Zitat:
@J.M.G. schrieb am 12. Dezember 2019 um 07:30:17 Uhr:
Mercedes 4matic+ (E-Klasse aufwärts) ist wie folgt ausgelegt: Es handelt sich um einen Standardantrieb (Motor vorne, Antrieb hinten), wo bedarfsgerecht (Computergesteuert) der Vorderradantrieb über eine Kupplung automatisch zugeschaltet werden kann.
Beim Audi Quattro in den RS-Modell handelt es sich hingegen um einen permanenten Allrad, d.h. die Kraftverteilung erfolgt immer nach 40% vorne / 60% hinten. Hier kann nur MEHR Kraft nach vorne / hinten geleitet werden, sobald Schlupf auftritt.
Beim Daimler kann so zwischen 50% vorne / 50% hingen und 0% vorne / 100% hinten dynamisch geregelt werden, was der Agilität sehr zu Gute kommt. Erkennt der Wagen z.B., dass Du heizen willst, macht er gerne mal mehr Kraft nach hinten, damit das Heck agil ist und die Kiste nicht brutal untersteuert.
Beim RS kann zwischen 70% vorne / 30% hinten und 15% vorne / 85% hinten geregelt werden, aber erst wenn Schlupf auftritt. Sonst fährt er mit 40% / 60% und das Ganze mit einem Motor vor der Vorderachse. Das ist im Alltag extrem angenehm, da der Wagen sehr, sehr spurstabil ist (auch bei hohem Tempo). Das Ding fährt wie auf Schienen. Hatte selbst lange so einen Allrad (normalen 4matic von Daimler: 45% vorne / 55 % hinten und dann eine 50Nm Festwertsperre). Nachteil ist sind halt die letzten 5% vor dem Limit - dann fängt er an vorne drüber zu schieben.
Fazit: Bei Audi geht ein System wie vom AMG nciht, weil der Audi ab Werk auf Frontantrieb ausgelegt ist. Insofern folgen beide Systeme ihren Zwängen. Für mich daher nur bedingt vergleichbar.
Vielen Dank für die klare, verständliche und vor allem sachliche Erklärung.