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Abgas-Skandal: Belgische Verbraucherschützer fordern Entschädigung - Volkswagen soll belgische Kunden entschädigen

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Warum soll VW keine Entschädigung an europäische Kunden zahlen? Diese Frage beschäftigt nicht nur deutsche Verbraucherschützer. Auch aus Belgien kommt Kritik.

VW-Entschädigung: Nach dem Plan von VW sollen nur die amerikanischen Kunden eine Ausgleichszahlung für die vom Diesel-Skandal betroffenen Autos erhalten VW-Entschädigung: Nach dem Plan von VW sollen nur die amerikanischen Kunden eine Ausgleichszahlung für die vom Diesel-Skandal betroffenen Autos erhalten Quelle: picture alliance / dpa

Brüssel - In den USA wird Volkswagen den vom Abgas-Skandal betroffenen Kunde, eine Entschädigung zahlen. In Europa sollen VW-Besitzer dagegen leer ausgehen. In Belgien stößt dieser Plan auf Kritik. Die Verbraucherschützer von Test-Aankoop, die im Namen von Volkswagen-Fahrern in der vergangenen Woche Klage eingereicht hatten, bestehen weiterhin auf eine Entschädigung.

Die Organisation reagiert damit auf eine Warnung von VW-Vorstandschef Matthias Müller vor einer Überforderung des Wolfsburger Autokonzerns. "Zu sagen, dass für die europäischen Kunden kein Euro übrig ist, halten wir für unglaubwürdig", sagte Test-Aankoop-Sprecher Simon November dem flämischen Rundfunksender VRT.

Der Vorwurf: Irreführung

Die Verbraucherorganisation halte an ihrer Klage fest. Volkswagen habe seine Kunden jahrelang betrogen und müsse nun auch die Folgen tragen, sagte November: "Wir brauchen nicht zu beweisen, dass Volkswagen die Kunden irregeführt hat, denn das hat der Autobauer selbst zugegeben." Das Gesetz sehe Strafen dafür vor.

"Die Sanktion für Irreführung beinhaltet, dass der Verbraucher den Wagen behalten kann und dass Volkswagen den Kaufpreis zurückzahlen muss", sagte der Sprecher. "Das ist eine schwere Strafe, das wissen wir, aber das Gesetz sieht diese Sanktion vor, weshalb es keinen Grund gibt, das nicht zu verlangen."

VW hatte sich in den USA mit Behörden und Klägern auf ein Paket geeinigt, das den Konzern voraussichtlich bis zu 15 Milliarden Euro kosten wird. Eine auch von deutschen Verbraucherschützern geforderte Entschädigung wie in den Vereinigten Staaten für andere Kunden lehnte Müller wiederholt ab.

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Quelle: dpa

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