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Partikelfilter am Ende?

Themenstarteram 24. April 2017 um 17:57

Hallo zusammen,

was passiert eigentlich wenn ein Partikelfilter endgültig voll mit Asche(nicht Ruß!) ist?

Je nach Hersteller haben die ja einen vorgegebenen maximalen Füllgrad, bei dem der Filter auszutauschen sei.

Was passiert aber nun wenn man das nicht weiß oder sich nicht darum kümmert?

Wird ein Fehler abgelegt? Bzw. welche Symptone bringt so ein Filter, der seine Lebenszeit bereits hinter sich hat?

Ich hab jetzt schon mit 2 "Markenspezifischen" KFZ-Meister gesprochen, die der Meinung sind, dass man die Filter nicht austauschen muss wenn der "Maximale Füllgrad" erreicht oder gar überschritten wurde.

Beste Antwort im Thema

Motor wahrscheinlich im Notlauf.

Turbolader-Schäden durch den stark erhöhten Abgasgegendruck sind wahrscheinlich.

Ist nur eine Frage der Zeit

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http://www.springer.com/.../9783319176437-c2.pdf?...

Reicht das als Grundlage?

Noch grundlegender: http://ctcp.massey.ac.nz/lein/lectures/124.102-Unit-02-Lecture-6.pdf

Über den Daumen gilt: Temperatur NEU = Temperatur alt * (Volumenverhältnis)^(0,4)

Also 200 mbar Druckverlust (bzw. 1.2 auf 1.0 bar) über einem Bauteil und 600°C (873K) Abgastemperatur ergeben rund 540°C. Also 60°C Abkühlung. Isoentropenkoeffizient Abgas hab ich mal "frech" auf Luft gesetzt. Was nicht ganz stimmt.

Vielleicht habe ich etwas überlesen, aber da spielt m.E. nicht die verringerte Wärmezufuhr durch den verringerten Massenstrom des vom Motor erhitzen Abgases mit rein, sondern man geht lediglich von einem geschlossenen System aus, in dem sich der Druck verändert.

Das ist bei lediglich erhöhtem Gegendruck aber nicht der Fall:

Es gibt dort zwar eine Druckänderung im TL, aber es gibt auch den verringerten Durchfluss heißen Gases und wenn weniger Wärmezufuhr kommt (die nichts mit der Druckänderung zu tun hat) kühlt ein Bauteil schneller aus und wirkt so der druckbedingten Temperaturerhöhung entgegen.

Eine adiabatische Druckänderung ist immer eine Temperaturänderung. Egal ob in der Meteorologie oder beim Turbolader bzw. DPF.

Zitat:

@GaryK schrieb am 27. April 2017 um 21:31:09 Uhr:

Eine adiabatische Druckänderung ist immer eine Temperaturänderung. Egal ob in der Meteorologie oder beim Turbolader bzw. DPF.

ja, das hat auch keiner abgestritten....

Es geht um den Einfluss der verminderten Zufuhr von Wärme der Abgase die aus dem Motor stammen. Grob um die 500Grad angenommene Ausgangstemperatur entsteht ja nicht von allein und wenn der Motor nicht permanent heiße Abgase liefern würde, hat man eben keine rund 500Grad Ausgangstemperatur mehr und dann stellt sich die Frage, ob die resultierende Temperatur, die die Bauteile des TL dann noch annehmen können (der TL wird ja permanent durch die Umgebungsluft, Kühlwasser und Öl gekühlt), schädlich sein kann.

Wenn du diese, deutlich komplexeren Zusammenhänge genau so simpel erklären und gegeneinander abwägen könntest, wie die bekannte Abhängigkeit von Druck und Temperaturänderung, wäre das toll.

Bisher habe ich zu diesem Aspekt noch nichts gelesen.

Wie kommst du denn auf eine verminderte Wärmezufuhr? Weil weniger auf Pedal gedrückt wird? Drücke ich das Pedal weniger runter, wenn der Motor weniger Leistung bringt, als er eigentlich sollte? Oder, drücke ich es wohl möglich stärker nach unten? Erhöhter Abgasgegendruck bedeutet ja nicht zwangsläufig Stillstand der Gassäule.

Ich habe ggf. ein höheres Volumen, welches mit höherer Dichte bei höherer thermischer Last, bei geringerer Fließgeschwindigkeit vorliegt. Dies erhöht die Last auf den TL beachtlich.

Sollte das Problem soweit fortgeschritten sein, das der Motor in den Notlauf geht und die Leistung begrenzt, verringert sich die Last auf den TL. Aber, wenn der Motor noch nicht abgeregelt wird, weil nur 98% der maximalen Beladung vorliegt und der Druck noch nicht ausreicht, den Notlauf auszulösen, kann die Last höher sein, als bei nur 20% Asche-Beladung des DPF.

MfG

Ich habe derzeit (laut Diagnosegerät) in meinem alten TDI bei 265.000 km eine Aschebeladung von 64 Gramm, der Grenzwert beträgt 60 Gramm. Noch hat sich der Differenzdrucksensor nicht gemeldet, der Motor zeigt auch kein schlechteres Ansprechverhalten und keinen höheren Verbrauch.

Ein etwas ungutes Gefühl bleibt aber. Ich habe schon gelesen, dass es durch den höheren Abgasgegendruck einen Auspuffkrümmer abgerissen haben soll.

Zitat:

@navec schrieb am 28. April 2017 um 10:01:30 Uhr:

(der TL wird ja permanent durch die Umgebungsluft, Kühlwasser und Öl gekühlt)

Wird er quasi nicht. Der Turbolader hat effektiv kaum Ölkühlung, die Luft und Strahlung ist der effektive Hauptsärmeverlust. Turbolader laufen aber trotzdem bilanziell gesehen "adiabatisch". Es sei denn der ist dicht an den gekühlten Zylinderkopf geflanscht - in dem Fall hat man nennenswert Wärmeleitung und Kühlung über den Kopf.

 

Gekühlt wird das Ladergehäuse und die Welle durch einen hydrodynamische Schmierfilm in den Gleitlagern, durch den Öldruck.

Das Turbinenrad ist den Abgastemperaturen wahllos ausgesetzt.

Bei einem verstopfen Abgassystem, erhöht sich die Temperatur dort erheblich und der Gegendruck wirkt gegen das Turbinenrad, wodurch die Axiallager der Welle stark darunter leiden.

Das glaube ich nicht! Der Öldurchsatz ist dazu viel zu gering um die enorme Abwärme vom Gehäuse weg zu transportieren. Das Öl ist so stark thermisch belastet, das es dort fast verkokt, wenn es nicht schnell genug umlaufen kann. Das Öl kühlt den Lader nicht. Der Abgasstrom bei geringer Last kühlt im Faktor 10 besser, als das Öl. Hauptwärme wird abgestrahlt.

MfG

Kann man eigentlich den DPF umgedreht einbauen? Dann mal 100 km Autobahn, könnte evtl auch den Asche Stand senken.

 

Oder würde sowas nicht funktionieren?

Dann lieber ausbauen und mit dem Heißluftfön! Ob das funktioniert, ist fraglich.

MfG

Noe. Die Asche sitzt in den Poren fest.

=> !!! Bitte nicht nachmachen !!! <=

Als kleine Anekdote aus dem Nutzfahrzeugbereich (Landtechnik und Baumaschine)

Dort hat es sich inzwischen bei den älteren Baumaschinen als recht praktikabel erwiesen, die DPFs auszubauen und mit dem Hochdruckreiniger gründlich auszuwaschen.

Es haben sich dort inzwischen auch Nachrüstlösungen etabliert, die ein solches Vorgehen wieder und wieder ohne Zerstörung des Partikelfilters ermöglichen (vllt. mit optimierter Gestaltung, anderer Porengröße etc.)

Letztlich kann man auch in einigen Foren lesen, dass das auch im Privatbereich bei älteren Dieseln praktiziert wird.

Brauchste nur auf YouTube gucken, da machen 'se den DPF auch mit dem Hochdruckreiniger sauber, ist ne Mords Sauerei.

Mit welchem Erfolg?

MfG

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