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Regierung und Mineralölwirtschaft suchen Lösungen für Sprit-Knappheit - Tankstellen weiter mit Engpässen

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Bund und Mineralölwirtschaft arbeiten weiter an Lösungen für die Benzinknappheit in einigen Regionen Deutschlands. Grund für den Engpass ist der niedrige Rheinpegel.

In einigen Gegenden Deutschlands wird der Sprit knapp. Der Bund prüft nun weitere Hilfsmaßnahmen In einigen Gegenden Deutschlands wird der Sprit knapp. Der Bund prüft nun weitere Hilfsmaßnahmen Quelle: Picture-Alliance

Berlin - Angesichts der Knappheit von Benzin und Diesel an Tankstellen in einigen Gegenden Deutschlands prüft die Bundesregierung weitere Hilfsmaßnahmen. "Wir sind bereits mit Hochdruck dran, Abhilfe zu schaffen", sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) der "Bild am Sonntag". Das Lagezentrum des Ministeriums habe ihm "das Nachschub-Problem und die Situation an den Tankstellen" gemeldet. Details zu möglichen Hilfen nannte Scheuer nicht.

Bereits vor etwa drei Wochen hatte das zuständige Wirtschaftsministerium größere Mengen Benzin, Diesel und Kerosin aus der nationalen Ölreserve freigegeben. Am Sonntag wollte sich ein Ministeriumssprecher nicht zur aktuellen Lage äußern.

Tankschiffe können wegen des niedrigen Rheinpegels weniger Kraftstoff laden Tankschiffe können wegen des niedrigen Rheinpegels weniger Kraftstoff laden Quelle: Picture-Alliance "Wir haben in einigen Regionen durchaus Schwierigkeiten", sagte der Geschäftsführer des Bundesverbandes Freier Tankstellen, Stephan Zieger, der Deutschen Presse-Agentur. Derzeit werde noch geprüft, ob ein neuer Antrag auf Freigabe weiterer Reserven für diese Regionen - vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen - gestellt werde. Zieger betonte aber: "Es gibt keine nennenswerten Ausfälle." Auch leer gelaufene Tankstellen bekämen in aller Regel nach einigen Stunden wieder Ware. "Wir haben es noch im Griff", sagte er, der den großen Einsatz der Tankwagenfahrer lobte.

Die Mineralölwirtschaft hatte die freigegebenen Bestände aus der nationalen Ölreserve weitgehend abgerufen. Grund für die Lieferengpässe ist nach Branchenangaben vor allem der niedrige Rheinpegel - deshalb können Tankschiffe nur noch halb so viel oder noch weniger Benzin und Diesel transportieren.

Tanklaster sollen auch an Sonn- und Feiertagen fahren

Nach Ansicht des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV) sollten in den betroffenen Gegenden Deutschlands Tanklaster auch an Sonn- und Feiertagen unterwegs sein dürfen. Der Verband habe das Bundesverkehrsministerium um eine vorübergehende Aufhebung der Fahrverbote gebeten, teilte ein MWV-Sprecher am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur mit. Als weiteres Mittel nannte er eine temporäre Erhöhung des zulässigen Transportgewichts von 40 auf 44 Tonnen.

"Einen Notstand haben wir nicht, aber sehr wohl eine angespannte Versorgungssituation im Westen und Südwesten Deutschlands", sagte der MWV-Sprecher. Es könne immer wieder über mehrere Stunden zu Leerständen an Tankstellen kommen. "Eine Entspannung ist erst in Sicht, wenn der Rheinpegel steigt. Dafür muss es kräftig regnen."

Quelle: dpa

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