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Anti-Hopping-Federn in der Kupplung einfach weglassen ???

KTM 690 SMC
Themenstarteram 7. Mai 2017 um 12:44

Hallo, liebe KTM-Fahrer,

mein Sohn fährt eine 690er SMC-R (ohne ABS) Baujahr 2013 mit offenem Sportluftfilter und (illegaler) Akrapovic-Auspuffanlage). Die KTM hat damit gut 70 PS. Seit einiger Zeit rutscht bei der Maschine beim Beschleunigen die Kupplung und das Rutschen hat sich seitdem verstärkt, tritt jetzt auch bei mäßigem Beschleunigen auf. Die KTM hat gerade mal 8.000 km gelaufen; eine Kupplung sollte mindestens 20.000 km halten. Außerdem gehört mein Sohn nicht zu den brutalen Fahren. Am Wochenende haben wir die Kupplung zerlegt mit folgendem Ergebnis:

Länge der (vier) Druckfedern: 33 mm, also Neuzustand. Dicke der Reibbeläge: 2,7 mm, also fast Neuzustand. Alle Stahllamellen ohne Spuren von Überhitzung und ohne Verzug (Glasplattentest / Kippeln und mit Fühlerlehre). Das Öl ist ein MOTUL SAE 10 W/ 60, wie es auch die meisten KTM-Werkstätten verwenden. Wir haben erstmal nur verstärkte Kupplungsfedern bestellt, obwohl die originalen maßlich noch in Ordnung sind, aber das ist 1.) nicht besonders teuer und kann 2.) m.E. nichts schaden.

Jetzt zu meiner Frage: Die Kupplung der SMC-R ist eine "Anti-Hopping"-Kupplung. Sie soll verhindern, dass beim Runterschalten sich die Bremswirkung des Motors allzu stark auf das Hinterrad auswirkt, was, besonders bei Schräglage in der Kurve, zu einem seitlichen Wegrutschen des Rades führen kann. Die vier Anti-Hopping-Federn wirken in der Kupplung in Richtung "Trennen", drücken also in eine Kraftrichtung, die der Kraftrichtung der Kupplungsdruckfedern (=Schließen) entgegenwirkt. Die eigentlichen Druckfedern müssen also die Kraft der AH-Federn überwinden und trotzdem noch für genügend Anpressdruck sorgen, damit die Kupplung genügend Reibwert aufbaut und nicht rutscht.

Wenn man also davon ausgeht, dass man diesen Anti-Hopping-Effekt nicht braucht, weil man kein brutaler Supermoto-Fahrer ist, vor Kurven nicht so vehement aus hoher Drehzahl herunterschaltet und die Kupplung weicher kommen lässt, sprich: gefühlvoller einkuppelt, dann müssten doch eigentlich die AH-Federn überflüssig sein. Auf jeden Fall hat man aber durch das Weglassen dieser Federn zusätzlichen Anpressdruck gewonnen.

Hat jemand von Euch das schon mal gemacht und kann mir seine Erfahrungen mitteilen.

Lonzoglunz

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 9. Mai 2017 um 19:15

Hallo Leute,

nichts mit Öl, oder falsch eingestelltem Kupplungsspiel, oder Weglassen der Anti-Hopping-Feder, usw. - alles Quatsch !!! Jetzt habe ich den Fehler gefunden: Die Zentralmutter der Kupplungsnabe (SW 30, M 20X1,5/ 100 Nm + Loctite) wird zusätzlich mit einem Sicherungsblech gesichert. Dieses Blech hat zwei Laschen, die an die Schlüsselflächen der Mutter angelegt werden und eine größere Lasche, mit der es gegen Verdrehen gegenüber der Nabe gesichert ist. Und genau diese Lasche war abgebrochen und hatte sich so in der Innenkontur der Nabe verklemmt, dass die Kupplung nicht mehr vollständig geschlossen wurde und deshalb rutschte. Ich hatte dieses Blech zwar von Anfang an bemerkt, aber tatsächlich geglaubt, es wäre ein "AUSWUCHTGEWICHT" (wie bescheuert kann man sein ????) und es deshalb nicht erwähnt. Wie diese Lasche abbrechen konnte, ist mir absolut nicht klar, denn ein Blech bricht nur dann, wenn man es mehrfach hin- und her biegt und die Kupplung war noch nie vorher auseinander gewesen, es war also noch der Originalzustand. Ich vermute einen Materialfehler - Blech evtl. zu spröde an der Biegestelle und deshalb der Bruch. Hier noch zwei Fotos.

Schönen Abend

Lonzoglunz

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Bei AH-Kupplungen wird durch schräge Rampen der Schließdruck bei Fahrt erhöht, beim Verzögern u.U. bis zur Trennung verringert. Dazu braucht man keine Federn. Vielleicht hat KTM eine eigene Technik? Evtl. mit den Torsionsfedern verwechselt?

re

Themenstarteram 7. Mai 2017 um 17:40

Torsionsfedern können es nicht sein, weil die in Umfangsrichtung angeordnet wären, wie bei der Kupplungsscheibe eines PKW. Diese Federn stehen parallel zu den eigentlichen Druckfedern und wirken diesen entgegen, sodass man von der Kraft der Druckfedern die Kraft der AH-Federn abziehen muss, um die tatsächlich wirksame Anpresskraft zu bestimmen. Der KTM-Händler sagte mir, dass das die Anti-Hopping-Federn seien. Wie die ganze Chose funktionieren soll, ist mir, ehrlich gesagt, auch nicht klar. Sicher ist aber in jedem Fall, dass der Anpressdruck erhöht wird, wenn man diese AH-Federn weglassen würde. Es kann allerdings auch sein, dass diese Federn möglicherweise ein Kupplungsrasseln verhindern sollen, obwohl die KTM-Kupplung im Öl läuft und nicht trocken, wie bei Ducati.

Wir werden es einfach mal ausprobieren mit dem Weglassen dieser Federn und wenn sich kein nachteiliger Effekt einstellt und die Kupplung nicht mehr durchrutscht, dann war´s das.

Lonzoglunz

am 8. Mai 2017 um 8:00

Wenn das Maß der Federn, Reib- und Stahlscheiben innerhalb der zulässigen Toleranzen liegen bzw noch fast im Neumaß, liegt das Rutschen einer Ölbadkupplung meist nur an 2 Dingem:

1. Der Zug ist schwergängig und das Spiel im Kupplungseil bei eingekuppeltem Zustand ist zu klein

2. Das verwendete Motoröl enthält sogenannte Leichtlaufzusätze (Beispiel : Mos2) oder andere reibvermindernde Zusätze und ist evtl. deshalb nicht für Ölbadkupplungen geeignet. Öle für Ölbadkupplungen sollten der Spezifikation jaso Ma2 entsprechen, was mit der Viskosität ersteinmal weniger zu tun hat.

Themenstarteram 8. Mai 2017 um 8:26

Hallo Karmil,

das Öl ist ein MOTUL SAE 10W- 60 (rote Farbe). welches KTM empfiehlt und auch die KTM-Werkstätten einfüllen und die Kupplung wird hydraulisch betätigt, also nichts mit schwergängigem Bowdenzug, oder so. Außerdem habe ich natürlich überprüft, dass der Kolben des Nehmerzylinders vollständig zurückfährt und nicht vielleicht irgendwo hängenbleibt, etwa durch Korrosion (meinte die KTM-Werkstatt hier vor Ort). Die Karre hat mal gerade 8.000 km gelaufen, wurde nie gekärchert und fast nie bei Regen gefahren.

Lonzoglunz

Dann bleibt nur das Öl wenn alles andere OK ist.. ob die Brhe nun rot oder lilablassblau ist.. völlig Wurscht.

Hauptsache es ist JASO MA bzw Jaso MA2 spezifiziert. Steht aber auf der Dose /Kanister drauf.

Das genannte Öl ist JASO MA2 getestet, garantiert eine perfekte Funktion der Nasskupplung.

Standards: API: SN, SM, SL, SJ, SH, SG

Freig.: JASO MA2

 

Lonzoglunz , hast Du schon mal im KTM-Forum gefragt ?

https://www.ktmforum.eu/forum3/wbb/

Ich denke hier bei Yamaha bist Du falsch ,

gruß hanspool

Zitat:

@hanspool schrieb am 8. Mai 2017 um 12:43:59 Uhr:

Das genannte Öl ist JASO MA2 getestet, garantiert eine perfekte Funktion der Nasskupplung.

Standards: API: SN, SM, SL, SJ, SH, SG

Freig.: JASO MA2

 

Lonzoglunz , hast Du schon mal im KTM-Forum gefragt ?

https://www.ktmforum.eu/forum3/wbb/

Ich denke hier bei Yamaha bist Du falsch ,

gruß hanspool

dann kann es nicht am Öl liegen... das war meine Vermutung mit dem Hinweis auf Jaso Ma / MA2

Bei meinen Moppeds war der Hydrozylinder auch ok aber die Kugel am Ende der Druckstange selbst hatte ein Grad (FJ-Yamaha) und ging nicht mehr ganz in Ausgangsposition. Bei meiner ZZR 1100 lag es an verzogener (wodurch auch immer) Druckstange

Themenstarteram 9. Mai 2017 um 19:15

Hallo Leute,

nichts mit Öl, oder falsch eingestelltem Kupplungsspiel, oder Weglassen der Anti-Hopping-Feder, usw. - alles Quatsch !!! Jetzt habe ich den Fehler gefunden: Die Zentralmutter der Kupplungsnabe (SW 30, M 20X1,5/ 100 Nm + Loctite) wird zusätzlich mit einem Sicherungsblech gesichert. Dieses Blech hat zwei Laschen, die an die Schlüsselflächen der Mutter angelegt werden und eine größere Lasche, mit der es gegen Verdrehen gegenüber der Nabe gesichert ist. Und genau diese Lasche war abgebrochen und hatte sich so in der Innenkontur der Nabe verklemmt, dass die Kupplung nicht mehr vollständig geschlossen wurde und deshalb rutschte. Ich hatte dieses Blech zwar von Anfang an bemerkt, aber tatsächlich geglaubt, es wäre ein "AUSWUCHTGEWICHT" (wie bescheuert kann man sein ????) und es deshalb nicht erwähnt. Wie diese Lasche abbrechen konnte, ist mir absolut nicht klar, denn ein Blech bricht nur dann, wenn man es mehrfach hin- und her biegt und die Kupplung war noch nie vorher auseinander gewesen, es war also noch der Originalzustand. Ich vermute einen Materialfehler - Blech evtl. zu spröde an der Biegestelle und deshalb der Bruch. Hier noch zwei Fotos.

Schönen Abend

Lonzoglunz

20170506-104535-lls
20170509-121603-1

Unbelievable!

Aber erstmal Glückwunsch zum gefundenen Fehler!

Da werden die Vibrationen des Schüttelhubers das Teil stark beansprucht haben. Dazu noch das ständige Wechselbad warm/kalt, das Sicherungsblech vielleicht noch ein Montagsteil - so kommt womöglich eins zum anderen.

Habt ihr KTM mal damit konfrontiert? Würde mich mal interessieren was die davon halten.

Top.. und dank für die Rückmeldung.

edit:

dann war´s bei deiner Kupplung kein Grat sondern ein Blechstückchen.....ähnliche wirkung..

bleibt die frage warum solch ein Teil sich vom Grundkörper des Sicherungsbleches einfach verbaschieden kann.

Sicherungsblech nicht neu genommen beim Kupplungszusammenbau?

am 10. Mai 2017 um 7:44

Moin,

und wozu muss man jetzt zwanghaft einen Schuldigen suchen?

- kurz inne halten, ob man was falsch gemacht haben könnte, wenns man es unbedingt braucht: kurz ärgern, dann reparieren & weiterfahren, fertig...

viele Grüße,

Oliver

Schuldigen.. nein.. ein Hinweis genügt aber..als Tipp

z.B: Das Sicherungsblech bitte erneuern... Grund... mögliche Auswirkung

Zitat:

@karmil schrieb am 10. Mai 2017 um 08:58:23 Uhr:

Sicherungsblech nicht neu genommen beim Kupplungszusammenbau?

Kann eigentlich nicht sein, denn:

Zitat:

@Lonzoglunz schrieb am 9. Mai 2017 um 21:15:08 Uhr:

Wie diese Lasche abbrechen konnte, ist mir absolut nicht klar, denn ein Blech bricht nur dann, wenn man es mehrfach hin- und her biegt und die Kupplung war noch nie vorher auseinander gewesen, es war also noch der Originalzustand. Ich vermute einen Materialfehler - Blech evtl. zu spröde an der Biegestelle und deshalb der Bruch.

Das lese ich so als ob das Blech von Lonzoglunz oder Sohnemann noch nie angefasst worden war. Daher sehe ich das ähnlich wie der TE und tippe auf einen Materialfehler. Damit hätten wir einen Schuldigen . . .

Themenstarteram 10. Mai 2017 um 17:57

Hallo zusammen,

ich habe mich über den unverschämten Preis von fast 14,- €(!!!!!) für ein neues Sicherungsblech original von KTM dermaßen geärgert, dass ich kurz entschlossen ein Replikat aus 1,5 mm starken Edelstahlblech zurechtgedengelt habe.

Edelstahlblech ist sehr zäh und deshalb bin ich guter Hoffnung, dass das nicht nochmal bricht.

Wie schon erwähnt: Der vorgefundene Montagezustand war Erstmontage ab Werk. An dieser Kupplung wurde mit 100%iger Sicherheit noch nicht repariert. Außerdem muss die abgebrochene Lasche vor der Montage bereits um 90° umgebogen sein; denn nachträglich lässt sich diese Lasche nicht mehr umbiegen. Ich schätze mal, dass das Blech in diesem Zustand bereits geliefert wird, denn die Biegung muss genau an der richtigen Stelle sein, sonst liegt es nicht plan auf.

Der Bruch kann m.E. nur darauf zurück zu führen sein, dass das Blech an der Biegestelle zu spröde war. Die Vibrationen dieser 690er Rüttelplatte tun wahrscheinlich das Übrige.

Schönen Abend

Lonzoglunz

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