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Turbomotoren im Kurzstreckenverkehr (Stadtverkehr)

Themenstarteram 23. Januar 2010 um 17:59

Hi,

ich weiß, daß es zu Turbomotoren und Kurzstrecke schon einige Abhandlungen gab.

Trotzdem möchte ich das geneigte Fachpersonal hier mal ganz geziehlt fragen, was es mit dem berühmten Turbodruck auf sich hat.

Da ich in letzter Zeit relativ viel Kurzstrecken zurücklege - mit S80 2.5T und Automatikgetriebe- , würde mich interessieren, ob ich da häufiger das Automatiköl kontrollieren muß oder doch eher mal auf die Autobahn soll zum Freifahren.

Läuft eigentlich der Turbo immer mit oder schaltet er sich erst bei bestimmten Drehzahlen dazu.

Wie verträglich ist Kurzstrecke eigentlich überhaupt für den Turbo?

Für alle irgenwie geartete Antworten bin ich dankbar.

Gruß ATZBABY

Beste Antwort im Thema

Hi,

also "Turbodruck" bezieht sich erstmal auf die höhere Motorleistung bei irgendeinem Hubraum im Vergleich zu einem gleichgroßen Saugmotor.

Dazu gehört dann auch die relativ schnell einsetzende Leistungsentfaltung, sobald der Turbo anfängt zu arbeiten, also der spürbare "Turbodruck".

Im Gegensatz dazu baut sich die Leistung eines Saugers eher "konstant" auf, kommt zwar, aber ohne "Bumms".

Also dein Getriebe sollte die Kurzstrecke eher weniger kümmern, mach dir darum keine Gedanken, es sei denn, dass du häufig schwere Hänger ziehst. Der Turbo sorgt nur dafür, dass dein Motor die angegebene Leistung erzielt und für die ist dein Getriebe ja auch ausgelegt.

Der Turbo arbeitet immer mit, er sitzt ja im Abgastrakt und wird durch den Abgasstrom angetrieben, dreht sich also mit, wenn der Motor an ist.

Um seine Leistung zu entfalten, sprich die Luft entsprechend verdichten zu können, ist eine gewisse Drehzahl des Turbos erforderlich.

Mehr Gas=stärkerer Abgasstrom=steigende Turbodrehzahl=mehr Leistung und noch mehr Abgas=mehr Spaß;):D

Sobald der Turbo die entsprechende Drehzahl erreicht, wird die Luft immer mehr verdichtet und der Ladedruck steigt und damit die Leistung.

Das Einsetzen dieser Kompression äussert sich dann in dem oben erwähnten spürbaren "Turbodruck".

Verträglichkeit ist immer so eine Sache...generell ist der Verschleiß aller Motorteile bei Kurzstrecke höher, da bei einer kalten Maschine das Material höher belastet wird, z.B. schlechtere Schmierwirkung von kaltem Öl gegenüber warmen, gilt natürlich auch für ein Getriebe. Das ist aber alles immer relativ zu sehen.

Genell gilt eigentlich für Turbomotoren, dass man solang der Motor/Kühlwasser/Öl kalt sind, keine Drehzahlorgien und/oder Vollgasaktionen starten sollte. Wie gesagt, die Schmierwirkung von kaltem Öl ist schlechter und Turboladerlager sind auf Ölschmierung angewiesen, d.h. kalte Maschine+Drehzahlorgie steigert den Verschleiß und verkürzt die Lebenserwartung vorallem des Turbos.

Solang man aber ganz normal fährt und dem Motor Gelegenheit gibt, halbwegs auf Betriebstemperatur zu kommen, sind Kurzstrecken an und für sich kein großes Problem mit nem Turbomotor, zumindest nicht mit dem Benziner, da der schneller warm wird als ein Diesel und nicht mit aufwendiger Filtertechnik versehen ist.

gruß,

Pingu861

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Hi,

also "Turbodruck" bezieht sich erstmal auf die höhere Motorleistung bei irgendeinem Hubraum im Vergleich zu einem gleichgroßen Saugmotor.

Dazu gehört dann auch die relativ schnell einsetzende Leistungsentfaltung, sobald der Turbo anfängt zu arbeiten, also der spürbare "Turbodruck".

Im Gegensatz dazu baut sich die Leistung eines Saugers eher "konstant" auf, kommt zwar, aber ohne "Bumms".

Also dein Getriebe sollte die Kurzstrecke eher weniger kümmern, mach dir darum keine Gedanken, es sei denn, dass du häufig schwere Hänger ziehst. Der Turbo sorgt nur dafür, dass dein Motor die angegebene Leistung erzielt und für die ist dein Getriebe ja auch ausgelegt.

Der Turbo arbeitet immer mit, er sitzt ja im Abgastrakt und wird durch den Abgasstrom angetrieben, dreht sich also mit, wenn der Motor an ist.

Um seine Leistung zu entfalten, sprich die Luft entsprechend verdichten zu können, ist eine gewisse Drehzahl des Turbos erforderlich.

Mehr Gas=stärkerer Abgasstrom=steigende Turbodrehzahl=mehr Leistung und noch mehr Abgas=mehr Spaß;):D

Sobald der Turbo die entsprechende Drehzahl erreicht, wird die Luft immer mehr verdichtet und der Ladedruck steigt und damit die Leistung.

Das Einsetzen dieser Kompression äussert sich dann in dem oben erwähnten spürbaren "Turbodruck".

Verträglichkeit ist immer so eine Sache...generell ist der Verschleiß aller Motorteile bei Kurzstrecke höher, da bei einer kalten Maschine das Material höher belastet wird, z.B. schlechtere Schmierwirkung von kaltem Öl gegenüber warmen, gilt natürlich auch für ein Getriebe. Das ist aber alles immer relativ zu sehen.

Genell gilt eigentlich für Turbomotoren, dass man solang der Motor/Kühlwasser/Öl kalt sind, keine Drehzahlorgien und/oder Vollgasaktionen starten sollte. Wie gesagt, die Schmierwirkung von kaltem Öl ist schlechter und Turboladerlager sind auf Ölschmierung angewiesen, d.h. kalte Maschine+Drehzahlorgie steigert den Verschleiß und verkürzt die Lebenserwartung vorallem des Turbos.

Solang man aber ganz normal fährt und dem Motor Gelegenheit gibt, halbwegs auf Betriebstemperatur zu kommen, sind Kurzstrecken an und für sich kein großes Problem mit nem Turbomotor, zumindest nicht mit dem Benziner, da der schneller warm wird als ein Diesel und nicht mit aufwendiger Filtertechnik versehen ist.

gruß,

Pingu861

Themenstarteram 23. Januar 2010 um 21:38

Hi pingu861,

danke für die schnelle und umfassende Antwort. Jetzt bin ich einigermaßen informiert und brauche mir als Laie nicht mehr alles zusammenzureimen.

Noch eine Frage.

Ich habe das Auto mit 4 Jahren und 14000 KM auf dem Buckel gekauft. Also fast neu außer den Jahren. Er ist allerdings die ersten Lebensjahre und KM als Zugwagen genutzt worden (Holz aus dem Wald holen für'n Kamin). Danach bei mir nicht mehr bis jetzt 37000 KM.

Sollte ich vielleicht mal eine Getriebespülung und/oder Ölwechsel machen lassen?

Gruß ATZBABY

Hi,

gern geschehen. Also beim Getriebe bin ich nicht so auf dem Stand, ich steh studienbedingt eher auf der Motortechnischen Seite, aber ich versuch trotzdem mal was gescheites auf die Kette zu bekommen.

Also: Wenn der Wagen nur zum "Holz holen für`n Kamin" genutzt wurde, geh ich mal davon aus, das der Hänger ein 750kg Hopser gewesen ist. Die Gewichtsklasse wird kein Problem darstellen, vorallem wenns nur ab und zu zum Holz holen gewesen ist.

Anders sähe es aus, wenn`s dauerhaft ein 1.5t Hänger über Autobahn und Stock und Stein gewesen wäre, da muss das Getriebe dann wirklich ran.

Wenn man einen wirklich schweren Hänger immer mit "Vollast" oder bergauf zieht, kann es passieren dass das Öl aufgrund zu geringer Kühlung überhitzt und seine Schmier-und Viskositätseigenschaften verliert, sodaß dadurch entweder das Getriebe nicht mehr sauber läuft oder u.U. kaputt gehen kann.

Bis es soweit kommt, muss man den Wagen aber schon häufiger und über einen längeren Zeitraum schrubben. Dass man das innerhalb von 14000km mit ab und zu Hänger fahren schafft, wage ich zu bezweifeln.

Da du auch sagst, dass der Wagen nur 14000km innerhalb von 4 Jahren mit Hänger gefahren wurde, sollte der Hängereinsatz auf die Lebensdauer des Automatiköls und des Getriebes eigentlich keinen Einfluß genommen haben.

Wenn überhaupt, dann ist es dann das Alter was dem Öl irgendwann zu schaffen machen könnte, aber nicht die Laufleistung.

Auch wenn es kaum noch ein Hersteller sagt, aber ein Automatikgetriebeölwechsel so bei 100000km tut dem ganzen keinen Abbruch, "Wartungsfrei" ist seit einiger Zeit ein geflügeltes Modewort der Technikbranche.

Ob es dafür auch eine nach x-Jahren-Wechselempfehlung gibt, weiß ich nicht. Schau von daher mal per Suchmaschine durchs Volvoforum von wegen "Automatikölwechsel" oder so. Dass sollte dir dann bei deiner Entscheidung weiterhelfen können, wie gesagt, Getriebetechnisch bin ich nicht ganz so fit.

gruß,

Pingu861

Moin

Sehr gute Erklärungen, da kann ich mich anschließen.

Meinen Turbo versuche ich, nicht im Kurzstreckenbetrieb zu nutzen. Entweder Radfahren oder mehrere Strecken verbinden.

Ich habe bei meinem V70 bei 3 Jahren und 100.000 km das Getriebeöl wechseln lassen. Der Wartungsplan schreibt es nicht zwingend vor, wenn der Wagen nicht gerade als Taxi oder im Dauerbetrieb mit Boot hintendran genutzt wurde.

Trotzdem habe ich es wegen einer leicht unklaren Historie machen lassen.

Jetzt schaltet er noch besser, als er es ohnehin schon getan hat.

Nach langen Ausritten gönne ich dem Elch mal ein wenig Ruhe, um den Turbo wieder kalt zu kriegen. Gemächliches Fahren von der Autobahn nach Hause und noch kurz im Stand laufen lassen.

Manchmal kommt noch ein "WWWUUUUuuuuuuHIIiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii" nach dem Ausschalten des Motors. Der Turbo hat wohl noch nachgedreht.

Bye

Lars

Zitat:

Original geschrieben von atzbaby

Läuft eigentlich der Turbo immer mit oder schaltet er sich erst bei bestimmten Drehzahlen dazu.

Ab wann der Turbo zu wirken anfängt solltest du im Handbuch bei den technischen Daten nachlesen können. Da steht da sowas wie 300 NM bei 1.800-5.000 upm. Die erstere Umdrehungszahl ist hier interessant.

Gruß Tom

Zitat:

Original geschrieben von Textron

 

Nach langen Ausritten gönne ich dem Elch mal ein wenig Ruhe, um den Turbo wieder kalt zu kriegen. Gemächliches Fahren von der Autobahn nach Hause und noch kurz im Stand laufen lassen.

Manchmal kommt noch ein "WWWUUUUuuuuuuHIIiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii" nach dem Ausschalten des Motors. Der Turbo hat wohl noch nachgedreht.

Das will ich dir nicht wünschen, denn du machst ja alles richtig! Das Geräusch kommt eher vom Kühlerlüfter :p

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