Erfahrungsbericht nach 200.000 Kilometern mit einem E 280 CDI 3.0 (Limousine)
Die 200.000 Kilometer wurden innerhalb von sechs Jahren zurückgelegt, also etwa 33.000 Kilometer pro Jahr. Dabei sprang das Fahrzeug immer zuverlässig an; der Motor lief immer rund. Der Fahrkomfort liegt nach wie vor auf hohem Niveau.
Kraftstoffverbrauch
Es wurden insgesamt 15.284 Liter Dieselkraftstoff getankt, was einem Durchschnittsverbrauch von 7,6 Litern/100 km entspricht. Die Kraftstoffkosten beliefen sich auf 19.600,- € inkl. USt und damit auf 0,10 € pro Kilometer. Die Wegstrecke setzte sich zusammen aus etwa 70 Prozent Autobahn, 25 Prozent Landstraße und 5 Prozent Stadtverkehr.
Pflege, Wartung, Reparaturen
Neben den selbst durchgeführten Pflegeaufwendungen (Autowäsche u.Ä.) erfolgte jeweils alle 25.000 Kilometer ein Werkstatt-Service bei Mercedes-Benz, also insgesamt acht Mal (vier kleine und vier große Services jeweils im Wechsel).
Hinsichtlich des Arbeitsumfangs - ausgedrückt durch die Buchstaben A bis H - waren
- 2 x der Service A,
- 2 x der Service B,
- 3 x der Service C und
- 1 x der Service D
fällig.
Bei diesen acht Serviceterminen wurden
- 8 x das Motoröl samt Ölfilter,
- 5 x die beiden Luftfilter,
- 4 x der Kombifilter,
- 3 x die Bremsflüssigkeit,
- 2 x der Kraftstofffilter,
- 2 x die Wischerblätter,
- 1 x das Getriebeöl und
- 1 x die Füllflasche Tirefit
erneuert. Außerdem ließ ich beim letzten Service vorsorglich alle sechs Glühkerzen wechseln, nachdem eine defekt war.
Die Gesamtkosten für alle acht Services betrugen 5.364,- € inkl. USt, also im Durchschnitt 671,- € pro Service bzw. 0,03 € pro Kilometer.
Die original Bremsklötze und Bremsscheiben weisen eine erstaunlich gute Qualität auf. Sie mussten erst nach 136.100 Kilometern zum ersten und bisher einzigen Mal an beiden Achsen erneuert werden (1.047,- € inkl. USt).
Nach 153.000 Kilometern wurde die Windschutzscheibe erneuert, die von diversen kleineren Steinschlägen im Laufe der Jahre gezeichnet war (657,- € inkl. USt, Kaskoschaden).
Ferner war nach 175.500 Kilometern ein außerplanmäßiger Werkstattaufenthalt notwendig: Nach einem Defekt des Turboladers fuhr der Wagen nur noch im Notbetrieb mit reduzierter Drehzahl. Dies machte die Erneuerung des Turboladers, des Ansaugschachts und des Drosselklappen-Stellmotors erforderlich (3.561,- € inkl. USt).
Positiv hervorzuheben ist die Tatsache, dass nach 200.000 Kilometern bzw. sechs Jahren Einsatzdauer noch keine Leuchteinheit kaputt gegangen ist, weder an der Innen- noch an der Außenbeleuchtung. Auch die Dämpferelemente der Luftfederung AIRMATIC zeigen noch keine Ermüdungserscheinungen. Die Wischerblätter sind im Vergleich zu früher sehr langlebig und halten mindestens 50.000 Kilometer.
Der Dieselpartikelfilter ist laut Mercedes-Benz für Laufleistungen von mindestens 200.000 Kilometern ausgelegt, was hiermit bestätigt ist. Die automatische Regeneration des Filters (das sog. “Freibrennen”) erfolgt etwa alle 1.000 Kilometer und geht nicht ganz geräuschlos von sich. Dabei nimmt der Motor in dieser Phase über einen Fahrzyklus von etwa 10 bis 30 Kilometern nur vermindert Gas an; außerdem entsteht ein akustisches dumpfes Brummen. Lassen Sie sich davon nicht verunsichern - das ist normal, wenn es etwa alle 1.000 Kilometer auftritt. Auf längeren Autobahnfahrten bekommt man es oft gar nicht mit.
Haupt- und Abgasuntersuchung
Die Haupt- und Abgasuntersuchung wurde zwei Mal ohne Mängel bestanden.
Gesamtkosten
Unter Einbeziehung der weiteren Kosten, insbesondere Abschreibung (degressiv 30 Prozent p.a.), Kfz-Steuer (463,- € p.a.), Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung, Bereifung sowie etwas Zubehör, jedoch ohne Darlehenszinsen (die existierten nicht), sind nach sechs Jahren Haltedauer Gesamtkosten in Höhe von ca. 99.000,- € entstanden. Dies entspricht 16.500,- € pro Jahr oder 1.375,- € pro Monat bzw. 0,50 € pro Kilometer. Davon entfällt fast die Hälfte auf die Abschreibung.
Berücksichtigt man nur die Betriebskosten, die erst entstehen, wenn das Fahrzeug bewegt wird (also Kraftstoff, Pflege, Werkstattkosten, Reifenersatz), liegen die Aufwendungen bei 0,19 € pro Kilometer.
Fazit
Die wirtschaftliche Unvernunft beginnt mit dem Erwerb des Führerscheins. Ab hier stellt sich nur noch die Frage, wie weit man es treibt. Als Besitzer einer E-Klasse bewegt man sich nicht nur in der gehobenen Mittelklasse, sondern auch im gehobenen Mittelfeld dieser wirtschaftlichen Unvernunft. Dabei hängt jedoch auch viel von der Motorisierung ab. So gibt es kleinere Fahrzeuge mit stärkerem Motor, die unwirtschaftlicher sein können, als eine E-Klasse mit sparsamem Motor.Ich würde mir dieses Fahrzeug jederzeit wieder kaufen, insbesondere wegen seinem hohen Fahrkomfort, seiner Zuverlässigkeit und Langlebigkeit!
Käufer eines Gebrauchtwagens haben wegen der deutlich geringeren Abschreibung ein enormes Einsparpotenzial, was sich auf die rein wirtschaftliche Betrachtung positiv auswirkt. Allerdings gilt hier ganz besonders der Ratschlag, das zur Verfügung stehende Kapital nicht voll in den Kaufpreis des Gebrauchtwagens zu investieren, sondern daneben eine Reparaturrücklage zu bilden, auf die sich jederzeit zurückgreifen lässt.
Nachzulesen auch hier: http://www.e211.de/.../w211_-_e280_cdi_3_0_0.html