ForumDoblo, Ducato, Fiorino, Qubo, Scudo & Strada
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Ist diese Werstattrechnung realistisch?

Fiat Ducato 250
Themenstarteram 1. September 2022 um 18:45

Hallo Community,

ich bin gespannt auf eure Einschätzung.

Wir haben ein Wohnmobil mit Ducato Cassis, waren damit im Sommer viel unterwegs (Klima und Innenraumlüftung funktionierten einwandfrei). Auf den letzten Metern Richtung Heimat leuchtet das gelbe Motorblocksymbol.

Werkstatt liest Fehlerspeicher aus, Lamdasonde. Wurde getauscht, anscheinend ein Maderbiss (450€)

Am Kühlergebläse wurde eine Sicherung ausgetauscht (116€)

Auf der nächsten Fahrt dann: Innenraumlüftung und Klima absolut tot, nach 50km leuchtet wieder das gelbe Motorblocksymbol auf.

Wir haben also das Womo mit kaputter Klima und Lüftung von der Reperatur zurückbekommen.

Jetzt der Knaller: der Austausch des Kühlerlüfters mit einer Sicherung und dem Knopf für die Klima kostet 850€. Angeblich 4 3/4 Arbeitsstunden.

Das Teil, das eingebaut wurde kostet gerade Mal 315€ und im Internet steht, das sei schnell eingebaut.

Wir fühlen uns als Laien total verar***t. Deshalb meine Frage an euch: sollen wir versuchen und irgendwie zu wehren, oder kann das wirklich sein?

Würde mich über eure Meinung sehr freuen!

Danke

Anne

13 Antworten

Die geschilderten Sachverhalte und Werkstattaktivitäten verstehe ich vom Text her nicht vollständig.

Beim ersten Werkstattaufenthalt wurden offenbar Lambdasonde und eine Sicherung am Kühlerlüfter getauscht.

Beim offenbar erfolgten zweiten Werkstattaufenthalt wurde dann der Kühlerlüfter ausgetauscht und ein "Knopf" für die Klimaanlage, ist damit der Druckschalter am Armaturenbrett gemeint, mit dem man die Klimaanlage einschaltet?

Und jetzt funktioniert wieder alles incl. Innenraumlüftung und Klimaanlage? Falls ja, wieviel km seid ihr damit schon gefahren?

Was ist denn die Erklärung (der Werkstatt) dass Innenraumlüftung und Klimaanlage nicht funktioniert haben? Ich sehe da nämlich keinen Zusammenhang mit dem Thema "Kühlerlüfter".

"Das Teil das eingebaut wurde" => ist damit der Kühlerlüfter gemeint? Falls ja, was hat die Werkstatt für das reine Teil berechnet (ohne Arbeitszeit) und der von Euch genannten Preis ist von einem "kompatiblen" Teil aus dem Internet, das aber kein original-Ersatzteil ist?

Themenstarteram 1. September 2022 um 19:23

Danke schonmal für deine Antwort!

Ja genau, die Werkstattaktivitäten waren so wie von dir nochmal zusammengefasst. "Der Knopf" ist der Druckschalter im Armaturenbrett.

Habe nochmal in der Rechnung geschaut, der nun eingebaute Kühlerlüfter (225€ Materialpreis, hatte 315€ im Kopf, war nicht richtig) ist ein Originalteil, soweit wir wissen. Dazu kommt an Material noch "der Knopf" und eine Sicherung, mit der Arbeitszeit dann eine Rechnung von 850€.

Wir sind bisher nur 10km gefahren, bisher scheint alles zu funktionieren (wie ja eigentlich vor dem ersten Werkstattbesuch, es hatte lediglich das Motorblocksymbol geleuchtet).

Wir hatten die Werkstatt darauf angesprochen, was denn mit der Innenraumlüftung und Klima passiert sein könnte, da ist der Chef geradezu ausfallend geworden und hat gemeint er könne ja nichts dafür, das zufällig noch was anderes kaputt geht...

-ein "ausfallender" Chef geht natürlich gar nicht => nächstesmal andere Werkstatt aufsuchen...

- ich nehme an, die Rechnung von 850€ ist halbwegs plausibel, wenn man die Ersatzteile-Preise sowie die genannten 4 3/4 Std Arbeitszeit zugrunde legt => bleibt die Frage, ob die Arbeitszeit auch tatsächlich so angefallen ist. Eine Möglichkeit wäre, bei anderer Fiat-Werkstatt anzufragen, wieviel Arbeitszeit so ein Tausch des Kühlerlüfters erfordert (vom Hersteller sind für alle Standard-Arbeiten feste Arbeitszeiten vorgegeben, i.d.R. wird auch so abgerechnet, sofern keine "Erschwernisse" dazukommen d.h. der Reparatur-Annahme-Mann kann durch Blick ins "System" eigentlich genau sagen, wieviel Zeit benötigt wird). Zu dieser Zeit müsste man dann noch grob geschätzt 30 min für das Wechseln des Klima-Schalters sowie 30 min für Fehlerspeicher auslesen / rücksetzen dazurechnen, meinentwegen auch nochmals 30min für irgendwelche Kleinigkeiten, Vorarbeiten etc.. Wenn somit die eigene Schätzung deutlich unter den berechneten 4 3/4 Stunden liegt, bleibt nur, das Gespräch mit dem "Chef" erneut zu suchen...

Hallo,

meine Empfehlung dazu wäre:

Warum eine andere Werkstatt fragen und schätzen?

Der beste und sicherste Weg wäre zur Schiedstelle der zuständigen Handwerkskammer zu gehen.

Die Handwerkskammer-Schiedstellen setzen sich aus Leuten zusammen, welche von der Materie Ahnung haben. Weiterhin sind diese Menschen bemüht den guten Ruf der Werkstätten aufrecht zu erhalten, somit entscheiden sie im Zweifelsfall mehr für den Kunden als für die Werkstatt.

Alles was man beachten sollte wäre: Ist die betrffende Werkstatt Mitglied bei der Innung/Handwerkskammer, was aber zumeist der Fall ist.

Zu den Ersatzteilpreisen bei Fiat kann ich nur sagen;: Alles extrem teuer. Meine Kraftstoffpumpe (Ducato 150 Multijet) im Tank hat 335,- Euro + MwSt + Einbau gekostet. Die gleiche Pumpe von Bosch kostet 85,- Euro incl MwSt.

Injektoren sind unbezahlbar (gehen leider häufig und zu früh kaputt, meine bei 49.000km).

Beim Boschhandel bekommt man Austausch-Injektoren 4 Stück für 250,- Euro plus Versand, dazu 200 Euro Pfand, welches es bei Rücksendung der Altteile problemlos zurück gibt.

und so könnte man immer weiter aufzählen...

Ich hoffe ich konnte etwas weiter helfen.

Liebe Grüsse an alle sendet der olle-biker

Themenstarteram 2. September 2022 um 10:46

Danke für eure Ideen, wir werden uns jetzt an die KFZ-Schiedstelle wenden, dann haben wir es zumindest versucht.

Klar, man kann als Werkstatt natürlich nicht immer etwas dafür, wenn zufällig noch mehr kaputt geht, aber das war in Verbindung mit den vielen aufgeschrieben Arbeitsstunden jetzt schon ziemlich viel Pech auf unserer Seite...

Wir werden sehen, ob es was bringt und mich dann nochmal melden.

Mal nur interessenshalber eine Frage, wendet sich die Schiedsstelle an die Werkstatt? Das könnte dann doch auch dazu führen, dass die Werkstatt bei zukünftigen Besuchen nicht mehr sonderlich motiviert sein wird.

Gibt es da schon Erfahrungen?

Themenstarteram 2. September 2022 um 14:49

Gehe davon aus, dass die Schiedsstelle sich an die Werkstatt wenden wird, sollte sie unsere Schilderungen auch etwas merkwürdig finden.

Wir werden diese Werkstatt sowieso in Zukunft meiden.

Hallo Anne,

der Weg zur Schiedsstelle ist auf jeden Fall nicht verkehrt.

Vielleicht als Tipp für die Zukunft:

Vertragswerkstätten (und hier ist eJs egal welches Fabrikat) müssen Originalteile verwenden.

Je nach Teil wird hier schnell mal der 1,5 bis 3 fache Preis fällig.

Besonders wird auch bei Serviceprodukten wie Motorenöl hingelangt.

Hinzu kommen, je nach Region, Stundenlöhne ab € 100.-- plus Steuer.

Da stehen schnell mal € 1000.-- auf dem Zettel.

Der Ducato ist kein exotisches Hexenwerk.

Fragt einfach mal im Bekanntenkreis, wer gute Erfahrungen mit einer freien Werkstatt hat.

Gerade bei Fzg., die schon ein paar Jahre alt sind, gibt es die häufigsten Ersatzteile auch als sog. OEM-Produkte von gleichwertiger Qualität zu günstigen Preisen.

Hierauf greifen diese Werkstätten im Regelfall zu und haben meist auch deutlich günstigere Stundensätze, weil hinten keine große Orga dranhängt, die mitbezahlt werden muss.

Und es wird nur repariert, was wirklich notwendig ist.

Wir fahren mit unseren drei Fzg. seit Jahren hiermit einigermaßen günstig.

(Ich bringe das Öl meiner Wahl zum Service mit..)

Gruss

Jazzer2004

Themenstarteram 3. September 2022 um 14:51

Hallo Jazzer2004,

danke auch für deine Tipps! Sicherlich wichtig für die Zukunft.

Unser Problem ist aber ein anderes, nicht was die Originalteile kosten, sondern die Menge der aufgeschriebenen Arbeitsstunden. Braucht man wirklich 4 3/4 Stunden um einen Kühlerlüfter auszutauschen?

Und dazu kommt noch die Hilflosigkeit, dass wir unser Womo mit einwandfrei funktionierender Klima und Lüftung hingebracht haben und beim Abholen alles tot war. Wie sollen wir das beweisen? Und für diese Reparatur dann eine Rechnung über 850€, wobei das Originalteil nur 225€ kostet!

(Für das Austauschen der Lamdasonde und die Sicherung haben wir ja beim ersten Besuch auch schon knapp 600€ bezahlt)

Viele Grüße

Anne

Zitat:

@jazzer2004 schrieb am 3. September 2022 um 16:37:57 Uhr:

Hallo Anne,

der Weg zur Schiedsstelle ist auf jeden Fall nicht verkehrt.

Vielleicht als Tipp für die Zukunft:

Vertragswerkstätten (und hier ist eJs egal welches Fabrikat) müssen Originalteile verwenden.

Je nach Teil wird hier schnell mal der 1,5 bis 3 fache Preis fällig.

Besonders wird auch bei Serviceprodukten wie Motorenöl hingelangt.

Hinzu kommen, je nach Region, Stundenlöhne ab € 100.-- plus Steuer.

Da stehen schnell mal € 1000.-- auf dem Zettel.

Der Ducato ist kein exotisches Hexenwerk.

Fragt einfach mal im Bekanntenkreis, wer gute Erfahrungen mit einer freien Werkstatt hat.

Gerade bei Fzg., die schon ein paar Jahre alt sind, gibt es die häufigsten Ersatzteile auch als sog. OEM-Produkte von gleichwertiger Qualität zu günstigen Preisen.

Hierauf greifen diese Werkstätten im Regelfall zu und haben meist auch deutlich günstigere Stundensätze, weil hinten keine große Orga dranhängt, die mitbezahlt werden muss.

Und es wird nur repariert, was wirklich notwendig ist.

Wir fahren mit unseren drei Fzg. seit Jahren hiermit einigermaßen günstig.

(Ich bringe das Öl meiner Wahl zum Service mit..)

Gruss

Jazzer2004

Vertragswerkstätten müssen anscheinend nicht immer Originalteile nehmen, selber erlebt. Beim meinem Croma war eine von GM stammende Feder gebrochen. Original gab es bei Fiat nur ein komplettes Federbein, aus dem Zubehör auch eine einzelne Feder.

Hallo Anne,

den Sachverhalt mit dr Arbeitzeit wird ggf. die Schiedsstelle beurteilen.

Leider werden schon lange die Fzg. kostenoptimiert hergestellt. Wie lange dann ggf. eine Reparatur dauert, ist dem Hersteller relativ egal, weil die Kosten der Kunde bezahlt, sobald die Garantie vorbei ist.

(Im gewerblichen Bereich siehts hier ganz anders aus:

Hier werden knallharte Pflichtenhefte formuliert. Läßt sich der Hersteller darauf ein, er will den Auftrag, und kann nicht liefern, trägt er die Kosten alleine). Ist das klassische Machtspiel.

Es gibt hier wenige Ausnahmen:

Die EU hat vor Jahren eine Vorschrift erlassen, dass wenigstens sicherheitsrelevante Lampen ohne Werkzeug ersetzt werden können. Das es solch eine Verordnung braucht sagt ja alles.

Zurück zum Thema:

Normalerweise wird bei Fzg.Abgabe zur Reparatur zusammen mit dem KD-Berater der Werkstatt ein Auftrag besprochen und schriftlich fixiert; bei teureren Angelegenheiten sogar ein Kostenvoranschlag erstellt.

Beides wird von Kunde und Werkstatt unterschrieben und jeder erhält eine Kopie.

Fallen ausserhalb des Auftrages Zusatzkosten ausserhalb einer Bagatellgrenze an, muss die Werkstatt das o.k. des Kunden einholen.

Bei Abholung wird die Rechnung besprochen und ggf. auf anstehende nächste Arbeiten hingewiesen.

(Bsp.: Bremsbeläge halten noch 5000 km, Auspuffanlage hat erhöhten Verschleiß....)

Wenn bei der ersten Fahrt nach Abholung Mängel festgestellt werden, die das Fzg. vorher nicht hatte, sofort

vorstellig werden, falls dies nicht möglich ist, eine beweisfeste Mitteilung machen (z.b: e-mail oder sms).

Kein Telefonat an das sich niemand erinnert!

Andernfalls wirds mit der Beweisführung schwierig.

Eine seriöse Werkstatt wird immer interessiert sein, dass der Kunde zufrieden ist.

Durch eine frühere Ausbildung als Qualitätscoach in der Touristik weiß ich, dass es eine alte Faustregel gilt:

Schlechte Leistung wird im Schnitt 8 x weitererzählt, Gute nur 3 x.

Ich hoffe, die Sache regelt sich und Du findest für die Zukunft eine gute Werkstatt.

Gruss nochmals

Jazzer2004

Hallo Italo001,

da hast Du durchaus recht. Mein Hinweis betrifft die Markenhändler mit kompletter Lizenz.

Heute gibts ja x verschiedene Abstufungen:

-Kompletter Markenhändler

-Servicebetrieb

-freie Markenhändler mit Vertrag, um z.b. die Marke xy offiziell reparieren zu dürfen.

Selbst der interessierte Laie blickt da kaum mehr durch.

(Kleine Anekdote am Rande:

Auf einer Womo-Reise habe ich den Fahrer eines großen Motorhomes, Motor und Getriebe eines großen deutschen LKW-Herstellers, kennengelernt.

Er hatte auf den Kanaren einen Motorschaden und hat sich an die vorhandene Werkstatt mit "XY-Emblem" gewandt.

Dort wurde für ca. 15.000.-- € repariert.

Zurück in Deutschland und 10.000 km weiter kollabierte das Aggregat wenn fehlerhafter Reparatur, wie die Diagnose ergab.

Der Versuch einer Garantiereparatur in D beim Hersteller des Motors scheiterte: Grund: die kanarische Firma , war kein vom Hersteller lizenzsierter Werkstattbetrieb.

Das berühmte bunte Schild an der WErkstatt sagt also erstmal gar nichts.

Gruss

Jazzer2004

6

Zitat:

@jazzer2004 schrieb am 3. September 2022 um 22:58:52 Uhr:

Hallo Italo001,

da hast Du durchaus recht. Mein Hinweis betrifft die Markenhändler mit kompletter Lizenz.

Heute gibts ja x verschiedene Abstufungen:

-Kompletter Markenhändler

-Servicebetrieb

-freie Markenhändler mit Vertrag, um z.b. die Marke xy offiziell reparieren zu dürfen.

Selbst der interessierte Laie blickt da kaum mehr durch.

(Kleine Anekdote am Rande:

Auf einer Womo-Reise habe ich den Fahrer eines großen Motorhomes, Motor und Getriebe eines großen deutschen LKW-Herstellers, kennengelernt.

Er hatte auf den Kanaren einen Motorschaden und hat sich an die vorhandene Werkstatt mit "XY-Emblem" gewandt.

Dort wurde für ca. 15.000.-- € repariert.

Zurück in Deutschland und 10.000 km weiter kollabierte das Aggregat wenn fehlerhafter Reparatur, wie die Diagnose ergab.

Der Versuch einer Garantiereparatur in D beim Hersteller des Motors scheiterte: Grund: die kanarische Firma , war kein vom Hersteller lizenzsierter Werkstattbetrieb.

Das berühmte bunte Schild an der WErkstatt sagt also erstmal gar nichts.

Gruss

Jazzer2004

Das war ein Fiat/Alfa Markenhändler.

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