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Sebastian Vettel wie Jenson Button

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Im vergangenen Jahr reichten Sebastian Vettel 256 Punkte zum Titelgewinn. Jetzt hat er nach elf von 19 Rennen bereits 234 Zähler auf dem Konto. Ein Sieg noch, und er steht besser da als 2010. Aber ist er dann automatisch auch schon Weltmeister?

Sebastian Vettels Verfolger werden nicht müde, folgende Rechnung anzustellen. "Bei acht Rennen gibt es noch 200 Punkte zu vergeben", macht sich Lewis Hamilton stellvertretend für Jenson Button, Fernando Alonso und Mark Webber Mut. Bei dem Vorsprung von Sebastian Vettel muss er das auch. Den Zweitplatzierten Webber trennen 85 Punkte vom Spitzenreiter. Das sind mehr als drei Siege. Vorausgesetzt Vettel fällt drei Mal aus. Eher unwahrscheinlich bei einem, der bis jetzt jeden der möglichen 3336,5 Rennkilometer zurückgelegt hat. Kein Defekt, kein Abflug. Noch nicht einmal eine Runde Rückstand.

Lewis Hamilton muss schon 88 Zähler aufholen, bei Fernando Alonso sind es 89, bei Jenson Button exakt 100. Schwer vorstellbar, dass der Ungarn-Sieger ganze vier GP-Siege in acht Rennen wettmacht. Da müsste Red Bull schon in die totale Krise fallen. Oder Vettel sich ein Bein brechen. Der Titelverteidiger hat bereits nach elf Rennen fast so viele Punkte angehäuft wie im letzten Jahr. 22 Zähler fehlen ihm noch auf den Endstand 2010.

Verfolger schwächen sich gegenseitig

Vor einem Jahr reichten 256 Punkte zum Titel. Diesmal wird er selbst bei defensiver Fahrweise die 300er Marke knacken. Vettels Vorteil ist, dass sich seine Verfolger gegenseitig die Punkte wegnehmen. So wächst der Vorsprung, auch wenn er gar nicht gewinnt.

Mit Ausnahme von Mark Webber hat jeder von Vettels Gegnern in den letzten fünf Rennen einen Nuller verbucht. Button sogar zwei. Webber punktet zwar regelmäßig, aber der Australier gewinnt nicht. So wird man nicht Champion. Auch Vettel kam immer ins Ziel. Deshalb liegt er in der Zwischenwertung von Montreal bis Budapest mit 91 Punkten klar in Führung. Obwohl er seitdem nur ein Rennen gewonnen hat. Gefolgt von Alonso (76), Webber (70), Hamilton (61) und Button (58).

Irgendwie erinnert diese Weltmeisterschaft an das Jahr 2009. Auch damals legte Jenson Button los wie der Wirbelwind. Gewann sechs von sieben Grand Prix. Vergleich zu Vettel: Der Red Bull-Pilot siegte bei den ersten acht Starts sechs Mal. Dann brach Buttons Siegesserie ab. Auch Vettel ist seit dem GP Europa am 26. Juni sieglos. Doch er stürzte nie so weit ab wie Button vor zwei Jahren. Der BrawnGP-Pilot ernährte sich von kleinen Punkten und stand in der gesamten zweiten Saisonhälfte nur zwei Mal auf dem Podest. Vettel wurde zwei Mal Zweiter und ein Mal Vierter.

Vettel kaum in Gefahr

Trotz der Punktediät hieß der Weltmeister 2009 Jenson Button. Weil sich seine Herausforderer gegenseitig die Punkte wegnahmen. Weil sie dann und wann gar nicht ins Ziel kamen. Rubens Barrichello, Sebastian Vettel und Mark Webber hätten 2009 eine viel bessere Chance gehabt, Button noch abzufangen als es heute bei Alonso, Hamilton, Button und Webber der Fall ist. Deshalb kann sich Vettel eigentlich ganz beruhigt zurücklehnen. Er wird diese Weltmeisterschaft nach Hause fahren, auch wenn auf den Highspeed-Strecken Spa und Monza bei der Konkurrenz von Ferrari und McLaren noch einmal Hoffnung aufkeimen mag.

Die Rechnung ist eigentlich ganz einfach. Wenn Vettel im Schnitt immer nur Vierter würde, dann müsste einer seiner Verfolger sieben Mal gewinnen und ein Mal Platz fünf belegen. Die Historie lehrt: Das ist ein Ding der Unmöglichkeit.

 

 

Quelle: Auto Motor und Sport

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