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Gedanken zur HU

Themenstarteram 16. August 2014 um 9:40

Moin Gemeinde und vor allem Gruß an die Kollegen!!

Muss mal was los werden und hoffe, bei einigen Kollegen mal einen Weckruf zu senden.

Diese Woche komme ich zum Prüfen in eine meiner Stammwerkstätten.

Schlendere so durch die Werkstatt und sehe ein Auto (älteres Semester)auf der Bühne. Der Geselle ist gerade dabei, die Vorderachse zu zerlegen, die Kundin steht dabei und sagt, dass sie das Auto gerade eben bei einem Fähnchenhändler gekauft hat für etwas über 1.000€, und nun hört sich das beim Bremsen so komisch an, und irgendwie wackelt es auch vorn beim Fahren.

Ich denke kopfkratzend: War da beim Vorbeigehen nicht ne nagelneue HU-Plakette hinten dran? Schaue nach, und tatsächlich: Frisch geklebt vom August diesen Jahres. Ich frage die Kundin also beiläufig, ob sie denn den Untersuchungsbericht hat und mir mal unbefangen zeigen möchte, ja, sie will. Schon habe ich einen druckfrischen Bericht eines GTÜ-Kollegen in der Hand, der etwa 100 km entfernt in einem benachbarten Bundesland ansässig ist. Auf dem Bericht kann man lesen, dass das Fahrzeug ohne erkennbare Mängel soeben vorgestellt wurde, lediglich zwei kleine Hinweise stehen darauf, dass man mal die Bremsbeläge und paar Gummilager beachten solle.

Ich frage also den Schrauber, was er denn an dem Auto machen soll. Inzwischen hat er die Vorderräder ab, und ich starre erschreckt auf die Bremse: Kein Belag mehr da, dieses schon lange nicht, wie man an den Bremsscheiben sieht, alle Querlenkerlager raus etc.. Ich dreh mich erstmal weg, sage es dann dem Meister, dass er das Fahrzeug so auf keinen Fall mehr wegfahren lassen darf (3 Kindersitze im Auto, Fahrzeugbesitzerin Hartz4). Dann entschließe ich mich doch, besagten "Kollegen" mal anzurufen, mag ja durchaus sein, dass man ihm paar Prüfberichtsbögen geklaut hatte und die Untersuchung gefälscht hatte, Scanner und Kopierer machen ja einiges möglich.

Jedenfalls frage ich den Mann unbefangen, ob er denn auch so weit von seinem Einzugsgebiet Hauptuntersuchungen durchführt. Er druckst herum: Na ja, manchemal und gelegentlich kann das schon mal sein. Ich bohre weiter, in welchem Prüfstützpunkt er denn ist und wie es mit der Anerkennung aussieht. Er fragt natürlich nach, warum ich das wohl alles wissen will, ich schildere kurz die Situation und sage, dass die Kundin wohl zum Anwalt gehen wird, um den Prüfer zu verklagen. Irgendwann fällt der GTÜ-Kollege dann sinnbildlich um. Er sagt, dass er dann wohl mal richtig mit seinem hier vor Ort ansässigen "Praktikanten " schimpfen werde. Ich frage hellhörig nach: Praktikant"? Na ja, er habe da einen Russen hier im Ort, der schaut für ihn die Auto's an, sagt ihm dann alles am Telefon durch, und er schreibt dann zu Hause die Berichte fertig und dann geht alles mit Plakette zum Kunden bzw. Händler.

Ich dachte, mich verhört zu haben, glaubte nicht, dass es sowas wirklich gibt. Dem GTÜ-Kollegen geht jetzt jedenfalls die Muffe 1000:1. Noch am gleichen Abend wurde die Kundin mehrfach angerufen, ebenso die jetzt reparierende Werkstatt. Der Kollege übernähme selbstverständlich alle Kosten für die komplette Reparatur, noch am Abend wurde der "Praktikant" losgeschickt und brachte Bares in die Werkstatt, damit bloß niemand was erfährt.

Ich weiß nicht und krieg es einfach nicht auf die Reihe, wie unermeßlich die Gier der privaten Büroinhaber sein muss. Die verdienen doch so schon kein schlechtes Geld. Warum machen die so einen Scheiß und ziehen damit die Mehrzahl der korrekt arbeitenden Prüfer in den Dreck?

Ich weiß noch nicht, was aus dem Fall wird. Ich habe es jedenfalls nicht für mich behalten und es an meinen Chef "gepetzt". Wir machen alle mal einen Fehler, aber sowas, wie der Mann abgeliefert hat, ist Vorsatz, dumm und lebensgefährlich, sowas gehört imho vom Markt.

So, das wollte ich mal loswerden.

Der Gardiner

Querlenker-1
Bremsbelag-2
Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von John-Mac-Dee

xxxxxxxxxxxxxx

Feige Sau. Also du, nicht der Prüfer. Was er gemacht hat war natürlich Sche... aber er hat dir doch Schweigegeld gezahlt, was bedeutet du sagst nichts zu niemandem. Das ist nämlich der Sinn von Schweigegeld, weisst du? Petzen sind das widerlichste was es gibt.

Ich befürworte nicht was er da gemacht hat aber kann ihn verstehen. Bestechliche Prüfer die mal ein Auge zudrücken sind immer gut, aber natürlich nur solange keine gravierenden Mängel bestehen. Er wird draus gelernt haben.

So was kann nur ein komplett xxxxxxxx eigenwilliger Zeitgenosse schreiben. Du hast den Eingangsbeitrag aber schon gelesen? Komplett abgefahrene Bremsbeläge! Fahr mit so einer Möhre dann mal den Kesselberg abwärts- da hat es Dir in der zweiten Kehre den Rest der "Bremse" komplett zerlegt und die Karre parkt im Heck des Vordermannes oder fliegt den Hang abwärts in den Kochelsee. Dann wird wieder groß über die Unfähigkeit des TÜV gezetert.

Solche dummen Sprüche sind an Bigotterie nich zu überbieten - und wenn ich dazu meine Meinung schreiben würde, müsste ich mich selber sperren.

Zeitgenossen gibt es, da kann man nur den Kopf schütteln :rolleyes:

 

Ich finde das Verhalten des TE gut, richtig und ehrenhaft!

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Zitat:

Original geschrieben von John-Mac-Dee

xxxxxxxxxxxxxx

Feige Sau. Also du, nicht der Prüfer. Was er gemacht hat war natürlich Sche... aber er hat dir doch Schweigegeld gezahlt, was bedeutet du sagst nichts zu niemandem. Das ist nämlich der Sinn von Schweigegeld, weisst du? Petzen sind das widerlichste was es gibt.

Ich befürworte nicht was er da gemacht hat aber kann ihn verstehen. Bestechliche Prüfer die mal ein Auge zudrücken sind immer gut, aber natürlich nur solange keine gravierenden Mängel bestehen. Er wird draus gelernt haben.

So was kann nur ein komplett xxxxxxxx eigenwilliger Zeitgenosse schreiben. Du hast den Eingangsbeitrag aber schon gelesen? Komplett abgefahrene Bremsbeläge! Fahr mit so einer Möhre dann mal den Kesselberg abwärts- da hat es Dir in der zweiten Kehre den Rest der "Bremse" komplett zerlegt und die Karre parkt im Heck des Vordermannes oder fliegt den Hang abwärts in den Kochelsee. Dann wird wieder groß über die Unfähigkeit des TÜV gezetert.

Solche dummen Sprüche sind an Bigotterie nich zu überbieten - und wenn ich dazu meine Meinung schreiben würde, müsste ich mich selber sperren.

Zeitgenossen gibt es, da kann man nur den Kopf schütteln :rolleyes:

 

Ich finde das Verhalten des TE gut, richtig und ehrenhaft!

@twindance,

ich bin nicht immer mit dem was du schreibst einverstanden, muß auch nicht sein, aber hier gebühren dir 5 Daumen (leider kann ich nur einen vergeben) ;)

LG robert

Zitat:

Original geschrieben von kiaora

@twindance,

ich bin nicht immer mit dem was du schreibst einverstanden, muß auch nicht sein, aber hier gebühren dir 5 Daumen (leider kann ich nur einen vergeben) ;)

LG robert

:D Habs mal für dich übernommen, nun sind es Neun.

 

Traurig aber wahr, Hier im Threat gibt es sicherlich den Einen oder Anderen der sich gelegentlich freuen würde wenn ein Prüfer für eine erhöhte Gebühr mal ein oder mehrere Augen zudrückt.

Die Meinungen was noch zu Tolerieren ist gehen nun mal weit auseinander. Aber die Eingangsgschichte sollte jenseits jeglicher Toleranz liegen.

 

Aber ganz so selten ist die Sache wohl nicht. Ein Kollege erzählte kürzlich, jobt nebenher in einer Werkstatt mit viel russischer Kundschaft, das viele junge Russen ihre auf Harakiri finanzierten Kisten bei einem bestimmten Versicherungsfuzzi versichert haben, auch Russe, und Der selbst verschuldete Schäden schon irgendwie regelt obwohl nur Haftpflicht. Ebenso gehen die Jungs für die HU nur zu einem bestimmten Prüfer, Herkunft lässt sich denken. Er hat da schon Kisten in den Fingern gehabt deren Zustand haarstreubend war aber frische Plakette.

Aber früher oder später fliegen Sie alle auf und dann geht es oftmals auch den Kunden an den Kragen.

@gardiner

Hier mal was zum Thema.

Kam die Woche gerade in Kurzfassung.

Insgesamt auch ein staatliches Problem.

Etwas länger hier.

https://www.youtube.com/watch?v=lAhYDnjBeGA

Themenstarteram 22. August 2014 um 14:09

Zitat:

Original geschrieben von flashrigo

@gardiner

Hier mal was zum Thema.

Kam die Woche gerade in Kurzfassung.

Insgesamt auch ein staatliches Problem.

Etwas länger hier.

https://www.youtube.com/watch?v=lAhYDnjBeGA

Ja, kannte ich schon, ist schon älter. Trotzdem danke!

 

Zitat:

Original geschrieben von flashrigo

 

Etwas länger hier.

https://www.youtube.com/watch?v=lAhYDnjBeGA

Mir wird beim Schauen übel...

Das kann auch anders gehen, dass Mängel festgestellt werden wo keine sind.

Ich fuhr mit meinem Peugeot 205 Cabrio in die nächstgelegene Werkstatt, wo ich immer die §57a Untersuchung machen lasse wollte und ich seit ca. 9 Jahren mit jedem Auto einmal zum „Pickerl“ vorbei schaue. Leider ist der alte „Chef“ in Pension und sein Sohn hat die Werkstatt frisch übernommen.

Die erste merkwürdige Sache war, dass er mich nicht in die Werkstatt ließ um bei der Prüfung zuzusehen. Dann kam mit dem Prüfbericht ein Kostenvoranschlag über ca. 700€ meine hinteren Bremen (Trommeln) seien defekt und er darf mich nicht vom Hof fahren lassen zwecks Gefahr in Verzug. Ich habe für die Untersuchung bezahlt und bin gefahren. Die Bremswerte die er ermittelt hatte lagen bei:

VA 2.1kN 2.1kN

HA 1.1kN 0.3kN

Ich habe vor einem Jahr auf der Hinterachse beide Radbremszylinder gewechselt und die Handbremse lieferte auch gute Werte. Beim Bremsen verzog das Auto überhaupt nicht da kann was nicht stimmen dachte ich mir. Bei der nächsten Werkstatt angerufen zwei Tage später hatte ich einen Termin und siehe da, ein leichter Mangel wegen einer defekten Kennzeichenbeleuchtung (hatte er nicht gefunden). Die Bremswerte sahen wie vor einen Jahr aus:

VA 2.2kN 2.1kN

HA 1.2kN 1.2kN

In den zwei Tagen stand das Cabrio und ich hatte seit dem Frühling knapp 1000km auf Bergstraßen abgespult. Eingefahren kann sich da nichts haben, da wollte der Junior einfach Kasse machen.

am 28. August 2014 um 15:17

War das in Österreich?

Ja in Österreich, da nehmen die KFZ Werkstätten die Überprüfung, im Volksmund „Pickerl“ vor.

Zitat:

Original geschrieben von Dieselfreund_01

Das kann auch anders gehen, dass Mängel festgestellt werden wo keine sind.

Ganz einfach - fahr zum ÖAMTC od. ARBÖ, die sehen zwar genau nach, haben aber kein Interesse an irgendwelchen Reparaturen.

LG r.

 

PS: ich bleib da immer dabei stehen und sehe den Prüfer auf die Finger/Anzeigegeräte.

Da hat das Jungchen bestimmt beim Praktikum bei Amateure Treiben Unfug so richtig gelernt.

Zitat:

Original geschrieben von kiaora

Zitat:

Original geschrieben von Dieselfreund_01

Das kann auch anders gehen, dass Mängel festgestellt werden wo keine sind.

Ganz einfach - fahr zum ÖAMTC od. ARBÖ, die sehen zwar genau nach, haben aber kein Interesse an irgendwelchen Reparaturen.

LG r.

Stimmt im Prinzip, jedoch hatte ich 9 Jahre dort keine Probleme und die Werkstatt liegt nur 2km weit weg. Die haben mich aber dort zum letzten mal gesehen.

Zitat:

Original geschrieben von Dieselfreund_01

...... Die haben mich aber dort zum letzten mal gesehen.

Weise Entscheidung. Kannst du mir - per PN - verraten wer/wo das ist.

LG robert

Zitat:

Original geschrieben von Dieselfreund_01

Die Bremswerte sahen wie vor einen Jahr aus:

VA 2.2kN 2.1kN

HA 1.2kN 1.2kN

Also nach wie vor absolut bescheiden.

Ob DU das merkst ist erst mal schnuppe, richtig merken wirst du den Unterschied ganz sicher wenns denn mal hart kommt.

Bei deiner Pedalstreichelfahrweise fällt sowas nicht auf

Das Cabrio wiegt nur 950kg, da ist bei den Werten die Blockiergrenze erreicht.

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