• Online: 2.681

Hardware-Nachrüstung für Kommunalfahrzeuge - Weniger Stickoxide von Müllabfuhr und Co

verfasst am

Schwere Kommunalfahrzeuge der Feuerwehr oder der Müllabfuhr sollen eine Hardware-Nachrüstung für weniger Stickoxide erhalten. Es geht um bundesweit rund 20.000 Fahrzeuge.

Kommunalfahrzeuge sollen sauberer werden. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer kündigte die Hardware-Nachrüstung von etwa 20.000 Fahrzeugen an Kommunalfahrzeuge sollen sauberer werden. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer kündigte die Hardware-Nachrüstung von etwa 20.000 Fahrzeugen an Quelle: Picture-Alliance

Flensburg - Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat Hardware-Nachrüstungen für schwere Kommunalfahrzeuge angekündigt. Diese Fahrzeuge seien rund um die Uhr im Einsatz. Eine Umrüstung auf eine bessere Abgas-Hardware sei deswegen sinnvoll, sagte er am Donnerstag beim Besuch eines Abgaslabors des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) in Flensburg.

Das Ministerium arbeite an einem Förderprogramm für kommunale Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Gewicht wie Autos der Straßenreinigung, der Müllabfuhr oder der Feuerwehr. In Betracht kämen bundesweit rund 20.000 Fahrzeuge - in Städten, in denen Schadstoff-Grenzwerte überschritten werden.

Die Kosten für eine Nachrüstung betragen laut Scheuer 15.000 bis 20.000 Euro pro Fahrzeug. Davon sollen 40 bis 60 Prozent förderfähig sein. Der ADAC beziffert den Aufwand der Nachrüstung mit 30 bis 35 Arbeitsstunden. Mit der Hardware ließen sich bis zu 85 Prozent der Stickoxide einsparen.

Innerhalb des Programms sollen Fahrzeuge ab einem Gewicht von 3,5 Tonnen nachgerüstet werden - beispielsweise Müllwagen Innerhalb des Programms sollen Fahrzeuge ab einem Gewicht von 3,5 Tonnen nachgerüstet werden - beispielsweise Müllwagen Quelle: Picture-Alliance Hardware-Nachrüstungen bei schweren Kommunalfahrzeugen seien deutlich wirkungsvoller als bei Diesel-Pkw, argumentierte Scheuer. Zudem sei bei Kommunalfahrzeugen der nötige Bauraum vorhanden. Für Diesel-Pkw lehnte Scheuer umfangreiche Umrüstungen direkt am Motor, wie sie etwa vom Koalitionspartner SPD gefordert werden, weiterhin ab. Er sprach von technischen, rechtlichen und finanziellen Bedenken.

Der Minister rief die Autoindustrie erneut auf, bei den geplanten Software-Updates für Millionen Wagen voranzukommen. Beim KBA gebe es keinen "Flaschenhals", die Unternehmen müssten liefern. Scheuer hatte die Hersteller aufgefordert, bis zum 1. September die Entwicklung für die Software-Updates abzuschließen. Bis Ende 2018 sollten diese für die insgesamt zugesagten 5,3 Millionen Dieselautos abgeschlossen sein. In vielen Städten werden Schadstoff-Grenzwerte bei Stickoxiden überschritten, Dieselabgase sind ein Hauptverursacher.

ADAC testete nachgerüstete Stadtbusse

Der Abschlussbericht des ADAC über die NOx-Reduzierung an einem Euro V/EEV Stadtlinienbus durch Hardwarenachrüstung vom Februar dieses Jahres bestätigt die Wirksamkeit der Nachrüstung. Im Test konnte der Ausstoß um bis zu 98 Prozent gesenkt werden.

Potential, in Innenstädten die Emissionen deutlich zu reduzieren, entsteht daraus allerdings nicht automatisch. Der ADAC errechnete eine Reduktion am Beispiel des Stadtlinienverkehrs am Neckartor in Stuttgart von gerade einmal 1,2 Prozent. Hier stammt der Großteil der Emissionen vom Pkw-Verkehr. An Orten mit hohen Busverkehrs-Aufkommen hingegen geht der ADAC im Jahresmittelwert von größeren Verbesserungen aus.

 

Quelle: dpa

Avatar von MOTOR-TALK (MOTOR-TALK)
17
Hat Dir der Artikel gefallen? 3 von 5 fanden den Artikel lesenswert.
Diesen Artikel teilen:
17 Kommentare: