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VW bereitet Mitarbeiter auf niedrigere Auslastung vor - WLTP-Engpässe ab August

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Wegen der WLTP-Umstellung streicht VW ab August Dutzende Varianten. Betroffen sei vor allem das Werk Wolfsburg, heißt es in der Mitarbeiterzeitung.

VW-Stammsitz in Wolfsburg: Der Hersteller kündigt ab August eine niedrigere Auslastung an VW-Stammsitz in Wolfsburg: Der Hersteller kündigt ab August eine niedrigere Auslastung an Quelle: dpa/Picture Alliance

Wolfsburg – Ab September muss für jeden Neuwagen eine Zertifizierung nach dem neuen Prüfzyklus WLTP vorliegen. Für Benziner verschärfen sich außerdem die Partikel-Grenzwerte. Von September 2019 an werden zudem realitätsnahe Straßen-Abgastests Pflicht. Bei der Volkswagen-Kernmarke rechnet man deshalb ab August mit vorübergehenden Lücken in der Produktion.

Das bedeute dann zeitweilig auch weniger Beschäftigung wegen geringerer Auslastung, sagte Personalleiter Martin Rosik dem Mitarbeiter-Magazin „Inside“. Mit Hochdruck werde daran gearbeitet, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Dennoch seien Lieferengpässe bei bestimmten Modellen möglich. Einige Varianten, die bis dahin noch kein WLTP-Zertifikat hätten, müssten vorläufig aus dem Programm genommen werden.

Derzeit sei ein Produktionsprogramm in Arbeit, „mit dem wir die Phase optimal meistern“, sagte Rosik. Voraussichtlich Ende Mai oder Anfang Juni werde mit dem Betriebsrat die Umsetzung besprochen. Sobald es Entscheidungen gebe, werde die Belegschaft informiert.

Wolfsburg am stärksten betroffen

Das Prüfverfahren ist für die neuen Normen ist aufwendig. Die Mitarbeiter an den Prüfständen arbeiteten im Drei-Schicht-Betrieb, damit bis September so viele Fahrzeuge wie möglich nach WLTP zertifiziert seien, erklärte Rosik. Dennoch werde wohl nicht jede Variante rechtzeitig zur Verfügung stehen.

Auch BMW hatte kürzlich bekanntgegeben, dass die Umstellung auf WLTP nicht reibungslos verläuft. Demnach stoppt der Autobauer vorübergehend die Produktion mehrerer Modelle mit Benzinmotoren für den europäischen Markt. Das Flaggschiff, der 7er BMW, soll als Benziner in Europa sogar ein Jahr lang aus dem Angebot genommen werden.

Porsche verkauft vorerst nur noch Lagerbestand. VW strafft ebenfalls das Angebot, 36 Modellversionen will die Marke ab August aus dem Sortiment streichen. Rosiks Angaben in „Inside“ zufolge gibt es am Standort Wolfsburg den „größten Optimierungsbedarf“. In Zwickau, wo künftig die vollelektrische ID-Modellfamilie gebaut werden soll, seien die Auswirkungen voraussichtlich geringer. In Emden spiele eher der Modellwechsel beim Passat eine Rolle.

Quelle: dpa

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