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Vorausschauende Assistenzsysteme - Wenn das Auto weiß, was Du gleich tust

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US-amerikanische Forscher haben einen Algorithmus entwickelt, der vorhersagen kann, was ein Autofahrer als nächstes tut. Das schafft für den Notfall wertvolle Sekunden.

Für den Versuch wurden die Gesichtsbewegungen vor den einzelnen Fahrmanövern ausgewertet Für den Versuch wurden die Gesichtsbewegungen vor den einzelnen Fahrmanövern ausgewertet Quelle: Youtube/Brains4Cars

Stanford/Hannover – Schau Deinem Auto in die Kamera und es sagt Dir, wohin Du fährst. Schon heute könnten moderne Assistenzsysteme Fahrzeuge alleine steuern, wenn sie denn dürften. Bald können sie möglicherweise sogar in die Zukunft blicken und das nächste Fahrmanöver vorhersagen. Das schafft lebensrettende Sekunden.

In der Online-Ausgabe der „Technology Review“ berichten Wissenschaftler der US-Universitäten Standford und Cornell von ihrem Forschungsprojekt, ein intelligentes System mit „hellseherischen“ Fähigkeiten zu entwickeln. Hierfür haben sie in einem Versuchsfahrzeug mehrere Kameras installiert, die den Fahrer und dessen Umgebung auf rund 1.900 Kilometern filmen sollen.

So haben die Forscher gearbeitet

Bei der anschließenden Auswertung der Daten haben die Forscher die Bewegungen der zehn Fahrer mit Blick auf das darauf folgende Manöver analysiert. Das Ergebnis ist ein Algorithmus, der laut des Berichts 3,5 Sekunden im Voraus sagen kann, was der Fahrer vorhat. Dadurch könne der Fahrer beispielsweise davor gewarnt werden, falsch abzubiegen. Bei einem drohenden Unfall könnten die Assistenzsysteme deutlich früher eingreifen und dadurch mehr Unfälle verhindern. Die Trefferquote des Algorithmus liegt laut den Forschern bei mehr als 80 Prozent.

Probleme bereiten der Technik noch Schatten im Gesicht, Unterhaltungen mit dem Beifahrer und die Tatsche, dass sich unterschiedliche Menschen unterschiedlich bewegen. Hintergrund des Forschungsprojektes ist die Tatsache, dass in den USA jeden Tag 250.000 Fahrer am Steuer einschlafen. Deshalb wollen die Wissenschaftler mit ihrem Projekt darauf hinweisen, dass bei der Entwicklung von Assistenzsystemen auch der Fahrer mit einbezogen werden muss.

Intelligenter Abstandstempomat von Honda

Anfang des Jahres hatte Honda einen intelligenten Abstandstempomaten für den neuen CR-V angekündigt. Das i-ACC kann bis zu fünf Sekunden im Voraus sagen, ob der Fahrer die Spur wechselt. Der hierbei verwendete Algorithmus basiert auf "umfangreicher anwendungsbezogener Forschung des typisch europäischen Fahrverhaltens", sagt Honda.

Hier seht Ihr ein Video zum Forschungsprojekt:

Quelle: www.brain4cars.com

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