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BMW I01 i3

i3 Entscheidungshilfe

Mit einer bereits vorhandenen PV-Anlage und einer Wallbox sind die Voraussetzungen für ein BEV schon mal ideal. Hilfreich wäre es noch zu wissen, wie viel Leistung deine PV-Anlage hat. Mit einem BEV, insbesondere einem BMW i3 mit seinen niedrigen Unterhaltskosten, werden die Betriebskosten definitiv deutlich unter denen eines Verbrenners liegen. Vorausgesetzt, man kann zuhause laden und zahlt keine horrenden Strompreise an der Schnellladesäule. Je größer der Ladeanteil mit selbst erzeugten Sonnenstrom ist, um so günstiger fällt am Ende die Rechnung für den BEV aus. Aufgrund der Pendelstrecke von einfach 65km würde ich mal vermuten, dass es sich um einen Fulltime-Job handelt. Sofern das E-Auto von früh bis spät Nachmittag an 5 Tagen die Woche nicht zuhause steht, wird der Ladeanteil an selbst erzeugten Strom eher weniger hoch sein, da aufgrund der weiten Pendelstrecke selbst im Sommer das Auto mindestens jeden zweiten Tag vollgeladen werden muss und am Abend aber maximal in den Sommermonaten noch halbwegs Strom vom Dach kommt. An dieser Stelle wäre es evtl. eine Überlegung wert, sich ein BEV mit deutlich höherer Batteriekapazität anzuschaffen, um den Großteil des Aufladens aufs Wochenende verlagern zu können. Vorausgesetzt die Sonne scheint am Wochenende und die PV-Anlage hat dann auch genügend Leistung, um 70kWh nachzuladen... Die zweimal 65km täglich sehe ich mit einem i3 120Ah auch im Winter für realistisch. Zum einem kann das Auto vor der Abfahrt morgens mit Energie aus der Wallbox vortemperiert werden, und hat somit schon mal einen niedrigeren Verbrauch auf der Hinfahrt, da das Aufheizen aus der Batterie entfällt. Bei relativ langen Strecken ist der durchschnittliche Verbrauch im Winter ohnehin nicht so extrem hoch, da auf einem Großteil der Strecke lediglich die Temperatur gehalten werden muss. Meine Frau fährt ebenfalls einen i3s 120Ah. Bei ihr ist das Fahrprofil jedoch komplett anders. Sie hat 10km einfache Strecke zur Arbeit und arbeitet 4 Tage halbtags, wo sie in der Regel schon um 13:30 Uhr wieder zuhause ist. Insofern bieten sich von Frühjahr bis Herbst genügend Zeitfenster zum Nachladen an, wo man entsprechend auch Wettervorhersagen ziemlich gut für günstige Aufladezeiten berücksichtigen kann. Somit können wir das Auto mit etwa 73 Prozent selbst erzeugtem Strom übers Kalenderjahr betreiben. Als hilfreich finde ich hier den ohnehin vorhandenen Hausbatteriespeicher in der Verwendung als Puffer, da somit auch bei kurzen Ladezeitfenstern das Auto mit Power aufgeladen werden kann bzw. bei blau-weißem Himmel oder auch Verbrauchern mit wechselnden Lasten (Waschmaschine, Trockner) ein ständiges hin und her schalten von 1-phasig nach 3-phasig verhindert werden kann. Im Winter ist der Verbrauch unseres i3 wie ich finde schon ziemlich hoch, was allerdings an den relativ kurzen Strecken liegt. Das Auto befindet sich im Winter quasi größtenteils nur in der energieintensiven Aufwärmphase. Der BMW i3s macht aufgrund seiner Spritzigkeit jedenfalls richtigen Spaß! In Anbetracht des doch hohen Reifenverschleißes bei vollem Anfahren ist man aufgrund der teuren Hinterradbereifung trotzdem eher gewillt, sich mit dem Gasfuß etwas zurückzuhalten. ?? Was sich übrigens auch positiv auf den Verbrauch auswirkt... Vor allem aufgrund der sportlicheren Optik (insbesondere die schicken Felgen und breiteren Reifen) ist es bei uns ein i3s geworden. Und zudem hat der i3s auch die silbernen Zierstreifen am Dach nicht, die ich optisch auch nicht so toll finde. Das große Navi sieht für mich eindeutig besser aus, wo der i3, gerade was Infotainment anbelangt, ohnehin nicht mehr ganz so auf Höhe der Zeit ist. Wer auf das große Navi verzichten kann, bekommt womöglich einen i3 zu einem sehr attraktiven Preis, da sich das kleine Navi meines Erachtens schon negativ auf den Wiederverkaufspreis auswirkt. Gerade in den Bergen würde ich allemal aufgrund des Rekuperierens einen BEV dem Verbrenner vorziehen! In Sachen Verbrauch, Bremsenverschleiß aber auch Beschleunigung ist hier der BEV dem Verbrenner ganz klar überlegen. Und auch für den Winter ist der i3 aufgrund seiner Gewichtsverteilung in Kombination mit dem Hinterradantrieb, den schmalen Reifen, seiner relativ großen Bodenfreiheit und natürlich der serienmäßigen Standheizung sicherlich gut gerüstet. Alles in allem würde ich mich an deiner Stelle für einen BMW i3 entscheiden, weil er doch als recht zuverlässig und ausgereift gilt, genügend Fahrspaß aufkommt, niedrige Unterhaltskosten hat und momentan zu sehr attraktiven Gebrauchtwagenpreisen zu haben ist. Aus meiner Sicht ist in der aktuell volatilen Lage am E-Auto-Gebrauchtwagenmarkt ein niedriger Kaufpreis der beste Schutz gegen hohen Wertverlust. Bei der hohen Fahrleistung von 30.000km jährlich würde man mit einem Neuwagen wie z.B. dem BMW iX1 höchstwahrscheinlich einen deutlich größeren Wertverlust einfahren. Keine Frage, ein BMW iX1 ist dem BMW i3 in vielen Belangen überlegen, aber das muss es einem halt auch wert sein. Bei dem überwiegenden Landstraßen-Fahrprofil würde ich bei der Ausstattung evtl. Angebote mit adaptivem Abstandstempomaten bevorzugen, da dies ein entspannteres und auch sparsames Hinterherfahren ermöglicht. Ein Muss ist es sicherlich aber nicht. Die Rückfahrkamera empfinde ich ebenfalls als praktische Sonderausstattung. Dann mal viel Glück bei der Fahrzeugsuche!