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Firmenwagen oder mehr Gehalt?
Hallo zusammen,
mein AG bietet mir momentan zwei Optionen:
1. 3700 Brutto
2. 3250 Brutto + Firmenwagen mit 1% + 0,03% (Flatrate fahren, auch privat)
Der Wagen sollte einen ULP von 30.000 nach Möglichkeit nicht überschreiten (Vorgabe AG). Dazu ist es _kein_ Neuwagen sondern ein neuer Gebrauchter (max. 1 Jahr alt). Die Distanz zum Büro liegt aktuell bei 14 Kilometern. Nächstes Jahr _könnte_ ein Umzug die Distanz auf ca. 35km erhöhen, steht aber noch nicht fest. Der Wagen wird zudem ausschließlich privat genutzt, von seltenen Schulungen mal abgesehen.
Habe viel hin und her gerechnet, bin aber unterm Strich zu keiner wirklich besseren Variante gekommen. Was meint ihr?
Beste Antwort im Thema
Klar, ich wollte auch nur darauf hinweisen dass man solche Kosten auch beachten sollte. Kern der Aussage ist ja dass die Gewissheit sich nicht kümmern zu müssen mehr Wert sein kann als ein paar Euro
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35 Antworten
Dann lass uns doch mal Anteil an deinen Berechnungen haben....
Ohne irgendeinen Anhaltspunkt, welche Steuerklasse du hast, kann man schon mal überhaupt nichts sagen. Aber ich denke mal, Brutto/Netto aus 3700 und 3250 kannst du selbst herausfinden. Dann ausrechnen, wie hoch die Steuer aus 3550 ist (Versteuerung der 1%), die Differenz kannst du dann noch vom Netto abziehen. Außerdem musst du die 14km zur Arbeit versteuern (und falls ich richtig liege, bringt dir im Gegenzug die Pendlerpauschale nichts, da sie komplett innerhalb der Werbungskostenpauschale liegt).
Und bitte auch bedenken: weniger Brutto ist für die Steuer schön, gleichzeitig zahlst du (und dein AG) aber auch weniger für die Rente ein.
Wahrscheinlich macht es am Ende keinen großen Unterschied. Wenn du ein Auto nehmen kannst, das dir sowieso gefällt und das du dir gerade nicht selbst leisten kannst, lass dir die Kiste vom AG hinstellen.
Ach ja, Spritkosten gehen aber auf die Firma, oder?
Ich bin im Genuss der Steuerklasse 1
Mein AG versteuert die Privatfahrten pauschal, kann trotzdem die Pendlerpauschale ansetzen, weil ich durch weitere Kosten deutlich über der Werbungskostenpauschale bin. Sprit für privatfahrten übernimmt mein AG natürlich.
Das mit der Rente verstehe ich nicht. Laut dem Nettolohnrechner steigen durch den Firmenwagen sämtliche Sozialabgaben fast 1:1 auf die Beträge bei höherem Bruttogehalt ohne Firmenwagen.
Wie viel fährst du denn überhaupt (privat)?
Was würdest du dir zulegen, wenn es keinen Dienstwagen geben würde?
Rente ich kein Problem, das fehlende Brutto wird durch die 1% Versteuerung fast genau wohl wieder drauf gepackt.
Momentan durch die geringe Distanz zur Arbeit circa 15.000 mit Privatfahrten. Falls ich umziehen sollte wird es eher Richtung 20-25.000 gehen.
Tja, die Auswahl des Privatwagen ist schwer. Entweder einen alten gebrauchten Golf oä für 6000-7000 kaufen und sehr günstig fahren oder einen jungen Gebrauchten finanzieren und Spaß am Auto haben. CLA, 2er Coupé oder A3 Limousine wären da Kandidaten.
Zitat:
@ohkay schrieb am 31. März 2017 um 18:16:50 Uhr:
Das mit der Rente verstehe ich nicht. Laut dem Nettolohnrechner steigen durch den Firmenwagen sämtliche Sozialabgaben fast 1:1 auf die Beträge bei höherem Bruttogehalt ohne Firmenwagen.
Da lag ich auch falsch, dachte, der Betrag wäre nur zu versteuern.
Ich würde ganz vorsichtig zum Firmenwagen tendieren.....
Zitat:
@ohkay schrieb am 31. März 2017 um 18:55:52 Uhr:
Momentan durch die geringe Distanz zur Arbeit circa 15.000 mit Privatfahrten. Falls ich umziehen sollte wird es eher Richtung 20-25.000 gehen.
Tja, die Auswahl des Privatwagen ist schwer. Entweder einen alten gebrauchten Golf oä für 6000-7000 kaufen und sehr günstig fahren oder einen jungen Gebrauchten finanzieren und Spaß am Auto haben. CLA, 2er Coupé oder A3 Limousine wären da Kandidaten.
Das wird am Ende sich alles nicht viel nehmen. Bei 15.000km sehe ich den Privaten leicht vorne, bei 25.000km den Dienstwagen. Das bei einem Privatauto der hier genannten jungen Gebrauchten, die natürlich gebraucht sind, aber auf der anderen Seite wohl über einem BLP von 30t€ liegen werden.
Beim älteren Golf wird es etwas günstiger werden.
Unterm Strich würde ich hier den Geschmack entscheiden lassen. Willst du es lieber alles selbst entscheiden (was auch kümmern bedeutet) oder willst du damit lieber nichts zu tun haben?
Ich würde mich gegen den Dienstwagen entscheiden.
Unsere Dienstwagen wurden vor kurzem alle abgeschafft und wir fahren nun auch mit mehr Gehalt und Privatfahrzeugen durch die Gegend (ich persönlich ca. 60tkm p.a.). Auf sachlicher Ebene ist das eine reine Rechenaufgabe, man sollte aber bedenken dass der eine oder andere kleine Schaden (bei mir jetzt innerhalb von 2 Monaten zwei Glasschäden mit SB) die Rechnung ganz schnell verändern kann. Jeder Defekt, Plattfuß, Steinschlag, Kratzer oder gar Unfall geht auf deine Kasse (außer ihr habt eine Dienstreisekasko, dann aber auch nur auf Dienstfahrt gültig). Im umgünstigem Fall kommt da schnell viel zusammen. Beim Dienstwagen gibst du ihn einfach ab und irgendjemand anderes kümmert sich drum, inkl. Ersatzfahrzeug.
Rein auf der nicht-finanziellen Aufwandsebene, ganz klar pro Dienstwagen!
Zitat:
@obermuh schrieb am 31. März 2017 um 22:02:33 Uhr:
Auf sachlicher Ebene ist das eine reine Rechenaufgabe, man sollte aber bedenken dass der eine oder andere kleine Schaden (bei mir jetzt innerhalb von 2 Monaten zwei Glasschäden mit SB) die Rechnung ganz schnell verändern kann.
Man sollte eben nicht kurzfristig rechnen (sondern auf der sachlichen Ebene bleiben), weder nach dem Motto, wahrscheinlich geht es gut oder es ich hatte in zwei Monaten zwei TK-Schäden mit SB. Die hatte ich übrigens auch, aber genauso hatte ich die in 15 Jahren auf 400tkm ... letzteres ist wohl aussagekräftiger .
Da muss man auf dem Boden bleiben und mit einem langfristigen Mittel rechnen.
Klar, ich wollte auch nur darauf hinweisen dass man solche Kosten auch beachten sollte. Kern der Aussage ist ja dass die Gewissheit sich nicht kümmern zu müssen mehr Wert sein kann als ein paar Euro
Berücksichtige auch die weiteren Kosten bei einem Privatwagen: Steuern, Versicherung, Inspektionen, Winterräder, Verschleiß...
Das alles zahlst Du bei einem Privatfahrzeug aus eigener Tasche. Beim Firmenwagen geht dies alles zu Lasten Deines Chefs! Da kommen im Jahr bei einem Fahrzeug der unteren Mittelklasse schnell 1.000 bis 2.000 Euronen zusammen.
Ich rate ganz klar zum Firmenwagen!
Zitat:
@obermuh schrieb am 31. März 2017 um 22:02:33 Uhr:
Unsere Dienstwagen wurden vor kurzem alle abgeschafft und wir fahren nun auch mit mehr Gehalt und Privatfahrzeugen durch die Gegend (ich persönlich ca. 60tkm p.a.).
Passt gut zu diesem Thread, vllt. kannst Du den TE dort aus deiner Erfahrung beraten:
http://www.motor-talk.de/.../...-ersetzt-werden-durch-ag-t5987665.html
Selbst wenn der Dienstwagen ein bisschen teurer sein könnte, hättest Du alle paar Jahre wieder einen jungen Gebrauchten. Was sagt denn der AG auf die Frage hin, wie lange der Wagen genutzt werden muss, bis er ersetzt wird? X Jahre oder X Kilometer? Kauft der AG den Jahreswagen oder ist es ein JW-Leasing? Könntest Du das eine Periode lang "testen" und dann ggf zum alten Gehaltsmodell zurück? Brauchst Du eh gerade einen Wagen? BLP 30000 Neuwert: das wird kein großes Auto, entweder Golf und wenig drin oder Polo mit viel drin. Schreibt der AG die Marke vor?
Das wären Fragen, die mich beschäftigen würden....
Vielen Dank für die Antworten bisher. Der Wagen muss mindestens genutzt werden bis er vollständig abgeschrieben ist. In der Regel aber noch 1-2 Jahre länger (also 4-6 Jahre). Wir leasen nicht sondern kaufen grundsätzlich alle Fahrzeuge (idR Jahreswagen). Die Marke können wir frei wählen, spielt keine Rolle. Durch Verhandlung könnte ich auch uU dir genannten Premiummodelle bekommen, welche natürlich wiederum deutlich teurer zu versteuern wären.
Habe aktuell übrigens auch schon einen Firmenwagen.
Firmenwagen:
30k€ x 1,42% = 426,-€ (zu versteuern)
macht netto ca. 235,-€ (Gehaltsabzug)
Privat PKW:
500,-€ zusätzliches Gehalt.
macht netto ca. 275,-€ (Gehaltserhöhung)
Differenz 235+275=510,-€
Rechnung privater PKW für 20k€.
z.B. Opel Insignia CDTI, JW (zur Zeit sehr günstig)
Haltedauer 6j (90tkm)
Restwert 7j mit ca. 110tkm ca. 8000,-€
Wertverlust: 12k€, bzw. 2k€ p.a.
Versicherung + Steuer = 1,2k€
Tanken 150 x 6,5L x 1,2€ = 1,17k€
Wartung + Verschleiss = 1k€
Summe: 2+1,2+1,17+1=5,37k€ p.a.
oder 447,5€ pro Monat.
Du sparst also 62,5€ pro Monat und fährst ein grosses komfortables Auto (NP 35-40k€).
Ein kleineres, günstigeres, sparsameres Auto spart noch mehr.
Genauso eine längere Haltedauer.
Nimm z.B. einen Corsa, Polo, Astra, Golf, o.ä. als Diesel.
******************************
Machen wir die Rechnung mal für 35km Entfernung zum AG
30k€ x 2,05% = 615,-€ Geldwerter Vorteil
macht Netto ca. 335,-€ (Gehaltsabzug)
500,-€ mehr Gehalt macht ca. 275,-€ (Gehaltserhöhung)
Summe: 610,-€
Nehmen wir einen JW Polo TDI 1.4TDI, EZ:2016, kostet ca. 13k€
Restwert mit 170tkm = 6k€ (Polo TDI ist anscheinend begehrt)
Wertverlust bei 6j Haltedauer: 7/6=1,167k€
oder knapp 100,- pro Monat.
Sprit p.a. 250x5Lx1,2€=1500,-€
Versicherung + Steuer = 900,-€ (Geschätzt)
Wartung + Verschleiss = 1200,-€
Summe p.a. 1167+1500+900+1200=4767,-€ p.a.
oder 397,25€ pro Monat.
610-397,25=212,75€ jeden Monat gespart.
(oder in 6 Jahren 6x12x212,75€=15318,-)
15k€ is ganz schön viel Geld oder?
Fazit: Ich würde den privaten PKW bevorzugen.
Mit den Zahlen kann jeder mal rumspielen.
Abhängig vom PkW und der jeweiligen Entfernung vom AG ergeben sich unterschiedliche Ergebnisse.
Nachteile der privaten PkW:
Unfallrisiko, Risiko teuerer Defekte,
man muss sich selber kümmern.
Vorteile:
keiner redet einem rein.
freie Autowahl, jederzeit kann ich mein Auto wechseln.
Und wenn ich Spass dran habe und mir was gönnen will, dann kann ich mir jederzeit auch ein unvernünftiges Auto kaufen (das dann aber nicht zwingend Geld spart, aber eben Spass macht).
Achja, wenn 30ct/km für Dienstfahrten mit den PkWs aus meinen Berechnungen vom AG gezahlt werden, dann hat der private PkW einen noch grösseren finanziellen Vorteil!
manni199
PS: Ich verzichte selber aus o.g. Gründen auf einen Firmen PkW.
Hab die Berechnungen schon des Öfteren gemacht!