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Navigationsgerät NV 200 Tekna

Festeinbau Navis sind nie zu vergleichen mit mobilen Navis. Das führt immer wieder zu Enttäuschungen, aber auch zu Aha-Erlebnissen. Ein Auto hat einen Entwicklungsvorlauf von 5 Jahren +X. Die Konzeption des Infotainmentsystems hängt notgedrungen zumindest mittelbar damit zusammen, so dass die Festeinbaugeräte verglichen mit Mobilgeräten, welche wesentlich kürzere Entwicklungszyklen haben, immer schon etwas "veraltet" sind. Dafür bieten sie eine deutlich höhere Verlässlichkeit, es gibt keine Wartezeiten mehr nach dem Starten durch schwaches oder nicht vorhandenes GPS-Signal und das ganze ist gut integriert in die sonstige Audiowiedergabe. Ein gewichtiger Aspekt ist also auch, wann das Auto auf den Markt kam, denn das Navi repräsentiert in den meisten Fällen den Entwicklungsstand von genau diesem Datum (minus x Jahre). Das Navi im NV200 ist also schon über 6 Jahre alt, auch wenn du den Wagen gerade erst gekauft hast. Gemessen daran (und auch am Preis) ist es ein Knaller. Ich habe schon diverse aktuellere Festeinbau-Navis gehabt und gesehen, die weniger konnten als das Connect im NV200. Aber du musst bedenken, dass z.B. das erste Apple iPhone erst im Jahre 2007 auf den Markt kam (womit das Smartphone an sich zum ersten mal eine gewisse Massenkompatibilität erreichte). Als das Connect entwickelt wurde, war an Datenübertragung via Handy an das Navi (um z.B. Geschwindigkeitsdaten auf dem neuesten Stand zu halten) noch garnicht zu denken. Und ohne regelmäßige Updates macht sowas keinen Sinn, ist im Gegenteil sogar gefährlich da irreführend und daher grundsätzlich rechtlich auch nicht unheikel für einen Autohersteller. Dass das Connect trotz seines Alters Blitzerwarner unterstützt, eine gut funktionierende BT Freisprechanlage nebst Rückfahrkamera und editierbaren Geschwindigkeitsprofilen bietet, mit Zwischenzielen umgehen kann und so weiter, ist wirklich bemerkenswert. Das war damals in dieser Preisklasse (wir reden hier immerhin vom günstigsten Bulli am Markt, auch wenn man ihm das sonst kaum anmerken mag) weit vor seiner Zeit (für ein festeinbau-Navi) und daher ist das Connect auch heute noch vergleichsweise gut dabei. Auch die serienmäßige Europakarte sei dabei lobend zu erwähnen, dafür zahlt man sonst fast überall extra. In letzter Zeit verschiebt sich in dem Bereich viel, in 6 Jahren wird die Landschaft sicherlich deutlich anders aussehen, da durch Android Auto und Apple Carplay sowie die Implementierung von Googlemaps sowie von Navigationsapps die vom Handy aus an das Navi gestreamt werden ganz andere Möglichkeiten gegeben sind. Will sagen, hab ein wenig Verständnis, freu dich an dem was (besser) geht. Keine Kabel mehr, kein Ab- und Anmontieren, keine Dropouts, kein Musik-leiser-drehen-müssen weil man das Navi nicht verstehen kann. Wenn du das nächste Auto kaufst, wird die Grenze zwischen Festeinbau-Navi und mobilem Gerät kaum noch spürbar sein, bis dahin: "Always look on the bright side of life"...oder Navi...oder so 🙂