ForumVolvo
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Volvo
  5. Abgastest

Abgastest

Volvo XC70 2 (B/P24)
Themenstarteram 21. September 2015 um 22:14

Was denkt ihr: war Volvo auch so clever wie VW beim Bescheissen des Abgastests ? Ich hoffe nixht, das wäre ein beträchtlicher Image- und finanzieller Schaden

Beste Antwort im Thema

Man sollte schon genau auseinanderhalten, was legal und was illegal ist. In der aufgeregten Diskussion geht da mal wieder alles munter durcheinander. Es gibt Abgasvorschriften mit Grenzwerten, deren Einhaltung in standardisierten Tests im Labor, also auf Rollenprüfständen, überprüft werden. Die Fahrzustände, die dort simuliert werden, sind natürlich den Herstellern bekannt. Jeder Hersteller wird also seine Fahrzeuge so auslegen, dass während der standardisierten Prüfzyklen die vorgegebenen Grenzwerte eingehalten werden. In anderen Fahrzuständen ist nicht gewährleistet, aber auch gesetzlich nicht gefordert, dass die Grenzwerte eingehalten werden. Darum wird wahrscheinlich jedes Auto am Markt in bestimmten Fahrzuständen die Grenzwerte nicht einhalten, in den prüfungsrelevanten Fahrzuständen müssen sie das auch in "freier Wildbahn". VW hat wohl nun eine Software verwendet, die erkennt, wann das Auto in einer Simulation betrieben wird. Nur dann wir der Motor so gesteuert, dass die Grenzwerte eingehalten werden. "Merkt" die Software, dass das Auto auf der Straße in Betrieb ist, wird der Motor ohne Rücksicht auf Einhaltung der Grenzwerte gesteuert. Diese bewusst unterschiedliche Steuerung je nachdem, ob es ein Test oder der Nomalbetrieb ist, kann nicht einfach jedem anderen Hersteller auch unterstellt werden. Dazu gehört kriminelle Energie, das hat nichts mit "kreativer Prüfungsvorbereitung" zu tun.

Grüße vom Ostelch

8 weitere Antworten
8 Antworten

Kann mir nicht vorstellen, dass nur VW seine Motoren bzw. deren Software für diese speziellen Prüfzyklen (sei es nun Abgas oder Verbrauch) "optimiert". Wie weit diese "Optimierungen" gehen, ist natürlich immer die Frage und muss im konkreten Einzelfall bewertet werden.

Aber gab es nicht vor kurzem hier ein Posting, in dem es um die im Vergleich zu anderen Marken schlechteren Abgaswerte der Volvo-5-Ender Diesel ging?! Ich find's gerade nicht mehr. Vielleicht ist Volvo eine der wenigen Marken, die (warum auch immer ...) nicht "optimiert" ... also frei nach Otto Waalkes "Schweden lügen nicht" :D

Moin zusammen,

zumindest verkauft Volvo keine Diesel in den USA - den VW-Betrug dürfte es also bei Volvo so nicht gegeben haben.

Der Pressesprecher von Volvo sagt heute laut Göteborgs-Posten (hier) außerdem, dass Volvo keine vergleichbare Software wie VW (zur Manipulation der Abgaswerte bei Tests) habe. Volvo habe nichts damit zu tun und werde keine Maßnahmen ergreifen.

Andererseits wurde bei Tests eines Volvo mit dem D4-VEA-Motor herausgefunden, dass er bei Messung mit dem kommenden realistischeren WLTC-Messzyklus die Euro-6-Grenzwerte um den Faktor 15 überschritt (s. ICCT) - dass war die höchste Überschreitung aller gemessenen Fahrzeuge. Bei den ADAC-ECO-Tests (wo keine genauen Zahlen publiziert werden) schneiden die aktuellen VEA-Diesel in Bezug auf die Schadstoffe nicht schlecht ab. Bei den 5-Zylindern wurde z.T. ein erhöhter NOx-Ausstoß auf der Autbahn kritisiert (z.B. hier).

Dass Volvo wie andere Hersteller die Verbrauchs- und Abgaswerte auch für den NEFZ-Testzyklus optimiert, ist zu vermuten. Ob Volvo und andere Hersteller dabei nach dem VW-Muster systematisch betrügen, bleibt abzuwarten.

Viele Grüße,

Oliver

Man sollte schon genau auseinanderhalten, was legal und was illegal ist. In der aufgeregten Diskussion geht da mal wieder alles munter durcheinander. Es gibt Abgasvorschriften mit Grenzwerten, deren Einhaltung in standardisierten Tests im Labor, also auf Rollenprüfständen, überprüft werden. Die Fahrzustände, die dort simuliert werden, sind natürlich den Herstellern bekannt. Jeder Hersteller wird also seine Fahrzeuge so auslegen, dass während der standardisierten Prüfzyklen die vorgegebenen Grenzwerte eingehalten werden. In anderen Fahrzuständen ist nicht gewährleistet, aber auch gesetzlich nicht gefordert, dass die Grenzwerte eingehalten werden. Darum wird wahrscheinlich jedes Auto am Markt in bestimmten Fahrzuständen die Grenzwerte nicht einhalten, in den prüfungsrelevanten Fahrzuständen müssen sie das auch in "freier Wildbahn". VW hat wohl nun eine Software verwendet, die erkennt, wann das Auto in einer Simulation betrieben wird. Nur dann wir der Motor so gesteuert, dass die Grenzwerte eingehalten werden. "Merkt" die Software, dass das Auto auf der Straße in Betrieb ist, wird der Motor ohne Rücksicht auf Einhaltung der Grenzwerte gesteuert. Diese bewusst unterschiedliche Steuerung je nachdem, ob es ein Test oder der Nomalbetrieb ist, kann nicht einfach jedem anderen Hersteller auch unterstellt werden. Dazu gehört kriminelle Energie, das hat nichts mit "kreativer Prüfungsvorbereitung" zu tun.

Grüße vom Ostelch

Hallo Ostelch,

das ist alles richtig. Dass auch bei EU-Tests Hersteller "Abschaltvorrichtungen" analog der von VW in den USA einsetzen könnten, ist aber auch hierzulande schon länger in der Diskussion (war vor einigen Monaten mal auf Spiegel-Online zu lesen und anlässlich des VW-Skandals jetzt in der Welt). Ich bin mal gespannt, was da jetzt ggf. noch rauskommt. Die Hersteller, zumindest VW, sollten bei der Thematik jetzt in die Informationsoffensive gehen und mögliche Verstöße offenlegen.

Viele Grüße,

Oliver

Frage dabei ist auch, welche Konsequenzen sich durch die "Nicht-Optimierung" im Alltagsbetrieb bei den Fahrzeugen ergaben: Also z.B. mehr Leistung, geringerer Verbrauch, weniger Harnstoffeinspritzung (weniger AdBlue Nachtankung) usw. Das sind Vorteile für den Nutzer, auf Grund deren man vielleicht bei VW die Entscheidung getroffen hat, dafür schlechtere Abgaswerte in Kauf zu nehmen. Man kann niemals alles haben. Außerdem wäre interessant, wie hoch die absoluten Abgaswerte jeweils waren. Aussagen wie "30mal höher" sind relativ und können trotzdem noch bedeuten, dass die Werte absolut gesehen vernachlässigbar sind. Kennt jemand Details?

Hallo Volvo-Freunde,

ich sehe das jetzige "VW-Diesel-Problem" noch unter folg. Gesichtspunkten:

1) es war kein Versehen/Fehler des Herstellers sondern ein vorsätzlicher Betrug in verbrech. Absicht :mad:,

2) der Endkunde :cool: wurde getäuscht, er wollte ja umweltfreundlich (das insbes. bei Dieselfahrzeugen fragwürdig ist!) fahren,

3) der Staat/Behörde :confused:wurden getäuscht, weil durch die umweltfreundlichere Einstufung geringere Abgaben(Steuern, Versicherungsbeträge) eingehoben wurden/werden,

4) es wirft nun ein schlechtes Licht auf viele(alle?) Autohersteller, wem kann der Kunde noch trauen?

Wenn der Ruf/das Vertrauen einmal zerstört wird es die Wirtschaft treffen => und somit wieder Arbeitsplätze gefährden.

Um die - für diesen Skandal verantwortlichen - Manager mache ich mir keine Sorgen, die werden großzügist abgefertigt und fallen wieder (der Physik widerstrebend) nach oben.

Es ist - einfach ausgedrückt - eine große Sauerei!! :eek:

Bin zwar kein Jurist, aber wie soll denn der Straftatbestand des Betrugs zumindest in D erfüllt sein?

VW wirbt zwar mit den entspr. Schadstoffeinstufungen, z.B. EU6, aber im Kleingedruckten steht auch immer ein Hinweis, dass man sich dabei auf die gesetzlich vorgeschriebenen Messverfahren bezieht. Und im Rahmen derer werden die Abgaswerte (dank der tollen Software ;)) ja erfüllt.

Vom Realbetrieb steht da nix. Dass das zumindest irreführend ist, mag sein. Aber Betrug?

Moin zusammen,

der ADAC hat die NOx Messungen nach WLTC jetzt für zahlreiche Modelle publiziert. Interssant finde ich die großen Unterschiede zwischen den verschiedenen getesteten Volvo-Modellen (S60 D4, V60 CC D3, V40 D4), die ja alle einen VEA Diesel haben. Der S60 D4 wurde 2014 getestet, die anderen 2015.

Viele Grüße,

Oliver

Deine Antwort