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GDL: Lokführerstreik für fast eine Woche - Zugausfälle wegen Bahnstreik

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Bahnreisende in Deutschland müssen in den kommenden Tagen ordentlich Baldrian einpacken. Die GDL hat von Dienstag 2:00 Uhr früh bis Sonntagmorgen bundesweit Streiks im Personenverkehr angekündigt.

GDL-Streik: Kommt der Zug oder nicht? Bahnfahren wird zum Glücksspiel GDL-Streik: Kommt der Zug oder nicht? Bahnfahren wird zum Glücksspiel Quelle: picture alliance / dpa

Düsseldorf - Mit deutlichen Worten hat NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) den erneuten Streik der Lokführer-Gewerkschaft GDL kritisiert. "Das Tarifeinheitsgesetz kommt leider genauso verspätet wie manche Regionalbahn", sagte Groschek der "Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung" (Montagsausgabe). Das geplante Gesetz soll dafür sorgen, dass künftig nur der Tarifvertrag der größten Gewerkschaft in einem Betrieb gilt.

Bei der Bahn ist die GDL deutlich kleiner als die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Es werde Zeit, dass die Weichen in Berlin richtig gestellt werden, mahnte Groschek. "Einigkeit und nicht Kraftmeierei unter Gewerkschaften macht stark und schafft für die DB-Kunden Berechenbarkeit."

Die Lokführergewerkschaft GDL will im eskalierenden Tarifkonflikt mit der Bahn den Schienenverkehr in Deutschland für fast eine Woche lahmlegen. Schon ab Montagnachmittag um 15.00 Uhr sollen keine Güterzüge mehr rollen. Der Personenverkehr soll ab Dienstagnacht um 2.00 bis Sonntagmorgen deutschlandweit bestreikt werden. Auch wenn die Bahn an einem Notfallfahrplan arbeitet, müssen sich Reisende auf sechs Tage voller Zugausfälle und ungewisser Verbindungen einstellen.

Es wäre bereits der achte Streik in der seit Monaten laufenden Auseinandersetzung - und der bisher längste. Der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky und sein Stellvertreter Norbert Quitter wollen sich am Montagvormittag in Berlin dazu äußern. "Erneut zwingt die Deutsche Bahn die eigenen Lokomotivführer, Lokrangierführer und Zugbegleiter zum Arbeitskampf", erklärte die GDL am Sonntagabend.

Sie hatte am vergangenen Donnerstag das neue Tarifangebot der Bahn zurückgewiesen und einen weiteren, langen Arbeitskampf angekündigt. Die Bahn hatte angeboten, die Löhne sollten vom 1. Juli an in zwei Stufen um insgesamt 4,7 Prozent steigen. Dazu komme eine Einmalzahlung von insgesamt 1000 Euro bis zum 30. Juni. Die GDL fordert für die Beschäftigten fünf Prozent mehr Geld und eine Stunde weniger Arbeitszeit pro Woche. Ein Knackpunkt für die GDL ist die Einstufung der Rangierlokführer im Tarifgefüge der Bahn.

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