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VW-Chef Müller sensibilisiert Manager - italienische Polizei durchsucht Lambo-Büros - VW: Drei große Risikoblöcke

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In Leipzig versammelten sich 400 Topmanager des VW"-Konzerns. Die neue Konzernspitze schwor ihre Führungsebene auf die kommenden Herausforderungen ein.

VW-Chef Matthias Müller bei der Pressekonferenz nach dem VW-Führungskräftetreffen in Leipzig: Er begrüßte den Rückruf des KBA VW-Chef Matthias Müller bei der Pressekonferenz nach dem VW-Führungskräftetreffen in Leipzig: Er begrüßte den Rückruf des KBA

Leipzig - Die Führung des Volkswagen-Konzerns hat am Donnerstag bei einem Treffen in Leipzig rund 400 Top-Manager für den Ernst der Lage im Abgas-Skandal sensibilisiert. Laut Teilnehmern betonte der neue Vorstands-Boss Matthias Müller aber auch, dass die Situation gemeistert werden könne.

Das Ziel für VW sei es, nicht nur zu alter Stärke zurückzufinden, sondern eben auch zu neuer Stärke. Der Skandal müsse von allen als eine Chance zur Veränderung begriffen werden. Demut sei ein Gebot der Stunde.

Seit Donnerstag ist klar, dass VW 2016 allein in Deutschland 2,4 Millionen Dieselfahrzeuge zurückrufen muss. Diese Entscheidung der Behörden begrüßte Müller in Leipzig. An der Ecke könne es nun weitergehen und VW wisse um die nächsten Schritte.

Der neue Konzern-Finanzchef Frank Witter verdeutlichte in Leipzig die drei großen finanziellen Risikoblöcke, vor denen der Konzern steht: Rückrufkosten, mögliche Strafzahlungen und teure juristische Auseinandersetzungen. Maximalsummen dazu nannte er nicht. Es gelte nun, an allen Ecken mit Einsparungen für Finanzpolster zu sorgen.

Finanzpolizei durchsucht Volkswagen-Büros in Italien

Die italienische Finanzpolizei hat unterdessen mehrere Büros des VW-Konzerns in Italien durchsucht. Betroffen seien Räumlichkeiten am Hauptsitz in Verona und bei der Tochter Lamborghini in Bologna, bestätigte ein Sprecher der Finanzpolizei in Verona am Donnerstag.

Die Staatsanwaltschaft Verona ermittelt gegen einige Manager des Konzerns in Italien wegen des Verdachts auf Handelsbetrug. Volkswagen Group Italia bestätigte am Abend die Durchsuchung. Volkswagen und Lamborghini würden weiter "mit größter Transparenz und Offenheit" mit den Behörden zusammenarbeiten, betonte die italienische VW-Tochter.

In Italien sind knapp 650,000 Autos von dem Skandal um gefälschte Abgaswerte bei Volkswagen betroffen. Die Staatsanwaltschaft in Turin hatte bereits in der letzten Septemberwoche Ermittlungen aufgenommen. Auch die italienische Kartellbehörde beschäftigt sich mit dem Fall.

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