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Druckpunkt der Bremse nach Wechsel von Bremsleitung und Radbremszylinder zu tief und zu weich

Themenstarteram 6. November 2022 um 18:41

Hallo zusammen,

ich versuche mal stichpunktartig das Problem zu beschreiben:

- ich habe die beiden Radbremszylinder an der Hinterachse, sowie einige Bremsleitungen und einen Schlauch hinten erneuert

- durch einen Blindstopfen auf dem Ausgleichsbehälter habe ich erreicht, dass fast keine Bremsflüssigkeit aus den offenen Rohren während der Reparaturzeit herauslief

- dann habe ich ein spezielles Überdruck-Entlüftungsgerät von VIGOR an den Ausgleichsbehälter angeschlossen und mit 1,1 bis 1,2 bar hinten die beiden Bremszylinder nacheinander entlüften (ich habe ca. 0,6 Liter auf jeder Seite herausgelassen)

- Luftblasen waren im Schlauch keine mehr, als ich die Entlüftungsventile zugedreht habe

- vorn an den Bremssätteln konnte ich leider keine neue Bremsflüssigkeit durchlassen, weil die Ventile durch extremen Rost wohl nur mit einem Linksausdreher zu öffnen gewesen wären und ich leider keine neuen Ersatzventile zum Einschrauben hatte

- nach Abschluss des Entlüftungsgerätes habe ich ca. 30 mal bei ausgeschalteter Zündung das Pedal betätigt, bis kein Klicken mehr von den Einstellern in der Trommelbremse zu hören war (dabei war der Druckpunkt des Pedals ungewöhnlich weit oben und sehr hart)

- alle von mir festgedrehten Überwurfschrauben habe ich auf Dichtheit überprüft

- alle 4 Räder blockieren beim Treten des Bremspedals

 

Leider habe ich aber das in der Überschrift geschilderte Problem bei laufendem Motor. :-(

Weiß jemand von euch, was ich falsch gemacht habe?

- liegt es daran, dass ich vorn nicht entlüften konnte? An den vorderen Bremsen und Leitungen habe ich aber keine Veränderungen vorgenommen

- ist der vom Gerätehersteller empfohlene Druck von 1,2 bar zu niedrig um alle Luftblasen aus den Leitungen zu entfernen? Kann da etwas Luft "hängen" bleiben in den Rohren?

- habe ich evtl. den Hauptbremszylinder oder Bremskraftverstärker beschädigt?

Ich würde mich sehr über Tips und Ratschläge freuen. Vielen dank!

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52 Antworten

Zitat:

@Berlyn2000 schrieb am 7. November 2022 um 11:28:22 Uhr:

...

Kann sich auch jemand vorstellen, dass Luft im Hauptbremszylinder "hängt", die beim Entlüften mit dem Entlüftungsgerät nicht rausgedrückt wird? Kennt jemand eine gute Anleitung, wie man so einen Hauptbremszylinder richtig entlüftet?

Ich weiß jetzt immer noch nicht welches Auto oder hab's überlesen, aber ich muss bei meinem Auto per OBD die Ventile des ABS Blocks einzeln öffnen / schließen, weil da Luftblasen sein können (woher auch immer da dann kommen) und ansonsten wie gehabt alles entlüften.

Zitat:

@Berlyn2000 schrieb am 7. November 2022 um 12:37:14 Uhr:

Mit einer Zange wäre meiner Meinung nach die Wahrscheinlichkeit noch größer, dass das Ventil bricht.

Cripzange wäre mein Mittel der Wahl.

Vorher schön einweichen bis die neuen Nippel da sind.

Gruß Metalhead

Zitat:

@Berlyn2000 [url=https://www.motor-talk.de/.../...u-tief-und-zu-weich-t7367181.html?...]schrieb am 7.

aber irgendetwas muss ich ja versuchen, um das Ding raus zu bekommen.

mach die Stelle/Nippel gezielt warm -entweder mit kleiner Brennerflamme oder Induktonsgerät - und lass es vorm Lösen kurz abkühlen damit bekommst 99% aller Verbindungen ohne Gewalt.

Zitat:

@metalhead79 schrieb am 7. November 2022 um 16:42:27 Uhr:

Zitat:

@Berlyn2000 schrieb am 7. November 2022 um 12:37:14 Uhr:

Mit einer Zange wäre meiner Meinung nach die Wahrscheinlichkeit noch größer, dass das Ventil bricht.

Cripzange wäre mein Mittel der Wahl.

Vorher schön einweichen bis die neuen Nippel da sind.

Gruß Metalhead

Wenn ich wirklich was rausdrehen will bei so kleinen DM nehme ich eine große Kneifzange und setze die mittig an, damit habe ich mehr Grip als meine große Knipex Cobra mit ihren geriffelten Backen.

Themenstarteram 8. November 2022 um 18:44

Zitat:

@kraeMit schrieb am 7. November 2022 um 13:24:49 Uhr:

 

Ich weiß jetzt immer noch nicht welches Auto oder hab's überlesen, aber ich muss bei meinem Auto per OBD die Ventile des ABS Blocks einzeln öffnen / schließen, weil da Luftblasen sein können (woher auch immer da dann kommen) und ansonsten wie gehabt alles entlüften.

Danke für den Hinweis. In der Reparaturanleitung zu meinem Auto (Chevrolet Aveo 2009) steht zum automatischen ABS-Entlüften folgendes:

"Das Verfahren lässt die Pumpe laufen und schaltet die Systemventile, um die Luft aus den Sekundärkreisen zu spülen, die normalerweise während des normalen Basisbremsbetriebs und Entlüftens geschlossen sind."

Daraus vermute ich, dass während der Reparatur und während des Entlüftens eigentlich keine Luft durch die geschlossenen Ventile in das ABS-System kommen konnte. Ob das auch stimmt, weiß ich nicht.

Wer einmal einen Linksausdreher, bzw. eine Linksausdrehernuss abgerissen hat, der wird so ein "Werkzeug" nie wieder benutzen, das schwöre ich euch!

Wenn nämlich der abgerissene Werkzeugstahl erstmal in den Resten der Schraube, in diesem Fall in den Resten des Entlüfternippels feststeckt, dann ist für den Laien ein neuer Bremssattel fällig.

Zitat:

@KJ121 schrieb am 09. Nov. 2022 um 17:46:05 Uhr:

dann ist für den Laien ein neuer Bremssattel fällig

Und wenn der Nippel sowieso schon abgerissen oder rundgedreht ist auch, genauso wenn nicht entlüftet werden kann.

Der Lumpige Nippel guckt doch raus und man kommt gut hin, der wird doch rauszudrehen sein.

Wenn was bündig (oder versenkt) abgerissen ist wirds erst interessant.

Gruß Metalhead

Zitat:

@9891 schrieb am 9. November 2022 um 18:34:19 Uhr:

Zitat:

@KJ121 schrieb am 09. Nov. 2022 um 17:46:05 Uhr:

dann ist für den Laien ein neuer Bremssattel fällig

Und wenn der Nippel sowieso schon abgerissen oder rundgedreht ist auch, genauso wenn nicht entlüftet werden kann.

Bei einem abgerissenen Nippel kann ich den Sattel zerlegen, den alten Nippel ausbohren, neues Gewinde schneiden und neuen Nippel eindrehen.

Versuch das mal, wenn da die Reste vom Linksausdreher aus gehärtetem Werkzeugstahl drin stecken.

Das kannst du nur noch (raus-)erodieren.

Versuch bitte nicht einem alten Fisch das Schwimmen zu erklären. ;-)

Ich würde den Sattel abnehmen, zerlegen, eine Mutter über den rundgedrehten Nippel legen und vorsichtig mit dem Schutzgasgerät durch das Loch der Mutter selbige und Nippel verschweissen.

Unterseite der Mutter mit Kupferpaste dünn bestreichen.

Dabei brennt der Rost weg und du kannst mit dem Schraubenschlüssel ganz bequem an der Mutter ansetzen und den Nippel samt aufgeschweisster Mutter rausdrehen, ohne das Gewinde im Sattel zu beschädigen.

So habe ich das schon öfter gemacht.

Klappt aber nicht mit den Resten vom Linksausdreher, denn Werkzeugstahl lässt sich nicht haltbar schweißen!

Ist aber zugegebenermaßen auch nichts für den Laien, denn wer kann schon einen Sattel zerlegen und anschließend mittels Rep-Satz überholen und zusammen bauen.

Also nehmt in Gottes Namen den Linksausdreher und kauft anschließend einen neuen Sattel und einen neuen Linksausdreher.

Denn die Chancen, den abzureissen, stehen wirklich gut.

Viel Erfolg!

Zitat:

@KJ121 schrieb am 9. November 2022 um 17:46:05 Uhr:

Wer einmal einen Linksausdreher, bzw. eine Linksausdrehernuss abgerissen hat, der wird so ein "Werkzeug" nie wieder benutzen, das schwöre ich euch!

Wenn nämlich der abgerissene Werkzeugstahl erstmal in den Resten der Schraube, in diesem Fall in den Resten des Entlüfternippels feststeckt, dann ist für den Laien ein neuer Bremssattel fällig.

Richtig ... und die kleineren Durchmesser gehen eh leicht kaputt. Kostet nur Geld, nie wieder.

So ist es!

Ich habe aus Überzeugung 25 Jahre nie so etwas benutzt.

Bis ich mich auf der Firma habe breit quatschen lassen, weil Chef wollte, dass die tollen neuen Linksausdreher mal benutzt werden.

Ich hätte es sein lassen sollen, denn es kam, wie es kommen musste.

Abgerissen das Scheissding,

Bingo!

Seit dem ignoriere ich wieder seit über 10 Jahren ganz erfolgreich die Existenz solch toller "Werkzeuge".

Vor ungefähr 25-30 Jahren gab es in der "Oldtimer Markt " mal eine Rubrik mit dem sinngemäßem Titel "Werkzeuge, die niemand braucht".

Der Linksausdreher war auf einem der ersten drei Plätze.

Linksausdreher funktioniert echt toll, aber nur wenn der Rest der Schraube lose ist. Wenn der Schraubenkopf und mehr oder weniger Rest beim Aufdrehen abreißt, reißt im Regelfall auch der Linksausdreher ab. Meine Erfahrung sagt in 8 von 10 Fällen. Echt nicht zu gebrauchen!!

Zitat:

@KJ121 schrieb am 09. Nov. 2022 um 21:31:09 Uhr:

Versuch bitte nicht einem alten Fisch das Schwimmen zu erklären. ;-)

Rückenschwimmen geht wohl immer ;)

 

Ich bezweifle dass sich der Aufwand im Vergleich zu einem neuen Sattel lohnt. Selbst wenn ist der abgebrochene Linksausdreher kein Hindernis zum Mutter anschweißen.

Schweißen von Werkzeugstahl?

Ah ja, ok. Wie du meinst.

Allerdings gebe ich dir insoweit Recht, dass sich der Aufwand bei einem Wald-&Wiesen-Standartschwimmsattel nicht rechnet.

Ein überholter AT-Sattel ist wirtschaftlicher.

Soll aber auch Autos geben, deren Sättel nicht mehr so einfach zu besorgen sind und bei allem, was kein kostengünstiger Schwimmsattel ist, da lohnt sich der Aufwand dann doch.

Für den Bremssattel eines normalen Autos würde ich den Aufriss auch nicht unbedingt machen.

Außerdem wird es heute nicht mehr so viele Mechaniker geben, die einen Bremssattel, einen Radbremszylinder und einen HBZ noch überholen können. Noch dazu bekommt man einen Rep-Satz dafür heute auch nicht mehr so einfach.

Zitat:

@KJ121 schrieb am 10. Nov. 2022 um 05:55:58 Uhr:

Schweißen von Werkzeugstahl?

Ah ja, ok. Wie du meinst.

Dir ist bewusst was um den Werkzeugstahl herum ist?

 

Aber schön dass du letztendlich doch noch einsiehst, dass egal ob mit oder ohne Linksausdreher ein neuer Sattel notwendig wird (es sei denn der Linksausdreher hat Erfolg).

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