e-call Verordnung heute von EU verabschiedet

Mit Zwangseinbindung in die Fahrzeugelektronik. Damit wird alles möglich, Erfassen von Geschwindigkeitsverstössen in Echtzeit bundesweit, Eingriffe ins Fahrzeug gemütlich vom PC aus, jederzeitige Ortbarkeit, oder Stilllegung oder Öffnen des Fahrzeugs, gern auch von Hackerkids oder Dieben. Mautermittlung vollautomatisch...
Natürlich wird das alles nicht genutzt, das Ganze ist ja nur für den Notfall. Und gut für uns. Es könnte ja schließlich sein, daß der Verunfallte nicht selber anrufen kann und niemand den Unfall bemerkt. In einer dichtbesiedelten Region wie Mitteleuropa eher unwahrscheinlich, aber immerhin möglich. Und das ist selbstverständlich der einzige Grund fürs e-call. Rührend, wie sich unsere Regierungen um uns sorgen. Man fragt sich nur: warum dann kein Standalone-System zulässig ist, warum die Zwangseinbindung?
Und die Fahrzeughersteller werden das schon sicher machen. Gut, Microsoft und Co. haben das noch nie geschafft, aber beim Auto wird das ganz anders.

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Mit Zwangseinbindung in die Fahrzeugelektronik. Damit wird alles möglich, Erfassen von Geschwindigkeitsverstössen in Echtzeit bundesweit, Eingriffe ins Fahrzeug gemütlich vom PC aus, jederzeitige Ortbarkeit, oder Stilllegung oder Öffnen des Fahrzeugs, gern auch von Hackerkids oder Dieben. Mautermittlung vollautomatisch...
Natürlich wird das alles nicht genutzt, das Ganze ist ja nur für den Notfall. Und gut für uns. Es könnte ja schließlich sein, daß der Verunfallte nicht selber anrufen kann und niemand den Unfall bemerkt. In einer dichtbesiedelten Region wie Mitteleuropa eher unwahrscheinlich, aber immerhin möglich. Und das ist selbstverständlich der einzige Grund fürs e-call. Rührend, wie sich unsere Regierungen um uns sorgen. Man fragt sich nur: warum dann kein Standalone-System zulässig ist, warum die Zwangseinbindung?
Und die Fahrzeughersteller werden das schon sicher machen. Gut, Microsoft und Co. haben das noch nie geschafft, aber beim Auto wird das ganz anders.

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ECall ist fahrzeugseitig nichts weiter als ein Handy, und die Kommunikation ist das, was jeder seit dem ersten Handy kennt: "keine SIM-Karte eingelegt, nur Notruf möglich" (was wegen vieler Fehlalarme 2009 abgeschaltet wurde).

Nur ein wenig aufgemotzt: Anrufauslösung erfolgt per Taste (zB. Pannenhilfe) oder automatisch bei Unfall (zB. bei Airbagauslösung); und bei der Kommunikation wird als erstes ein Datenpaket übermittelt, was den Standort (über GPS) und die Art der Auslösung (Taste oder Unfall) und ein paar Sensordaten über den Fahrzeugzustand, zB. Stärke eines Anprall, Fahrzeug liegt auf dem Dach, ... übermittelt, und dann kann geredet werden.

Ist die Auslöseart Unfall und wird nicht geredet, läuft die Maschinerie an.

Lässt sich über eine SIM-Karte auf für dann u.U. auch kostenpflichtige Zusatzdienste erweitern, das ganze Telematik-Zeugs, Internet mit Apps, Streaming,.. .was man eben alles so machen kann oder will.

Ob man da Datenschutzbedenken haben sollte - ich weiß es nicht. Alles, was dann mit ECall möglich und machbar ist, ist seit Jahren möglich, machbar und trägt man man ohnehin praktisch permanent bei sich und nutzt es - ein Handy.

Die einzige Zusatzinformation, die jetzt zusätzlich noch übermittelt wird, ist die, dass die Airbags raus sind, das Fahrzeug auf dem Dach liegt und man nicht mehr ansprechbar ist, und ob nun ausgerechnet diese Info niemand erfahren darf ... ich bin mir da noch gaaanz unsicher.

Zitat:

@Dramaking schrieb am 27. Juni 2015 um 10:34:52 Uhr:


ECall ist fahrzeugseitig nichts weiter als ein Handy, und die Kommunikation ist das, was jeder seit dem ersten Handy kennt: "keine SIM-Karte eingelegt, nur Notruf möglich" (was wegen vieler Fehlalarme 2009 abgeschaltet wurde).

Nur ein wenig aufgemotzt: Anrufauslösung erfolgt per Taste (zB. Pannenhilfe) oder automatisch bei Unfall (zB. bei Airbagauslösung); und bei der Kommunikation wird als erstes ein Datenpaket übermittelt, was den Standort (über GPS) und die Art der Auslösung (Taste oder Unfall) und ein paar Sensordaten über den Fahrzeugzustand, zB. Stärke eines Anprall, Fahrzeug liegt auf dem Dach, ... übermittelt, und dann kann geredet werden.

Ist die Auslöseart Unfall und wird nicht geredet, läuft die Maschinerie an.

Lässt sich über eine SIM-Karte auf für dann u.U. auch kostenpflichtige Zusatzdienste erweitern, das ganze Telematik-Zeugs, Internet mit Apps, Streaming,.. .was man eben alles so machen kann oder will.

Ob man da Datenschutzbedenken haben sollte - ich weiß es nicht. Alles, was dann mit ECall möglich und machbar ist, ist seit Jahren möglich, machbar und trägt man man ohnehin praktisch permanent bei sich und nutzt es - ein Handy.

Die einzige Zusatzinformation, die jetzt zusätzlich noch übermittelt wird, ist die, dass die Airbags raus sind, das Fahrzeug auf dem Dach liegt und man nicht mehr ansprechbar ist, und ob nun ausgerechnet diese Info niemand erfahren darf ... ich bin mir da noch gaaanz unsicher.

Yup, stimmt.

Das Problem ist ja auch nicht die Funktion an sich, die ist schon völlig ok und theoretisch ein echter Fortschritt.

Das Problem sind die Nebenerscheinungen/Kollateralschäden.

Nämlich, dass das Mobilfunkgerät genau wie ein Handy auch permanent mit irgendeiner Basis kommuniziert, genau wie ein Handy. Auch ohne SIM, denn Notruf ist ja immer möglich.

Es wird eben NICHT erst eingeschaltet und aktiv, wenn etwas passiert. Das würde zu lange dauern und wäre "nicht sicher" genug 😁.

Ein eingeschaltetes Gerät kommuniziert IMMER. Wer etwas anders behauptet, lügt schlicht.

Und damit ist das im Fahrzeug fest verbaute Gerät immer und überall mehr oder weniger genau ortbar, genau wie ein Handy.

Es gibt aber zum Handy einen fundamentalen Unterschied:
Beim Handy ist das freiwillig, ich KANN den Akku rausnehmen (sofern das geht 😁, nur Abschalten hilft NICHT), dann ist Ruhe. Beim Auto kann ich das NICHT abschalten, egal, ob ich Zusatzdienste gebucht habe oder nicht.

Und da kommen dann natürlich Begehrlichkeiten auf. In GB ist das mit den detaillierten Bewegungsprofilen längst Realität.
Wenn unsere Politiker das Potential erkennen (keine Blitzer mehr, nur noch Bewegungsüberwachung per Data-Mining, auch Tage nach der "Tat"😉, wirds keine Blitzer mehr geben, nur noch Datenbanken, Streckenüberwachung, gezielten Zugriff auf das Fahrzeug online und dessen Fahrzeugdaten usw... was wird dann wohl passieren?

Und dann kommts:
Jenseits des staatlichen Missbrauchs werden die Datenbanken gehackt, denn dann sind sie ein wahnsinnig interessantes Ziel. Denn was existiert, wird auch bekannt.
Soviel ist sicher 😁
Und dann weiss JEDER, wo und wann mit welchem Tempo mein Auto unterwegs war, wo es sich aufgehalten hat, wo es zu schnell fuhr, welches Fahrverhalten es zeigte, wi der Fahrstil ist... und das fällt dann schlicht auf den Halter zurück.

Das nennt sich Totalüberwachung. Das hat mit Sicherheit nicht das Geringste zu tun, es geht nur noch um Macht und Geld. Wie immer 😁
Die technischen Möglichkeiten gibts längst. Wir haben es nur der unbeschreiblichen technischen Ahnungslosigkeit unserer deutschen Politiker zu verdanken, dass es bei uns noch vergleichsweise moderat gehandhabt wird.

Aber gibts den Datenpool mal, dann wird er auch genutzt. Und bekannt.

Es gibt überhaupt nur ein einiges Mittel, sich gegen Positionsüberwachung und Zugriff von außen zu schützen:
Stecker raus aus dem Sendegerät. So werde ich das machen.
Wie bei meinem BMW (E61), dessen Serie das bereits 2003 eingeführt hat (TCU). Jeder BMW hat das seit mehr als 10 Jahren. Warum wohl ist BMW Mobilfunk-Provider?

Und wenn jemand glaubt, das ginge auf Kosten der Sicherheit, dann lache ich ihm ins Gesicht und sage:
Zeige mir EINEN EINZIGEN Fall, bei dem als sicher gelten kann, dass das System geholfen hätte.
Den gibts bis jetzt nämlich nicht. Der ist rein theortischer Natur, statistisch relevant ist da garnichts.

Und dann gehts los:
Wer sich nicht überwachen lässt, weil er das Grundgesetz ernst nimmt, ist verdächtig. Und dann wird das Grundgesetz eben "angepasst".

Schaun mer mal. Schöne neue Welt.

k-hm

Zitat:

@k-hm schrieb am 27. Juni 2015 um 10:56:32 Uhr:


...

Und deshalb schreibst Du viel in Internetforen, damit dort niemand weder ein Bewegungs-, noch Psycho- oder Gesinnungsprofil anlegen kann.

Hast Du mal Firewall, Cookies, Scripts, ... angesehen, wo überall in Zusammenhang mit dieser Domain welche Daten von Dir hingehen? Wenn Dein Beitrag tatsächlich von Dir selbst ernst gemeint wäre, dann dürftest Du hier nicht mal als unangemeldeter Gast rein schauen.

Zitat:

@Dramaking schrieb am 27. Juni 2015 um 12:13:56 Uhr:



Zitat:

@k-hm schrieb am 27. Juni 2015 um 10:56:32 Uhr:


...
Und deshalb schreibst Du viel in Internetforen, damit dort niemand weder ein Bewegungs-, noch Psycho- oder Gesinnungsprofil anlegen kann.

Hast Du mal Firewall, Cookies, Scripts, ... angesehen, wo überall in Zusammenhang mit dieser Domain welche Daten von Dir hingehen? Wenn Dein Beitrag tatsächlich von Dir selbst ernst gemeint wäre, dann dürftest Du hier nicht mal als unangemeldeter Gast rein schauen.

Internetforen und Bewegungsprofil?

Ich kann Dir nicht ganz folgen 😁

Die Daten, die irgendwo hingehen, gibts heutzutage immer.
Was veranlasst Dich dazu, zu glauben, dass sie echt sind?

Und Du meinst also, dass man sich nicht mehr äußern sollte, wenn man weiss, dass es potentielle Aufzeichner und Mitleser gibt?
Und dass man nicht erwähnen sollte, dass man zivilen Ungehorsam nicht generell für falsch hält?
Hatten wir schon mal, ist 70-80 Jahre her. Auch damals gab es Leute, die den Braten gerochen, aber mitgemacht haben.
Laufe ruhig der albernen Masse hinterher. Aber verlange das nicht von mir.

k-hm

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Zitat:

@k-hm schrieb am 27. Juni 2015 um 15:45:11 Uhr:


...

und wenn man nicht weiter weiß, greift man zu einem Nazivergleich, alles klar 🙄

Zitat:

@Dramaking schrieb am 27. Juni 2015 um 15:54:20 Uhr:



Zitat:

@k-hm schrieb am 27. Juni 2015 um 15:45:11 Uhr:


...
und wenn man nicht weiter weiß, greift man zu einem Nazivergleich, alles klar 🙄

Wer hat denn angefangen?

Lass mal stecken. Das führt zu nichts.

Glaub' Du, was Du willst, ich glaube, was ich will.

k-hm

Zitat:

@k-hm schrieb am 27. Juni 2015 um 16:07:57 Uhr:


Glaub' Du, was Du willst, ich glaube, was ich will.

Du willst auch glauben, dass ein Handy ohne Akku eine tolle Idee (in Deinem Sinne) wäre.

Wo liegt das Problem - ein Handy ohne Akku (auch wenn es nur ausgeschaltet ist) kann nicht geortet werden.

Zitat:

@kiaora schrieb am 27. Juni 2015 um 17:01:09 Uhr:


Wo liegt das Problem

Das liegt dann vor, wenn man den Akku einsteckt/ einschaltet.

Beim Einbuchen wird die volle Sendeleistung genutzt. Das, was man hier als "verdecken" bezeichnet, ist die neongrüne Jacke, mit der man ständig hoch springt und dabei mit maximal möglicher Lautstärke ein "hier bin ich" schreit.

Wann fällt man wohl am wenigsten, bzw. in einem Suchraster auf: wenn man mitmurmelnder Bestandteil der große Masse ist, wenn man kein Bestandteil der Masse ist (und kein Handy hat), oder wenn man der 2-Meter Mann mit dem Tourette-Syndrom ist, der alle vier Stunden an immer wieder anderer Stelle plötzlich aus der Menge hüpft?

Für Geschwindigkeitsüberwachung ist das unbrauchbar, denn man hat nur den Wagen. Das ist das Selbe wie beim geblitzten Motorrad, nur dass man nicht mal Helm und Kombi verstecken muss.

Schutz vor heimlichen Datamining und deren Auswertung, wo man sich hier im Profil und Beiträgen so richtig auslässt. Einerseits hat man Angst, dass drei Politiker, vier BND/NSA-Mitarbeiter und zwei Hacker sehen könnten, dass man den Hosenschlitz offen hatte, aber es ist keinerlei Problem sich hier schriftlich vor zwei Milliarden Leuten komplett nackig zu machen und Infos zu geben, welche persönliche Meinung man zu diversen gesellschaftlichen Situationen hat und wie man sich im Straßenverkehr so verhält.
(Überholen im Überholverbot, Anstiftung zur Urheberrechtsverletzung, ...)

Handy-Akku raus nehmen, damit "die" nicht heimlich das ermitteln können, was jeder auf diesem Planeten mit Internetanschluss am nächsten Tag in diversen Threads im Klartext nachlesen kann.

Liegt aber vielleicht auch wieder nur an mir, weil ich die Leute nicht nach dem einschätze, was sie heroisch verkünden, sondern nach dem, was sie tatsächlich machen.

Zitat:

@Dramaking schrieb am 27. Juni 2015 um 19:04:20 Uhr:


......... was jeder auf diesem Planeten mit Internetanschluss am nächsten Tag in diversen Threads im Klartext nachlesen kann.

Damit du mich nicht falsch verstehst - es gibt genug Möglichkeiten das zu unterbinden. Ich habe nicht wirklich ein großes Problem damit. Facebook u.Ä. verwende ich nicht, allein mein Handy ist zu orten - wenn ich es eingeschaltet habe, genauso verhält es sich mit e-call. Sollte mein nächstes Auto diese Funktion haben, werde ich es abzuschalten wissen. Es geht niemanden etwas an wann ich wo war.

Dass mein PC zu Hause am Schreibtisch steht ist auch kein großes Geheimnis. Und dass sämtliche Handelsketten wo man eine Kundenkarte hat genau über das Einkaufverhalten bescheid wissen ist auch klar - für die paar Prozent Kundenrabatt erkaufen sie sich wertvolle Daten, die sie dann auch noch verhökern. Also im Grunde gesehen sind wir ohnehin schon sehr gläsern. Das Einzige was noch fehlt sind genaue Bewegungsprofile. Die aber spätestens mit Toll Connect leicht zu erheben sind.

Die Weichen sind also schon gestellt - leider. Wir werden jetzt schon überwacht, nur merken wir es noch nicht richtig. 😉

Was die Geschwindigkeitsüberwachung betrifft, so seid ihr in D (noch) in der glücklichen Lage keine Halterhaftung zu haben - das kann sich aber schnell ändern.

LG robert

Zitat:

@kiaora schrieb am 27. Juni 2015 um 20:19:36 Uhr:


..., allein mein Handy ist zu orten - wenn ich es eingeschaltet habe,

Dein Handy ist nicht schwieriger zu orten, wenn es ausgeschaltet ist. So wie bereits genannt: Akku raus, weil ein- oder ausgeschaltet macht für einen Zugriff auf das Sendemodul zur trigonometrischen Standortbestimmung über die Sendemasten, bei vielen Geräten auch auf das GPS, Micro und Kamera keinen Unterschied.

Ich selbst als Otto Normal kann mein Handy über jeden Web-Browser lokalisieren (GPS-Modul im Gerät), auf den Werkszustand zurücksetzen und alle persönlichen Daten löschen, eine neue Geräte-PIN vergeben oder auch vollständig verriegeln, dass es dauerhaft unbrauchbar ist. Es muss nur irgendwie über Internet erreichbar sein, egal ob GSM oder W-Lan. Ob an oder aus, meine SIM, keine SIM, andere SIM, interessiert alles nicht.

Willkommen in der realen Welt.

Zitat:

Sollte mein nächstes Auto diese Funktion haben, werde ich es abzuschalten wissen. Es geht niemanden etwas an wann ich wo war.

Grundsätzlich ist das Ding auch abgeschaltet und nimmt nur auf Knopfdruck oder Unfall Kontakt auf. Das wie auch "Abhören" ist zwar technisch möglich, wird auch ab und an gemacht, aber da hier so einige Dinge aus dem GG betroffen sind, nur aufgrund eines Gerichtsbeschluss bei schweren Straftaten.

Und schwer bedeutet richtig schwer, denn selbst ein einzelner Mord ist dafür noch zu leicht. Hier wird ein Wirbel gemacht, wegen der Verfolgung von möglichen OWis, obwohl in der Realität das alles so hoch hängt, dass "die" zB. nicht mal an die Daten der Mautbrücken bei einem tatsächlichen Mord heran kommen.

Zitat:

Was die Geschwindigkeitsüberwachung betrifft, so seid ihr in D (noch) in der glücklichen Lage keine Halterhaftung zu haben - das kann sich aber schnell ändern.

So schnell geht das dann doch nicht, denn dann hätten wir es schon längst.

Hier wäre der Nazi-Einwand angebracht. Denn aus der Erfahrung dieser 1.000 Jahre haben wir (D) an verschiedenen Stellen im GG ein paar Bedingungen drin (speziell auch durch die "Vorschläge" der Alliierten, die den Neuanfang "begleitet" haben), die alles, was Kollektiv-, Sippen- oder ähnliche Strafen, bei denen es auch nur indirekt um eine Verantwortung für Fehlhandlungen Dritter geht, nicht so einfach möglich machen.

Haftung wäre möglich, aber keine Haftung für die Strafe selbst, sondern wie im Bereich Parken nur die Haftung für den entstandenen Schaden, die erfolglosen Ermittlungsbemühungen mit irgendwas 20 Euro.

Zitat:

@Dramaking schrieb am 27. Juni 2015 um 10:34:52 Uhr:


Die einzige Zusatzinformation, die jetzt zusätzlich noch übermittelt wird, ist die, dass die Airbags raus sind, das Fahrzeug auf dem Dach liegt und man nicht mehr ansprechbar ist, und ob nun ausgerechnet diese Info niemand erfahren darf ... ich bin mir da noch gaaanz unsicher.

Und warum wurde der Vorschlag der manuellen Deaktivierbarkeit dann so vehement abgelehnt? Wenn man sogar EPS manuell deaktivieren kann, warum dann nicht eCall?

Unabhängig von der Frage, ob ein Missbrauch der Daten stattfindet, wird damit doch zumindest eine technische Infrastruktur geschaffen, um jedes ab 2018 gebaute Kfz permanent orten zu können, ohne dass sich der Fahrer mit einfachen Mitteln dagegen wehren kann. Nachtigall ich hör Dir trapsen.

Man muss ja mittlerweile kein Verschwörungstheoretiker mehr sein, um zu bemerken, dass systematisch Infrastruktur aufgebaut wird, die sich bei Bedarf sehr leicht zum Zwecke totalitärer Überwachung missbrauchen ließe. Eine der Lehren aus der Nazi-Diktatur war jedoch, dass Infrastruktur, die leicht zu totalitären Zwecken missbraucht werden könnte, am besten erst gar nicht aufgebaut werden sollte. Die politische Großwetterlage kann sich schnell ändern, und die Geheimdienste scheinen sich ohnehin nicht um Gesetze zu scheren. Insofern sollte man bei der Betrachtung des Missbrauchspotenzials stets vom worst case ausgehen.

Ein Wort noch zu Handys/Smartphone: Klar, die können auch lokalisiert werden, wenn sie eingeschaltet sind. Aber wer subversive Aktivitäten plant, wird das Gerät halt einfach ausschalten oder erst gar nicht mitführen. Handys/Smartphones sind ja im Gegenteil zu eCall kein integraler Bestandteil des Fahrzeugs.

Zitat:

Ein Wort noch zu Handys/Smartphone: Klar, die können auch lokalisiert werden, wenn sie eingeschaltet sind. Aber wer subversive Aktivitäten plant, wird das Gerät halt einfach ausschalten oder erst gar nicht mitführen. Handys/Smartphones sind ja im Gegenteil zu eCall kein integraler Bestandteil des Fahrzeugs.

Mein Sohn hat mich letztens verbal Schachmatt gesetzt indem er sagte 😁ann las doch mit Deinem Handy auch Dein Auto zu Hause und fahre mit der Bahn dahin wo Du hin willst....

Ohne Worte...Auch wenn er EIGENTLICH nicht unrecht hatte....

Zitat:

@robert.mueller schrieb am 27. Juni 2015 um 22:44:35 Uhr:


Und warum wurde der Vorschlag der manuellen Deaktivierbarkeit dann so vehement abgelehnt? Wenn man sogar EPS manuell deaktivieren kann, warum dann nicht eCall?

Weil es genau dem Zweck, auch wenn dieser für manche nur vorgetäuscht ist, völlig widerspricht. ESP ist auch schon lange nicht mehr vollständig deaktivierbar, wenn man von ein paar exotische Ausnahmen mal absieht.

Zitat:

Unabhängig von der Frage, ob ein Missbrauch der Daten stattfindet, wird damit doch zumindest eine technische Infrastruktur geschaffen, um jedes ab 2018 gebaute Kfz permanent orten zu können, ohne dass sich der Fahrer mit einfachen Mitteln dagegen wehren kann. Nachtigall ich hör Dir trapsen.

Es ist nun mal der nächste Schritt in der Vernetzung. Die Argumentation, dass hier nur der Hintergrund einer Überwachung besteht, ist genau so falsch oder richtig, wie man es beim Internet für alle oder Handy machen könnte.

Jede Technologie hat ein Missbrauchspotenzial, diese immer nur dann zu sehen, wenn man eine Technologie ohnehin ablehnt, das selbe Missbrauchspotenzial aber (sich selbst) schön redet, wenn man die Technik für sich ganz geil findet, da ist man doch weit im Bereich der unsachlichen, nur vorgeschobenen Argumente.

Zitat:

..., dass Infrastruktur, die leicht zu totalitären Zwecken missbraucht werden könnte, am besten erst gar nicht aufgebaut werden sollte.

Dann nenne mir eine Infrastruktur, die nicht missbraucht werden kann und man behalten könnte. Was nach dieser Logik als erstes weg müsste, weil es nachweislich als erstes und stärkstes von der Nazi-Diktatur missbraucht wurde, sind die Autobahnen und Schnellstraßen.

Zitat:

Insofern sollte man bei der Betrachtung des Missbrauchspotenzials stets vom worst case ausgehen.

Dann sind wir bei den Datenautobahnen, also Internet und GSM-Netze abschalten. Das wird doch bereits durch Geheimdienste ganz massiv missbraucht, also sofort ein Ende damit.

Zitat:

Ein Wort noch zu Handys/Smartphone: Klar, die können auch lokalisiert werden, wenn sie eingeschaltet sind. Aber wer subversive Aktivitäten plant, wird das Gerät halt einfach ausschalten oder erst gar nicht mitführen.

Wozu überhaupt eines haben?

Der Sohn von @desenator hat es doch völlig präzise auf den Punkt getroffen; ebenso wie es @desemator auf den Punkt getroffen hat - das will man nicht.

Es sollen ja nur die Sachen über das Argument mit der Überwachung weg, die man nicht so toll findet. Aber nicht die Sachen, mit denen Überwachung betrieben wird, man aber toll findet.

Zitat:

@Dramaking schrieb am 27. Juni 2015 um 22:22:19 Uhr:



Grundsätzlich ist das Ding auch abgeschaltet und nimmt nur auf Knopfdruck oder Unfall Kontakt auf.Sicherheitsbehörden, ren" ist zwar technisch möglich, wird auch ab und an gemacht, aber da hier so einige Dinge aus dem GG betroffen sind, nur aufgrund eines Gerichtsbeschluss bei schweren Straftaten.

Und schwer bedeutet richtig schwer, denn selbst ein einzelner Mord ist dafür noch zu leicht. Hier wird ein Wirbel gemacht, wegen der Verfolgung von möglichen OWis, obwohl in der Realität das alles so hoch hängt, dass "die" zB. nicht mal an die Daten der Mautbrücken bei einem tatsächlichen Mord heran kommen.

Da bist du allerdings nicht ganz auf der Höhe der Zeit, insbesondere was die Voraussetzungen angeht. Lies dir mal den 100a II StPO unter dem Stichpunkt Subsidiaritätsklausel durch. Grundsätzlich gilt natürlich: je gravierender der Informationseinheit/GR-eingriff, umso höher die Hürden. 🙂

Ich stehe diesem Beschluss, wie auch der geplanten Vorratsdatenspeicherung, überaus kritisch entgegen. Vorteile gibt es unbestritten, aber grade diese Systeme wie E-Call, die dauerhaft oder phasenweise online sind, bieten auch Scheunentorgrosse Einfallstore. Ich denke da primär allerdings nicht an Sicherheitsbehörden, sondern an Kriminelle.
Wir wurden die Tage von dem Leiter der entsprechenden Abteilung beim HLKA in Kenntnis gesetzt/sensibilisiert, was in der IT mittlerweile alles möglich ist und da kam ich schon ins grübeln...man ist sich gar nicht bewusst, wie gefährlich z.B. offene WLAN Hotspots, dauerhaft angeschaltetes WLAN beim Handy oder auch die in Kfz verbauten Systeme wie das Command von Mercedes im Hinblick auf die eigenen Daten sind. Es wird einem schon mulmig, wenn man sieht, dass das eigene Kfz jederzeit geöffnet, Navidaten, Standorte und eingegebene Ziele ausgelesen oder modifiziert werden können, der Motor gestartet oder gestoppt werden kann uvm.

OWI-Verfolgung mit diesen Systemen ist natürlich Unsinn, das wird weder kommen noch ist das gewollt. Passt aber gut zur allgemeinen Panikmache der Medien.

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