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hinten Koaxiallautsprecher oder normale?

Themenstarteram 9. Oktober 2011 um 16:54

Hallo zusammen,

Ich habe in meinem C Corsa vorne ein 16er 2-Wegesystem von Eyebrid incl. Dämmung verbaut. Auf einen Verstärker habe ich verzichtet, da es auch so schon gut klingt und auch laut genug ist. (Alpineradio)

Allerdings verzerren die hinteren Lautsprecher wenn ich lauter höre. Ich empfinde es als angenehm wenn die Musik von vorne und hinten kommt, da man im Corsa fast zwischen den LS sitzt (Sitz ganz hinten ;-)) Daher möchte ich die Originalen Lautsprecher gegen 13er Eyebridlautsprecher tauschen. Beim C Corsa mußich das halbe Auto zerlegen, um die Lautsprecher zu tauschen, daher kann ich es nicht einfach ausprobieren.

Ich habe sowohl 13er koaxial als auch normale 13er vom letzten Auto zuhause. Beide sind mit 70W angegeben. Welche sollte ich verbauen?

Die Koaxiallautsprecher werden die Höhen sauberer spielen.

Bei den anderen denke ich dass die Tiefen (wenn man bei 13ern von Tiefen sprechen kann) besser kommen und die Belastbarkeit höher ist, oder?

Die Adapterringe haben eine kleinere Öffnung als die Lautsprechen (Durchmesser) da die Originalen kleiner sind. Sollte ich das auch in die Erwägungen einbeziehen?

Gruß Martin

Beste Antwort im Thema
am 11. Oktober 2011 um 11:59

Zitat:

Original geschrieben von dreamtem

. Ich verstehe auch nicht warum es nichts bringen soll. Gruß Martin

.

 

 

.

Zitat:

quote="Schwinni"

 

Klar kann man das erklären. ;)

Fangen wir mal humanbiologisch an und vertiefen das ganze dann physikalisch:

Tiere lassen sich grob in Raub- und Beutetiere einteilen. Diese haben jeweils andere Wahrnehmungen der Umwelt.

Bei Raubtieren, und der Mensch zählt dazu, sind die zur Jagd benutzten Sinnesorgane nach vorne ausgerichtet um den exakten Standort der Beute zu ermitteln, während bei Beutetieren eine Erfassung der kompletten Umwelt erstrebenswert ist.

Besonders gut kann man den Unterschied bei Vögeln sehen:

Eine Eule (Raubvogel) hat beide Augen nach vorne ausgerichtet, eine Amsel dagegen hat die Augen seitlich am Kopf.

Bei Schlangen sind die beiden Sensoren zur Jagd noch enger beieinander (Molekülsensoren in den Spitzen der gespaltenen Zunge).

Extremen Rundblick haben z.B. Chamäleon, mit einer Abdeckung von über 340°.

Die Erfassung des größtmöglichen Bereiches hat aber den Nachteil, dass dadurch kein Raumbild entsteht, was dem Beutetier aber egal ist, da es ja nur wissen will, dass eine mögliche Gefahr lauert und es sich verstecken oder fliehen muss.

Die Erfassung eines kleinen Bereiches, aber dafür mit definierten Abständen der Sensoren schränkt zwar das Sichtfeld ein, man empfängt die Umwelt aber räumlich.

So, zurück zu den Menschen. Diese nutzen zur Jagd zwei Quellen. Die Augen und die Ohren.

Beide sind nach vorne ausgerichtet - gut, die Ohrlöcher sind zwar seitlich angebracht, aber die Ohrmuscheln sorgen für Ausrichtung nach vorne.

Beide Quellen für den Empfang sind Wellen, einmal Lichtwellen, einmal Schallwellen.

Zur genauen Ortung der Quellen werden immer mindestens zwei Empfänger benötigt.

Da sich die Augen selbst im Kopf bewegen lassen, und das Gehirn die genaue Stellung kennt, funktioniert das räumliche Sehen auch noch relativ gut, wenn ein Auge ausfällt.

Deine Ohrmuscheln sind aber fest (ja, manche Menschen können damit wackeln, aber sie bestimmt nicht drehen ;)).

So weit so gut, nun ein bisschen Physik.

Wir betrachten das ganze mal in einer Ebene. Eine Welle wird von einem punktförmigen Sender kreisförmig abgestrahlt (Rundstrahler), wenn sie nicht gebündelt wird (wie bei einer Taschenlampe, deinem Mund, usw.). Darauf, dass ein Haus ja keine Lichtquelle ist, sondern Licht nur reflektiert, wollen wir jetzt nicht eingehen, da wir uns jetzt ja nicht für Optik, sondern Akustik interessieren. ;)

OK, ist eine Schallquelle genau vor dir, so kommt die Welle am linken und am rechten Ohr zur gleichen Zeit an. Dein Gehirn weiß also, dass die Quelle den gleichen Abstand zum rechten und zum linken Ohr hat, also auf dem Lot zur Strecke vom linken zum rechten Ohr durch deren Mittelpunkt liegen muss.

Ist die Quelle weiter links, so kommt das Signal am rechten Ohr später an, oder je nach Winkel gar nicht.

So kannst du die Richtung der Quelle sehr genau orten, falls sie sich vor dir befindet.

Hinten funktioniert das nur sehr eingeschränkt, da - wie schon erwähnt - die Ohrmuscheln nach vorne ausgerichtet sind.

Das kannst du auch an den Reflexen bei Wahrnehmung eines Geräusches erkennen, wenn du nachts durch den Park gehst.

Hörst du eine Maus im Feld vor dir, richtet sich dein maximal dein Kopf sofort zur richtigen Stelle aus. Ist das Geräusch hinter dir, muss sich erst der ganze Körper ausrichten (du drehst dich um) und die Umwelt neu "scannen".

Oder es wird sofort ein Fluchtreflex ausgelöst, da der Mensch hinten im Sinne der Umweltwahrnehmung ein Beutetier ist und dort nur die Existenz einer Quelle, aber nicht deren Standort interessant ist.

Nun zur Musik:

Stehen vor dir 2 Lautsprecher, und zwar so, dass die Lautsprecher und du ein gleichschenkliges (im Idealfall gleichseitiges) Dreieck bilden, und kommt aus den beiden Lautsprechern exakt das gleiche Signal zum gleichen Zeitpunkt, so kommt dieses an deinen Ohren zur gleichen Zeit an und dein Gehirn wird eine Schallquelle genau vor dir identifizieren.

Wird nun das gleiche Signal rechts etwas später gesendet, verschiebt sich die Pseudoquelle nach links, da dein Gehirn ja das gleiche Signal früher am linken Ohr wahrnimmt.

Analog funktioniert dies auch mit den Amplituden der Wellen (Lautstärke).

Gehen wir nun ins Tonstudio und schauen uns mal an, was passiert, wenn eine Band ein Lied aufnimmt.

Eine gute Band spielt zusammen im Studio.

Zur Aufnahme werden mehrere Mikrofone benutzt.

Die Signale der Mikrofone werden auf 2 Kanälen gespeichert.

Diese Kanäle enthalten also ein überlagertes Signal, das sich für die beiden Kanäle für ein Instrument in Laufzeit und Lautstärke unterscheidet.

Wird diese Aufnahme dann über die 2 Lautsprecher ausgegeben, so filtert dein Gehirn verschiedene Schallquellen (die Instrumente und Stimmen) aus dem "Mix" der Signal heraus.

Durch die unterschiedlichen Laufzeiten und Lautstärken (die schon bei der Aufnahme entstanden sind) des jeweiligen Instruments auf den beiden Kanälen, wird dein Gehirn also das eine Instrument in der Mitte positionieren, das andere weiter links, das andere weiter rechts, usw.

Es baut sich also eine Bühne vor dir auf, die im Idealfall die Positionen der Musiker bei der Aufnahme im Studio wiederspiegelt.

Das ganze sollte also so klingen, als ob du selbst mittig vor der Band stehst und zuhörst.

Auf einem Konzert, bei dem Lautsprecher genutzt werden, funktioniert dies auch genau so.

Die Signale der Instrument werden von Mikrofonen erfasst, verstärkt, und wieder auf 2 Quellen (jeweils ein Boxenturm links und rechts der Bühne) ausgegeben.

Haben die Tontechniker gut Arbeit geleistet, so entspricht dann beim Zuhören die virtuelle Position der Schallquelle der Position des jew. Musikers, die du visuell wahrnimmst.

Hast du nun die gleichen Stereosignale nun nochmals zur gleichen Zeit hinter dir, so kann dein Gehirn die Instrumente nicht mehr räumlich zuordnen und du denkst, du steht in den Instrument, und zwar in allen gleichzeitig. Und das hört sich nicht gerade berauschend an.

Selbst Musik, die komplett synthetisch hergestellt wird, wird nur in 2 Kanälen gespeichert und Effekt wie sich durch den Raum bewegende Klangquellen würden dadurch verloren gehen.

Nur bei speziellen Aufnahmen machen mehr als 2 Lautsprecher Sinn, was z.B. bei Filmen genutzt wird, wo es ja gewünscht ist, dir vorzugaukeln, dass du wirklich mitten im Geschehen bist und den Film dadurch besser erleben kannst.

Ein anderes Beispiel wären besondere Installationen, z.B. der Klanggarten, den der Vater eines Freundes von mir komponiert und zu speziellen Anlässen, z.B. zu Landesgartenschauen installiert.

Eine weitere Ausnahme sind Frequenzen unter 120Hz. Diese kann das Gehirn nur schwer orten, unter 80Hz gar nicht mehr.

Das liegt daran, dass der Abstand der Ohren geringer ist als die halbe Wellenlänge des Signals und somit zu den verschiedenen Zeitpunkten des Eintreffens an den Ohren keine Amplitudenänderung wahrnehmbar ist.

Deshalb darfst du deinen Subwoofer auch in den Kofferraum stellen, wobei du die Trennfrequenz nie höher als 80Hz wählen solltest.

Natürlich musste ich einiges Dinge verallgemeinern oder weglassen (z.B. Interferenzen, stehende Wellen), was meine Erläuterungen aber nicht falsch macht! ;)

Die Quintessenz des Ganzen ist also, dass das Auto also akustischer Raum wegen Reflexionen, usw. sowieso schon mehr schlecht als recht ist und man dies nicht auch noch durch Lautsprecher im Rücken vollends zerstören sollte!

Gruß,

Schwinni

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Wenn es denn wirklich der Pseudoraumklang sein muss (es lohnt sich wirklich nicht!), dann würde ICH die reinen Tiefmitteltöner vorziehen. Noch besser wäre, wenn die mittels Frequenzweiche vom Hochton abgetrennt werden würden.

Themenstarteram 11. Oktober 2011 um 6:23

Naja, Pseudoraumklang würde ich es nicht nennen ....

Es klingt halt einfach besser wenn von hinten auch was kommt. Ich verstehe auch nicht warum es nichts bringen soll. Die meisten Argumentieren mit verzerrungen, die es aufgrund der unterschiedlichen Entfernungen zum Lautsprecher gibt. Bei einem Kombi mag das ein Argument sein, beim Corsa eher nicht.

Und dass die Originalen Lautsprecher nicht die besten sind steht wohl ausser Frage.

Bei unserem Hifi-Händler wurde mir empfohlen die Koaxiallautsprecher hinten einzubauen.

 

Gibts noch andere Meinungen?

Gruß Martin

Zitat:

Original geschrieben von dreamtem

 

Gibts noch andere Meinungen?

Musik ist in Stereo aufgenommen ! Dieses Verfahren beabsichtigt, daß die Musik von vorne abgestrahlt wird, um dort eine imaginäre Bühne darzustellen. Daher kauft man in der Regel auch nur EIN Paar Heim-Lautsprecher und stellt diese so auf, daß die Töner ungefähr VOR dem Kopf auf OHRHÖHE sind.

Da man das beim Auto kaum so machen kann, baut man in der Regel vorne ein GUTES System ein, mit separatem Hochtöner auf Schulter- oder Kopfhöhe. Das Resultat geht dann meist schon in brauchbarem Maß in diese Richtung !

Desto besser das Frontsystem, desto weniger greifen Argumente für Hecksysteme, zumindest aus Sicht des Fahrers und Beifahrers.

Meiner Meinung solltest du in Frontsystem + Subwoofer + Vierkanal-Endstufe investieren, so eine Kombination bekommt man in der Regel schon ab ca. 350 €.

Der Subwoofer kann dabei sehr klein ausfallen, trotzdem gleich er schon die schlimmste Schwäche der kleinen 13er Lautsprecher wirkungsvoll aus. Dies wäre die Schwäche, Tiefen ordentlich wiederzugeben. Der Klang ist dann satt und dank zuschaltbarer Bassbefreiung werden die Frontlautsprecher auch lauter !

http://www.tradoria.de/.../...stem-eyebrid-y525y2x-13cm-320776956.html

www.ts-audio.de/tsshop/PRD/NANO-404/Details.htm

http://www.hood.de/.../...ectron-sp-08-300w-20cm-woofer-bassreflex.htm

Das sind alles äußerst kompakte Komponenten, die dir hoffentlich weiterhelfen. Man braucht dann noch Dämmatten für die Türen und ein einfacheres Kabelset. Der Subwoofer kann bei Platzbedarf jederzeit ausgeladen werden.

Sorry, ich hatte gar nicht alles gelesen, was du geschrieben hast .....

eigentlich brauchst du nur noch Verstärker und Sub, da du ja schon ein FS hast. Ich denke, die meisten Forenmitglieder würden diesen Weg wählen. Wenn so eine Kombination dann sauber läuft, vermisst man normalerweise nichts mehr..vor allem keine Koax-Lautsprecher

Sorge lieber dafür, daß die Musik satt rüberkommt, hierzu genügt ein recht kleiner Sub. Die notwendige Gesamtinvestition beläuft sich also auf ca. 200 €

Wenn es dir wirklich bereits laut genug wird, dann kannst du sogar noch was sparen, indem du einen kleinen Aktivsub kaufst oder eine Zweiwege-Endstufe und einen Sub

Themenstarteram 11. Oktober 2011 um 10:18

Hi,

das Frontsystem ist bereits verbaut und die Türen sind gedämmt. Einen Verstärker hätte ich zwar noch, allerdings reicht mir die Leistung des Frontsystems. Ein Sub entfällt aus Platzgründen.

Da ich die 13er sowohl als TMT als auch als Koaxiallautsprecher von Eyebrid noch vom vorigen Auto habe, werde ich diese auch verbauen.

Allerdings stellt sich immer noch die Frage ob ich die Koaxiallautsprecher ODER die normalen Tiefmitteltöner verbauen soll?

Weiß noch jemand Vor- bzw. Nachteile der jeweiligen Lautsprecher für den Einbau an den Originallautsprecherplätzen hinten im Corsa C ?

Gruß Martin

Zitat:

Original geschrieben von dreamtem

Ein Sub entfällt aus Platzgründen.

Deswegen hab ich dir extra ein schuhschachtelgroßes Modell verlinkt. Damit erreichst du m.M die beste Klangsteigerung

Zitat:

Original geschrieben von dreamtem

Allerdings stellt sich immer noch die Frage ob ich die Koaxiallautsprecher ODER die normalen Tiefmitteltöner verbauen soll?

Ich denke, da müßten dir die Leute eine grob abgeschätze Antwort geben, da sich keiner in deinen Klanggeschmack reinversetzen kann.

Viele würden sicherlich auch "weder noch" sagen, falls diese Antwort denn überhaupt als Option offensteht ;) !

am 11. Oktober 2011 um 11:59

Zitat:

Original geschrieben von dreamtem

. Ich verstehe auch nicht warum es nichts bringen soll. Gruß Martin

.

 

 

.

Zitat:

quote="Schwinni"

 

Klar kann man das erklären. ;)

Fangen wir mal humanbiologisch an und vertiefen das ganze dann physikalisch:

Tiere lassen sich grob in Raub- und Beutetiere einteilen. Diese haben jeweils andere Wahrnehmungen der Umwelt.

Bei Raubtieren, und der Mensch zählt dazu, sind die zur Jagd benutzten Sinnesorgane nach vorne ausgerichtet um den exakten Standort der Beute zu ermitteln, während bei Beutetieren eine Erfassung der kompletten Umwelt erstrebenswert ist.

Besonders gut kann man den Unterschied bei Vögeln sehen:

Eine Eule (Raubvogel) hat beide Augen nach vorne ausgerichtet, eine Amsel dagegen hat die Augen seitlich am Kopf.

Bei Schlangen sind die beiden Sensoren zur Jagd noch enger beieinander (Molekülsensoren in den Spitzen der gespaltenen Zunge).

Extremen Rundblick haben z.B. Chamäleon, mit einer Abdeckung von über 340°.

Die Erfassung des größtmöglichen Bereiches hat aber den Nachteil, dass dadurch kein Raumbild entsteht, was dem Beutetier aber egal ist, da es ja nur wissen will, dass eine mögliche Gefahr lauert und es sich verstecken oder fliehen muss.

Die Erfassung eines kleinen Bereiches, aber dafür mit definierten Abständen der Sensoren schränkt zwar das Sichtfeld ein, man empfängt die Umwelt aber räumlich.

So, zurück zu den Menschen. Diese nutzen zur Jagd zwei Quellen. Die Augen und die Ohren.

Beide sind nach vorne ausgerichtet - gut, die Ohrlöcher sind zwar seitlich angebracht, aber die Ohrmuscheln sorgen für Ausrichtung nach vorne.

Beide Quellen für den Empfang sind Wellen, einmal Lichtwellen, einmal Schallwellen.

Zur genauen Ortung der Quellen werden immer mindestens zwei Empfänger benötigt.

Da sich die Augen selbst im Kopf bewegen lassen, und das Gehirn die genaue Stellung kennt, funktioniert das räumliche Sehen auch noch relativ gut, wenn ein Auge ausfällt.

Deine Ohrmuscheln sind aber fest (ja, manche Menschen können damit wackeln, aber sie bestimmt nicht drehen ;)).

So weit so gut, nun ein bisschen Physik.

Wir betrachten das ganze mal in einer Ebene. Eine Welle wird von einem punktförmigen Sender kreisförmig abgestrahlt (Rundstrahler), wenn sie nicht gebündelt wird (wie bei einer Taschenlampe, deinem Mund, usw.). Darauf, dass ein Haus ja keine Lichtquelle ist, sondern Licht nur reflektiert, wollen wir jetzt nicht eingehen, da wir uns jetzt ja nicht für Optik, sondern Akustik interessieren. ;)

OK, ist eine Schallquelle genau vor dir, so kommt die Welle am linken und am rechten Ohr zur gleichen Zeit an. Dein Gehirn weiß also, dass die Quelle den gleichen Abstand zum rechten und zum linken Ohr hat, also auf dem Lot zur Strecke vom linken zum rechten Ohr durch deren Mittelpunkt liegen muss.

Ist die Quelle weiter links, so kommt das Signal am rechten Ohr später an, oder je nach Winkel gar nicht.

So kannst du die Richtung der Quelle sehr genau orten, falls sie sich vor dir befindet.

Hinten funktioniert das nur sehr eingeschränkt, da - wie schon erwähnt - die Ohrmuscheln nach vorne ausgerichtet sind.

Das kannst du auch an den Reflexen bei Wahrnehmung eines Geräusches erkennen, wenn du nachts durch den Park gehst.

Hörst du eine Maus im Feld vor dir, richtet sich dein maximal dein Kopf sofort zur richtigen Stelle aus. Ist das Geräusch hinter dir, muss sich erst der ganze Körper ausrichten (du drehst dich um) und die Umwelt neu "scannen".

Oder es wird sofort ein Fluchtreflex ausgelöst, da der Mensch hinten im Sinne der Umweltwahrnehmung ein Beutetier ist und dort nur die Existenz einer Quelle, aber nicht deren Standort interessant ist.

Nun zur Musik:

Stehen vor dir 2 Lautsprecher, und zwar so, dass die Lautsprecher und du ein gleichschenkliges (im Idealfall gleichseitiges) Dreieck bilden, und kommt aus den beiden Lautsprechern exakt das gleiche Signal zum gleichen Zeitpunkt, so kommt dieses an deinen Ohren zur gleichen Zeit an und dein Gehirn wird eine Schallquelle genau vor dir identifizieren.

Wird nun das gleiche Signal rechts etwas später gesendet, verschiebt sich die Pseudoquelle nach links, da dein Gehirn ja das gleiche Signal früher am linken Ohr wahrnimmt.

Analog funktioniert dies auch mit den Amplituden der Wellen (Lautstärke).

Gehen wir nun ins Tonstudio und schauen uns mal an, was passiert, wenn eine Band ein Lied aufnimmt.

Eine gute Band spielt zusammen im Studio.

Zur Aufnahme werden mehrere Mikrofone benutzt.

Die Signale der Mikrofone werden auf 2 Kanälen gespeichert.

Diese Kanäle enthalten also ein überlagertes Signal, das sich für die beiden Kanäle für ein Instrument in Laufzeit und Lautstärke unterscheidet.

Wird diese Aufnahme dann über die 2 Lautsprecher ausgegeben, so filtert dein Gehirn verschiedene Schallquellen (die Instrumente und Stimmen) aus dem "Mix" der Signal heraus.

Durch die unterschiedlichen Laufzeiten und Lautstärken (die schon bei der Aufnahme entstanden sind) des jeweiligen Instruments auf den beiden Kanälen, wird dein Gehirn also das eine Instrument in der Mitte positionieren, das andere weiter links, das andere weiter rechts, usw.

Es baut sich also eine Bühne vor dir auf, die im Idealfall die Positionen der Musiker bei der Aufnahme im Studio wiederspiegelt.

Das ganze sollte also so klingen, als ob du selbst mittig vor der Band stehst und zuhörst.

Auf einem Konzert, bei dem Lautsprecher genutzt werden, funktioniert dies auch genau so.

Die Signale der Instrument werden von Mikrofonen erfasst, verstärkt, und wieder auf 2 Quellen (jeweils ein Boxenturm links und rechts der Bühne) ausgegeben.

Haben die Tontechniker gut Arbeit geleistet, so entspricht dann beim Zuhören die virtuelle Position der Schallquelle der Position des jew. Musikers, die du visuell wahrnimmst.

Hast du nun die gleichen Stereosignale nun nochmals zur gleichen Zeit hinter dir, so kann dein Gehirn die Instrumente nicht mehr räumlich zuordnen und du denkst, du steht in den Instrument, und zwar in allen gleichzeitig. Und das hört sich nicht gerade berauschend an.

Selbst Musik, die komplett synthetisch hergestellt wird, wird nur in 2 Kanälen gespeichert und Effekt wie sich durch den Raum bewegende Klangquellen würden dadurch verloren gehen.

Nur bei speziellen Aufnahmen machen mehr als 2 Lautsprecher Sinn, was z.B. bei Filmen genutzt wird, wo es ja gewünscht ist, dir vorzugaukeln, dass du wirklich mitten im Geschehen bist und den Film dadurch besser erleben kannst.

Ein anderes Beispiel wären besondere Installationen, z.B. der Klanggarten, den der Vater eines Freundes von mir komponiert und zu speziellen Anlässen, z.B. zu Landesgartenschauen installiert.

Eine weitere Ausnahme sind Frequenzen unter 120Hz. Diese kann das Gehirn nur schwer orten, unter 80Hz gar nicht mehr.

Das liegt daran, dass der Abstand der Ohren geringer ist als die halbe Wellenlänge des Signals und somit zu den verschiedenen Zeitpunkten des Eintreffens an den Ohren keine Amplitudenänderung wahrnehmbar ist.

Deshalb darfst du deinen Subwoofer auch in den Kofferraum stellen, wobei du die Trennfrequenz nie höher als 80Hz wählen solltest.

Natürlich musste ich einiges Dinge verallgemeinern oder weglassen (z.B. Interferenzen, stehende Wellen), was meine Erläuterungen aber nicht falsch macht! ;)

Die Quintessenz des Ganzen ist also, dass das Auto also akustischer Raum wegen Reflexionen, usw. sowieso schon mehr schlecht als recht ist und man dies nicht auch noch durch Lautsprecher im Rücken vollends zerstören sollte!

Gruß,

Schwinni

Tja :D

Vorschlag:

Fahr mal ein paar Tage mit ausgeblendeten hinteren Lautsprechern.

Wenn es dir dann ach einigen Tagen immer noch negativ auffällt, dann können wir den Krieg Logik vs. dein persönliches Empfinden als verloren betrachten.

Vielleicht finden sich ja dann noch ein paar Antworten, wo die beiden "ausschließlich vorhandenen" Optionen besprochen werden. ;)

Ich bin nach wie vor gegen Koaxe.

Themenstarteram 11. Oktober 2011 um 19:23

Hallo zusammen,

der Beitrag von Schwinni hört sich echt überzeugend an. Evtl. ist Logik doch nicht so schlecht ;-)

Ich könnte die TMT verbauen und das Kabel so führen dass ich im zusammengebauten Zustand noch dran komme.

Da sich der Vorschlag den Hochton abzutrennen mit dem obigen Beitrag recht gut deckt werde ich dies warscheinlich tun. Ich habe hier noch eine 2 Wege Weiche von Eyebrid bei der die Trennfrequenz leider nicht angegeben ist.

Glaubt ihr dass das reicht, oder sollte ich eine Frequenzweiche kaufen?

Gruß Martin

Hi,

Für den TMT ist jede Weiche besser als keine !!

Weißt Du wie so ein Lautsprecher funtkioniert bzw. wie "Töne" erzeugt werden ?

Eigentlich müssten die LS "Schallwellen Erzeuger" heißen, denn aus Schallwellen werden "Töne"..

Mal laienhaft gesprochen..und ein Versuch es auch einfach zu erklären :)

Damit ein Tiefton/ Bass (ca. 40Hz) erzeugen wird, muss sich die Mebrane 40 mal pro Sekunde bewegen.

Je größer die Mambrane desto mehr "Luft" kann sie bewegen, wass sich dann wieder in Schallwellen

niederschlägt, die Dein Gehirn dann als "Ton" identifiziert.

Daher sind z.b. die Membrane der Subs so Volumniös..damit sie "Tief" spielen können müssen sie

auch viel, sehr viel Luft bewegen...

Eine Sopranistin kann bis zu 20.kz hoch singen, würde bedeuten, dass die Membrane vom LS ~ 20.000

schwingen müsste, daher sind die Mebrane der HTs extrem klein um auch so viele Schwingungen noch

mitzumachen.

Das der TMT oder gar der SUB damit Probleme haben, liegt an deren Bauweise, die Membrane des LS

schaffen es nicht, was passiert ?

Richtig, es "verzerrt" (neudeutsch : clipping) und zum Schluss "reißen" die Membrane, ergo, LS defekt.

Daher gibt es Lautsprecher die für bestimmte Frequenzbereiche gebaut wurden..

Subs geben Freq. von ~30 bis ~ 100Hz ab

TMTs von ~ 60Hz bis ~ 3.500 Hz

Hochtöner von ab ~ 3.000Hz

Jetzt kommen die Weichen ins Spiel (analog, also die "üblichen kleinen Kisten" oder digital auch "digital prozessor" genannt").

Sie lassen nur die Freq. durch, für die der LS "gebaut" wurde. D.h. für den Sub lassen sie oberhalb von 100Hz nix durch.

Für den TMT lassen sie nur Freq. zw. 60 und 3.500Hz durch und für den HT nur Freq. oberhalb 3.000 Hz.

D.h. baust Du einen "normalen" TMT ohne Weiche ein, dann kannste von ausgehen, dass dieser in kürze defekt sein wird..

da er Freq. wiedergeben muss, die er bauartbedigt gar nicht in der Lage ist.

Zu den Coaxen sag ich mal lieber nix, ausser, klanglich einfach nur ein Grauß

Grüße

Themenstarteram 12. Oktober 2011 um 10:06

Hi,

dann werd ich schleunigst bei meinem Frontsystem die Weiche wieder einbauen.

Bei ACR wurde mir dazu geraten die Weiche wieder auszubauen und beim Hochtöner einen Elko? einzulöten. Er sagte dass die Weiche Leistung zieht und daher bei Systemen ohne Verstärker diese Lösung besser sei. Der Klang ist auch nicht besser geworden. Ich dachte er weiß was er sagt, aber er hat mir ja auch hinten zu den Koax. geraten....

Da die Weiche somit wieder gebraucht wird, stellt sich die Frage womit ich die TMT hinten abtrennen soll?

Und bei welcher Frequenz?

Gruß Martin

Zitat:

Original geschrieben von Guzzi97

Eine Sopranistin kann bis zu 20.kz hoch singen

Ob du dich da nicht täuschst ? 20 Kilohertz ? :confused::confused:

Das wäre ein Ton, der von vielen Menschen gar nicht mehr gehört werden kann, insbesondere von älteren ! Marderschreck-Geräte arbeiten mit dieser Frequenzhöhe........unhörbar für viele

Zitat:

Original geschrieben von Guzzi97

Richtig, es "verzerrt"

Soweit noch richtig ! Der Lautsprecher bündelt den Schall zunehmend und es kommt oberhalb einer bestimmten Frequenz vermehrt zu Resonanzen

Zitat:

Original geschrieben von Guzzi97

(neudeutsch : clipping)

Clipping ist das Übersteuern eines Verstärkers. Es hat nichts damit zu tun, wie gut sich ein Lautsprecher für einen gewissen Tonbereich eignet.

Zitat:

Original geschrieben von Guzzi97

und zum Schluss "reißen" die Membrane, ergo, LS defekt.

Garantiert nicht !

Man kann, wenn man ein mehr oder weniger schlechtes Klangbild in Kauf nimmt, jeden Lautsprecher ohne Tiefpass-Filter laufenlassen.

Sonst würden ja auch viele Koax-Lautsprecher kaputtgehen, da diese meist nur einen Filter für den Hochtöner (ein einzelnes Elko) haben

Zitat:

Original geschrieben von dreamtem

Bei ACR wurde mir dazu geraten die Weiche wieder auszubauen und beim Hochtöner einen Elko? einzulöten

Ein einzelnes Elko ist ja bereits eine Weiche für den Hochtöner, eine ganz einfache eben ! Aber viele Frequenzweichen enthalten für den Hochtöner gar nicht viel mehr Bauteile als nur einen Elko, die restlichen Bauteile sind für den TMT !

WICHTIG : Ein Hochtöner darf nie ohne Weiche laufen !! Er muß vor zu tiefen Tönen geschützt werden !

Zitat:

Original geschrieben von dreamtem

Er sagte dass die Weiche Leistung zieht und daher bei Systemen ohne Verstärker diese Lösung besser sei

Nur mit ELKO statt der üblichen Weiche wird es vor allem deshalb lauter, weil die Lautsprecher ihren Arbeitsbereich ausdehnen und sich in manchen Tonbereichen überschneiden.

Klanglich ist das eher nicht vorteilhaft, der Tiefmitteltöner (TMT) arbeitet dann auch in Bereichen, in denen seine Klangeigenschaften ggf. bereits stark nachgelassen haben (recht unterschiedlich im Einzelfall)

Zitat:

Original geschrieben von dreamtem

der Beitrag von Schwinni hört sich echt überzeugend an. Evtl. ist Logik doch nicht so schlecht ;-)

Wozu hältst du dann an deinem "Konzept" fest ?

Zitat:

Original geschrieben von dreamtem

Da die Weiche somit wieder gebraucht wird, stellt sich die Frage womit ich die TMT hinten abtrennen soll?

Die einfachste Weichenvariante für die Tiefpass-Trennung eines TMT besteht aus einer einzelnen Spule :

http://www.audiogen.de/assets/images/S1_3_Tiefpass.jpg

Deren Wert in Millihenry (mh) hängt von der beabsichtigten Trennfrequenz und vom Lautsprecher an sich ab.

Zitat:

Original geschrieben von dreamtem

Und bei welcher Frequenz?

Sowas ist ganz davon abhängig, welchen Klangcharakter man in der Summe haben will. Eine konkrete Empfehlung kann dir da wohl niemand geben

___________________________

Nochmal ganz kurz für dich die Beschreibung der jeweils einfachsten Frequenzweichen-Version :

- hohe Töne werden abgetrennt, wenn man eine Spule in die Zuleitung einbringt, dies nennt sich Tiefpass (da das Filter tiefe Töne durchlässt = engl. to pass = durchlassen)

- die Abtrennung tiefer Töne bewirkt ein Kondensator (z.B Elko = Elektrolytkondensator), dies nennt sich Hochpass (da das Filter hohe Töne durchlässt = engl. to pass = durchlassen)

Zwingend nötig ist nur die Abtrennung tiefer Töne bei Hoch- und Mitteltönern, da diese von zu tiefen Tönen überlastet und somit leicht beschädigt werden

 

Themenstarteram 12. Oktober 2011 um 18:32

Hi,

die Frequenzweichen sind wieder eingebaut ;-).

Mein "Konzept" ist einfach das beste aus den vorhandenen Komponenten rauszuholen.

Ein Sub kommt nicht in Frage, da ich die Rückbank öfters mal umlege um was zu transportieren. Das Reserverad möchte ich auch erhalten.

Da ich die 13er nunmal hab möchte ich sie auch verbauen. Ich hab jetzt auch schon übertlegt ob ich die bei 120Hz abtrennen soll? Da wird zwar nicht viel kommen aber ein bisschen was wird's auch sein. Ich würde das Gehäuse natürlich bestmöglich dämmen.

Was haltet Ihr davon die 13er bei 120Hz abzutrenne?

Welche Spule bräuchte ich dafür?

Gruß Martin

 

Zitat:

Original geschrieben von dreamtem

Was haltet Ihr davon die 13er bei 120Hz abzutrenne?

;)

Zitat:

Original geschrieben von dreamtem

Welche Spule bräuchte ich dafür?

Die 13er bei UNGEFÄHR* 120 hz trennen, dafür brauchst du eine 6,8 mh-Spule, das kostet so ca. ab 7-8 € online ! Bezieht sich auf 13er mit 4 Ohm.

http://www.ebay.de/.../370205724206

Und mit diesen Spulen hast du ca. eine doppelt so hohe Trennung :

http://www.ebay.de/.../370205717679

*bei Spulen bist du immer auf gewisse Werte festgelegt. wenn dir der Klang dann nicht gefällt, hast du keinerlei Flexibilität

Hier mal noch ein Überblick über verschiedene erhältliche Werte eines guten Herstellers, die günstigste Serie: http://www.mundorf.com/.../MCoil%20H-Kern.pdf

Und hier ein einfacher Rechner (6 db auswählen um eine preiswerte Weiche zu berechnen, anschließend nicht vergessen die Impedanz (Ohm-Wert) einzugeben ) http://lautsprechershop.de/tools/weiche/auswahl.htm

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