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Bessere Chancen für Öko-Technologien durch speziell ausgerichteten Motorsport

Themenstarteram 1. September 2011 um 18:14

Es ist Zeit, sich einem wichtigen aktuellen Motorisierungs-Thema zu widmen, diesmal aber von einer ganz anderen Seite: Tagtäglich lesen wir von steigenden Benzinpreisen, von bevorstehender Rohölknappheit (-> Benzin/Diesel- u.Ä.-Knappheit), wir lesen von CO2, der Notwendigkeit von Klimaschutz, von drohenden Einschränkungen unseres Lebens und anderen eher nicht so als angenehm empfundenen Dingen. Hier soll aber nicht, wie es sonst bei solchen Dingen üblich ist, der Zeigefinger erhoben werden und eine düstere Zukunft gemalt werden. Hier sollen vielmehr die spannenden Möglichkeiten analysiert werden, wie wir unseren Energieverbrauch senken können (und damit auch den Umweltschaden) und trotzdem unsere Freude an der Technik und am Auto aufrecht erhalten können. Und das zentrale Thema dabei soll der Rennsport sein. Spannender geht es wirklich gar nicht. :D

Aber es ist trotzdem keinesfalls unlogisch, auch unter Einbeziehung von allen rationalen Faktoren. Vieles, was heute das Autofahren schneller, sicherer, bequemer macht, hat seinen Ursprung im Fahrzeug-Wettbewerb. Und es gab zwischendurch auch Phasen, wo den Motoren im Zuge des Renneinsatzes auch viel Sparsamkeit beigebracht wurde. Die heute üblichen Reglements ohne direkten Bedacht auf die Leistungs-Verbrauchs-Relation und vor allem ohne konstruktiven Freiraum für Innovationen (enge Regeln) lassen hier jedoch kaum noch eine gezielte ingenieursmäßige Arbeit zu. Der Rennsport als Pionierfeld hat ausgedient, auch in einem Bereich, wo er das durchaus heute noch sein könnte. :(

In diesem Zusammenhang wird auch von mir gerne der Vorschlag von Professor Dr. Fritz Indra genannt, den Teilnehmern eine gewisse höchstzulässige Spritmenge zu gewähren, alles andere Konstruktive an den Motoren aber an das persönliche Ermessen der Konstrukteure zu stellen. Ich habe das daher auch schon in der Formel 1-Rubrik des Motor-Talk-Forums öfters angeschnitten. Das Problem ist offensichtlich, daß die Formel 1-Macher und vermutlich auch die beteiligten Unternehmen und Rennställe wenig bis gar kein Interesse an einer solchen Innovations-Formel haben. Und die Chance, diesen mächtigen, aber trägen Haufen von der Wichtigkeit und der Sinnhaftigkeit eines solchen Konzeptes zu überzeugen (auch in deren eigenem Interesse), dürfte zumindest in absehbarer Zeit nicht sehr hoch sein. Da aber unterlassenes Engagement für die weitestmögliche Verbreitung einer energieschonenderen Technik eine massive Gefahr im Verzug darstellt (wer das nicht glaubt, leidet an grenzenloser Naivität), sollte man sich in diesem Bereich eine Alternative zur Formel 1 überlegen. Etwas, was vielleicht ziemlich genau in der Mitte zwischen Formel 1 und Formula Student liegt, wo ja auch die Energie-Effizienz ein vordergründiges Thema ist.

Eure Meinung dazu? Läßt Euch nicht aufhalten! :cool:

Beste Antwort im Thema
am 1. September 2011 um 20:06

Zitat:

sollte man sich in diesem Bereich eine Alternative zur Formel 1 überlegen.

Stimmt.

Die Wiederbelebung der Gruppe B wäre genau das Richtige um wieder Spaß beim Motorsport zu vermitteln ;)

Gruß SRAM

76 weitere Antworten
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76 Antworten
Themenstarteram 4. September 2011 um 18:07

Zitat:

Original geschrieben von oely001

Wenn man sieht, daß ein Formel1-Motor 800 PS hat und im Rennen im Schnitt 400-600 PS mittlere Leistung liefern wird, dann sind die 70 l/100km Verbrauch ein verdammt guter Wert!

Das mag schon sein, aber trotzdem: Was spricht dagegen, dort, wo die besten Ingenieure arbeiten, dieses geistige Kapital gleich auch einzusetzen, um nebenbei auch bei der Energieeffizienz-Forschung Einiges voranzutreiben?

Und der Zuschauer muß davon gar nichts mitbekommen (falls er das tatsächlich als so hanebüchen empfinden sollte). Wenn ich einfach sage, so hoch ist der maximale Spritdurchlauf, das ist elektronisch geregelt, mehr kriegt der Motor in keiner Phase des Rennens, und der, der unter diesen Voraussetzungen am Schnellsten im Ziel ist, hat gewonnen - was läuft daran so elementar gegen das Interesse eines Rennsport-Anhängers?

Im Gegenteil: Ein wirklich echter Motorsportfan, der seine Leidenschaft konsequent lebt, sollte es doch als höchste Krönung ansehen, wenn in der Königsklasse des Rennsports am Intensivsten an Motorenforschung gearbeitet wird. Und im Zuge dessen alle möglichen technischen Spielarten zum Einsatz kommen. Was soll da so störend sein? Ich verstehe es nicht.

Zitat:

Original geschrieben von Langauer

 

Das mag schon sein, aber trotzdem: Was spricht dagegen, dort, wo die besten Ingenieure arbeiten, dieses geistige Kapital gleich auch einzusetzen, um nebenbei auch bei der Energieeffizienz-Forschung Einiges voranzutreiben?

Und der Zuschauer muß davon gar nichts mitbekommen (falls er das tatsächlich als so hanebüchen empfinden sollte). Wenn ich einfach sage, so hoch ist der maximale Spritdurchlauf, das ist elektronisch geregelt, mehr kriegt der Motor in keiner Phase des Rennens, und der, der unter diesen Voraussetzungen am Schnellsten im Ziel ist, hat gewonnen - was läuft daran so elementar gegen das Interesse eines Rennsport-Anhängers?

Im Gegenteil: Ein wirklich echter Motorsportfan, der seine Leidenschaft konsequent lebt, sollte es doch als höchste Krönung ansehen, wenn in der Königsklasse des Rennsports am Intensivsten an Motorenforschung gearbeitet wird. Und im Zuge dessen alle möglichen technischen Spielarten zum Einsatz kommen. Was soll da so störend sein? Ich verstehe es nicht.

...die fahren mit Saugmotoren... und soviel "technische Spielarten" gibts da nicht mehr. Das ist alles nicht so einfach wie Du Dir das vorstellst ;), wenngleich ich durchaus verstehe, worauf Du hinauswillst.

Themenstarteram 4. September 2011 um 18:30

Zitat:

Original geschrieben von dodo32

...die fahren mit Saugmotoren... und soviel "technische Spielarten" gibts da nicht mehr.

Und genau DA liegt der Fehler: Es müßten ALLE Motorenarten zugelassen sein. Egal ob mit oder ohne Aufladung, ob mit runden, ovalen oder sonst wie geformtem Kolben, mit wievielen Ventilen (oder überhaupt ohne....) und so weiter. Und natürlich sollte man auch etwas Anderes als einen Hubkolben-Motor einsetzen dürfen, also auch einen Wankel oder eine Turbine, falls Einer sich davon etwas verspricht.

Einzige Vorgabe: Das Maximum im Spritdurchlauf. Für alles Andere: Läßt den klügsten Köpfen unter den Technikern freien Lauf!

Zitat:

Original geschrieben von Langauer

Zitat:

Original geschrieben von dodo32

...die fahren mit Saugmotoren... und soviel "technische Spielarten" gibts da nicht mehr.

Und genau DA liegt der Fehler: Es müßten ALLE Motorenarten zugelassen sein. Egal ob mit oder ohne Aufladung, ob mit runden, ovalen oder sonst wie geformtem Kolben, mit wievielen Ventilen (oder überhaupt ohne....) und so weiter. Und natürlich sollte man auch etwas Anderes als einen Hubkolben-Motor einsetzen dürfen, also auch einen Wankel oder eine Turbine, falls Einer sich davon etwas verspricht.

Einzige Vorgabe: Das Maximum im Spritdurchlauf. Für alles Andere: Läßt den klügsten Köpfen unter den Technikern freien Lauf!

naja, es gab ja bereits eine Turboära. Mann müsste dann aber die Leistung begrenzen sonst fahren die mit 2000 PS durch die Gegend :D und dann wird wieder wegen Sicherheit rummgeheult :rolleyes:

Themenstarteram 4. September 2011 um 18:38

Zitat:

Original geschrieben von dodo32

naja, es gab ja bereits eine Turboära. Mann müsste dann aber die Leistung begrenzen sonst fahren die mit 2000 PS durch die Gegend :D und dann wird wieder wegen Sicherheit rummgeheult :rolleyes:

Die Leistung begrenzt sich ohnehin dadurch, daß dem Motor nur eine bestimmte Energiemenge zugeführt wird. Die muß natürlich so angesetzt sein, daß die Leistung in einem bestimmten Rahmen bleibt. Wenn man diese Menge natürlich entsprechend hoch ansetzt, dann kann man auf bis zu 2000 PS kommen, ist sicher kein Kunststück. Aber es geht ja darum, aus einer bestimmten Energiemenge, die nie überschritten wird, ein Maximum an Speed und Power herauszuholen. Dann wird die technische Arbeit zur Herausforderung!

Eine, von der die Serie durchaus profitieren würde.

Die Idee ist interessant und von der technischen Seite natürlich sehr viel faszinierender als das heutige Reglement. Das eintretende Entwicklungswettrüsten macht eine Einführung aber illusorisch. Ein freies Motorenreglement würde einfach zu einer extremen Kostenexplosion führen - eigentlich genau das, wogegen man seit Jahren ankämpft.

Themenstarteram 5. September 2011 um 6:02

Zu Denzo: Du scheinst wenigstens begriffen zu haben, worum es bei einer solchen Energieeffizienz-Formel, wie sie von Prof. Indra vorgeschlagen wird, tatsächlich geht. :)

Was die Kosten angeht: Auch jetzt, wo man die Formel 1-Wagen auf den technischen Level der Formel 3000 vor 25 Jahren zurückgeschraubt hat, entscheidet in erster Linie die Ausgabenseite über den Erfolg, und damit auch die finanzielle Möglickeit. Also hat sich im Endeffekt am Grad der sportlichen Fairneß nichts geändert. Wenn man will, kann man auch heute noch die eingesetzten Kosten unbegrenzt hochlizitieren, um möglichst konkurrenzfähig zu bleiben. Und ich frage mich, ob es nicht sogar sinnvoller wäre, das Dreifache vom jetzigen Budget auszugeben, um Fortschritte im Motorenbau zu erlangen, als (jetzt schon) Riesenmengen auszugeben, nur um ein paar Millimeter einer Verkleidung oder noch weniger so optimal zu gestalten, auf daß man möglichst schnell im Kreis fährt – ohne sonst irgendeinem Nutzen. Das bringt der Serie nämlich NULL!! :mad:

Jeder gibt so viel aus, wie er kann und will. Das ist so, das wird immer so sein. Ein Niedrigpreis-Paradies ist die Formel 1 schließlich auch mit ihren jetzigen Regeln nicht geworden. Es liegt eben auch im Ermessen der teilnehmenden Unternehmen, nicht nur unkontrolliert Unsummen an Geld auszugeben, sondern das Geld möglichst clever (im konstruktiven Bereich) einzusetzen. Das ist auch ein Kompetenztest. Ist weniger Geld da, muß man halt mehr mit dem Köpfchen arbeiten, um trotzdem möglichst weit vorne zu sein.

Zitat:

Original geschrieben von oely001

Naja, schnell und sparsam widersprechen sich eben grundsätzlich. Ich sehe auch nicht, daß es hinsichtlich Spritsparmöglichkeiten technische Defizite gäbe, sondern nur einen Unwillen, sie umzusetzen.

Da wäre ich mir nicht so sicher, ob man nicht noch einiges mehr an Verbrauchseffizienz aus der gebräuchlichen Motorentechnik herausholen könnte, wenn man wirklich gezielt darauf hinarbeiten würde. Daher teile ich auch die Behauptung hinsichtlich des Unwillens der Umsetzung. Aus dem Grund werden auch verbrauchsorientierte Rennformeln so „offensiv forciert“. :p

Und falls der eigentliche Sinn meines Ansinnens bisher nicht so richtig durchgeklungen sein mag, so sei er hiermit verdeutlicht: Ich gehe ziemich sicher davon aus, daß die Wege zur Verbrauchsreduzierung nicht ausschließlich über die standardmäßigen, bekannten Viertakt-Motoren gehen müssen. Niemand kann ausschließen, daß außerhalb dieses Bereiches viel bessere Möglichkeiten liegen, um den Verbrauch zu reduzieren. Bloß: Es wurde bislang noch viel zu wenig erprobt. Und natürlich bei Weitem nicht ausreichend.

Daher mein Wunsch nach einer Rennformel, die ausreichend Raum für genau solche Experimente zulässt! Für einen aussagekräftigen Tauglichkeits-Test in der Praxis! Was gibt es wirklich Naheliegenderes?

Zitat:

Original geschrieben von Langauer

Und der Zuschauer muß davon gar nichts mitbekommen (falls er das tatsächlich als so hanebüchen empfinden sollte). Wenn ich einfach sage, so hoch ist der maximale Spritdurchlauf, das ist elektronisch geregelt, mehr kriegt der Motor in keiner Phase des Rennens, und der, der unter diesen Voraussetzungen am Schnellsten im Ziel ist, hat gewonnen - was läuft daran so elementar gegen das Interesse eines Rennsport-Anhängers?

Was hat eine Begrenzung des Spritdurchlaufes mit Rennsport zu tun? Die Leistung indirekt zu begrenzen, paßt zum Rennsport, das dient schließlich der Chancengleichheit und der Sicherheit der Fahrer. Eine Begrenzung des Spritdurchlaufes dagegen wäre für mich in etwa genauso passend wie eine künstliche Begrenzung der Bremsleistung.

Indirekte Mali für hohen Spritverbrauch halte ich da für unproblematischer, z. B. die Auswirkunken aus dem Gewicht des Sprits, eine begrenzte Tankgröße, lange Tankzeiten, usw. Die Frage ist, ob dies schon reicht, um das zu bewirken, was Dir vorschwebt. KERS zum Beispiel war m. W. ein Reinfall, obwohl es durch verschiedene Sonderregelungen künstlich begünstigt wurde.

Themenstarteram 6. September 2011 um 10:08

Ich verstehe noch immer nicht, wo Dein Problem liegt. Eine Begrenzung des Spritdurchlaufs hat nichts mit Rennsport zu tun? Da könnte man genauso gut sagen: Eine Begrenzung des Hubraums oder der angesaugten Luftmenge, wie es überall gang und gebe ist, hat nichts mit Rennsport zu tun. Dabei: Hier wäre der Einwand vielleicht noch gerechtfertigt, denn hier bereits wird das konstruktive Schaffen sehr eingeengt. Aber wenn ich sage, ich regle alles über die zugeführte Energiemenge, alles Andere bei den Motoren stelle ich frei, dann ist einerseits für eine vernünftige Beschränkung gesorgt (mit dem entsprechend gewählten oberen Limit, auf das man sich halt einigen müsste), und zugleich wird das schöpferische Element der Konstrukteure durch nichts behindert.

Sicherheitshalber frage ich noch einmal: WO ist das Problem?

Lange Tankzeiten? Die Rennen sollen in erster Linie auf der Strecke und nicht in den Boxen entschieden werden. Begrenzte Tankgröße? Ich will nicht, so wie wir es in der zweiten Hälfte der Turbo-Ära oftmals hatten, daß ein vorne liegender Fahrer, der sich seine Führung hart erkämpft hat, auf den letzten Kilometern vor dem Schluß seinen Sieg verliert, weil ihm der Tankinhalt ausgeht. Ich bin für eine saubere, unkomplizierte Lösung, die möglichst wenig oder – so wie hier – überhaupt nicht ins Wettbewerbsgeschehen eingreift. :cool:

@Langauer: cool bleiben.

Aus meiner Sicht ist eine Begrenzung des Spritdurchsatzes eine unmittelbare Begrenzung der Leistung; damit ist ein Wettbewerb bei den Motoren nicht mehr vorhanden. Gut, Deiner Argumentation nach ist das auch bei einer Begrenzung des Hubraumes oder des Luftdurchsatzes der Fall; dann verstehe ich aber nicht, wo genau der Unterschied liegen soll. Wenn Du darauf spekulierst, daß dadurch die Wirkungsgrade der Motoren besser werden, dann werden die Resultate wohl sehr überschaubar bleiben. Wenn Du auf KERS o. dgl. spekulierst: hat bisher auch nicht funktioniert.

Zudem habe ich etwas dagegen, wenn man versucht, dem Rennsport das Mäntelchen des Umweltschutzes überzuwerfen, indem man z. B. mit Erdgas statt Benzin fährt oder 5% weniger Sprit verheizt als zuvor. Der Energieverbrauch ist dann noch immer gigantisch, deshalb kann Rennsport nie umweltfreundlich sein; muß er ja auch nicht. Wenn man hier ernsthaft etwas machen will, dann zählt die insgesamt verbrauchte Energie und nichts anderes. Dein Vorschlag zielt aber auf die momentan verbrauchte Energiemenge, die ist aber unter dem Gesichtspunkt des Umweltschutzes nicht von Bedeutung.

Übrigens: wenn eine Regel nicht in das Wettbewerbsgeschehen eingreift, dann ist sie überflüssig. Du kannst Dir aussuchen, welcher Art die Eingriffe sind, aber nicht, ob es Eingriffe gibt oder nicht. Wenn das Reglement ernsthaft auf die Belange des Umweltschutzes = Spritverbrauches eingehen soll, dann werden die Eingriffe in das Wettbewerbsgeschehen empfindlich sein müssen.

Themenstarteram 6. September 2011 um 11:24

Zitat:

Original geschrieben von oely001

@Langauer: cool bleiben.

Danke, gleichfalls.

Zitat:

Original geschrieben von oely001

Aus meiner Sicht ist eine Begrenzung des Spritdurchsatzes eine unmittelbare Begrenzung der Leistung; damit ist ein Wettbewerb bei den Motoren nicht mehr vorhanden.

SCHWACHSINN!!!

Es ist wohl ziemlich vermessen, davon auszugehen, daß alle Motoren, denen eine bestimmte Energiemenge zugeführt wird, die gleiche Leistung herausholen, wenn jeder Ingenieur unterschiedlich (je nachdem, wie er es für sinnvoll hält) an die technologische Lösungssuche herangeht.

Von wegen "Wettbewerb bei den Motoren nicht mehr vorhanden". Das ist Wettbewerb à la Card!

Zitat:

Original geschrieben von oely001

Aus meiner Sicht ist eine Begrenzung des Spritdurchsatzes eine unmittelbare Begrenzung der Leistung; damit ist ein Wettbewerb bei den Motoren nicht mehr vorhanden. Gut, Deiner Argumentation nach ist das auch bei einer Begrenzung des Hubraumes oder des Luftdurchsatzes der Fall; dann verstehe ich aber nicht, wo genau der Unterschied liegen soll.

Wenn Du den Unterschied nicht begreifst zwischen einem Reglement, wo von der Zylinderzahl, dem Zylinderwinkel über den Hubraum bis hin sogar zum Ventilwinkel alles am Motor vorgegeben ist und einem solchen, wo alles am Motor freigegeben ist außer dem Energie-Höchstverbrauch, dann weiß ich echt nicht, warum ich mit Dir überhaupt noch diskutieren soll.

Zitat:

Original geschrieben von oely001

Wenn Du darauf spekulierst, daß dadurch die Wirkungsgrade der Motoren besser werden, dann werden die Resultate wohl sehr überschaubar bleiben.

Das kann nur die Praxis zeigen. Aber wenn die Wettbewerbsfähigkeit über den Wirkungsgrad als maßgeblichen Faktor läuft und die Ingenieure der Formel 1-Grand Prix bekanntlich alles daran setzen, um zu gewinnen, dann erwarte ich mir schon bestimmte Ergebnisse.

Zitat:

Original geschrieben von oely001

Zudem habe ich etwas dagegen, wenn man versucht, dem Rennsport das Mäntelchen des Umweltschutzes überzuwerfen, indem man z. B. mit Erdgas statt Benzin fährt oder 5% weniger Sprit verheizt als zuvor. Der Energieverbrauch ist dann noch immer gigantisch, deshalb kann Rennsport nie umweltfreundlich sein; muß er ja auch nicht. Wenn man hier ernsthaft etwas machen will, dann zählt die insgesamt verbrauchte Energie und nichts anderes. Dein Vorschlag zielt aber auf die momentan verbrauchte Energiemenge, die ist aber unter dem Gesichtspunkt des Umweltschutzes nicht von Bedeutung.

Wiederum falsch: Mein Vorschlag zielt in erster Linie darauf ab, in der Serientechnik verbrauchsärmere (und damit mit einher gehend umweltfreundlichere) Motorentechnik einsetzen zu können - als Ergebnis des Gewinns an Know-how im Rennsport. Also neben der momentan verbrauchten Energiemenge auch ein entscheidender Einfluß auf die insgesamt verbrauchte Energiemenge.

Zitat:

Original geschrieben von oely001

Übrigens: wenn eine Regel nicht in das Wettbewerbsgeschehen eingreift, dann ist sie überflüssig. Du kannst Dir aussuchen, welcher Art die Eingriffe sind, aber nicht, ob es Eingriffe gibt oder nicht. Wenn das Reglement ernsthaft auf die Belange des Umweltschutzes = Spritverbrauches eingehen soll, dann werden die Eingriffe in das Wettbewerbsgeschehen empfindlich sein müssen.

Dann ist mein Vorschlag halt ein Eingriff in das Wettbewerbsgeschehen, von mir aus. Aber vom Sportlichen her auch nicht störender als ein banales Hubraumlimit. Der Unterschied liegt im Grad der Förderung von Innovation. Und was spricht gerade in Zeiten wie diesen dagegen, den Motorsport als zusätzlichen Generator von technisch wichtigen Innovationen einzuspannen?

Wie schon gesagt, ein solch offenes Motoren Reglement ist nicht finanzierbar und wird denjenigen mit dem größten Buget einen noch größeren Vorsprung verschaffen.

Mit Einführung der neuen Turbos 2013(?) wird übrigens die maximale Bezin Durchflussmenge begrenzt.

Themenstarteram 12. September 2011 um 17:29

Zitat:

Original geschrieben von Hellhound1979

Mit Einführung der neuen Turbos 2013(?) wird übrigens die maximale Bezin Durchflussmenge begrenzt.

Kann sein. Was allerdings nach wie vor auch sehr begrenzt bleibt, ist die Möglichkeit für technische Kreativität. Und damit erfüllt es meine Idealvorstellung bei Weitem nicht.

Zitat:

Original geschrieben von Hellhound1979

Wie schon gesagt, ein solch offenes Motoren Reglement ist nicht finanzierbar und wird denjenigen mit dem größten Buget einen noch größeren Vorsprung verschaffen.

Es IST finanzierbar. Zwar unter Umständen etwas schwerer, aber grundsätzlich doch. Die Arbeit an halben Millimetern auf oder ab bei der Aerodynamik ist es schließlich auch. Frag nicht, was da ausgegeben wird. Und es bringt der Serie NULL!!

Außerdem, was die Vorsprünge betrifft: Ich kann ja PS-Vorteile (um die es ja im Grunde genommen hier vordergründig geht) dadurch wettmachen, daß ich die Aerodynamik beschneide (am effektivsten mit einem glatten Unterboden). Dadurch bringen Wagen mit mehr PS ihre Leistung nicht so gut auf den Boden, und der Wettbewerbsvorteil ist nicht mehr ganz so groß.

Und überhaupt: Vor allem in der Königsklasse des Motorsports, wo so viel Geld reinkommt, sollte die Finanzierung nicht die größe Schwierigkeit darstellen. Und falls doch, kann man ja etwas weniger ausgeben. Der Wettbewerb um die klügsten Lösungen besteht ja auch dann weiter.

am 12. September 2011 um 18:35

Wenn dann sollte man aber noch weiter gehen:

Energiemenge beschränken, nicht Liter.

Soll heißen: Wenn jemand ein Diesel-Formel1 Auto baut, darf er nur die gleiche Energiemenge (weniger Liter) als ein Benzin Formel1 Auto tanken.

Aber man merkt ja schon durch die nichtzulassung von Ethanol für die 24 Std. am Nürburgring, das die Veranstalter Umweltfreundlichere Fahrzeuge nicht wollen.

In den USA ist es üblich das Rennfahrzeuge mit Bio-Ethnaol oder Bio-Methanol fahren.

Zur Finanzierbarkeit der Motorenentwicklung der Formel 1:

Diskutiert wird hier, ob nicht ein relativ offenes Motorenkonzept im Motorsport allgemein und in der Formel 1 im Besonderen den Weg dafür ebnen würde, (ökologische) Weiterentwicklungen für Straßenfahrzeuge zu fördern. Bedenken bestehen hier insbesondere in den zu hohen Kosten einer solchen Motorenentwicklung für die einzelnen Teams, die insbesondere den seit einigen Jahren verfolgten Sparbemühungen entgegenstehen würden.

Den Formel 1-Teams steht je nach Größe ein Budget von mehreren hundert Millionen Euro zu Verfügung. Es ist immer wieder zu vernehmen, dass die Entwicklungskosten der Autohersteller für einen neuen Serienmotor schnell die Milliardengrenze (in €) sprengen.

Ziel der hier geführten Diskussion ist es ja, durch den Motorsport neue Technologien für Serienfahrzeuge zu erhalten. Die Entwicklungskosten für einen neuen Rennmotor, der auch der Serie nutzen soll, sollte somit auch nicht allein aus dem begrenzten Formel1-Budget finanziert werden, weil diese Entwicklungen schließlich nicht nur in der Formel 1 Verwendung finden sollen.

Gerade bei den deutschen Automarken drängt sich immer mehr der Verdacht auf, dass diese an wirklich innovativer Umwelttechnologie bisher nicht interessiert waren. Nicht umsonst sind ausländische Hersteller bei der Entwicklung und Markteinführung von Hybrid- sowie Elektroautos führend. Was die deutschen Hersteller da bisher abgeliefert haben, kann man ja derzeit fast als lächerlich betrachten.

Die Fahrzeughersteller sind möglicherweise schon deswegen nicht an umweltfreundlichen Technologien interessiert, weil diese - so wie es derzeit scheint - westentlich verschleißarmer sind und somit ein ganzer Industriezweig Gefahr läuft, durch den technologischen Wandel unter die Räder zu kommen. Weniger Verschleiß bedeutet nämlich weniger Werkstattaufentalte und weniger Ersatzteilkosten sowie letztendlich eventuell auch eine längere Gesamtlebensdauer der produzierten Autos, womit letztendlich weniger oft ein neues Auto gekauft werden muss. Bedenkt man dann noch, dass das Auto immer weniger als Statussymbol gesehen wird (vielleicht nicht gerade in einem KFZ-Forum ;-), so scheinen die Aussichten für klassische Automobilhersteller nicht gerade positiv zu sein. Da kann man es verstehen, wenn die Hersteller möglichst lange an den bisherigen Konzepten festhalten und lieber Lautsprecher für den Auspuff (vgl. Audi) erfinden.

Bei einem ökologischen Motorsportkonzept hätten die Autohersteller im Vergleich zum derzeitigen Stand möglicherweise viel größere Anreize, in Umweltechnologie zu investieren. Zum einen wollen die Hersteller nämlich im Rennsport aus Prestigegründen immer um den Sieg bzw. die Meisterschaft mitfahren. Wenn die Hersteller vorne mitfahren wollen, wären sie somit gezwungen, in Umwelttechnologieforschung zu investieren. Und wenn von mehreren Herstellern dann "mehr Technik" da ist, bin ich überzeugt, dass diese dann - schon allein auf Grund der Konkurrenzsituation - auch Eingang in die Serie finden wird. Dazu müssen die Rennsportentwicklungen aber auch für Serienfahrzeuge praxistauglich sein, denn sonst bringt das alles nichts.

Ein angenehmer Nebeneffekt wäre, dass Motorsport in der Bevölkerung dann vielleicht auch wieder eine größere Akzeptanz erreichen würde. Selbst die Grünen müssten doch dann zu Motorsportfans werden ;-).

Die einzige F1-Entwicklung, an die ich mich übrigens erinnern kann, die Eingang in die Serie gefunden hat, ist diese sog. "F1-Schaltung" im Ferrari und wer von Euch fährt denn alles einen Ferrari? (vermutlich war diese ganze Einführung auch nur mehr oder weniger ein Marketing-Gag).

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