Das Fehlen eines großen Diesel wird unerträglich

Mercedes E-Klasse W212

Liebe Mitstreiter,

beim E350 CDI wurde jetzt also die Leistung reduziert auf 252 PS. Das ist nun also das höchste der Gefühle.

Ein alter Hut ist inzwischen, dass BMW im 535d 313 PS, im D5 350 und im 550d 381 PS anbietet. Beim neuen X5 heißt die Palette jetzt auch direkt 258, 313, 381. Alles PS-Zahlen, die bei Daimler nicht vorkommen.

Porsche baut jetzt den Cayenne mit 382 Diesel-PS. Bei Audi gibt es 313, 350, 382 und 500.

Selbst Jaguar bietet als Diesel 275 PS.

Doch es wird noch besser: Das Unternehmen mit der super Dieselerfahrung Maserati kommt jetzt mit zwei Diesel auf den Markt mit 272 und 320 PS.

Range Rover bietet 272 und 313 PS.
Für den neuen BMW X4 gibt es 258 und 313 PS und zusätzlich wird es als Gegenstück zum Q5S noch 333 Diesel-PS geben.
Wer jetzt meint, PS würden ja nichts aussagen bei Dieseln, den darf ich auf die 850 Nm (!) des Porsche Cayenne Diesel und die 740 Nm des X5 verweisen.

Da hält der Dieselpionier Daimler doch super den Anschluss!?

Beste Antwort im Thema

Ich finde auch , daß es eine ungeheuerliche Zumutung ist , nicht in einem Mercedes V12 - Diesel mit 4 Turboladern ,
600 PS und 1200 Nm im Stau stehen zu dürfen !

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Naja, eine Angleichung wären 18,41 Cent mehr Mineralölsteuer und etwas MwSt. noch drauf. Das sollte den Diesel-Vorteil für Vielfahrer nicht zerstören, könnte aber tatsächlich etwas Steuerungswirkung haben! Dazu noch ein Tempolimit auf 130km/h und Elektroantriebe können kommen!

Die Angleichung der Mineralölsteuer wäre für mich nur eine tragbare Lösung wenn sie aufkommensneutral umgesetzt wird, also Erhöhung bei Diesel, Reduktion bei Benzin und Reduktion der KFZ Steuer bei Diesel

Ich halte das für den falschen Weg. Wenn die Stickoxide und andere Schadstoffe so hoch sind, dann sollte die KFZ-Steuer bei Diesel erhalten bleiben. Als Steuerungswirkung.

Nicht vergessen die Lobbyisten der Speditions- und Taxibranche reden auch noch ein gewaltiges Wort mit. Besonders das Speditionsgewerbe droht bei Kostensteigerungen sofort mit höheren Transportkosten die sich zeitgleich auf die Verbraucherpreise auswirken. Den Finanzminister wird es freuen, er profitiert von der Umsatzsteuer.

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Man sollte insgesamt über die Subventionierung des Autos in Deutschland sprechen. Das Firmenwagenprivileg ist die größte Steuervergünstigung in Deutschland. Sie sorgt dafür, dass deutsche Mittel- und Oberklassewagen das Premiumsegment beherrschen. Denn der starke Inlandsmarkt war sehr hilfreich dabei, sich zu etablieren.

Wenn man die KBA-Statistik anschaut, stellt man fest, der Firmenwagenanteil ist 2015, Monat 1-9 bei 65,4% gewesen. Also sind nur 1/3 der dieses Jahr in Deutschland neu zugelassenen Autos Privatwagen. Audi hat kaum Privatkunden, ab Mittelklasse BMW auch nicht mehr, Mercedes hat bei C- und E-Klasse noch immerhin ca. 30% Privatkunden - doppelt so viel wie der Durchschnitt. Aber auch das bedeutet, mehr als 2/3 der C- und E-Klassen sind Firmenwagen.

Was wäre ohne Firmenwagenprivileg? Wenig los. Und die Dieselwelle wird von den Firmenwagen getrieben. Die subventionierten Anschaffungskosten sind kein Problem, nur die Betriebskosten, also setzt man da aufs subventionierte Dieselöl. Mit dem Reibach aus den guten Geschäften konnten die deutschen Autokonzerne den Diesel noch effizienter machen, so dass er heute eine Einsparung über die 20% höhere Energiedichte hinaus realisiert.

Wem also das Fehlen eines großen Diesels unerträglich erscheint, der lebt in einer Welt, wo er nicht zahlt, was er bestellt. Einzelfälle ausgenommen. Ohne Steuerprivileg gäbe es diese Diesel-PS-Monster nicht.

Naja, ebenfalls 1/3 der Gesamt- bzw. die Hälfte der formal-gewerblichen Zulassungen sind Tageszulassungen, also letztendlich schon Privatkundengeschäft. Hier muss man schon etwas vorsichtig mit der Interpretation (im Allgemeinen) sein. Bei der hier diskutierten Klasse stimmt natürlich die grundsätzliche Aussage, aber auch hier gibt es einen nicht zu unterschätzenden Privatmarkt für halbjährige Dienst- und Mietwagen.

Zitat:

@Snoubort schrieb am 16. Oktober 2015 um 23:42:27 Uhr:


Naja, ebenfalls 1/3 der Gesamt- bzw. die Hälfte der formal-gewerblichen Zulassungen sind Tageszulassungen, also letztendlich schon Privatkundengeschäft.

Woher nimmst du diese Information? Hast du da eine belastbare Quelle?

Ich möchte nicht sagen, dass es keine Tageszulassungen gibt. Aber ist das nicht eher eine Verkaufshilfe für schlecht gehende Modelle? Und ist das nicht die Politik einiger weniger Firmen? Man kann z.B. mobile.de anschmeißen und ich finde dort 76.319 Tageszulassungen. Aber nur 1512 Audi, 794 BMW und 548 Mercedes (22772 Mercedes im September verkauft). Dafür 7528 Fiat obwohl sie im ganzen Monat September in Deutschland nur 5066 Fahrzeuge verkauft haben...

Außerdem ist es durchaus nicht unüblich, dass aus Tageszulassungen Firmenwagen werden. Versteuert wird zwar der Listenpreis, aber bei der Anschaffung zu sparen, macht immer Sinn. Angesprochen auf Halbjahreswagen, sind die Fahrzeuge der Werksangehörigen auf gleiche Subvention angewiesen.

Es geht mir auch nicht darum zu behaupten, 2/3 des deutschen Automarkts wären ohne Firmenwagensubvention nicht vorhanden. Zahlen sind immer interpretationsfähig, das ist klar. Ich habe die KBA-Zahlen, die diese 2/3 melden, herangezogen, um eine Faktengrundlage zu haben. Selbst wenn aus den 2/3 nur 1/3 wird, ist das noch ein unglaublich hoher Einfluss. Und niemand weiß, was passiert, wenn man diese Subventionen zurückfährt.

Z.B.: http://m.focus.de/.../...-bei-hersteller-oder-haendler_id_4820795.html

Auch bei Audi, BMW und MB liegt die Quote bei ca. 30% (bei MB leicht drunter) hier natürlich auch wegen Werkswagen etc..

Ich will damit nur sagen, dass ein Großteil der "gewerblichen Zulassungen" hierauf begründet ist, und man deshalb vorsichtig mit der Interpretation sein muss. Häufig bedeutete in den letzten Jahren ein Anstieg der gewerblichen Zulassungen eigentlich einen Anstieg der Eigenzulassungen (egal wer jetzt nachher der letztendliche Künde ist).

Der Privatkunde ist einfach die UPE Steigerungen der letzten Jahre nicht mitgegangen...

Trotzdem gebe ich Dir hinsichtlich der indirekten Subvention der "Premium -Diesel" recht, auch wenn der deutsche Anteil der Modelle an sich (C, 3er, A4, auch Passat) immer unbedeutender wird, ohne D sähe die Diesel Politik der deutschen Hersteller schon lange anders aus.

Nicht vergessen darf dabei auch, dass ein Großteil der gewerblich zugelassenen Fahrzeuge de facto eigentlich Privatwagen sind. Bsp.: Der Kfz-Meister meines Vertrauens hat sein Auto natürlich über seine Werkstatt laufen. Dabei macht er damit nichts anderes als morgens zur Arbeit und abends wieder heim zu fahren (Privatnutzung). Könnte er das Auto nicht über die Firma laufen lassen, würde er dennoch das gleiche Auto fahren.
Und dies gilt für Millionen von kleinen Handwerksbetrieben, Ärzten und anderen Selbstständigen (und deren Ehefrauen und Kinder).
Von daher schließe ich mich dem Rat an: Hier muss man sehr genau hinschauen und die Zahlen sehr vorsichtig interpretieren.

Das klappt aber nur, wenn das Finanzamt mit der Nudelsuppe dahergeschwommen kommt. Um ein Kraftfahrzeug als Betriebsausgabe geltend machen zu können, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein.

I. Ausschließliche oder zumindest nachezu ausschließliche Betriebliche Nutzung
Wird ein Firmenwagen mehr als 50% betrieblich genutzt, so können die Ausgaben hierfür ohne Umschweife steuerlich geltend gemacht werden.

II. gewillkürtes Betriebsvermögen
Wird der Wagen jedoch nur zwischen 10 und 50% betrieblich genutzt, so können die Kosten als gewillkürte Kosten abgesetzt werden.

III. unter 10% betriebliche Nutzung
Der von Dir vorgestellte Fall von unter 10% betrieblicher Nutzung geht meiner Meinung nach nur über die 0,30 € Regel, d.h. das Fahrzeug wird privat gekauft und betriebliche Fahrten werden mit 0,30 € je -Entfernungs-Kilometer steuerlich berücksichtigt!

Nach meiner Kenntnis prüfen die Finanzbehörden solche Dinge auch mal nach, vor Bewilligung von Fahrzeugen!

Zitat:

@J.M.G. schrieb am 17. November 2015 um 15:26:59 Uhr:


Das klappt aber nur, wenn das Finanzamt mit der Nudelsuppe dahergeschwommen kommt. Um ein Kraftfahrzeug als Betriebsausgabe geltend machen zu können, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein.

I. Ausschließliche oder zumindest nachezu ausschließliche Betriebliche Nutzung
Wird ein Firmenwagen mehr als 50% betrieblich genutzt, so können die Ausgaben hierfür ohne Umschweife steuerlich geltend gemacht werden.

II. gewillkürtes Betriebsvermögen
Wird der Wagen jedoch nur zwischen 10 und 50% betrieblich genutzt, so können die Kosten als gewillkürte Kosten abgesetzt werden.

III. unter 10% betriebliche Nutzung
Der von Dir vorgestellte Fall von unter 10% betrieblicher Nutzung geht meiner Meinung nach nur über die 0,30 € Regel, d.h. das Fahrzeug wird privat gekauft und betriebliche Fahrten werden mit 0,30 € je -Entfernungs-Kilometer steuerlich berücksichtigt!

Nach meiner Kenntnis prüfen die Finanzbehörden solche Dinge auch mal nach, vor Bewilligung von Fahrzeugen!

Fast richtig. Allerdings werden die Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte als betrieblich klassifiziert, wobei sie mit maximal 0,30 Euro pro Entfernungskilometer als Betriebsausgaben abgesetzt werden können.

Zitat:

@Luke1973 schrieb am 17. November 2015 um 14:44:50 Uhr:


Nicht vergessen darf dabei auch, dass ein Großteil der gewerblich zugelassenen Fahrzeuge de facto eigentlich Privatwagen sind. Bsp.: Der Kfz-Meister meines Vertrauens hat sein Auto natürlich über seine Werkstatt laufen. Dabei macht er damit nichts anderes als morgens zur Arbeit und abends wieder heim zu fahren (Privatnutzung). Könnte er das Auto nicht über die Firma laufen lassen, würde er dennoch das gleiche Auto fahren.
Und dies gilt für Millionen von kleinen Handwerksbetrieben, Ärzten und anderen Selbstständigen (und deren Ehefrauen und Kinder).
Von daher schließe ich mich dem Rat an: Hier muss man sehr genau hinschauen und die Zahlen sehr vorsichtig interpretieren.

Kann ich dir nur so zustimmen. Kenne auch viele Selbstständige, die ihre Autos als Firmenwagen laufen haben. Genauso den Zweitwagen und das der Frau.

Die haben alle keinen offiziellen "Privatwagen" weil sie ihre "Firmenwagen" immer fahren.

Also, j.m.g., vielleicht stellst Du es ja juristisch korrekt dar, das kann ich nicht beurteilen. Ich weiß aber, wie es zumindest hier in meiner Umgebung läuft. Und das ist so, wie ich beschrieben hatte.
Kenne z.B. eine Fa. mit ca. 40 Angestellten mit 14 Firmenfahrzeugen. Davon sind in der Firma überhaupt nur 4 jemals gesehen worden (Chefs). Und selbst von denen wird eigentlich nur eines wirklich in Dienste der Firma genutzt.

@Mercedes-Camper
Das klappt so meist nicht. Kenne einen Betrieb mit ca. 40 Fahrzeugen. Chef hat behauptet, privat habe er gar kein Auto. Da hat das Finanzamt ihm einfach eines seiner Autos (einen Sprinter) als Privatwagen verbucht.

Es geht mir hier aber jetzt nicht um eine Neiddebatte oder so. Sondern nur darum, dass die Statisktik hier völlig daneben liegt. Ein sehr großer Anteil der gewerblichen Fahrzeuge ist halt in Wirklichkeit de facto ein Privatwagen.

Und genau bei diesem Volkssport Steuerhinterziehung muss eingeschritten werden. Ich rede gar nicht von Steuerstrafrecht sondern von einer Novellierung der Steuergesetzgebung. Warum sollten wir alle den Luxus von Selbstständigen subventionieren? Mehr noch: Warum subventioniert der Staat KFZ, selbst wenn sie einem verfassungsmäßigem Staatsziel -Umweltschutz- zuwiderlaufen?

I. Bindung an CO2
Ich wäre im ersten Schritt dafür, dass nur noch Fahrzeuge als Betriebsausgabe abgesetzt werden können, die die CO2-Ziele der Bundesregierung erfüllen. Damit dieser ganze AMG / M / RS / Porsche / Ferrari - Wahnsinn aufhört.

II. KFZ als Betriebsausgabe nur noch bei überwiegender betrieblicher Nutzung
Im zweiten Schritt würde ich nur noch Fahrzeuge zulassen, die überwiegend (>50%) betrieblich genutzt werden. Im Gegenzug würde ich aber die Kosten eines Privatfahrzeugs (bei Erfüllung der CO2-Grenzwerte) zu 100% für jeden betrieblich gefahrenen km abrechenbar machen.

Aber das sind nur meine politischen Ansichten und hat hier wenig zu suchen. Auf jeden Fall nimmt das in Deutschland langsam Auswüchse an...

Naja so ein 8 oder 12 Zylinder Diesel wäre doch mal wieder was.

Ich kann nicht mehr ohne so einen großen Diesel leben :-)

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