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Betriebsversammlung bei VW zum Zukunftspakt - VW-Spitze erklärt Kollegen den "Zukunftspakt"

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Durch den "Zukunftspakt" fallen bei VW 30.000 Stellen weg. Milliarden Euro werden eingespart, Milliarden investiert. Wie das gehen soll, erfuhr nun die Belegschaft.

Umbau bei Volkswagen: Mit dem "Zukunftspakt" soll die Kernmarke VW effizienter werden. Dafür werden weltweit 30.000 Stellen gestrichen Umbau bei Volkswagen: Mit dem "Zukunftspakt" soll die Kernmarke VW effizienter werden. Dafür werden weltweit 30.000 Stellen gestrichen Quelle: dpa/picture-alliance

Wolfsburg - "Effizienter, produktiver und wettbewerbsfähiger" soll die Marke VW werden. Was Konzernchef Matthias Müller heute bei einer Betriebsversammlung verkündete, verheißt selten Gutes für die Belegschaft. So auch in diesem Fall, wie wir seit der Verkündung des "Zukunftspakts" wissen. Weltweit sollen 30.000 Stellen wegfallen, allein 23.000 in Deutschland.

Das zwischen Management und Betriebsrat über Monate verhandelte Konzept hatten beide Seiten vor zwei Wochen vorgelegt. Nun erläuterten Müller, VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) vor etwa 20.000 Mitarbeitern weitere Einzelheiten.

Osterloh versuchte, Sorgen bei den Beschäftigten zu mildern. "Der Zukunftspakt ist ein wichtiges Signal für den Standort Deutschland und für die Zukunft unserer Werke", sagte er. Das Programm enthalte vor allem wichtige Schritte zum Ausbau der Elektromobilität: "Wir haben die Produktion von zwei Elektrofahrzeugen in die deutschen Werke geholt. Und der erste rein elektrische SUV der Marke Volkswagen kommt ab 2020 aus Wolfsburg."

Vor rund zwei Wochen (siehe Bild) verkündete die Konzernspitze erste Einzelheiten zum "Zukunftspakt", jetzt erfuhr die Belegschaft bei einer Betriebsversammlung, worum es geht Vor rund zwei Wochen (siehe Bild) verkündete die Konzernspitze erste Einzelheiten zum "Zukunftspakt", jetzt erfuhr die Belegschaft bei einer Betriebsversammlung, worum es geht Quelle: dpa/picture-alliance

Netto fallen 14.000 Arbeitsplätze weg

Viel Geld will Volkswagen künftig in die Elektromobilität und den Ausbau neuer Dienstleistungen stecken. So sollen 9.000 Stellen neue geschaffen werden. Der Netto-Abbau in Deutschland beläuft sich unterm Strich also auf 14.000 Arbeitsplätze. Der Autobauer will ihn ohne betriebsbedingte Kündigungen schaffen - etwa über eine stärkere Nutzung von Altersteilzeit.

Der Betriebsratschef forderte, erste Beschäftigte sollten schon nach dem Jahreswechsel "Angebote bekommen, wie und wann sie in die Altersteilzeit gehen können". Personalvorstand Karlheinz Blessing warb um Verständnis für den Jobabbau, der gleichzeitig Perspektiven in neuen Feldern schaffe: "Nutzen Sie Qualifizierungsangebote." Zur Altersteilzeit seien ersten Mitarbeitergespräche im Januar geplant. Viele Leiharbeitnehmer müssen allerdings gehen.

Der genaue Umfang der Kürzungen ist noch unklar, ebenso die genaue Verteilung auf die Standorte. Osterloh meinte mit Blick auf E-Autos und Batterietechnik, es gebe inzwischen einen "konkreten Plan, wo in Deutschland entwickelt und gefertigt werden soll". Der "Zukunftspakt" gilt als finanzieller Balanceakt, weil ungeachtet der hohen Investitionen auch die weitere Bewältigung des Diesel-Skandals Milliardensummen bindet.

 

Quelle: dpa

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