe.

Das Angebot wurde abgelehnt - es besteht kein Interesse von Mercedes das Auto weiter zu untersuchen.

Da ich mir den Rechtsweg nicht leisten kann bleibe ich wohl auf einem defekten Auto sitzen. Dazu kommt noch das er seit 2 Monaten Kühlmittel verliert (ca 1l/Monat) ... naja vllt ist das ja auch normal :rolleyes:

@Monty900 hat am 21.01 geschrieben, dass er ein ähnliches Problem hatte und es am Ende auf eine defekte Wassserpumpe hinauslief. Und da du jetzt auch noch Kühlwasserverlust hast, könnte es das doch tatsächlich sein. Eine Zeit lang wurden Wasserpumpen mit Kunststoffgehäuse verbaut. Diese Gehäuse verziehen sich gerne.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Mercedes
  5. C-Klasse
  6. W204
  7. Kühlwassertemperatur - oder warum ich mir nie wieder einen Mercedes kaufe