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Daimler steigt bei BAIC ein - Update: Mercedes made in China

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Mercedes startet zur Aufholjagd in China: Die Schwaben haben ihr erstes eigenes Motorenwerk im Ausland eröffnet und steigen mit 625 Millionen Euro bei BAIC ein.

Zum ersten Mal fertigt Mercedes Motoren außerhalb Deutschland Zum ersten Mal fertigt Mercedes Motoren außerhalb Deutschland Quelle: Daimler

Peking - Mit einer Investition von 625 Millionen Euro steigt Daimler bei seinem chinesischen Partner Beijing Automotive (BAIC) ein. Es ist das erste Mal, dass ein ausländischer Autobauer einen größeren Anteil an einem staatlichen chinesischen Hersteller erwirbt. Daimler-Chef Dieter Zetsche unterzeichnete die Kooperationsvereinbarung mit der Übernahme von zwölf Prozent an der Pkw-Sparte BAIC Motor am Dienstag in Peking. Die chinesischen Behörden gaben bereits grünes Licht für den Einstieg, der im Reich der Mitte Automobilgeschichte schreibt.

Die Ausweitung der Kooperation mit BAIC ist ein wichtiger Schritt für die Schwaben in ihrer Aufholjagd in China. Die Beteiligung wird durch die Ausgabe neuer Aktien an Daimler vollzogen. Vor Journalisten sprach Zetsche von einem "historischen Meilenstein" für Daimler auf dem größten Automarkt der Welt: "Gemeinsam können wir nun unsere Präsenz in China weiter ausbauen und stärken, um künftig noch besser von den enormen Möglichkeiten des Automobilmarkts in China zu profitieren."

Daimler ist an starkem Partner interessiert

Für die zwölf Prozent Anteile erhält Daimler zwei Sitze in dem Verwaltungsgremium von BAIC Motor, die Finanzchef Bodo Uebber und China-Vorstand Hubertus Troska besetzen werden. Außerdem erhöhen die Stuttgarter ihren Anteil an der gemeinsamen Vertriebsorganisation in China um einen Prozent und übernehmen dort mit 51 Prozent die Mehrheit. Die Umstrukturierung soll bisherige Probleme beheben. Anders als früher ist der Verkauf von importierten und lokal produzierten Mercedes-Fahrzeugen inzwischen unter einem Dach zusammengelegt.

Im Gegenzug erhält Beijing Automotive mit 51 Prozent die Mehrheit an dem gemeinsamen Produktions-Joint-Venture Beijing Benz Automotive (BBAC) in Peking. Damit ist der Weg frei für einen Börsengang von BAIC Motor, da die Chinesen das Gemeinschaftsunternehmen jetzt als ihr Eigentum angeben können. "Wir sind an einem starken Partner interessiert", sagte Zetsche zu der Unterstützung für BAIC. Beide Unternehmen seien jetzt "noch besser für eine erfolgreiche Zukunft aufgestellt".

Zu den Plänen des chinesischen Partners, selbst Anteile an Daimler kaufen zu wollen, sagte Zetsche: "Wir würden das begrüßen." Es gebe aber noch keine Entscheidung. BAIC sei interessiert, aber sehr mit dem geplanten Börsengang beschäftigt.

Erstes Motorenwerk außerhalb Deutschlands

Einen Tag vor der Vertragsunterschrift hat Daimler in China sein erstes Motorenwerk im Ausland eröffnet. Mit einer Investition von 400 Millionen Euro hat das Werk eine Kapazität von 300.000 Vier- und Sechs-Zylinder-Motoren in der Anfangsphase und könnte auch deutlich mehr produzieren. "Es gibt reichlich Platz zu wachsen", sagte China-Chef Hubertus Troska.

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