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10 Millionen: Gehaltsobergrenze für VW-Chef - Volkswagen will Spitzengehälter deckeln

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Mehr als 12 Millionen Euro hat VW-Vorstandsmitglied Hohmann-Dennhardt erhalten - nach einem Jahr im Amt. Nun soll ein neues Gehaltsmodell für die Führungsspitze her.

VW-Konzernchef Matthias Müller: Der Aufsichtsrat will das Jahresgehalt des Vorstandsvorsitzenden bei 10 Millionen Euro deckeln. Bisher konnte der oberste VW-Manager in guten Geschäftsjahren deutlich mehr verdienen VW-Konzernchef Matthias Müller: Der Aufsichtsrat will das Jahresgehalt des Vorstandsvorsitzenden bei 10 Millionen Euro deckeln. Bisher konnte der oberste VW-Manager in guten Geschäftsjahren deutlich mehr verdienen Quelle: dpa/Picture Alliance

Wolfsburg - Der Volkswagen-Aufsichtsrat will das Vergütungssystem für Top-Manager reformieren. Für den Vorsitzenden der Geschäftsführung soll künftig eine Obergrenze von höchstens zehn Millionen Euro Gehalt gelten. Das Kontrollgremium könnte darüber in einer Sitzung am 24. Februar beraten, wie die dpa aus dem Konzern erfuhr.

Unterhalb des Vorstandsvorsitzenden soll für die anderen Vorstandsmitglieder eine niedrigere Summe als Obergrenze gelten. Die Initiative dazu hatten das Land und der Betriebsrat ergriffen, wie weiter zu hören war. Geplant sei, das Fixgehalt anzuheben und den variablen Anteil zu senken. Dieser beträgt bisher meist ein Vielfaches der Fixsumme.

Zuletzt hatte es Kritik gegeben, weil Christine Hohmann-Dennhardt nach nur gut einem Jahr Arbeit als VW-Vorstand für Integrität und Recht zu ihrem Abschied eine Zahlung von mehr als 12 Millionen Euro erhält. Dabei ging es allerdings nicht um das Jahresgehalt der Juristin, sondern um die vertraglich fixierte Abfindungsregelung.

Der über den Abgasskandal gestürzte Ex-VW-Chef Martin Winterkorn hatte in erfolgreichen Geschäftsjahren deutlich mehr als 10 Millionen Euro Jahresgage bezogen. Aufsichtsratsmitglieder wie der VW-Betriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh und IG-Metall-Chef Jörg Hofmann hatten daraufhin mit Nachdruck ein neues Modell gefordert. Europas größter Autohersteller hatte bereits 2016 angekündigt, sein Vergütungssystem für Manager ändern zu wollen.

Luxemburg stellt Strafanzeige

Im VW-Abgasskandal hat unterdessen der Staat Luxemburg Strafanzeige wegen Fälschung und Betrugs gestellt. Die Anzeige richte sich gegen Unbekannt, da die Verantwortlichen bis heute nicht bekannt seien, teilte der zuständige Minister François Bausch mit. Die luxemburgische Prüfstelle hatte den Skandalmotor EA 189 zertifiziert. Volkswagen hatte mithilfe einer Software in Millionen Dieselautos weltweit die Schadstoffwerte manipuliert.

In dem Großfürstentum sind nach Angaben des Ministers insgesamt 31.521 Autos der Volkswagen-Marken VW, Seat, Skoda und Audi von dem Skandal betroffen. Das Zertifikat für diese Fahrzeuge wäre nicht ausgestellt worden, wenn die Existenz der Software bekannt gewesen wäre, hieß es zur Begründung der Klage.

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Quelle: dpa

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