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Jaguar XJ300/305/306 XJ Mark II (XJ40, X300, X308)

Jaguar XJ kaufen oder nicht?

Also, das mit den Wartungskosten kommt immer drauf an. Meinen XJ81 V12 Daimler Bj94 habe ich mit 148000km 5. Hand gekauft als Österreichimport, nachvollziehbare Geschichte. Diff war defekt und musste getauscht werden, einmal Öle wechseln und Automatik Filter, dann einfach mal 30000 gefahren. Verbrauch ist einfach zu berechnen: 11 Liter Minimum bei 100km/h, darüber folgende Formel: Geschwindigkeit in km/h : 10 plus 1. In der Stadt so um die 19 Liter. Also bei 160/10+1=17 Liter. Das muss man bei den Preisen heute schon echt wollen. Nach den 30000km waren undicht die Servozuleitungsschläuche (ganze rechte Motorraum bis unters Fahrzeug verölt, Schläuche etwas gekürzt, seitdem dicht. Schläuche waren 3 Jahre alt!), Ölkühlerleitungen undicht (2x Dichtsatz à 40€), Diff an alle Simmeringen undicht (vor 3 Jahren fabrikneues Diff, habs aus der Kiste kommen sehen mit allen Jaguar Werksaufklebern von SNG Barrett ...). Klimakühler hat ein Loch und wird nicht mehr hergestellt, habe noch keine Lösung. Einzige Panne bei mir: Verteilerfinger hatte einen Spannungsdurchschlag und Fz. sprang nicht an. Neuer Finger für ein paar Euro, Problem gelöst. Zu dem 6-Liter aus dem XJ81: Der beste V12, der von Jaguar in Serie gebaut wurde. Mein Kumpel verbaut die öfters in E-Typen mit anderer Einspritzung, ein tolles Triebwerk. Die GM 4-Gang Automatik dahinter läuft ähnlich in jedem zweiten Chevy. Im leichten E-Typ kommt man gut unter 14 Liter, Leute mit Hirn auch unter 12. Ein geschlossener E-Typ läuft damit fast 300. Der ist aber auch fast 600 Kilo leichter als mein Daimler. Ein normaler XJ Serie 3 mit 5,3 Liter Hubraum braucht meiner Erfahrung nach so gut wie nie unter 20 Liter und auch gerne mal viel mehr, kein Vergleich und echt lahm gegen den 6-Liter. Liegt auch an der 3-Gang Automatik ohne Wandlerüberbrückungskupplung. Aber Achtung: Angeblich gab es nur wenige Tausend (im Kopf habe ich knapp 1500, weiss aber nicht mehr, woher die Zahl kam) V12 XJ81, nur BJ 93 und 94. Zu den XJ300, die es auch mit 6-Liter gab, habe ich nur schlechtes gehört. Die hatten wohl andere Zündung und aus irgendeinem Grund gab es bei denen öfters tote Motoren. Wenn du keinen V12 willst (das heißt keine Burnouts, kein schönes Geräusch, vor allem ohne Mittelschalldämpfer) sieht die Sache viel problemloser aus: 1. Wahl: XJ300 4 Liter R6. Rost Hinterachsträger, allgemeine Pflege, Ölverlust, Rest Problemlos. Nachteil: gibt kaum welche und die Form mag ich nicht (sieht halt aus wie XJ308). Nicht ganz langsam. 2. Wahl: XJ40 4 Liter, BJ 93/94 am besten, wie 1. Wahl, nur kantiger. Ausstattungsvariante Insignia gab es nur in den beiden Jahren, Leder überall, nicht nur Sitze. Günstigste Wartungskosten, aber man muss einen ohne Rost finden. Kein Beschleunigungswunder, eher zum Gleiten, aber man kann durch Katversetzen und Kopfbearbeitung was machen. Viele fahren in England Rennen mit den Dingern mit 300 Plus PS. Gab auch wenige mit Schaltgetriebe. 3. Wahl: XJ308 4-Liter V8. Achtung: Kettenspanner und Kettentrieb muss überholt sein, sonst 1600€ einplanen. Es gibt wohl manchmal Getriebeprobleme ZF, Hilfsrahmen Hinterachse rosten, sonst wie 1. Teuerste Wartungskosten von den 3, Modelle nach 2002 wohl ohne Kettenprobleme. Für die 284 ps geringer Verbrauch, viele fahren auf Strecke unter 10 und im Schnitt unter 13. Bei fast 2 Tonnen Auto. Und immer gilt: 1. Finger weg von den kleineren Motoren, mehr Probleme, mehr Verbrauch 2. Wenn du einen findest, kauf keinen Jaguar sondern einen Daimler, dann darfst du dich auch bei reichen englischen Freunden blicken lassen ;-) 3. Für alle gilt: keinen Kompressor, sonst hohe Folgekosten. Viel Spaß beim Suchen, die Reisekosten und die zeit werden hoffentlich dein größter Invest, weil du damit die spätere Wartung minimierst. Und wie immer: never buy on impulse, am Besten nimmst du einen modelerfahrenen Mechaniker mit. Patrick