Wo die Konkurrenten immer dicker werden, da kommt dieses kleine, feine SUV: Der DS 3 Crossback fährt mit Benzin, Diesel oder Strom, versenkt die Türgriffe und öffnet per Handy.
Paris – Da ist es, das zweite echte DS-Modell. Mit dem DS-3-SUV Crossback gewinnt das Premium-Projekt des PSA-Konzerns an Profil. Der Erstling DS 7 Crossback startete Anfang 2018 mit luxuriösen Features, aber etwas „me too“ im stark umkämpften Segment der Premium-Kompakt-SUVs. Auf dem Pariser Autosalon 2018 debütiert nun knapp zwei Klassen darunter der DS 3 Crossback. Er trifft auf deutlich weniger Konkurrenz, was ihm mehr Originalität verschafft. Die Klasse der Mini-Premium-SUV ist klein. Audi platzierte hier den Q2 (4,19 Meter Länge), der Mini Countryman (4,29 m) verabschiedete sich in jüngster Generation bereits deutlich nach oben. Gegen beide setzt DS nun deutlich mehr Luxus in kompakterem Format. Mit 4,12 Metern Länge überragt der DS 3 Crossback aktuelle Kleinwagen nur um wenige Zentimeter. Das neue DS-SUV ist 1,79 Meter breit und 1,53 Meter hoch, der Radstand beträgt 2,59 Meter. Und schleicht sich damit nah an die Maße des ersten Mini Countryman (2010–2017) heran. DS 3 Crossback:Bluetooth statt AutoschlüsselNeben kompakten Abmessungen verspricht PSA ein dennoch ordentliches Raumangebot und eine „auf die Spitze getriebene Raffinesse“. Mit diesen Merkmalen glaubt DS, gute Chancen auf die „Nummer eins im Segment“ zu haben. Das, wie gesagt, noch nicht groß ist. Vier Jahre dauerte die Entwicklungszeit an „Projekt D 34“. Für den PSA-Konzern ist der DS 3 Crossback nicht einfach ein neues Auto. Er ist die Vorhut der Elektro-Offensive sowie der neuen Kleinwagen-Generation. Als erstes PSA-Modell basiert das kleine SUV auf der neuen CMP-Plattform, die künftig auch den neuen Opel Corsa, Peugeot 208 und kleine Citroën tragen wird. Diese ist voll elektrifizierbar. Den DS 3 Crossback wird es ab Mitte 2019 mit rein batterielektrischem Antrieb geben. Optisch bleibt der DS 3 Crossback relativ flach über dem Asphalt. Ein Hingucker wird er dennoch, was zum Beispiel an den markant geschwungenen LED-Matrix-Scheinwerfern liegt. Oder an den unsichtbaren Türdichtungen. Oder den – inspiriert von Tesla – bündig versenkten Türgriffen. Sie fahren automatisch aus, wenn sich der zum Auto gehörende Schlüssel im Radius von 1,5 Metern dem Fahrzeug nähert. Ein echter Schlüssel muss das nicht mehr sein: Mit dem „DS Smart Access“ wird das Smartphone zum Schlüssel und öffnet das Auto per Bluetooth. Der Besitzer kann bis zu fünf weitere Personen temporär oder dauerhaft zum Zutritt autorisieren – ohne, dass physisch ein Schlüssel übergeben wird. Optionen, Optionen im DS 3Innen sieht der DS 3 Crossback noch spektakulärer aus als von außen und zeigt dabei viel Nähe zum DS 7. Für den Innenraum stehen fünf Themenwelten zur Auswahl. Sie heißen Montmartre, Bastille, Performance Line, Rivoli und Opera. Für Frühentschlossene wird es wie beim DS 7 eine besonders teuer ausgestattete Einführungsedition „La Première“ geben. Die alten Ausstattungslinien des DS 3, die So Chic oder Sport Chic hießen gibt es nicht mehr. Weil Individualisierung der Megatrend in allen gehobeneren Fahrzeugsegmenten ist, treibt DS es beim DS 3 Crossback auf die Spitze. Rund 2.000 DS-3-Kombinationen sollen möglich sein. Im Innenraum tragen dazu flächige Verkleidungen in verschiedenen Lederarten oder Alcantara mit verschiedenen Stickmustern bei. Ein gestalterisches Überbleibsel aus dem inzwischen eingestellten DS 5 ist die Mittelkonsole mit ihren reptilienartig angeordneten Schalterleisten. Einen neuen Impuls ins Cockpit bringt das Wabenmuster, das die Bedienung für Klimatisierung und Infotainment beherbergt. Das Armaturenbrett arbeitet voll digital, das Head-up-Display muss dagegen eine kleine Scheibe ausfahren. Das teuerste Audiosystem kommt erneut vom französischen Luxushersteller Focal. PSA verspricht für sein neues Mini-SUV „herausragenden Komfort“, beginnend bei Sitzen mit hochverdichteter Polsterung bis hin zu „unerreichter akustischer Exzellenz“. Danach streben die Ingenieure zum Beispiel mit dickeren Türblechen und Fenstergläsern als üblich sowie mit einer Frontscheibe aus Akustikglas. Wie komfortabel das Gepäck reist, bleibt offen: Zum Kofferraumvolumen macht PSA noch keine Angaben. Im DS 3 startet die neue PSA-Elektro-GenerationAuf die komplett neue Kleinwagen-Plattform CMP hat PSA lange gewartet. Nun ist sie einsatzbereit. Gegenüber der Vorgänger-Plattform spart sie rund 40 Kilo Gewicht. Das Wichtigste aber: Der Bauraum für Elektroantriebskomponenten ist von vornherein eingeplant. Mitte 2019 soll mit dem DS 3 E-Tense bei PSA die Elektro-Zukunft beginnen. Für Vortrieb sorgt ein 100 kW (136 PS) starker Elektromotor. Er saugt seinen Strom aus einem 50 kWh großen Lithium-Ionen-Akku, der im Unterboden montiert ist. Der Akku kann mit 7 kW, 11 kW oder bis zu 100 kW laden. Letzteres reicht laut PSA für 10 Kilometer Reichweite pro Lademinute. Der DS 3 E-Tense beschleunigt in 8,7 Sekunden auf Tempo 100, der Vortrieb wird bei 150 km/h abgeregelt. Die Klimatisierung erfolgt über eine energiesparende Wärmepumpe. Die Reichweite soll 450 Kilometer im NEFZ-Zyklus oder 300 Kilometer im realitätsnahen WLTP-Zyklus betragen. Daneben trägt die Plattform problemlos Verbrennungsmotoren aus dem PSA-Regal. Für den DS 3 Crossback kündigt PSA zunächst vier Motoren an: Vorläufiger Topbenziner wird ein 1,2-Liter-Dreizylinder mit 155 PS und Achtgang-Automatikgetriebe. Darunter folgen Varianten mit 100 oder 130 PS. Außerdem planen die Franzosen zum Marktstart einen Dieselmotor mit 130 PS Leistung ein (1,5 l Hubraum). Plug-in-Hybridtechnik ist bei PSA für größere Modelle reserviert und wird daher im DS 3 Crossback nicht zum Einsatz kommen. Autonomie Stufe 2Bei Assistenztechnik und Konnektivität soll der DS 3 Crossback 2019 vorne im Segment mitspielen. Der Kombi-Pack aus adaptivem Tempomat (ACC) und lenkendem Spurhalteassistent soll vor allem Autobahn- und Staufahrten erleichtern. Außerdem an Bord sind ein vollautomatischer Parkpilot und ein Notbremssystem mit Fußgängererkennung auch bei Dunkelheit. Produziert wird der DS 3 Crossback im Werk Poissy, 30 Kilometer vor Paris. Der Weltpremiere im September folgt die Publikumspremiere auf dem Pariser Salon Anfang Oktober 2018. Die Auslieferungen werden wohl erst 2019 starten. Zu Preisen machen die Franzosen noch keine Angaben. Fingerzeig: Audi Q2 und Mini Countryman starten in unfranzösisch nackten Ausführungen bei rund 25.000 Euro.
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