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VW kann in den USA wieder zulegen, Audi stagniert - US-Automarkt gut in Schwung - VW dank gefragter SUVs im Aufwind

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Die SUV-Strategie für die USA scheint aufzugehen. Erstmals seit dem Dieselskandal kann Volkswagen in den USA wieder steigende Verkäufe verbuchen. Absolut bleibt der US-Marktanteil gering

Herndon/Detroit - Volkswagen hat seinen Absatz in den USA im vergangenen Monat dank hoher Nachfrage nach SUVs weiter gesteigert. Mit 28.941 Neuwagen wurden 5,7 Prozent mehr verkauft als ein Jahr zuvor, wie VW am Dienstag am US-Sitz in Herndon (US-Bundesstaat Virginia) mitteilte. Auf Jahressicht liegt VW auf dem US-Markt, wo der Absatz nach dem Abgas-Skandal zeitweise eingebrochen war, mit starken 7,2 Prozent im Plus. Vor allem die Stadtgeländewagen Tiguan und Atlas stehen bei US-Kunden weiter hoch im Kurs.

Porsche in den USA stark gefragt

Die Volkswagen-Tochter Audi tat sich hingegen ungewohnt schwer. Im Juni lag der Absatz nur 0,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Im bisherigen Jahresverlauf steht für die Ingolstädter dennoch ein deutlicher Anstieg von 4,8 Prozent zu Buche. Der ebenfalls zum VW-Konzern gehörende Sportwagenbauer Porsche brachte im vergangenen Monat 8,3 Prozent mehr Autos auf die Straße als im Vorjahr. Nach sechs Monaten kommen die Stuttgarter auf dem US-Markt jetzt auf ein Absatzplus von 6,7 Prozent.

Einen herben Dämpfer gab es im Juni hingegen für Daimler. Mit 26.191 Autos verkaufte der Konzern 9,7 Prozent weniger Pkw seiner Stammmarke Mercedes-Benz. Schuld war ein Feuer bei einem Zuliefererbetrieb, das die Produktion wichtiger Modelle störte, sagte Mercedes-Benz-US-Chef Dietmar Exler. Auf Jahressicht liegt Daimler nun mit 1,9 Prozent im Minus. Oberklasse-Rivale BMW schaffte mit 29 407 verkauften Autos im Juni immerhin einen leichten Zuwachs um 1,5 Prozent. Im Jahresverlauf stehen die Münchener mit 2,9 Prozent im Plus.

Trotz steigender Benzinpreise anhaltender Trend zu SUV und Pick-ups

Auch internationale Autobauer verbuchten im Juni deutliche Zuwächse in den USA. Fiat Chrysler schaffte dank guter Verkäufe bei den Marken Jeep und Ram im Jahresvergleich ein Absatzplus von rund acht Prozent. Toyota und Honda legten um 3,6 Prozent beziehungsweise 4,8 Prozent zu. Ford verzeichnete indes lediglich einen kleinen Anstieg um gut ein Prozent. Branchenweit rechneten Analysten wegen des anhaltenden Booms bei SUVs und Pick-up-Trucks trotz gestiegener Spritpreise und höherer Zinsen mit einem moderaten Verkaufsplus.

Der US-Marktführer General Motors (GM), der seine Absatzzahlen seit dem Frühjahr nur noch quartalsweise vorlegt, steigerte die Verkäufe von April bis Juni verglichen mit dem Vorjahreswert um 4,6 Prozent. "Die Kunden kaufen wieder mit Vertrauen, denn die Konjunktur ist stark und sie gehen davon aus, dass dies so bleibt", kommentierte GM-Manager Kurt McNeil. Laut vorläufigen Schätzungen des Fachblatts "Automotive News" steigerte die Branche den Absatz im Juni um 4,4 Prozent. Es lagen aber noch nicht die Zahlen aller Hersteller vor.

Quelle: dpa

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