• Online: 2.017

VW-Kernmarke mit mehr Gewinn, aber Diesel-Kosten belasten - VW holt bei der Rendite auf

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Die Kosten des Diesel-Betrugsskandals belasten die VW-Zahlen. Dennoch scheinen die Sparmaßnahmen zu greifen. Die Rendite wächst. Auch bei Audi geht es nach oben.

Produktion des VW Passat im Werk Emden Produktion des VW Passat im Werk Emden Quelle: dpa/Picture Alliance

Wolfsburg - Trotz der finanziellen Folgen des Abgasskandals holt die lange wenig profitable Marke Volkswagen beim Gewinn auf - und soll im Gesamtjahr 2017 mehr Geld verdienen als geplant. Auch bei der Konzernschwester Audi schlugen sich bessere Verkäufe und Kostensenkungen in guten Geschäftszahlen nieder. Die VW-Vorzugsaktie legte am Morgen um mehr als zwei Prozent zu.

Die operative Umsatzrendite von VW - also der Anteil des Gewinns aus dem laufenden Geschäft am Umsatz - soll "moderat" über der Spanne von 2,5 bis 3,5 Prozent liegen, wie das Unternehmen am Montag in Wolfsburg mitteilte. Dies aber vor Sondereinflüssen, denn zusätzliche Rückstellungen für Nachrüstung und Rückkauf manipulierter Diesel in Nordamerika belasten das Ergebnis mit rund 2,6 Milliarden Euro.

Ende September hatte Volkswagen bekanntgegeben, dass Verzögerungen das ohnehin schon kostspielige Nachrüst- und Rückkaufprogramm für Dieselwagen nochmals verteuern. Damit stehen dem operativen Ergebnis die bei der Marke im dritten Quartal verbuchten Belastungen in etwa gleicher Höhe gegenüber. In den ersten neun Monaten war der Betriebsgewinn auf Jahressicht mit 2,5 Milliarden Euro in der Summe auf mehr als das Doppelte gestiegen.

Geringere Kosten bei VW

Bereinigt um Sondereinflüsse steigerte die Kernmarke die Gewinnspanne nach neun Monaten auf 4,3 Prozent - nach nur 1,6 Prozent im Vorjahr. Die Stammmarke des VW-Konzerns galt lange als renditeschwach. Die Modelloffensive zahle sich aus, und die Neuausrichtung der Marke zeige gute Ergebnisse, sagte VW-Markenchef Herbert Diess. "Wir sind auf einem guten Weg, unsere zentralen strategischen Ziele zu erreichen: Volkswagen wettbewerbsfähig für die Mobilität von morgen aufzustellen." Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann betonte: "Wir wachsen wieder in allen Regionen - und haben allen Grund, zuversichtlich nach vorn zu blicken."

Nicht nur von starken Verkäufen profitierte die Marke. Auch geringere Kosten dank des Ende 2016 vereinbarten Sparprogramms "Zukunftspakt" trugen zum Ergebnis bei. Bis Ende September wurden weltweit 4,49 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert, 2,7 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Vor allem in Südamerika zogen die Verkäufe mit einem Plus von 24 Prozent deutlich an. Aber auch in Deutschland zeichne sich trotz der anhaltenden Diesel-Debatte eine Erholung ab, hieß es.

Die Konzerntochter Audi steigerte ihr Betriebsergebnis - im Vorjahr von den Kosten des Dieselskandals noch fast halbiert - im dritten Quartal um 100 Prozent auf 1,261 Milliarden Euro. Das bedeutete eine Rendite von 8,9 Prozent. Der Umsatz verbesserte sich um zwei Prozent auf 14,1 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr erwartet Audi trotz der Verkaufseinbrüche in China im ersten Halbjahr einen etwas höheren Umsatz und ein leichtes Plus bei den Auslieferungen. Die Umsatzrendite soll hier 8 bis 10 Prozent erreichen.

 

 

Quelle: dpa

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