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BMW Concept X7 iPerformance - Zu empfindlich zum Probesitzen

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Mit dem X7 will BMW nächstes Jahr ein großes Luxus-SUV verkaufen. Das ist so edel, dass man sich die Studie auf der IAA nur von außen anschauen darf.

Ein Schrankwand von einem SUV: BMWs IAA-Showcar gibt einen höchst konkreten Ausblick auf den 2018 in Serie gehenden X7 Ein Schrankwand von einem SUV: BMWs IAA-Showcar gibt einen höchst konkreten Ausblick auf den 2018 in Serie gehenden X7 Quelle: Fabian Hoberg für MOTOR-TALK

Frankfurt – Nein, das wird kein Auto für Deutschland. Zu groß, zu schwer, zu unhandlich. Der BMW X7 wird mehr auf Cadillac Escalade als auf Audi Q7 oder Range Rover zielen. Der neue BMW Concept X7 iPerformance ist ein Trumm von einem Auto, deutlich mehr als fünf Meter lang – und passt damit perfekt in die USA und nach China. Dorthin, wo Größe kein Problem ist. Wo Platz Freiheit bedeutet und vor allem satten Absatz.

Der BMW Concept X7 iPerformance steht auf dem BMW-Messestand der IAA in Frankfurt noch als Studie. Doch bis auf ein paar optische Retuschen soll er genauso nächstes Jahr als Serienfahrzeug auf den Markt kommen. Denn bisher fehlte BMW ein SUV in der Oberklasse.

Von außen wirkt der X7 selbst auf dem großen und hell erleuchteten BMW-Stand in Halle 11 wuchtig: riesiger Grill mit wie aus dem Vollen gefräster hoher Doppelniere und vielen Chromspangen, dazu böse blinzelndes Laserlicht in flachen Scheinwerfern. Hinzu kommen 23-Zoll-Räder in rund geschnittenen Radhäusern und ein massives Heck. Irgendwie nicht europäisch, diese Formensprache.

Außen riesig, innen fein

Der Innenraum ist fein ausstaffiert, weich, plüschig - und bei der IAA geschlossen Der Innenraum ist fein ausstaffiert, weich, plüschig - und bei der IAA geschlossen Quelle: Fabian Hoberg für MOTOR-TALK Aber: So protzig der X7 von außen wirkt, so dezent ist er innen. Dicker flauschiger Teppich, gebürstetes Aluminium und viel Chrom kleiden das Luxus-SUV aus. Hell- und dunkelbraunes Leder veredeln Armaturenbrett, Türverkleidungen und Sitze. Das wirkt fein und weich. So fein, dass wir uns am Vorabend der IAA nicht in das Einzelstück setzen dürfen. Vielleicht, weil das Oberflächenmaterial zu empfindlich ist. Vielleicht auch, weil die schmalen Gestelle der Sitze einknicken könnten.

Das riesige Panoramadach lässt viel Hallenlicht in den Innenraum. Statt auf Rundinstrumente blickt der Fahrer auf zwei große 12,3-Zoll-Displays, die so nah zusammenliegen, dass sie wie eine optische Einheit wirken. Den Trick wendete BMW schon beim BMW Z4 Concept an. Das gläserne Armaturenbrett soll es in die Serie schaffen und wird dann auf die meisten Knöpfe und Tasten verzichten. Das sieht klar und aufgeräumt aus.

Ein Großteil der Komfortfunktionen soll sich dann per Sprache oder Geste steuern lassen. Ob das die Nutzerfreundlichkeit erhöht, wird sich nächstes Jahr zeigen. Die mittleren Passagiere schauen auf eigene Displays, über die sich das Entertainmentsystem steuern lässt. Im Vergleich zum eher schmalen Armaturenbrett wirkt die breite Mittelkonsole sehr wuchtig.

Plug-in fürs Gewissen

Unter der Haube des Konzeptautos steckt der Plug-in-Hybrid-Serienantrieb des X5 xDrive40e: 2,0-Liter-Turbobenziner mit einer E-Maschine sorgen für 313 PS Systemleistung. Ob das für das geschätzte Leergewicht von deutlich über zwei Tonnen reichen wird, bleibt abzuwarten. Doch BMW will beim X7 trotz der zu bewegenden Masse ein bisschen grün bleiben. Alle Modelle können bei Bedarf als Plug-in-Hybrid kommen, auch ein reiner E-Antrieb sei möglich. Zum Start nächstes Jahr setzt BMW vorerst auf die stärkeren Motoren aus X5 und 7er. Heißt mindestens: 3,0-Liter-Sechszlinder Benziner mit 326 PS oder 3,0-Liter-Diesel mit 265 PS.

Einen Preis nennt BMW noch nicht, nicht mal eine Größenordnung. Da der X7 aber in einer Liga mit dem 7er spielen soll (ab 87.200 Euro), schätzen wir auf rund 90.000 Euro. Zum Vergleich: Der Range Rover kostet mindestens 97.100 Euro, mit langem Radstand und 5,19 Meter Länge sogar 135.100 Euro. Der Cadillac Escalade fängt bei 73.395 Euro an und misst in der „kurzen“ Version 5,17 Meter oder als Escalade ESV 5,69 Meter. Dagegen wirkt der neue X7 fast wie ein Kompaktwagen.

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