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Kaltstart / Choke

Kawasaki ZZR 600
Themenstarteram 4. Oktober 2014 um 12:41

Hallo,

kurz vorweg, ich bin ganz neu hier und auch noch ganz frisch auf dem Motorrad unterwegs. Ich wusste jetzt nicht, ob es besser ist ein neues Thema zu eröffnen oder in ein anderes zu schreiben, welches allerdings einem anderen Modell zugrunde liegt. Hoffe, so ist es in Ordnung.

Also ich nenne eine zzr 600 Baujahr 2002 mein eigen, habe die Maschine gebraucht gekauft und hatte sie gerade in der Werkstatt; Vergaser gereinigt und synchronisiert, neue Zündkerzen, Öl. Das Fahren macht auch einen Heidenspass, wenn ich nicht dauernd Probleme beim Kaltstart hätte. Können viele vielleicht nicht unbedingt nachvollziehen, stellt für mich aber ein echte Problem dar, da ich damit generell wenig Erfahrung habe.

Habe den Chefmechaniker bei der Gelegenheit gefragt, was er mir bei diesem Modell generell vorschlägt. Er sagte Choke voll rein, direkt drauf und losfahren und während der Fahrt nach und nach die Choke raus. Das rumfummeln an der Choke sei auf Dauer auch nicht so gut. Das klappt aber nicht so richtig oder ich stell mich einfach zu blöd an. Wenn ich sie starte dreht sie hoch 4000-6000. Wenn ich dann langsam anfahre geht sie aus, wenn ich zum Beispiel die Kupplung ziehe, um um eine Kurve zu fahren. Dann geht sie auch nur an wenn ich den Gashahn beim Starten ziehe. Kann mir vielleicht jemand sagen, wie ich das richtig mache.

Gruß Arne

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Acewald

Wenn ich sie starte dreht sie hoch 4000-6000. Wenn ich dann langsam anfahre geht sie aus, wenn ich zum Beispiel die Kupplung ziehe, um um eine Kurve zu fahren. Dann geht sie auch nur an wenn ich den Gashahn beim Starten ziehe. Kann mir vielleicht jemand sagen, wie ich das richtig mache.

Gruß Arne

Erst mal Glückwunsch zu der Entscheidung, die ZZR 600 ist ein tolles Motorrad. Der Erich hatte wohl ein "Montagsmodell" , die schlechten Erfahrungen, die er damit gemacht hat, darf man nicht auf alle anderen ZZR 600 übertragen.

Ich habe selbst 3 ZZR 600 instand gesetzt, an denen sich die heutigen Besitzer noch immer erfreuen. (Bilder) Darüber hinaus nenne ich noch eine ZZR 1100D mein eigen und hatte 2 weitere ZZR 1100, 4 GPX 600 R, 5 GPZ 600R, eine GPZ 750 UT und zwei GPZ 900 R in Besitz. Dazu zwei ZX 10 eine ZXR 750 H1 und eine ZX6R, allerdings eine 2005er, das war ein Einspritzer. Ich behaupte daher, ein wenig mitreden zu können.

Bis auf die 750 UT, die einen Mikuni - Vergaser besaß, werden alle von Keihin CVK Vergasern gespeist. Du hast die Vergaser reinigen und synchronisieren lassen, das mache ich auch grundsätzlich bei jeder Maschine, die ich bekomme, gehen wir davon aus, dass die Werkstatt ihre Arbeit korrekt gemacht hat.

Die Diskussion ums warmlaufen lassen, kaltes und warmes Öl blabla... schenke ich mir, die ist sinnfrei.

Eine "Warmlaufphase" ist unnötig. Üblicherweise werden Mehrbereichsöle verwendet, die bei kalten Temperaturen eine niedrigere Viskosität aufweisen und auch kalt gute Schmiereigenschaften haben. Wichtig ist jedoch, dass sie an den Schmierstellen sind, bevor der Motor auf hohe Drehzahl kommt. Bei den Nasssumpf-geschmierten ZZR 600 Motor muss die Ölpumpe das Öl also zuerst mal zu den am höchsten liegenden, "lebenswichtigen" Schmierstellen, den Gleitlagern der Nockenwellen, bringen.

Lässt man den Motor also gleich nach einem Kaltstart "brüllen" , wie das jemand schrieb, wird es speziell hier zu erhöhtem Verschleiß und früher oder später zu Schäden kommen. Das ist also tunlichst zu vermeiden.

Nun ist allen diesen Keihin - Vergasermotoren eigen, dass sie bei voll geöffneter KSV relativ hoch drehen, tlw. mit 4000 U/min. Warum schreibe ich KSV (Kaltstartvorrichtung) und nicht "Choke" ?

Weil ein Choke im klassischen Sinne ein "Würger" ist, der die Luftzufuhr drosselt und damit das Gemisch anfettet.

Man kann meinetwegen zur KSV der Keihins auch Choke sagen, sollte aber wissen, wie das funktioniert:

Indem man den Hebel am linken Lenkerende nach hinten zieht, öffnet man an jedem Vergaser ein Röhrchen, das direkt in die Schwimmerkammer führt und von da Kraftstoff ansaugt. Dies führt zu einer Anreicherung (Anfettung) der von der Leerlaufluftdüse definierten Luftmenge und zu der hohen Drehzahl. Da muss man sofort nachregulieren und keinesfalls den Motor mit 4000 U "brüllen" lassen, die Nachbarn lass ich mal außen vor.

Mit etwas Übung hat man das schnell im Griff. Es wird einen Moment dauern, bis der Motor bei leicht gezogener KSV auch "Gas annimmt", sprich, auf das geänderte Gemischverhältnis positiv reagiert, wenn man die Drosselklappen öffnet, mehr Luft zuströmt und die Hauptdüse gleichzeitig Kraftstoff spendet.

Und dann kann man auch losfahren. Die KSV bzw den "Coke" kann man nach wenigen 100 m schließen, wenn man freie Strecke hat und nicht gleich an einer Ampel oder Einmündung steht.

Also nicht verzagen, Übung macht den Meister, das ist schon alles in Ordnung und Du hast das schnell heraus. Hohe Drehzahlen unmittelbar nach dem Starten schaden auch einem noch warmen Motor. Auch da fließt das Öl nämlich in den Sumpf zurück und muss erst wieder hochgepumpt werden.

Die Freunde des gepflegten Kavalierstarts, die den Motor gleich nach dem Starten hochjubeln, haben zweifellos wenig Verständnis von den technischen Abläufen innerhalb des Gehäuses.

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ich habe bei der zzr 1100 bj 90 auch momentan ein ähnliches problem. bevor ich sie auseinander gepflückt habe, war selbst das anfahren ein reiner Glücksfall. heute nochmal im Gange gewesen und festgestellt, dass sie nur auf 3 Töpfen läuft. auch das Phänomen, das sie beim anmachen total hochdreht, ohne das man am choke spielt ist da.

vll ist es bei dir ja auch der fall und die Maschine tut etwas komisches, weil sie nur auf 3 Töpfen läuft. ist aber nur reine Spekulation, ich habe selber keine Ahnung, warum sie das tut, was sie tut.

Gruß basti

Ja auch meine GPX brüllt auch erstmal wie verrückt & der Choke ist auch sehr schwer zu regeln. Anfangs hatte ich da auch meine Probleme, vor allem vom Gefühl her (der arme Motor) lach

Wenn sie länger als 7/8 Tage steht lass ich sie einfach erst mal brüllen, nach 3-5 Sekunden regel ich sie vorsichtig auf 3000 Umdrehungen runter und dann ziehe ich mir gemütlich die Handschuhe an, regel sie auf knapp unter 2000 Umdrehungen runter leg den Gang ein und fahr los.

Wenn die Temperaturen nicht sehr niedrig sind und sie auch nur 1/ 2 Tage gestanden hat, zieh ich den Choke nur halb und dann springt sie auch mal ohne lästiges brüllen an ujnd hält auch die Drehzahl knapp bei 1500. Je nach Temperatur mach ich den Choke dann nach spätestens 3-5 Kilometern aus.

Peter

am 4. Oktober 2014 um 20:58

Hatte auch mal eine ZZR 600, war der grösste Fehlkauf meines Lebens ! Voll das Scheissmotorrad, nur Theater mit dem Ding. Da Lobe ich mir meine GPZ 600 R Bj. 85 Läuft und Läuft wie ein VW. Habe bei der ZZR Vergaser synchronisiert, Kerzen gewechselt,div. Marken ausprobiert, umgedüst doch das Kaltstarten-Problem Nie in den Griff bekommen. Gaserbank komplett getauscht Versuchsweise: Erfolg gleich Null. Habe dei dann nach ca. 4.Monaten wieder verkauft und mir nun vor geraumer Zeit eine ZXR 750 Stinger H1 gekauft. Ausser den nötigen Service-Problemen,da Wartungsstau läuft die Heute einwandfrei auch bei Kaltem Wetter Null- Probleme mit Anlassen.Für mich gilt: NIE wieder eine ZZR !!

Bei meiner ZZR 1100 halte ich es so. Aus der Garage rausschieben, Choke voll raus, anlassen und ca. 1 Minute auf ca. 3.000 Umdrehungen laufen lassen. In der Zeit Helm auf und Garage zumachen. Losfahren und nach guten 500-1000m Choke rein. Bislang beste Erfahrungen damit gemacht.

Das warmlaufen lassen ist doch Käse, wenn der Motor rund läuft. Fehlt noch ein Zylinder oder 2 ist das natürlich was anderes! Laufen aber alle 4 oder halt alle vorhandenen, dann lässt man die Maschine an und fährt auch direkt los! und nimmt dann nach und nach Choke raus!

Das ist gesünder für den Motor, weil der Motor gleichmäßig warm wird und nicht nur die Laufbuchse. Wobei diese schon nach 2 Sekunden warm ist! Bzw. so warm ist, dass es vollkommen ausreicht!

Und man stört die Nachbarn nicht oder andere Mitmenschen! Bzw. stört die nicht mehr als nötig!

Grüße

Forster

Warmlaufen lassen ist käse?

Ok.

Zitat:

Original geschrieben von Jason2002

Warmlaufen lassen ist käse?

Ok.

Was wird denn da warm? Wenn man die Maschine 30 Minuten oder länger laufen lässt, dann kann man sagen ok der Rest ist auch warm geworden. Aber da nun mal in der Reibung wärme auch entsteht, ist genau dass das richtige für den Motor und vor allem für das Getriebe.

Natürlich heißt das nicht, dass man sofort die Wilde sau spielen soll. Aber gemächlich ist es besser, als wenn die Maschine im Standgas läuft!

Diese Aussage kann man gerne in einer guten, professionellen Werkstatt überprüfen!

Aber ich betone noch einmal: Wichtig ist, dass der Motor schon rund läuft. Bei einem funktionierenden System ist das schon nach ein paar Sekunden der Fall! Sonst muss man dieses halt abwarten.

Grüße

Forster

Was warm wird ... wie wäre es dem Öl ?

Von 30 Minuten Warmlaufen spricht hier keine.

Ist ziemlich Standard die Maschine anzulassen, dann Helm+Handschuhe an und los. Ist doch alles ok oder?

Bei meiner 77er Z 1000 mach ich das immer so: mit Choke starten und sofort

auf ca. 2000 U/min. runterregeln (es geht). Dann Garage zu, Helm auf und los.

Das Laufen im Stand beim Starten ist kein Warmlaufen sondern dient dazu,

dass das Öl an allen Stellen im Motor ankommt.

Zitat:

Original geschrieben von Jason2002

Was warm wird ... wie wäre es dem Öl ?

Von 30 Minuten Warmlaufen spricht hier keine.

Dann hab ich dies wohl missverstanden. Dennoch ist selbst eine 2 Minütige oder 1 Minütige warmlaufphase nicht besser, als wenn man schon angezogen auf dem Bock sitzt, Maschine mit Choke startet und dann diesen auf 2000 Umdrehungen runterregelt und dann sofort sachte anfährt. In dieser Zeit ist das Öl schon dort hin gekommen, wo es hin soll und das Getriebe und auch das Öl dadurch wird schneller warm und schmiert dann entsprechend noch besser! Natürlich sollte man keine Kavalierstarts hinlegen oder das Gas dann voll aufziehen. Das wäre dann natürlich auch kontraproduktiv.

Ich hatte so einen Nachbarn, der es leider Abends um 11 so gemacht hat! Maschine rausgeschoben, angelassen, und dann erst umgezogen. Es war eine Harley direkt unter meinem Fenster. Und ihr wisst ja, wie eine Harley (älteren Baujahrs) dröhnen kann.

Irgendwann bin ich dann einfach mal zu ihm herausgegangen und dann blöd gefragt, warum er das tut. Antwort war, er hätte schweres Öl drin... Nur dass er nach den ca. 5 Minuten mit Vollgas losgefahren ist und da nun mal so gut wie keine Wärme zum Öl hinkommen konnte...

Aber nach dem Gespräch hat er es zum Glück gelassen, sonst wäre es vermutlich noch anders ausgegangen ;-)

Tagsüber hab ich mit sowas kein Problem, aber nachts...

Oh, bin abgedriftet, was ich sagen will, dem Motor tut es nicht weh und ist sogar eher noch zum Vorteil, weil er schneller warm wird unter Last, sofern sie nicht übertrieben wird.

Grüße

Forster

Zitat:

Original geschrieben von Forster007

Dann hab ich dies wohl missverstanden. Dennoch ist selbst eine 2 Minütige oder 1 Minütige warmlaufphase nicht besser, als wenn man schon angezogen auf dem Bock sitzt,

Da gebe ich dir recht, allerdings ist genau das nicht möglich mit einige Bikes, daher der kurze Warmlaufphase.

am 5. Oktober 2014 um 17:36

Hallo Jason,

stimmt. Bei meiner GPZ 750 ut geht ohne (mindestens..) zweiminütige Warmlaufphase nichts. Das liegt einerseits an der ungünstigen Anbringung des Chokes an der Vergaserbank (Zugknopf), aber eben auch am schlechten Kaltlaufverhalten des Motors. Bei meiner GPX 600 klappt (fast..) sofortiges losfahren mit kaltem Motor dagegen schon - auch, weil sich der Choke etwas feinfühliger und bequemer handhaben lässt.

@Forster: Das mit dem "schweren Öl" in der Harley erklärt so einiges. Bei den meisten (insbesondere prä-Evo) Harleys scheint das öl dermaßen schwer, dass manch Dichtung unweigerlich unter der schweren Last kollabiert.. ;)

Gruß,

Werner

Zitat:

Original geschrieben von Altmetallschieber

 

@Forster: Das mit dem "schweren Öl" in der Harley erklärt so einiges. Bei den meisten (insbesondere prä-Evo) Harleys scheint das öl dermaßen schwer, dass manch Dichtung unweigerlich unter der schweren Last kollabiert.. ;)

Gruß,

Werner

Nur, müssten dann die Warmlaufphase ja nicht nur einpaar minuten dauern, sondern schon länger. Denn mach mal die GPX an und lass die im Standgas laufen und schaue da mal, wie lange es bei dieser Maschine schon braucht, damit das Öl Betriebstemperatur hat. Da soll es bei einem 2 Zylinder und langsamdrehenderenden Maschin gehenden Maschine schneller gehen? Dem kann ich so nicht zustimmen.

Sollten sich die Dichtungen verabschieden, weil das Öl zu schwer ist, ist da entweder was sehr falsch entwickelt worden (glaube ich nicht) oder die Dichtungen sind einfach schon alt und porös und wären so oder so gekommen. Oder es war einfach das falsche Öl für die Maschine. Das soll es ja auch schon gegeben haben.

Grüße

Forster

Zitat:

Original geschrieben von Jason2002

Was warm wird ... wie wäre es dem Öl ?

Von 30 Minuten Warmlaufen spricht hier keine.

Ist ziemlich Standard die Maschine anzulassen, dann Helm+Handschuhe an und los. Ist doch alles ok oder?

So sehe ich das auch

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